3sat: Tilt 2011 (Urban Priol) um 105 Minuten gekürzt

Hallo

ich habe so eben zum Zweiten mal den Jahresrückblick von Uran Priol (Tillt 2011) gesehn.

Diesmal in 3Sat. Hatte vorher schon das Vergnügen Urban Priol am 21.12.2011 mit seinem Jahresrückblcik

live in Aschaffenburg zu sehen.

Der Grund warum ich schreibe ist folgender:

Der Jahresrückblick ging live ca gute 3 Stunden. (von 20 Uhr bis 23.30 Uhr mit ca 20-30 min Pause zwischen drinn)
Ich musste heute leider feststellen das 3Sat “kacken-dreist” von den 3 Stunden bzw 180 Minuten gute 105 Minuten herausgeschnitten hat

so das nur 75 Minuten von 20.15 Uhr bis 21.30 zusehen waren.

Findet ihr es nicht auch das es eine Frechheit ist was sich 3Sat da geleistet hat?

Ja, das ist eine Frechheit. Das Bayerische Fernsehen hat Tilt die letzten Jahre noch komplett ausgestrahlt. Ich hab mich die ganze Zeit gefragt, wann denn wohl der zweite Teil kommt. Bleibt nur die Frage, wieso zusammengeschnitten wurde. Weil ungefällige Witze gerissen wurden oder weil es 3sat wichtiger war, zum 203. Mal “Pappa ante Portas” zu zeigen?

Nö. Ein Jahresrückblick hat ja keine Storyline wie ein Film, somit zerstört man durch den Schnitt auch kein Gesamtkunstwerk.

Wenn man ihm so einen Platz zur Primetime einräumen konnte ist es doch ok, ich sehe da kein Problem.

Wenn man ihm so einen Platz zur Primetime einräumen konnte ist es doch ok, ich sehe da kein Problem.

Erinnert ihr euch an den Gastbeitrag aus Folge 43? In meinen Augen ist das jedenfalls so ähnlich wie mit Filmen, die lieber total zusammengeschnitten werden, anstatt sie etwas später zu zeigen (auch wenn das sicherlich andere Gründe hat). Wirklich befriedigend ist das jedenfalls nicht (außerdem möchte ich mal wissen, wieso das BF „Tilt“ nicht mehr zeigt).

3 Stunden Kabarett erträgt doch kein Mensch :shock:
Ich hab´s gestern teilweise angeschaut (die Show wurde ja am 04.12. aufgezeichnet) und bleibe dann doch lieber bei Neues aus der Anstalt.
Dorfers Donnerstalk hätte man ruhig früher zeigen können (von mir aus anstatt Pappa ante portas), habe um ~2 Uhr zum ersten mal reingeschaut und fand´s ganz interessant.

Ansichtssache. (Ich persönlich fänd’s und fand’s toll.) In den Vorjahren wurde der Jahresrückblick ja zweigeteilt gesendet (wohl, damit man das besser aushält). Wieso nicht dieses Jahr?

Vielleicht wurden einfach nur die Gags rausgelassen die der Urban eh schon seit 3 Jahren immer und immer wieder bringt. Dann wäre man schon gut bei 75min. Vielleicht wollte auch Priol diesesmal nicht so viel freigeben um mehr CDs und DVDs zu verkaufen. Vielleicht musste der Verfassungsschutz intervenieren um der Entwicklung eines Volkswiderstandes entgegenzutreten. Vielleicht mag 3SAT aber auch keine Oberfranken. Wer weiß das schon. Ich zumindest kenne die Hintergründe nicht, weshalb sich zu echauffieren zwar trotzdem unheimlich viel Spaß macht, aber wenig Zielführend ist. Kennt wer die Hintergründe?

Bleibt nur die Frage, wieso zusammengeschnitten wurde. Weil ungefällige Witze gerissen wurden oder weil es 3sat wichtiger war, zum 203. Mal „Pappa ante Portas“ zu zeigen?

Hm, ich kann aus eigener Erfahrung sagen das einige plotische „GAGS“ entschärft wurden so das sie ihr Schlagkraft massiv verloren haben. Desweitern nimmt Priol während seines Programms ab und zu Bezug auf Stellen des Anfangs und wenn die dann raus geschnitten wurden kapiert der Fernsehzuschauer denn Sinn der Auassagen nicht was zur Folge hat das der Humoritische Effekt verloren geht.

