Auch nach dieser Folge bleibt mein Fazit: Schade, dass das kein regelmäßiges Format werden wird. Ich verstehe zwar die Gründe, aber die Plattenküche wäre seit langer Zeit mal wieder ein neues Magazin auf MG, von dem ich religiös jede Ausgabe gucken würde
So gern ich Max’ Musikformat gucke, muss ich sagen, dass das für mich i.d.R. nur Anspieltipps sind. Für ein richtiges Musikformat kratzt mir das zu sehr an der Oberfläche, während die Plattenküche sich richtig schön in aller Nerd-Manier in einen Themenblock hineinbeißt und alle Facetten beleuchtet. Diese Reise durch sämtliche Genres der populären Musik eines Jahres hat einfach etwas Schönes und auch Nostalgisches, es kommt eine Wohlfühlatmosphäre auf, die ich persönlich in keinem anderen Musikmagazin auf MG erhalte. (Gut, liegt vielleicht auch daran, dass ich beim musikalischen Geschmack auch selbst eher auf der Seite von Volker stehe als auf der von Max )
Zusammenfassung
Ein paar Gedanken:
Als großer Beatles-Fan war das Intro und Outro natürlich perfekt getroffen! Ich hab es hier im Forum schon an anderer Stelle verlinkt, aber beim Intro von „My Sweet Lord“ geht der Song in meinem Kopf immer in den „Pirate Song“ aus dem Rutles-Weihnachtsspecial über
Die frühen Phasen der Stones und der Doors kenne ich quasi nur anekdotisch von meinem Vater, der, als er noch in den USA gelebt hat, regelmäßig die Ed Sullivan Show geguckt hat und mir von den bekannten Auftritten aus den 60ern erzählt hat (Ed Sullivan war bekannt dafür, anstößige Songtexte zu zensieren - die Stones sangen mit stark verdrehten Augen „Let’s Spend Some Time Together“ (statt „Let’s Spend the Night Together“), während Jim Morrison Sullivan versprach, bei „Girl, we couldn’t get much higher“ das letzte Wort durch „better“ zu ersetzen - was er aber beim Auftritt nicht tat. Als ihm daraufhin hinter der Bühne gesagt wurde, dass er nie wieder bei Ed Sullivan auftreten dürfe, sagte Morrison nur „Ich bin schon bei Ed Sullivan aufgetreten“)
Simon & Garfunkel haben sich ja kürzlich versöhnt. Von „The Boxer“ gab es übrigens auch eine deutsche Version, gesungen von Hoffman & Hoffmann - die hielt sich aber im Gegensatz zur legendären „Paranoid“-Version von Cindy & Bert mehr oder weniger an die Original-Lyrics
Isaac Hayes kennt man als South Park Fan auch als Originalsprecher von Chefkoch (dessen Songs man sich unbedingt im Original anhören sollte). Was Blaxploitation-Soundtracks angeht, hat sich allerdings Curtis Mayfields Soundtrack zum Film „Superfly“ von 1972 ganze zehnmal mehr verkauft - aber in dem Song ging es um Drogen, daher hat man den Grammy lieber an Hayes verliehen.
Bubblegum Pop war mir bisher eigentlich eher ein Begriff für das kommerzielle Popgenre, in dem so Leute wie Cyndi Lauper, Samantha Fox, Katy Perry oder Kesha unterwegs sind - das was hier gezeigt wurde, ist da ja eher harmlos gegen
Eine sehr gute Empfehlung, die ich bisher nicht kannte, ist „The Poppy Family“ mit Terry Jacks. Hab mal ein wenig ins Album „A Good Thing Lost“ reingehört und bisher bin ich doch sehr angetan.
Mutationen eines Songs: Bei dem französischen Chanson-Sänger hab ich noch recht ratlos davor gesessen, in der Version von Klaus Hofmann hab ich’s aber dann doch erkannt, worum es sich handelt. Kraftwerk hingegen hätte ich nicht erkannt, und wenn ich nochmal 10 Minuten davon gesehen hätte
Dass Udo Jürgens eine Sonderstellung in der deutschen Schlagerlandschaft einnimmt, da stimme ich Volker absolut zu. Diese Meinung hat sich bei mir aber auch erst über die Jahre gebildet - je älter ich geworden bin, umso mehr schien ich seine Texte erst zu verstehen.
(achso, noch zu 58:50 - Karl-Eduard von Schnitzler hat natürlich den Schwarzen Kanal moderiert, nicht die Aktuelle Kamera )
Auch wenn’s mit der regelmäßigen Veröffentlichung nichts werden dürfte, hoffe ich trotz Volkers angekündigtem Rückzug doch noch auf ein Wiedersehen spätestens im nächsten Adventskalender