ARD Sportschau

Ich hoffe das passt hier rein.

Eventuell hat einer von euch die Sportschau gestern gesehen, dabei vorallem die Partie Hoffenheim - BvB.

//youtu.be/_vO6s556184

Diese Anmoderation vom Beckmann ist an Polemik und “Parteiergreifung” kaum noch zu überbieten. So nach dem Motto “Man darf Hopp nicht kritisieren, weil er den Laureus Sports Award gewonnen hat. Man darf Hoffenheim nicht kritisieren, weil sie guten Fußball spielen. Man darf überhaupt keine Kritik mehr äußern, weil man sonst ja nichts aus Enkes Tod gelernt hat. Ausserdem spielen si guten Fußball deswegen ist Kritik verboten.”

Fundierte Kritik ist erlaubt und jederzeit willkommen. Brunzblöde Polemik nach dem fünften Pilsken sollte man sich lieber sparen.

Inhaltlich hat Watzke null geliefert. Ihm ging es nur darum, die geschundene Seele der Schwatzgelben zu streicheln, indem er verbal auf einen Verein einhaut, der nicht in die Ruhrpottromantik von anno Blumenkohl passt.

“Traditionsverein” nennen sich bekanntlich nur die Clubs, die lange nichts mehr gewonnen haben.

Trotzdem ist es sehr zweifelhaft, wie die Sportschau insgesamt gegen jeden (das ASS machts da auch nicht besser), der Hoffenheim nicht positiv gegenüber eingestellt ist, schießt. Wer den Verein nicht mag wird gleich als “ewig Gestriger” abgestempelt. Hopp hingegen wird woche für woche gottgleich dargestellt und heult zusammen mit Schwindelmeister und Rangnick pro Woche in 20 Zeitungen und Magazinen wie schlimm alles doch sei (+20 Rangnick-Interviews, laut denen der Schiedsrichter an allem Schuld hat. Natürlich kriechen diese alle schleimerisch hinter Großfürst Hopp und seinem Gefolge hinterher als mal kritisch zu fragen, warum Hopp nicht einfach mal die Klappe hält. Arnd Zeigler sagte es in seiner Sendung schon, würde Hopp nicht immer weiterheulen und jammern, dann wäre es sicher auch etwas ruhiger.

Zu Watzke: Natürlich hat er es sehr polemisch formuliert - aber ein Körnchen Wahrheit ist dabei (Bruchhagen hat dies ja auch schonmal “neutraler” genannt): Weil man Ausnahmen wie Wolfsburg und Leverkusen zugelassen hat, die eigentlich gegen die 50+1-Thematik verstoßen - rücken nun nach und nach ähnliche Teams nach. Offiziell verstoßen diese zwar nicht gegen 50+1 - aber wer glaubt, dass bspw. in Hoffenheim Hopp oder in Leipzig Red Bull wirklich nur zu 49% das sagen haben, hält den Weihnachtsmann auch für real ;).

Diese ganze Berichterstattung über Hoffenheim ist mir auch schon länger ein Dorn im Auge… ich sehe die ganze Angelegenheit zwiespältig, also die “Entwicklung” des Vereins. Was aber wirklich furchtbar ist, sind die erwähnten Berichte darüber, dass Hopp und Verein ganz arme Schweine wären, weil sie immer beleidigt werden… wie gehts denn den Bayer, Hoeness, Kahn und Co jede Woche? Das soll keine Rechtfertigung sein, es ist nur auffällig wie oft über Hoffenheim in dem Zusammenhang berichtet wird. Und auch sachliche Kritik ist scheinbar nicht erlaubt… den gegnerischen Verein auf die Schippe zu nehmen gehört meiner Meinung nach mit dazu, siehe auch das Interview mit Jürgen Klopp im Sportstudio. Auch in Zeiglers Wunderbare Welt des Fußballs hat Zeigler einen passenden Kommentar gegeben: “Die Art und Weise ist manchmal unter der Gürtellinie, keine Frage. Aber wenn Hopp und Verein, Medien und DFB-Funktionäre mal weniger darauf eingehen und sich beschweren würden, würde es sicher weniger solcher Aktionen geben” (sinngemäß wiedergegeben). Meiner Meinung nach tun Medien und DFB alles dafür, damit ja kein schlechtes Licht auf Hoffenheim und Hopp fällt und das nicht erst seit der Sportschau am Samstag oder Enkes Tod… wobei es mir auch recht stark auf die Nerven fällt, dass im Zusammenhang mit “Hassgesängen” oder Fanrandale nun immer gesagt wird “und noch vor 2 Wochen nahm man sich vor, dass nach dem tragischen Tod… blabla… alles anders werden sollte”… wer nahm sich das vor??? Und was hat Enkes Tod mit Fanrandale zu tun?

Alles richtig, aber in dem verlinkten Beitrag der Sportschau ging es nicht um Hopp, Schindelmeiser, Rangnick und deren Fehler im Umgang mit der Öffentlichkeit, respektive ihrer mangelnden Kritikfähigkeit. Da liegt zweifellos einiges im Argen. Gerade Rangnick muss sich nach Niederlagen ein bisschen lockerer machen.

