Folge 288: Interview mit Linus Bade

Die Mediatheke Folge 288. Hier kann darüber diskutiert werden!

Linus Bade ist Influencer auf instagram - und er hat eine schwere spastische Behinderung. Auf seinem Kanal macht er nicht nur auf seine Situation aufmerksam, sondern vor allem auf die von behinderten Menschen allgemein. Dabei übt er auch Kritik an den Medien, die Menschen wie ihn oft klischeehaft und mit mangelndem Hintergrundwissen behandeln.

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Eine gute und wichtige Folge der Mediatheke. Insbesondere das Beispiel mit der Spachbehinderung habe ich auch schon falsch interpretiert. Zu oft nimmt man tatsächlich an, dass eine geistige Behinderung die Ursache ist und man stellt sich damit falsch auf den Menschen ein. Danke Linus, dass du dir die Zeit genommen hast, ein Interview mit Holger zu führen und so die Möglichkeit gegeben hast dich und deine Arbeit kennen zu lernen.

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Danke Linus und Holger für diesen eindringlichen Einblick in Linus Leben. Es gab für mich einige AHA-Momente und Dinge, welche mich zum Umdenken mancher Situationen im eigenen Alltag anregen.

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Chapeau für diese Folge! :clap: :clap: :clap: :clap: :clap: :nerd_face:

Eine kleine Anmerkung nur, als Selbstbetroffener: Vielleicht hätte man am Anfang auf Formulierungen verzichten können, „bei seiner Geburt ist was schiefgelaufen“ (oder sagte er das selbst? :thinking: Wenn etwas schiefgelaufen ist, dann die medizinische Betreuung!) oder alleine die Untertitel (die hier ja wirklich gering gehalten worden^^). Holger nimmt sich im Gespräch auch Zeit für ihn und wenn man sich konzentriert versteht man ihn auch, als Podcast! :innocent:

Generell ist es in unserer Gesellschaft imho immer ein Problem, wenn jemand nur eine kleine (aber sichtbare) Behinderung hat, aber ansonsten ganz normal ist… :see_no_evil: Dann ist es fast unmöglich, Hilfen für diese eine Sache zu bekommen… :see_no_evil:

Aber das sind nur kleine Dinge. Alles super! :orange_heart:

Danke Linus! :muscle: :nerd_face:

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Vielen Dank für das Gespräch, Linus & Holger.

Man muss sicherlich zwei Dinge unterscheiden. Wenn jemand oder eine Partei z.B. Dinge aus Bosheit, rassistischen Ansichten oder ähnlichem Leuten wie Linus nicht hilft / helfen will oder wenn man (leider) nüchtern einen Mangel bei der Betreuung feststellen muss aufgrund fehlender Lehr- / Ausbildungskräfte z.B.

Da greift ja dann die Inklusion ein, die ja eine Akzeptanz von Allen als Gegeben sieht und nicht mehr ausgrenzt. Somit läge es an uns allen ja Leuten wie Linus ganz normal als Arbeitskollege z.B. anzusehen und selbstverstädnlich mit ihm umzugehen wie auch mit allen anderen aus der Arbeitsumwelt z.B.

Die Selbstverständlichkeit setzt voraus, dass sich Beide akzeptieren und man Verständnisse des jeweils Anderen aufbringen muss (das gilt soweit möglich logischerweise auch für den Part mit der „Behinderung“), wobei dann das „muss“ als Begrifflichkeit wegfällt, da dieses als normal angesehen wird.

Mit dem „früher hätte man Dich…“ muss man gar nicht so weit zurückgehen, weil ja gerade die AfD mit dessen „Sprecher“ Höcke gerade diese Inklusion am liebsten wieder aufheben will und genau das, was Linus beschreibt (die Stigmatisierung und somit das Abschieben in eine Sonderschule / -klasse) passieren würde. Das wäre nur ein 1. Schritt… weitere möchte ich mir nicht ausmalen!

WAS aber klar sein muss. Eine Inklusion funktioniert nur richtig, wenn Schulen / Arbeitsstätten und wir alle darauf eingerichtet sind und eben das Ganze als normal ansehen. Somit kann man dann auch den Höckes dieser Welt die Segel streichen! Denn, das, was damals im 3. Reich passiert ist, könnte auch heute wieder passieren, wenn man bestimmte Kräfte an die Macht liese!

