Zum einjährigen Todestag von Jörg Haider...

Noch steht Staatsbürgerschaft deutsch in meinem Pass :mrgreen:

Sag bescheid, wenns nicht mehr da steht, dann werden wir uns nur noch über dich lustig machen. :mrgreen:

Das war das Titelfoto der Sa/So Ausgabe vom Standard. Ich finds schlimm wie manche Leute diese Person so sehr huldigen können. Jetzt ham sie schon eine 3 Meter hohe Statue bei seinem Museum errichtet.

Ich finds schlimm wie manche Leute diese Person so sehr huldigen können. Jetzt ham sie schon eine 3 Meter hohe Statue bei seinem Museum errichtet.

Ja, aber auch nicht weniger schlimm wie seinen Tod ins Lächerliche zu ziehen. Er war ein unsympathischer Rechtspopulist aber kein Verbrecher. Im Grunde tut man damit nur den Angehörigen weh. Über Tote soll man ja bekanntlich nicht schlecht reden und schon gar nicht derart geschmacklos.

Boah! Dat is’ schwer! Aber ich geb’ mir Mühe…

Addi war echt ein Scherzkeks!

Fritze du ziehst doch gerade nicht etwa einen Toten ins lächerlicher? Schäm dich.

Wenn man den wiedergeborenen Buddhist fragen würde: „Na, wie findest du es, dass man sich über Fritz Wagner lustig macht?“ - „Welcher Fritz?“ - „Na der, der du in einem früheren Leben mal warst.“ - „Kenn ich nicht, kann mich nicht erinnern… ist mir auch egal“.

Dem Atheist ist das sowieso egal.

Der Agnostiker - sich, nach dem Tod im Ungewissen befindend - denkt sich „Hm, könnte sein, dass da jemand über mich lacht. Und wenn, hat es eine Bedeutung? Und wenn ja, welchen Einfluss hat das auf mich? Moment mal… bin ich überhaupt noch hier? Oder überall?“

Der eine Christ in der Hölle: „Ist mir doch egal, was die da draußen erzählen! Ich muss hier Teufelscheiße wegschippen und raus komm ich hier ganz bestimmt nicht mehr…“. Der andere Christ im Himmel denkt sich nur „…die da unten haben vielleicht Probleme…“

Also die verstorbenen Personen kratzt es wohl am wenigsten. Wohl aber diejenigen, die ihnen nahe gestanden haben oder starke Empathie mit den Angehörigen haben. Ansonsten sei ein kleiner Witz schon mal erlaubt :wink:

FALSCH! Er war nämlich ein sympathischer Rechtspopulist! DAS ist der Unterschied. Der Kerl hat nicht nur Parolen rausgehaun, er hat auch was gemacht in seinem Amt. Und damit hatte er einfach vielen Politikern was voraus. Er hat nicht nur Kinder geküsst und gelabert, er hat den Menschen zugehört und hat auch das, was er erzählt hat, selbst gelebt und in die Tat umgesetzt. Über seine politische Einstellung kann man jetzt streiten, aber über ihn als Politiker und Landesvertreter sicherlich nicht. Es gibt einen Grund, warum er so lange Landeshauptmann da unten in Kärnten war. Und hätte es nicht die Trennung von orange und blau gegeben, dann hätte ers bei der letzten Wahl auch noch zu was bringen können bundesweit. Und deswegen gibt es auch immer noch so viele Leute, die ihm nachhängen.

btw. ihr mögt mich jetzt als rechts einstufen, auch wenn ich mich sehr dagegen verwehre, aber hier kriegt man nicht gleich die Nazi-Keule übergezogen, wenn man in der Öffentlichkeit sagt, Österreich hätte ein Zuwanderungsproblem. Das hat Deutschland ja auch, aber da darf man sich nicht negativ zu äußern. Hier darf man sagen, dass die Integration nicht richtig funktioniert und dass der Arbeitsmarkt auch ohne zusätzliche Einwohner mies ausschaut, ohne dass man von der Welt verachtet wird. Österreich hat eben eine ganz andere Attitüde was die Akzeptanz von rechts-tendenziellem Gedankengut angeht.