Findet ihr es nicht auch das es eine Frechheit ist was sich 3Sat da geleistet hat?

Allerdings! Es ist eine Frechheit, 75 Minuten wertvoller Sendezeit an einen Generikclown wie Priol zu vergeuden, der die niedersten Instinkte des deutschen Deutschlehrertums befriedigt, und somit nichts weiter als die systemrelevante Rolle des Hofnarrs für die Sichbesserwissendfühlenden erfüllt.

Where have you gone, Matthias Beltz? Our nation turns its lonely eyes to you. Ooh, ooh, ooh!

Letztendlich ist es die Entscheidung von Herrn Priol und 3sat, wie viel des Programms über den Äther geht, wie viel nur die Live-Besucher sehen und wie viel möglicherweise auf der DVD landet.

Anstatt hier das HB-Männchen zu machen und von „kacken-dreist“, „Frechheit“ und ähnlichem zu reden, hätte man natürlich auch eine freundliche Anfrage an 3sat schicken können, was sie zu dieser Entscheidung bewogen hat …

Ich habe das Topic übrigens mal so geändert, dass man auch ohne den Thread zu lesen weiß, worum es hier geht.

Edit: So kann man’s auch sehen, Greggy. :smt023

Sei froh, Mensch!
Hagen Rether haben sie vor ein paar Monaten noch mehr beschnitten - da kam von 180 min. Programm zum Schluss gerade mal 42 Minuten heraus! Und im Gegensatz zum Priol gibt es die Programme von Hagen nicht komplett. :smt011 :smt021

Davon abgesehen bringt 3sat NUR “Highlights” und ganz selten ganze Programme, wahrscheinlich aus Kostengründen.

Was ist an dem Priol eigentlich so toll? Ich finde seinen ‚Klamauk‘ eher Mittelmaß und erinnert mich an den unsäglichen Mittermeier. Dazu noch das typische biedere Publikum, was über jeden Furz von dem lacht. Die Frisur macht ihn auch eher zu einer Witzfigur. Unlustig, aber ich bin ja eh humorresistent, also verzeit mir bitte! :frowning:
Mario Barth für FDPler und geprellte Mittelständler. Ist aber nur meine Meinung, bitte lasst euch nicht weiter stören!

Wir haben die künstliche Empörung… abgehakt
Wir hatten Kritik am Künstler… abgehakt
Die Moderation hat auch schon editiert… abgehakt

Hatten wir schon den obligatorischen Zensur-Ruf?
Nein?

Dann liebe Moderation bitte noch etwas warten, bevor ihr den Thread schließt :lol:

[spoiler]Um auch mal ein paar neue Informationen zu bringen, die die Programmkritik vielleicht etwas gehaltvoller machen:

Am 30. Dezember 2011 hatte 3sat einen Thementag Schluss mit Lustig - 24 Stunden Vorhang auf für Kabarett und Comedy!. Es gab also mehr als genug Zeit um Tilt komplett zu senden. Und was man da vielleicht auch noch anmerken sollte: Papa ante portas lief an diesem Tag zweimal.

Was man allerdings auch berücksichtigen sollte:[ul][]Warum 3 Stunden Priols Jahresrückblick senden, wenn die Programme der anderen Künstler auch nur 80 min bekommen? [/][]Loriot ist 2011 verstorben und darf bei einem solchen Thementag natürlich nicht fehlen. [/][]Wie viele negative Kritiken hätte 3sat wohl eingefangen, wenn sie ausgerechnet Loriots Beitrag einmal und dann ausgerechnet um 2:20 Uhr gebracht hätten?[/][]Wie laut hätten die Kritiker gerufen, wenn der 2. Teil von Tilt um 2:20 Uhr gekommen wäre?[/][/ul][/spoiler]

Wir haben die künstliche Empörung… abgehakt
Wir hatten Kritik am Künstler… abgehakt
Die Moderation hat auch schon editiert… abgehakt

Und nicht zu vergessen: wir haben hier jetzt einen User, der sich gegen all das stemmt, weil es wohl très chic ist, Meinungen zu diskreditieren. Ganz nebenbei fällt er auf durch eine leichte Süffisanz in seiner Sprache und latente Verballhornung einiger Mitglieder dieses Forums… abgehakt.