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Nächste Wunschfilmfolge bei Pantoffelkino confirmed!?!?! :smiley:

Bitte im Mai alle dafür voten! :wink: :smiley: :grin:

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Ich mag diese Interview-Folgen. Schade, dass diese nur gesendet werden, wenn Holger aus irgendeinem Grund verhindert oder eingeschränkt ist. Gerne mehr davon!

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Kann mich den Vorkommentatoren nur anschließen: Super Thema, erhellend und auch wieder der Grund warum ich MT gucke: Um auf solche Menschen und auf yt-Kanäle aufmerksam zu werden. Aber auch das „Krankheitsbild“ war ein aha-Effekt, nämlich, dass Sauerstoffmangel nicht alle Hirnregionen gleichermaßen schädigt. (Weiß jemand, ob in der Regel zuerst die Motorik beeinträchtigt wird … oder in welcher Reihenfolge welche Bereiche absterben?)

Muss gestehen, dass ich mich auch manchmal dabei erwische, wenn ich mit Beeinträchtigungen befasse, dass ich erst einmal nur das Negative sehe und mir nicht vorstellen könnte so zu leben, mir einbilde lieber den Exit zu wählen und dann auf Andere schließe. Manchmal ließt man auch von Menschen, die erst in die Situation einer Beeinträchtigung kamen, dass die wirklich nichts mit sich anfangen können und lieber gestorben wären (Beispiele sind Samuel Koch oder Monica Lierhaus). So gesehen ist es für mich als Zuschauer bequemer, wenn die Realität etwas geschönt dargestellt wird.

Den Wunsch nach Inklusion beim Film kann ich einerseits verstehen, andererseits kommt man da aber auch schnell in die Debatte, ob z.B. ein Buch eines behinderten Autors auch von einem behinderten Übersetzer in anderen Sprachen geschrieben werden muss.
Ich finde auch, dass man fragen darf, welcher Aufwand gerechtfertigt ist. Mal platt gesagt: Ein Körperbehinderter kann auch mittels Assistent beruflich Taxifahrer sein - nur fährt halt der Assistent… (indirektes Zitat von Stephan Merk, MT235, Minute 21) Im Fall von Linus scheint es ja anders zu sein, sodass der Assistent nicht auf dem Handy oder Tastatur tippen muss. Im Beruflichen habe ich immer mehr mit dem Thema Barrierefreiheit zu tun und der Aufwand der dafür getrieben wird ist schon enorm. Es stellen sich dabei auch Fragen wie „ist bei dem Cookiebanner nun der Datenschutz oder die Barrierefreiheit wichtiger?“ oder „wenn ich diese Website nur noch s/w und aus Text bestehen lasse, ist es super barrierefrei, aber für Menschen mit Leseschwäche hat sie jetzt mehr Hürden – wem von beiden wollen wir es mehr entgegenkommen?“.

Sonst fiel mir noch auf, dass das Wort „Behinderung“ verwendet wurde, statt „Beeinträchtigung“ oder wie es eine Kollegin nennt: „Feature“. Das wird teils von Körperbeeinträchtigten auch als diskriminierend gesehen, weil die Hürden und Behinderungen ja von außen kommen. Ich bin da leidenschaftslos und dachte nur, dass beim Thema Inklusion das Thema Sprache auch immer mit aufkommt. Vielleicht habe ich also auch ein Update verpasst.

Kleine Anekdote, wie auch Unis etc. Hürden aufstellen: Vor vielen Jahren wollte ich im Rahmen einer Abschlussarbeit ein Hilfsmittel für blinde Menschen machen. Die Idee war sozusagen Bilder in Geräusche zu verwandeln. Ich hatte schon angefangen und dann gemerkt, dass ich nicht weiß, wie ich die verschiedenen Geräusche textuell beschreiben sollte. Es wurde dann ein anderes Thema, weil ich das als Kernaspekt sah, mit Worten unkreativ war und das nicht meine Note beeinflussen sollte… (Heute wären mir technische Arten eingefallen mich auszudrücken, aber die Bewertung des Ergebnisses hätte eigentlich nur mit Versuchen oder recht „unwissenschaftlich“ erfolgen können – daher kann ich leider niemandem empfehlen sich unvorbereitet in diese Themenfelder zu begeben)

Auf jeden Fall: Danke Holger für die Folge und, dass nicht aus Angst vor der immer sensibleren Gesellschaft einen Bogen um Themen und Menschen gemacht wird.

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Ich schreib’s nochmal.
Wir unterhalten uns über Schwachsinn, darf man Neger sagen, darf man Schwuler/Lesbe sagen.

Aber wir sprechen immer noch von Behinderten, anstatt sie als Menschen mit Herausforderungen zu bezeichnen.
Linus Bade ist nicht behindert, sondern herausgefordert und er meistert dies bravourös.
Er ist kognitiv auf der ganz normalen Höhe.

Und schön, dass es Untertitel gibt. Man kann ihm trotz seiner Herausforderung schneller Folgen.
Journalistisch ein Meisterwerk Holger.

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Linus selbst bezeichnet sich auch als behinderter Mensch. “Menschen mit Herausforderungen” ist für mich dummes Zeug. Sorry.

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Kein Problem Holger, ich bin kein Sprachfaschist.
Aber nochmal, ein sehr gelungenes Interview.

Ich kann mich den vorangegangenen Kommentaren nur anschließen. Linus Bade war ein spannender, sympathischer Interviewpartner, der viel Wichtiges zu sagen hatte. Nach ein bisschen Eingewöhnung konnte ich ihn auch ohne Untertitel - die trotzdem eine sinnvolle Ergänzung waren - gut verstehen. Den Film werde ich mir allein schon seinetwegen anschauen. Vielleicht hat er ja sogar mal Lust, beim „Studio“ mitzumachen, diesem legendären Kultformat? :v:

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So funktioniert „Social Media“!

Dieses Gepräch war auch mal wieder ein guter Anlass meine eigenen (Vor)urteile bzw. Voreingenommenheiten entsprechend zu hinterfragen.

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Hallo Holger,
Mein Sohn ist körperlich und geistig behindert.
Wir haben gerade den Anfang des Interviews zusammen geschaut.
Wir finden es nicht in Ordnung wenn du geistig behindert mit einen an der Klatsche haben bezeichnest.

Christian und Jonas

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Wenn dein Sohn dem folgen kann und es versteht, scheint er ja so sehr keinen „an der Klatsche“ zu haben. Er ist jedenfalls nicht damit gemeint, wenn ich das so ausdrücke.
Es ist halt umgangssprachlich. Kann man problematisch finden, muss man aber nicht :raising_hand_man:

Da sehe ich jetzt keinen Widerspruch. Wenn ich sage, es ist etwas schiefgelaufen, kann damit doch auch die medizinische Betreuung gemeint sein.

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Klar. :innocent:
Ich finde immer wieder schön, wie du versuchst deine Interviews sowohl umgangs- als auch fachsprachlich zu führen. ^^
Auch wenn das manchmal falsch rüber kommen mag oder die umgangssprachlichen Ausdrücke Stigmata hervorrufen. ^^

Tolles Interview, toller Gast.
Holgers etwas flapsige Formulierungen an der ein oder anderen Stelle zeugen ich Gegenteil von einer sehr unverkrampften Art, wenn es um das Thema Behinderung geht.
Ich denke, dass er gerade dadurch Linus mehr auf Augenhöhe begegnet, als so mancher, der verkopfte Begriffe wie ‚Herausgeforderter‘ oder ‚besonders‘ verwendet.

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Gutes Interview mit einem tollen Interviewpartner!
Bin auch betroffener, daher liegt mir das Thema natürlich sehr am Herzen.

Sobald das Sprechen eingeschränkt ist, wird man gleich abgestempelt. Das ist trauriger Alltag für Betroffene.

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Bin ich nur zu herausgefordert, die Treppe zu nehmen? Ist jetzt nicht böse gemeint, aber nicht alle haben ein Problem mit dem Wort „Behindert“.

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Es ist wichtig zu erkennen, dass Menschen, die äußerlich behindert wirken, nicht zwangsläufig auch innerlich beeinträchtigt sind. Ich verstehe, dass er einfach als normaler Menschen akzeptiert werden will. Gutes und wichtiges Interview

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