Das hat Deutschland ja auch, aber da darf man sich nicht negativ zu äußern.

Dürfen schon, nur man muss dem Druck standhalten!

[video]http://www.youtube.com/watch?v=WXlYHV5Tsd0[/video]

Quelle: http://www.youtube.de

K.I.Z - Straight outta Kärnten

:mrgreen:

Ich glaube eher, dass die Österreicher ein Problem mit Nazis haben. Bei uns ist das ja wenigstens durch das Grundgesetz weitestgehend eingedämmt (Recht auf Widerstand mit (fast) allen Mitteln gegen rechtes Aufbegehren).

Bei uns ist das ja wenigstens durch das Grundgesetz weitestgehend eingedämmt (Recht auf Widerstand mit (fast) allen Mitteln gegen rechtes Aufbegehren).

Wat? Warum mit „fast“ allen mitteln gegen RECHTES aufbegeheren?!
Wenn schon dann in alle Richtungen rechts, mitte, links. Und überhaupt läuft der Artikel sowieso ins leere, da er weder Grundrecht ist, noch zu Anwendung kommen KANN!

Darauf berufen wirst du dich niemals können :smt018

Von mir aus gegen alle radikalen Bewegungen. Aber warum soll denn Artikel 20 (4) nicht zur Anwendung kommen?

Indirekt (ungewollt?) hat AndreR den Nagel auf den Kopf getroffen. In Österreich hat niemals eine Aufarbeitung der eigenen Nazivergangenheit stattgefunden. Man hat sich stattdessen lieber aufgrund des Anschlusses 1938 als “erstes Opfer der Nationalsozialisten” stilisiert. Ungeachtet der Tatsache, dass Österreicher unter den Tätern der Shoah deutlich überrepräsentiert waren. (Globocnik, et al.)

In Österreich durfte die braune Sauce nach 1945 weiterhin ungefiltert durch die Schädel schwappen. So zog z.B. in den Fünfziger Jahren der Sozialdemokrat Adolf Schärf in den Wahlkampf mit dem Slogan “Wer einmal schon für Adolf war, wählt Adolf auch in diesem Jahr.”

Besonders skurril wird die ösispezifische Xenophobie, wenn man bedenkt, wie viele Ösis kuk-bedingt einen slawischen Familiennamen tragen (Klima, Jelinek, Resetarits, etc. pp)

Darauf einen Dujardin!

[video]http://www.youtube.com/watch?v=i-Q7EwC-Nrk[/video]

Von mir aus gegen alle radikalen Bewegungen. Aber warum soll denn Artikel 20 (4) nicht zur Anwendung kommen?

Das Widerstandsrecht wurde mit den so genannten Notstandsgesetzen erst im Jahr 1968 in die Verfassung eingefügt. Es handelt sich in gewisser Weise um eine Ergänzung des Art 79 III GG, die dann wirksam werden soll, wenn die im Grundgesetz vorgesehenen institutionalisierten Kontrollmechanismen versagen. Das Grundrecht erscheint deshalb zweifelhaft, da es erst dann eingreift, wenn diese Verfassungsordnung bereits ausgehebelt wurde. Selbst bei evidenten Verfassungsverstößen durch die Staatsorgane bleiben die Bürger also zumindest solange auf den Rechtsweg und ihre Beteiligung an Wahlen und Abstimmungen beschränkt, wie diese demokratischen und rechtsstaatlichen Verfahren noch funktionieren.

