Hier kann darüber diskutiert werden!
Stimme natürlich Holger zu. Alle genannten Vorwürfe sind 100% richtig und mir auch unerträglich… Typisches Ami-Dingens… Und Rezepte aus den 80ern. Alles nach Schema wie immer… Außer dem CGI was damals natürlich wirklich beeindruckend war alles Schrott…
Was mir zu dem Patriotenquatsch einfällt ist folgendes. Hab grad letzt wieder im Spiegel gelesen was es bedeutet wenn Hollywood Militärausrüstung für den Film braucht. Die haben extra eine eigene Abteilung die dafür zuständig ist. Und das ganze Zeug gibt es nur wenn die Army vollkommene Kontrolle über das Drehbuch hat… Somit ist es vielleicht auch kein Wunder das der Film so unerträglich patriotisch ist. Hollywood und die Army sind sehr miteinander verstrickt. Letztlich haben sie mit den Filmen weltweit wohl mehr erreicht als mit allen Kriegen…
Hast du dazu evtl nen Link?
Könnte sein das es der war. Das Datum irritiert mich nur ein bisschen. Hab nicht das Gefühl das es solange her war. War auch auf SPON glaube ich. Aber da wiederholen sie auch gerne mal Artikel, hab ich festgestellt…
Hab jedenfalls kurz drüber gelesen und das Gefühl das es der war. Andere hat Google auch nicht ausgespuckt.
Ne, das war er doch nicht. Den ich meine ist jünger und war allgemeiner nicht nur Top Gun bezogen und auch ausführlicher und aufschlussreicher.
Nimmste den so lange
Format gefällt mir sehr gut. Danke
Ich muss mich auf Marios Seite schlagen. Er war seinerzeit genau das, was man von guter Unterhaltung für den Mainstream erwartet hat (also der Film, nicht Mario). “Independence Day” ist ein Film, der im wörtlichen Sinne einen “Massengeschmack” bedient. Noch dazu einer, der Maßstäbe gesetzt und den Begriff des Blockbusters neu definiert hat. Gerade deshalb kann man hier keinen Maßstab für Hirnkino anlegen, da es sich um reines Popkorn-Kino handelt.
Der Vorwurf des die Schmerzgrenze übertretenden Patriotismus… ja, den gab es bereits damals. Ein Vorwurf, der besonders bei meinen wichtigtuerischen Mit-Abiturienten beliebt war. Aber aus meiner Sicht ist der dargestellte Patriotismus und die Leadership im Kampf gegen die Aliens mit das Realistischste an dem Film. Ja sind denn die USA nicht patriotisch? Als ich mir die Serie “Designated Survivor” angesehen habe, habe ich zunächst im Strahl gekotzt und gemeckert, was das denn für ein patriotischer Scheiß sei. Bis ich begriffen habe, dass es eigentlich ein ziemlich realistisches Abbild des Selbstverständnisses amerikanischer Politiker ist. Dabei spielt es doch gar keine Rolle, ob es meinem Geschmack entspricht oder nicht. Diese patriotische Besoffenheit ist etwas, was wir mindestens genau so erleben würden, wenn uns die Aliens tatsächlich besuchen würden.
Ganz nebenbei fand ich die Story mit Rosswell und der Area 51 ziemlich klug und witzig. Wie das in die Story eingearbeitet wurde, überhaupt wie hier verschiedene Handlungsstränge parallel laufen und am Ende zusammengeführt werden, ist ziemlich clever gemacht. Und mal ehrlich… diese esoterischen Spinner (die es doch tatsächlich gibt), die die Aliens auf dem Dach des Hochhauses begrüßen und glauben, sie kommen in friedlicher Absicht… dann aber von denen weggelasert werden… das ist doch brüllend komisch.
Ja, man muss tolerant sein in Bezug auf physikalische Gesetzmäßigkeiten, die ausgehebelt werden, billiger Pointen und grenzenlosem Patriotismus. Ja, es gibt auch bessere Alien-Invasion-Filme (nein, nicht “Mars Attacks”, denn das ist eine reine Satire und nicht mit “Independence Day” vergleichbar), doch die sind meist sehr ernst und bedienen nicht dieses Film-für-die-ganze-Familie-Spielberg-Ding. Alles in allem bleibt es doch ein ausgesprochen unterhaltsamer, vielschichtiger Film, der vielleicht nichts fürs Hirn, wohl aber fürs Auge und für den Bauch ist. Der Film ist sicher nicht zeitlos und seit 1996 hat sich definitiv im Mainstream-Geschmack etwas verändert, doch er ist weit davon entfernt, ein “üüüüüübles Machwerk” zu sein.
ID4 (1) ist einer meiner Lieblingsfilme. Habe damals aus Kartons ein Stadtmodell und mit ner Holzplatte das Raumschiff darüber gebaut …
Im Film werden die anderen Armeen wie Israel, Russland, Japan etc. ja nur über den jeweiligen Funker dargestellt. Wobei es bei den Russen mal wieder genauso düster zugeht wie im Knast von Radek in Air Force One und alle nur flüstern.
Da hätte Roland Emmerich wenigstens ein paar Kampfszenen einbauen können, stimmt.
Der Humor ist gut platziert gewesen finde ich, trotz dass die Welt untergeht. Ebenso die angesprochenen Sprüche von Will „sowas nenn ich eine unheimliche Begegnung“ oder im kleinen Raumschiff „Ups.“ Und später von Jeff „Ups.“ Mit dann folgend „Wir müssen dringend an unserer Kommunikation arbeiten“
Dass der Präsident erstmal seine militärischen Berater machen lässt, aber trotzdem selbst die wichtigen Befehle (Abschuss der Atombombe) gibt, ist für mich auch logisch. Später kann er ja auch nichts mehr machen außer mitzufliegen, denn es werden ja dringend Piloten benötigt.
Wie die einzelnen Geschichten am Ende zusammengeführt werden, zB. Wills Frau aus der Stadt mit Frau Präsident, der Agrarpilot mit den Kindern und wer am Ende noch alles in der Aria51 eintrifft, ist doch schlüssig.
Der Patriotismus ist da schon etwas aufdringlich, aber noch ertragbar. Die Rede vom Präsidenten „dann wird der 4. Juli nicht länger nur ein amerikanischer Feiertag sein“ stimmt doch. Zufällig werden die Aliens hält an dem Tag erledigt, daher ist der Tag für die ganze Welt ein bedeutender Feiertag.
Also Holger ich bitte dich. Ich dachte manchmal, ich höre nicht recht.
-Wie kann man das kritisieren, dass der Film an der falschen Stelle Humor hat? Wer genau soll denn die Gags machen? Der Präsident, der unter der Last ist, dass er grad Millionen von Bürgern verloren hat? Dass Will Smith und die anderen Soldaten aus Motivation und gezwungener guter Laune das beste draus machen ist doch jetzt nicht wirklich das unglaublichste der Welt. Und dass Will Smith dem Alien einen ordentlichen Faustschlag abgibt, kann man wohl durchaus auch mit dem Frust über den Tod seines Freundes erklären. Auch die Vergleiche zu Mars Attacks sind wohl völlig Fehl am Platz. Das hier ist ein Actionfilm und wesentlich ernster als Mars Attacks, was eine völlig überdrehte Komödie war.
-Auch Präsidenten sind bei Krisensitzungen von seinen Beratern abhängig. Glaubs du bei der Live-Konferenz beim Bin Laden Angriff damals hat Obama die Befehle gegeben? Als Weichei kam mir der Präsident hier im Film nun wirklich nicht rüber. Eher überfordert, was man aber wohl keinem in so einer Situation ankreiden dürfte.
-Auch die Kritik an der Rede kapier ich nicht. Ja der Text mag zwar schmalzig sein, aber in so einer entscheidenden Schlacht für die Menschheit, was soll man schon anderes sagen? Zudem meine ich mich zu erinnern, dass da sehr wohl auch andere Soldaten dabei waren, demnach war das kein alleingang der USA. Dass man auch den Vorgang der anderen Länder hätte einbinden können ist eine berechtigte Kritik, aber der Film war schon so lang genug, demnach verständlich.
Ist immer wieder ein Thema auf diesen Film einzuprügeln, aber ich finde ihn einen DER grössten Bombastblockbustern überhaupt. Man soll ihn auch darauf reduzieren, denn der Film will auch nicht mehr sein, als es ist. Bringt mir immer wieder Spass den zu schauen, denn von der Atmosphäre her ist das ein richtig geiler Film. Mir gehts da so wie , der damals nach dem 1. anschauen völlig weggeblasen war
Ich finde des Film auch nicht schlecht. Auch die Sprüche sind nicht unrealistische. Im US Militär hat sich (Das ist ein Henne Ei Problem mit dem Filmen über das US Militär) eine solche Kultur entwickelt.
Ich schließe mich @dandee an. ID4 hat mich damals im Kino weggeblasen und bleibt bis heute der einzige Film, den ich 6x im Kino gesehen habe. Die Geschichte ist strukturell durchaus clever aufgebaut und David Arnolds Musik ist über jeden Zweifel erhaben.
Den Patriotismus mag manch einer nervig finden, ich finde ihn recht realistisch dargestellt. Teilweise ist er so dick aufgetragen, dass es in Richtung Satire geht, aber das ist meiner Meinung nach von Emmerich (und dem britischen Komponisten Arnold) auch so gewollt.
Die Brüche, die Holger in dem Humor sieht, sehe ich anders. Auch im zweiten Weltkrieg gabs solchen Humor. Je ernster die Welt…
Nichtsdestotrotz stimme ich Holger beim Thema Harvey Fierstein und Computervirus zu. Heute finde ich dessen Rolle auch albern und die Lösung zur Rettung der Welt per Apple-Laptop nicht nachvollziehbar.
Schade, nach der genialen Folge 1 geht es jetzt 3 Folgen später nur noch um eine “der Film hat mit gefallen/nicht gefallen”-Diskussion. Ist also nur noch eine PTV-Filmbewertung Light. Unter “Achtung Spoiler” versteh ich dann schon was anderes.
Holger wundert sich darüber, dass in einem amerikanischen Film über die drohende Vernichtung der Menschheit durch Aliens nicht die Deutschen oder die Chinesen, sondern die Amis Heldentaten vollbringen, und Mario fungiert als Stimme der Vernunft. Ja ja, Ansichtssache. Kann ich mir trotzdem öfter ansehen, da kurzweilig und reizend.
Die Mehrheit versteht unter „Spoiler“ eine Information, die einen Spannungsbogen entschärft. Aber du kannst darunter natürlich verstehen, was immer du willst.
Nun, wir haben bisher in jeder Folge auch die finale Auflösung diskutiert, bis hin zu den Schlusszenen - das würden wir bei Pantoffelkino nicht tun und ist schon ein Unterschied, der auch den Titel der Sendung rechtfertigt.
Da wir hier zudem zwei konträre Ansichten intensiv (wenn nicht gar leidenschaftlich ) aufeinanderprallen lassen, kann ich auch die Bezeichnung „Filmbewertung Llight“ nicht so ganz nachvollziehen.
Ich hab das hier, glaube ich, schon mal irgendwo zum Besten gegeben, muss es angesichts der Diskussion hier aber einfach nochmal erzählen:
Ich habe “Independence Day” damalsals er gerade raus kam während einer USA-Rundreise gesehen. Und zwar in einem Kleinstadtkino irgendwo zwischen dem Grand Canyon und Lake Powell. Und das war wirklich ein Erlebnis, denn da ging es richtig ab, sprich das Publikum ging voll mit. Wenn den Aliens in den Arsch getreten wird, wurde gegröhlt und nirgendwo war der Jubel größer als bei der super-patriotischen Rede des Präsidenten. Da sind die Leute sogar aufgesprungen und haben applaudiert. Was für einen Außenstehenden umso befremdlicher wirkte, da ein guter Teil der Besucher indianischer Abstammung war. Also die Leute, die tagsüber mit ihren “Indian Market”- Ständen an der Straße stehen und den Touristen Souvenirs verkaufen und die nicht gerade zu den priviligierten Leuten gehören, für die die US-Regierung nun besonders viel tut. Aber dennoch: Patriotismus pur.
Das war schon ein interessantes Erlebnis und hat mir gezeigt, dass solche Filme (die ja damals noch viel mehr in erster Linie für den amerikanischen Markt und nicht auch China & Russland gemacht wurden) dort eben perfekt funktionieren und vor allem auch beim Volk auf dem Lande genau die richtigen Knöpfe drücken.
Dass aber ausgerechnet der deutsche Filmemacher Roland Emmerich das mit am Besten beherrschte, finde ich auch nach wie vor erstaunlich.
Ja sicher, wobei das Ende in der aktuellen Folge auch nur kurz erwähnt wurde, zumindest was den Virus angeht. ID4 dürften die meisten Leute bereits kennen und auch bei PTV habt ihr schon bei allgemein bekannten Filmen übers Ende gesprochen. Die Informationsfülle ist bei PTV auch meist etwas größer, aber da wird selbstverständlich auch um das ganze drumherum geredet. Deswegen mein Einwand mit dem „Light“.
Bspw. wäre Mother ein schöner Film für das Format gewesen, aber den habt ihr ja vor kurzem erst in PTV besprochen. Ich bin halt davon ausgegangen, dass man eher Titel bespricht, wo das Ende, wie bei ID4, nicht bereits vorhersehbar ist und die Besprechungen tatsächlich einen Mehrwert dadurch erhalten, dass man über Twists und Auflösungen offen redet.
Das wollen und werden wir sicher auch tun, wobei die Zahl der interessanten Fime mit großen Twists und Wendungen ja auch nicht unendlich groß ist. Jedem fallen da natürlich die üblichen Verdächtigen wie „Sixth Sense“, „Fight Club“ oder ähm, halt „Die üblichen Verdächtigen“ ein, aber dann wird es schnell dünner.
Wir können natürlich das gesamte Werk von Christopher Nolan durcharbeiten, der geht in dieser Hinsicht immer.
Genau DAS hatte ich nach Folge 1 ja schon angemerkt und da meinte Holger, dass es genug Auswahl gebe und dann kommt jetzt so was wie Independence Day. Daher rührt dann eben auch meine Enttäuschung.
Gegen Nolan hätte ich jedenfalls nichts einzuwenden
Dir müsste ausgefallen sein, dass die Besetzung mit allen, die bei MG mit Film zutun haben, rotiert. Also muss bei der Auswahl des Films auch bedacht werden, was die Diskussionspartner zu einem Film beizutragen haben und welche Filme da generell in Frage kommen. Freue dich doch einfach wieder auf eine Folge mit Nils, Volker oder Olaf. Ich bin Mario dankbar für die Auswahl dieses Films… weil man dann endlich mal das leidige Thema „Patriotismus“ behandeln kann. Meine Position dazu steht weiter oben.