Die Sportschau hat sich am Samstag völlig zurecht Herrn Watzke vorgeknöpft, der billige Opfer für noch billigere Polemik gesucht hat (Hoffe und Wolfsburg). In der angesprochenen Zeigler-Sendung wurde auch ein BVB-Fan telefonisch durchgestellt, der zutreffend sagte, dass der “Schwatzke” besser mal den Kopf zu machen solle.

In der Hinsicht war Watzke nicht der Erste, der sich unterhalb jeglichen Niveaus äußerte (Mainz-Manager Heidel: “Die nehmen anderen Vereinen die Plätze weg”). Obendrein rechne ich ihm noch mildernde Umstände zu, denn das Zeug, das auf Jahreshauptversammlungen gequasselt wird, sollte man nicht unbedingt auf die Goldwaage legen. Dennoch gehört so ein Geschwafel nicht in die Öffentlichkeit, da gerade das Verhältnis BVB-Hoffenheim nach dem Fadenkreuztransparent im vergangenen Jahr belastet ist.

Übertriebene Hoffe-Freundlichkeit kann ich in der allgemeinen Berichterstattung nicht erkennen. Da in Sinsheim nichts Aufsehenerregendes passiert, gibt es auch nichts Spektakuläres zu berichten.
Selbstredend kann man über einzelne Dinge reden (es passiert ja auch), wie über die vermurkste Transferpolitik der letzten Winterpause, das krampfhafte Bemühen, sich mit dem Zusatz “1899” einen Hauch von Geschichte zu verleihen oder die Biestigkeit, mit der auf Hänseleien reagiert wird. Aber mir scheint es, dass für viele Anhänger der “Traditionsvereine” Hoffenheim überhaupt nichts richtig machen kann. Egal, was sie tun.

Es beschwert sich doch auch niemand über die wohlwollende Berichterstattung über Mainz 05. Über die hört man im deutschen Fernsehen rein gar nichts Negatives. Von der arschkriechischen Auffassung von Journalismus im Pro7Sat1-Konzern ganz zu schweigen, wenn es um den FC Bayern geht. N24 könnte man ebenso gut in FCB-TV umbenennen. :roll:

Der Satz verfälscht das eigentliche aber schon weg. Heidel meinte nichts anderes, als dass es ihm lieber wäre, gegen bekanntere Namen zu spielen und dass nach Hoffenheim nach und nach ähnliche „Projekte“ auftauchen werden (Audi ist mit Ingolstadt zum Glück erstmal gescheitert - Red Bull ist aber schon auf dem Weg…). Eine Liga mit Wehen, Ingolstadt, Wolfsburg, Leverkusen, Hoffenheim, Red Bull Leipzig, FC Aldi Essen, SV GMX Montabaur,… kann nicht das Ziel der Bundesliga sein…

Naja, viele Mainzer Fans nervt dies schon - ich sag nur ewige Klopp-Vergleiche… Zudem bietet Mainz eher wenig Anlass - Hoffenheim bietet massig Anlass für berechtigte Kritik. :wink:

Schon mal einer daran gedacht, dass der DFB Strafen bei Beleidigungen oder Kritik gegen Dietmar Hopp und sein “Modell” TSG Hoffenheim vllt. nur erteilt, weil der Sohn von Theo Zwanziger Chef der Marketingabteilung in Hoffenheim ist? Wird Dietmar Hopp bzw. Hoffenheim kritisiert wirft dies natürlich ein schlechtes Licht auf den Verein und da Theo Zwanzigers Sohn bei diesem Verein arbeitet, indirekt auch auf Theo Zwanziger und den DFB. Zum Thema Wolfsburg möchte ich auch noch kurz als Wolfsburgfan etwas sagen. Dem VfL wird immer wieder vorgeworfen, dass der Verein keine Tradition hat und ein Produkt von VW sei. Ich finde Wolfsburg hat schon Tradition man hat schließlich schon 1954 in der damaligen 1. Liga Fußball gespielt und war auch in anderen Sportarten sehr erfolgreich. Für mich spielt es auch eine wichtige Rolle, dass man den Aufstieg 1997 aus eigener Kraft geschafft hat, VW war zu der Zeit lediglich ein “normaler” Trikotsponsor. Nachdem wir 1998 überraschend den Einzug in den UEFA-Cup geschafft hatten, begann sich VW damals für den Verein zu “interessieren” und erwarb 90% des Vereins… 2001 oder 2002 wurde dann der Verein zu einer GmbH ausgegliedert und erhielt ein neues Logo. 2008 bekam VW dann die letzten 10% des Vereines. Trotzdem habe ich lieber einen Sponsor, der in der Stadt einen sehr wichtigen Standpunkt hat, anstatt eines ausländischen Investors, der den Verein als Spielzeug betrachtet mit dem man tun und alles kann was man will. Der VfL ist für mich kein Retortenverein soviel dazu. Ich muss allerdings auch sagen, dass viel, was ich mit “meinem” VfL verbinde nicht mehr da ist. Bei Hoffenheim ist dies aber etwas anderes, ein Dorfverein steigt lediglich durch einen Investor von Liga zu Liga auf. Wettbewerbsverzerrung nennt man sowas! Um den ganzen einen Anschein von Tradition zu geben nennt man den Verein in TSG 1899 Hoffenheim um… die Identität eines Vereines! Positiv finde ich aber, dass Dietmar Hopp die Jugend fördert, ansonsten ist das Modell Hoffenheim abzulehnen!!! 50+1 muss bleiben!