Das Widerstandsrecht steht allen Deutschen iSd Art 116 GG zu. Es kann individuell oder kollektiv wahrgenommen werden. Das Grundgesetz enthält sich jeder Stellungnahme zu den Formen des Widerstandes, der damit vom passiven Widerstand gegen rechtswidrige Maßnahmen bis zur Gewalt gegen Personen oder Sachen reichen kann.
Das Widerstandsrecht richtet sich nicht nur gegen Amtsträger, die ihre Befugnisse missbrauchen, sondern soll auch einen Staatsstreich von unten verhindern. Dementsprechend können natürliche und juristische Personen Adressat der Widerstandshandlungen sein.

Ob die Voraussetzungen für die Ausübung des Widerstandsrechts vorliegen, kann nur im Einzelfall aufgrund der konkreten Umstände festgestellt werden. Grundsätzlich wird man jedoch davon ausgehen müssen, dass bloße Vorbereitungshandlungen für einen Staatsstreich noch keine Widerstandshandlungen außerhalb der geltenden Rechtsordnung rechtfertigen. Auch müssen die Umsturzbemühungen eine gewisse Intensität erreicht haben.

Die h. M. geht jedoch stark davon aus, dass das sog. Widerstandrecht heute im großen und Ganzen nur die vorgenannten Prinzipien des Art. 19 und Art. 20 I - III GG unterstreichen, vertiefen und stärken soll.

@Fritze Flink

Siehe dazu die aktuelle Ausgabe der „Zeitungszeugen“.

@Fritze Da hab ich auch noch einen, Vergangenheitsbewältigung at its best.
[video]http://www.youtube.com/watch?v=zCgX48vo30s[/video]

@Fritze: Mag sein, dass man heute lieber die Opferrolle einnimmt als die der Täter. Was aber unbestreitbar ist, ist, dass sich die mittlerweile fast 3. Nachkriegsgeneration in Österreich nicht mehr selbst als schuldig fühlt, wie es in Deutschland nach wie vor unterschwellig vermittelt wird. Meiner Meinung nach könnten die Menschen in Deutschland langsam aufhören, sich für die Taten ihrer Großväter zu entschuldigen und sich als ein neues Volk mit einer geschichtlichen Vergangenheit aber mit persönlicher Unbescholtenheit etablieren.
Es ist sicher wahr, dass eben diese persönliche Betroffenheit und Schuld nie ganz in Österreich angekommen ist, aber das erleichtert auch das Leben der heute hier lebenden enorm.

Und ich möchte noch mal darauf hinweisen, dass rechtes Gedankengut an sich NICHT gleichzusetzen ist mit Holocaust und menschenverachtendem Verhalten. Es gibt einen Unterschied zwischen rechts und rechts wie es vor 60 Jahren gelebt wurde. Und bevor jetzt wieder jemand damit daher kommt, nein, ich bin nicht rechts und verherrliche weder Rassismus, noch negative Diskriminierung und nationale Gedanken.

Bin auch der Meinung: Es muss sich niemand mehr schuldig fühlen, der später geboren wurde, aber man sollte die Opfer achten.
So, und nun zu Haider. Wer sich vor SS-Veteranen (zur Erinnerung: Das war die Truppe, die mit der Endlösung beauftragt war und u.a. die KZs betrieben hat) stellt und sie quasi als Vorbild darstellt, wie oben schon mal verlinkt, der respektiert eben nicht die Oper, sondern verspottet sie geradezu. So jemanden nach seinem Tod zu verspotten, ist auch nichts anderes, als was er gemacht hat, eigentlich hat er noch nicht mal das verdient.

Ich gebe zu, das war schon ein starkes Stück, aber im Kontext seiner Politik und seiner Tätigkeiten durchaus logisch für ihn. Er hat den Leuten gesagt, was sie hören wollten. Und zwar allen Leuten. Deshalb haben sie ihn gemocht.

Das macht es auch nicht besser.

hab ich auch nicht gesagt.

aber in diesem thread wird ja erst mal geschimpft und mit vorurteilen und hörensagen geworfen, bevor einer die hintergründe befragt oder versucht irgendwas zu verstehen oder differenziert zu betrachten und den motiven anderer menschen mit empathie (nicht sympathie) entgegenzugehen.