Frohes und Gesundes Neues Jahr, Genosse. :smt023

Danke für die Würdigung meiner Leistung.

PS: Hätte der Themenersteller auf die Worte „kack-dreist“ und „Frechheit“ verzichtet und stattdessen etwas mehr Inhalt für seine Programmkritik gebracht, dann hätte ich wahrscheinlich anders reagiert. Vielleicht wurde meine Wortwahl auch durch meinen Ärger, diesen 3sat-Thementag verpasst zu haben, beeinflußt, aber wenn es so ist, dann ist es mir egal :twisted:

Jap…und Hagen Rether ist ja bekanntermaßen der Otto Waalkes der Carnivoren und Volker Pispers der Paul Panzer der Großgrundbesitzer!
Urban Priol mag sich vielleicht wiederholen und nicht immer die intellektuellsten Gags im Programm haben…trotz allem hat er noch immer mehr zu sagen, als 75% der restlichen „Kabarettisten“ und 95% der User hier…

Ist das nicht recht normal, dass ein Programm für die TV-Ausstrahlung gekürzt wird. Die Schramm-Aufzeichnungen vom 3Sat-Festival waren auch immer kürzer als das Live-Programm. Mich wundert eher, dass das (wie hier gesagt wurde) früher überhaupt mal in voller Länge ausgestrahlt wurde.

Ich hab Supertilt vor ein paar Jahren auch mal live gesehen und finde Priol eigentlich dann am stärksten, wenn er regional bleibt. Mir ist da doch zu vieles einfach parodistische Überzeichnung und luftmachendes Geschimpfe. Das tut vielleicht gut für den Comic Relief, aber sonderlich erhellend finde ich ihn nicht. Bei der Anstalt funktioniert das, weil ihm mit früher Schramm und jetzt Pelzig immer ein ganz cleverer Partner zur Seite stand. Also vielleicht nicht ganz Mario Barth, aber schon die einfachste Art politischen Kabaretts. Gab’s vor einem halben Jahr mal einen leider treffenden Artikel drüber, ich meine in der FAZ. Den finde ich leider gerade nicht.

@grettyr übrigens: Unterfranke.

Gab’s vor einem halben Jahr mal einen leider treffenden Artikel drüber, ich meine in der FAZ. Den finde ich leider gerade nicht.

Vielleicht meinst du diesen Artikel der SZ

„Witzig, klug und großartig - Urban Priol ist das Gegenteil von all dem.“ :smiley: …ich sollte mir doch mal ein SZ Abo zulegen.

Vielleicht meinst du diesen Artikel der SZ

Bei dem Artikel habe ich irgendwie den Eindruck, dass Priol dem Autor mal eine Schramme in die Autotür gemacht oder den Spiegel abgefahren hat. Sehr übertrieben geschrieben und mit der gleichen Wut die er bei Priol bemängelt.

Völlig unrecht hat er bestimmt nicht, aber gleich das gesamte deutsche politische Kabarett für tot zu erklären und den alten Zeiten hinterher zu weinen ist ebenfalls eine genau so simple Rethorik wie die, die er kritisiert.

Ich persönlich bin mit Priol auch nie warm geworden, er ist mir einfach nicht sympatisch aber trotz allem ist er noch weit über dem was sich der Autor dort zusammen schreibt.

Bei dem Artikel habe ich irgendwie den Eindruck, dass Priol dem Autor mal eine Schramme in die Autotür gemacht oder den Spiegel abgefahren hat. Sehr übertrieben geschrieben und mit der gleichen Wut die er bei Priol bemängelt.

Sehe ich genau so. Einfach ein lächerliches Geschreibe. Aber recht unterhaltsam fand ich

Parteiintern laufe Merkel unter dem Decknamen Lady Gaga, sagt er und weiß natürlich nicht, dass Lady Gaga eine witzige, kluge und großartige Sängerin ist.

Na da hat ja einer die absolute, unfehlbare Deutungshoheit was Kunst ist was nicht. Typisch SZ halt… :mrgreen: