Zivilcourage auch bei Tieren zeigen?

@Puffbohne: Die Meinung bringt mich dazu mal wieder den Glauben an einen Teil der Menschheit zu verlieren …
Ein kleines, schutzloses Kind kann sich ja benehmen. So einfach ist das? Und wenn es dann mal eine fängt ist das zwar nicht schön, aber auch irgendwie in Ordnung? Bei einem Hund reagierst du dann aber sensibel?
Nachdem du selbst sagst, dass du keine Kinder magst dann bleib bitte auch dabei und versuche niemals eines in die Welt zu setzen.

So Zeug erinnert mich schon wieder an den Thread, in welchem ein Forennutzer gemeint hat, er würde lieber seine eigene Katze aus einem brennendem Haus retten, als ein fremdes Kind.

So Zeug erinnert mich schon wieder an den Thread, in welchem ein Forennutzer gemeint hat, er würde lieber seine eigene Katze aus einem brennendem Haus retten, als ein fremdes Kind.

Provokant gefragt: Was ist daran jetzt so schlimm? Ich würde wahrscheinlich auch erst meine Katze in Sicherheit bringen, denn sie ist ein Teil meiner Familie. Und wo steht überhaupt geschrieben, dass ein Mensch mehr wert ist als ein Tier?

@strohaLm

Mir geht es wie dir. Isegrimm (oder wie der sich schreibt) meinte damals, dass Personen, die das Wohl/Leben von Tieren über das von Menschen stellen, in die Klappse gehören. Das ist zwar hart formuliert. So ganz Unrecht hat er allerdings nicht.

Tierquälerei gehört natürlich bestraft. Wenn jemand sieht, dass ein Tier schwer misshandelt wird, sollte er auch Zivilcourage zeigen. Das ändert aber nichts daran, dass das Wohl und das Leben eines Menschen als wichtiger zu erachten sind als das Wohl und das Leben eines Tieres. Und nein, ich lasse mich was das angeht auf keine Diskussion ein.

Das gehört doch hier auch gar nicht hin :roll:

Hier geht’s doch um Misshandlung von Tieren, was sollen immer diese Ablenkungen?
@scheol was für eine schlimme Geschichte… für solche Fälle gibt es ja schon was: Paragraph 17 Tierschutzgesetz, im Volksmund “Tierquälerei”.
Leider ist der ein wenig auslegungsbedürftig, denn man darf demnach einem Tier Schmerzen zufügen wenn man einen “vernünftigen Grund” hat. Aber dass man ein Tier nicht derart zu Tode knüppeln darf und man sich damit strafbar macht ist unstrittig.
Einer Anzeige muss die Polizei dann entsprechend nachgehen, und der Staatsanwalt ermittelt.

/e hab den link noch ergänzt. Tierschützern geht der §17 TierSchG nicht weit genug, bzw. ist ihnen zu unbestimmt, hier ein Kommentar dazu. Seit 2002 hat der Tierschutz in D sogar Verfassungsrang, siehe Art. 20a des GG wo das als Staatsziel definiert ist. Mit der Ausgestaltung hapert es allerdings noch sehr, aber das ist zumindest ein Anfang.
Als nächstes müsste der Tatsache Rechnung getragen werden, dass Tiere keine Sachen sind sondern fühlende Wesen. Exakt diese Formulierung fand erfreulicherweise schon Berücksichtigung im Vertrag von Lissabon.
Es wird noch viel Zeit brauchen, bis das in allen Köpfen angekommen ist, siehe das Beispiel von Scheol und dem [-]Schlächter[/-] “Jäger”, daher sollte man immer auch Tiere in Not schützen wenn möglich, oder wie in diesem Beispiel, den Täter anzeigen. Wenn einer ein Tier fangen soll und dann mit Knüppeln bewaffnet auftaucht würde ich den aber auch gleich vom Hof jagen!

Als die Freundin von mir das hörte, schnauzte sie ihre Freundin an, warum sie nicht bei der Polizei Meldung gemacht hat und rief eben selbst dort an. Und wenn ihr mich fragt, zu Recht!

Wie ist denn der aktuelle Stand, kannst du da etwas zu sagen?

Soweit ich weiß ist das totknüppeln von Nachbars Pfiffi keinesfalls nur eine Kleinigkeit, es ist eine vollwertige Straftat. :wink:

Bloß wird bei Verletzungen „Schmerzensgeld“ nur bei Menschen Schmerzengeld genannt, bei Haustieren belässt man es der einfachhalthalber schlicht bei „Schadenseratz“, effektiv läuft beides aber inzwischen auf das selbe hinaus.

Bzgl der Tier/Baby-Frage:
Keiner ist gezwungen sich selbst in Gefahr zu bringen.
Wenn es also legitim ist NICHTS von beiden zu retten muss es auch erlaubt sein sich sagen wir für den Goldfisch oder meinetwegen auch für das innig geliebte Justin Bieber Kopfkissen zu entscheiden. :slight_smile:

Bzgl der Fuchsgeschichte:
Sagen wir es mal so, ich bin nicht überrascht. :expressionless:
Ich halte das ganze für einen absolut überflüssigen Gewaltexzess, möchte betonen das ich persöhnlich Füchse sehr mag, weise aber der vollständigkeithalber darauf hin das Füchse alles andere als vom aussterben bedroht sind.

Toll sind ja auch die Jäger die sich gerne mal freilaufende Hauskatzen vornehmen.
Da das mitunter unangenehme Fragen nach sich ziehen kann … sagen wir es mal so: gibt erstaunlich viele auf Landstrassen plattgefahrende Katzen mit Schrott im Pelz. :smt011

PS:
Wer bzw was ist der neue beste Freund des deutschen Fuchses? :gg
Moderne Windräder! Durch die gibt es regelmässig totes Federvieh freihaus.

Bzgl der Tier/Baby-Frage:
Keiner ist gezwungen sich selbst in Gefahr zu bringen.
Wenn es also legitim ist NICHTS von beiden zu retten muss es auch erlaubt sein sich sagen wir für den Goldfisch oder meinetwegen auch für das innig geliebte Justin Bieber Kopfkissen zu entscheiden. :slight_smile:

Ich denke das liegt auch im Ermessen der eigenen Emotionen. Wenn man seinen Hund, Goldfisch, Lama etc liebt dann denkt man in dem Moment sicherlich nur daran. Man handelt aus dem Affekt, getrieben durch die Bindung zu dem Tier. Zu allem anderen hat man da keinen Bezug. Den Hund wird man schmerzlich vermissen und sich Vorwürfe machen, ein fremdes Kind sagt einem da gar nichts, man hat keine Bindung dazu, weiß vielleicht nicht einmal wie es aussieht um es zu vermissen. Dann kommt es noch dass man seine eigene Wohnung besser kennt, man rennt in bekanntes Gebiet, da ist die Hemmschwelle sicherlich niedriger.

@Effi

StrohaLm spielt wahrscheinlich auf diesen Thread an. Das Thema kam auch später immer mal wieder zur Sprache. Vielleicht ist auch eine seiner „Reinkarnationen“ gemeint.

Es handelt sich ja nicht um den Fall, dass Kater Felix in deiner brennenden Wohnung auf Rettung wartet während zwölf Häuser weiter in einem ebenfalls brennendem Haus ein Baby festsitzt. Stattdessen sieht die konstruierte Situation vielmehr so aus, dass die Möglichkeit eines von beiden zu retten gleichermaßen gegeben ist. Stelle dir vor du kommst in deine brennende Wohnung und auf dem Bett liegt links dein Haustier und dicht rechts daneben, warum auch immer, ein fremdes Baby. Du kannst nur eines davon in Sicherheit tragen. Was würdest du retten? Und wenn deine Antwort* lauten sollte: „Natürlich mein Haustier!“, dann kann da was im Kopf nicht stimmen. Es geht hier um eine Grundhaltung.

Man handelt aus dem Affekt, getrieben durch die Bindung zu dem Tier. Zu allem anderen hat man da keinen Bezug. Den Hund wird man schmerzlich vermissen und sich Vorwürfe machen, ein fremdes Kind sagt einem da gar nichts, man hat keine Bindung dazu, weiß vielleicht nicht einmal wie es aussieht um es zu vermissen.

Auch im Affekt – glaubst du tatsächlich, man wäre derartig gefühlskalt gegenüber einem hilflosen Kind in Not? Wüsste ich, dass ich daran schuld bin, dass ein Kind gestorben ist, nur weil ich aus Egoismus heraus lieber meinen Hamster retten wollte, würde ich mir sehr wohl Vorwürfe machen. Wie gesagt, Affekt hin oder her. Das hat, denke ich, auch etwas mit meiner Grundeinstellung zu tun. Und da wären wir wieder beim obigen konstruierten Fallbeispiel.

Da die Bemerkung kam, dass diese Debatte nichts mit dem eigentlichen Thema zu tun hätte: Es geht doch darum, ob man, neben Menschen, auch bei Tieren Zivilcourage zeigen sollte. Daraus ergibt sich allerdings durchaus auch die Frage wie weit diese Zivilcourage gehen darf. Darf man einem Tier selbst dann helfen, wenn man mit Sicherheit weiß, dass dadurch einem Menschen massiv geschadet wird?

PS: Wer Katzenvieh und Baby liegen lässt und stattdessen ein Kissen „rettet“, stolpert hoffentlich beim Verlassen des Hauses über einen heruntergefallenen Dachbalken und bricht sich das Genick.

*Das ist nicht auf dich bezogen. Ich weiß nicht wie du die Frage beantworten würdest.

Und wo steht überhaupt geschrieben, dass ein Mensch mehr wert ist als ein Tier?
:smt023

Nachdem du selbst sagst, dass du keine Kinder magst dann bleib bitte auch dabei und versuche niemals eines in die Welt zu setzen.
Es gibt so viele Eltern die eigentlich keine Kinder mögen, da würde eine Familie mehr auch nicht auffallen.

Ein kleines, schutzloses Kind kann sich ja benehmen. So einfach ist das? 

Ja, so ist das. Kinder verstehen, was Menschen sagen- Tiere nicht.

Wo sind die Mods wenn man sie braucht? Das hat eindeutig nichts mit der ursprünglichen Frage zu tun, und hat ausserdem schon einmal zu einem heillosen Chaos geführt. Nebenbei ist der zitierte Isegrimm aufgrund der damals entstandenen Konflikte gegangen (worden).
Solche entweder - oder Fragen kennt man aus Psycho-Tests, und ich halte es da wie Captain Kirk: wenn mir die Bedingungen des Tests nicht passen ändere ich den Test (Kobayashi Maru)! Gerade Dein Beispiel, Danzig, ist doof: in der Situation kann man ja wohl beide retten oder ist auch noch ein Arm gebrochen oder wat?!

Dann noch etwas Wichtiges für unsere kleinen Zuschauer: Liebe Kinder, wenn Euer Haustier in einem brennenden Haus in Not ist, dann spielt nicht den Helden, sondern ruft die Feuerwehr. Ihr bringt Euch sonst selbst in Lebensgefahr, und fast immer muss die Feuerwehr dann den “Retter” auch noch retten :twisted:

/e ah, es geht schon weiter :roll: Na toll, damit ist der thread dem Tode geweiht. Es sei denn der alte existiert noch, und ihr macht da weiter aber der wurde bestimmt geschlossen? Muss leider weg sonst würde ich den suchen.

Könnt ihr vielleicht das Beispiel “Brennendes Haus mit Kind und Haustier”, bitte mal außen vor lassen, und auch die allgemeine Diskussion über die Wertung von Tierleben gegenüber Menschenleben. Hilfreich könnte es sein, sich Situationen vorzustellen, in denen schlicht und einfach nicht zusätzlich noch ein Kind vorkommt, das exakt der gleichen Gefahr oder Misshandlung ausgesetzt ist.

Zu der Frage, wie es mit der Anzeige läuft:
Im nächsten Telefonat werde ich sie fragen, ob es was neues gibt.
Ich bin da selbst gerade nicht auf dem Laufenden.

Ich versuchs mal wieder auf das Anfangsthema zu bringen. Wobei ich dir einen kleinen Vorwurf machen will, Mamalupe. Und zwar hat Silvere mit diesem unsäglichen Thema angefangen und bei diesem Anfang hast du dich noch nicht beschwert, erst als die ersten Stimmen kamen, dass man einen Mensch einem Tier vorzuziehen hat, hast du dich daran erinnert, dass dieses Gedankenexperiment nichts mit dem Thema zu tun hat.
OT-Teil des Beitrags:
[spoiler]Btw. Eine Kleinigkeit zum Thema Gedankenexperiment:
Ein Gedankenexperiment benötigt bestimmte Prämissen, was es nicht benötigt ist eine exakte Beschreibung der vorgestellten Siutation.
Die Frage: “Wenn würdest du retten, wenn du in einem brennenden Haus dein Haustier und ein fremdes Kind sehen würdest, aber nur eines davon retten kannst?” Ist also vollkommen legitim.
Ansonsten würde ich nun noch folgende Frage stellen: Wen ich noch aus dem Haus raus kann (ich kann ja jemanden retten, also muss ich raus kommen können. Warum kann dann mein Haustier nicht mehr raus? etc…) Natürlich kann man viele Fragen zur logischen Situation des Gedankenexperiments stellen.
Allerdings geht es nicht darum eine möglichst realistische Situation darzustellen.

Daher die Frage ist genau so legitim. Zur Beantwortung dieser Frage, darf man im Zuge eines Gedankenexperiments alle Möglichkeiten der Beantwortung heranziehen. Sich mit mit einer “Affekthandlung” aus der Affäre zu ziehen, würde ich persönlich jetzt so werten: Ich weiß das ich moralisch dazu verpflichtet wäre das Kind zu retten, allerdings bin ich zu egoistisch dafür und würde deshalb meinen Hund retten.

Wie gesagt beantwortet werden sollte bei dieser Frage nach einer moralischen Abwägung. Diese darf durchaus so komplex ausfallen, dass man in der konkreten Situation nicht die Zeit hätte diese Antworten zu finden.

Den nun kommt hier ein Vorteil des menschlichen Gehirns: Wenn ich in einer ruhigen Situation, eine Extremsituation durchgehe, dann erinnere ich mich in der Extremsituation an die Gedanken die ich mir vorher gemacht habe und handle entsprechend.

Also beantwortet die Frage noch einmal in Ruhe für euch und zwar ohne die Ausrede einer Affekthandlung, nur aus moralischen Gesichtspunkten. Und überlegt euch dann wie ihr handeln müsstet.

[Solche Gedankenexperiment können sehr erhellend sein um sich selbst und seinen Stellenwert in der Welt einzuschätzen, aber dafür muss man sich auch darauf einlassen. Dann kann man auch viel gemeinere Fragen stellen… wie][/spoiler]

Nun zur eigentlichen Frage nach “Civilcourage auch bei Tieren zeigen”.

Ich kann aus eigener Erfahrung sagen: Nein.

Die Situation die ich erlebt habe sah wie folgt aus:
Zwei Männer hatten einen Hund (irgendeiner dieser so genannten Kampfhunde, ka was für einer kenne mich mit Hunden nicht aus) und ein Huhn. Sie standen nun mit Hund und Huhn an einer Straße und haben den Hund quasi auf das Huhn gehetzt.
Das Huhn wird diese Sache eher in unschöner und vor allem letzter Erinnerung gehalten haben. Für den Hund war die Situation gefährlich, weil er das Huhn unkontrolliert auf die Straße verfolgen konnte. Für etwaige Passanten war die Situation gefährlich, weil dieser im Jagdtrieb befindliche Hund nicht sofort zu kontrollieren gewesen wäre, etc…

Ich habe in der Situation nichts gemacht. Weil mir erstens der Hund nicht ganz koscher war und zweitens diese beiden Männer auch nicht unbedingt so aussahen, als ob sie für eine hochanspruchsvolle Diskussion über Tierethik geeignet gewesen wären.

Im Endeffekt muss ich sagen, dass ich wohl die Polizei hätte rufen sollen. Da habe ich in der Situation aber einfach nicht dran gedacht. (Zu meiner Verteidigung, ich war zu dem Zeitpunkt auch nicht im Besitz eines Handys, weshalb Polizei rufen auch nicht einfach so möglich gewesen wäre.)

Was ich aber durchaus sagen muss ist folgendes: Wenn ich Tierqäulerei beobachte würde ich mich auch jetzt nicht aktiv einmischen, dafür ist mir eine solche Situation einfach zu unberechenbar. (Ausnahme: Es handelt sich um mein Tier das geqäult wird, da ist die emotionale Bindung einfach da)
Ansonsten bei einem fremden Tier bin ich nicht einmal in der Lage eine emotionale Bindung aufzubauen. (Minimal bei Katzen, allerdings auch nicht auf der Ebene das ich sie retten würde, wenn meine eigene Gesundheit dabei gefährdet wäre.)
[Disclaimer]schei…[/-] Taube zum Stillstand gekommen. Allerdings beschlich mich da schon der Gedanke auszusteigen und dem Viech den Hals umzudrehen, wenn es lange genug sitzen geblieben wäre. Scheint den Gedanken mitbekommen zu haben, ist nämlich in dem Moment los geflogen.]

Um die Erfahrung mit Zivilcourage etwas weiter zu treiben:
Analog dazu hatte ich auch schon die Situation eines menschlichen Notfalls in den ich eingegriffen habe. Zu dem Zeitpunkt ohne irgendeinen klaren Gedanken

Mein Eingreifen da kam ohne irgendeinen bewussten Entschluß. Allerdings muss ich auch bei dieser Situation sagen, dass das Bewusstsein für die Gefahr durchaus da ist. Man hat schlicht und ergreifend Angst und auch wenn die Situation ohne Verletzte gelöst werden konnte und tatsächlich durch minimale Gewaltanwendung. So muss ich doch sagen, diese Gefühl von Unsicherheit und Angst, würde ich zwar für einen Menschen jederzeit wieder in Kauf nehmen, aber für ein Tier ist es mir das einfach nicht wert.

Also ganz klar:

Zivilcourage für Tiere? Nein, einfach zu riskant.

Zu dem Beispiel von Scheol:

Ich würde diese Situation nicht als einen Moment der “Zivilcourage” bezeichnen. Da hier im Nachhinein ohne Gefahr für das eigene Leben oder die eigene Gesundheit eine Anzeige erstattet worden ist. Etwas das ich auch noch machen würde.
Weil es eben harmlos ist. (Gut ich wäre auch niemals auf die Idee gekommen wegen einem Fuchs einen Jäger zu rufen… meine Güte wenn man ihn los werden will geht man auf ihn zu schreit und brüllt etwas und im äußersten Zweifel wirft man nen Stock nach ihm und das Vieh gibt Fersengeld…)
[spoiler][Meine Reaktion auf nen Fuchs in direkter Nähe wäre gewesen das ich nen Fotoapperat geholt hätte und möglichst viele Fotos gemacht hätte bevor das Vieh wieder abgehauen wäre. ^^][/spoiler]

Die Frage wäre also: Was ist Zivilcourage? In einer konkreten Gefahrensituation die Polizei rufen ist hilfreich, richtig und notwendig. Würde ich aber nicht als Zivilcourage bezeichnen, sondern nur als das erforderliche Minimum an Hilfeleistung.

Zivilcourage wäre es meiner Meinung nach nur, wenn man tatsächlich selbst etwas unternimmt um diese Situation zu verhindern.

Beim besagten Beispiel könnte man den beiden Schlägern sagen das sie aufhören sollen. Was man von der Arbeitskollegin vielleicht auch noch hätte erwarten können. Besonders da bei einer rein verbalen Einmischung in diesem Fall wohl nicht von einer Gefährdung ausgegangen werden konnte. Immerhin kannte sie die beiden die das machen und sie handelten “quasi” in ihrem Auftrag. Wodurch eine Einmischung wohl durchaus zumutbar gewesen wäre.

Allerdings: Offensichtlich war sie schon mit der Sichtung eines Fuchs vollkommen überfordert, wie sonst kommt man auf die Idee, da einen Jäger zu rufen?
Wenn nun aber schon der Anblick eines Fuchs eine Überförderung darstellt, dann kann man von dieser Frau wohl kaum erwarten das sie beim Anblick von zwei Männern die besagten Fuchs zu Tote prügeln, zu irgendetwas in der Lage ist.

Für den Fall das Polizei rufen Zivilcourage darstellt: Ja in dem Fall sollte man zumindest bei der konkreten Beobachtung einer Tat, oder wenn man eine Möglichkeit hat die Täter auch im Nachhinein benennen zu können, durchaus Zivilcourage für Tiere zeigen.

Ich würde diese Situation nicht als einen Moment der „Zivilcourage“ bezeichnen. Da hier im Nachhinein ohne Gefahr für das eigene Leben oder die eigene Gesundheit eine Anzeige erstattet worden ist. Etwas das ich auch noch machen würde.

Das sehe ich anders. Die Frau, auf deren Grundstück das passierte, hat sich nicht durchgerungen eine Anzeige zu machen. Ihre Arbeitskollegin ebenfalls nicht. Und warum? Weil keiner sich unbeliebt machen will.
Dann müsste man nämlich zu einer Sache stehen, eine Meinung vertreten, auch auf die Gefahr hin, von gleichgültigen Menschen ausgelacht zu werden. Die meisten Menschen haben einfach (sorry) keinen Arsch in der Hose.

[spoiler]Das spiegelt sich doch überall wider.
Die Menschen wollen Konformität, um jeden Preis nicht auffallen. Wer da aus der Reihe tanzt, bietet eine Projektionsfläche für Aggressionen. Viele Menschen sind eben sehr, sehr dumm. Und sie reagieren nach reaktionären Mustern. Und ich bin mal so frech und behaupte, dass dies auf die Mehrzahl der Menschen zutrifft.
In Internetforen könnte man den Eindruck gewinnen, dass da draußen Millionen von Menschen sind, die ständig Selbstreflexion betreiben. Aber im tatsächlichen Leben, wenn man sich mal wirklich die Mühe macht andere zu beobachten, ist die Zahl derer, die dazu fähig sind, relativ gering.

Dieses Verhalten, das Reaktionäre, ist ein archaischer Überlebenstrieb. Deswegen braucht jede Gruppe auch ihr Opfer. Da geht es um den Zusammenhalt der Gruppe um das Überleben zu sichern.

Eine Anzeige gegen einen Fremden zu machen, könnte bedeuten, dass man sich auch vor dieser Person verantworten muss. Dazu kommt, dass man sich vor Freunden und Fremden dafür verantworten muss.
Sich anhören darf „Wegen so was? Jemanden anzeigen? Wegen einem blöden Fuchs?“ oder „Scheiß radikale Tierschutzfaschisten“ und all den Scheiß. Das kommt. Damit kann man rechnen. Da die Mehrzahl der Menschen eben sehr, sehr dumm ist. (Leb’ damit. Das ist keine Arroganz, sondern eine Feststellung. Freude daran habe ich nicht!)

Und das führt wiederum zu genau der Ausgrenzung, welche die meisten Menschen massiv fürchten.

Ist dir mal aufgefallen, wie oft sich Menschen mit peinlichen Konformitätsritualen bei noch dümmeren Menschen anbiedern, nur um Teil der Gruppe sein zu dürfen? Das ist ein Urbedürfnis des Menschen und steht über jeder Moral.
Ja, selbst so eine Anzeige ist in meinen Augen Zivilcourage. Denn man riskiert etwas.

Falls das jetzt etwas unstrukturiert ist; tut mir Leid. Ich bin eben erst aufgestanden. :ugly[/spoiler]

Zivilcourage als das abwehren gesellschaftlicher Konventionen… ist vollkommen in Ordnung. Sollte man wirklich mit drin haben.
Also ja in dem Zusammenhang ist es schon Zivilcourage.

Das was du da übrigens geschrieben hast findet man ziemlich exakt so (nur halt wertneutraler ausgedrückt in der Psychologie):

Zusammengefasst in Verwantwortungsdiffusion (warum tut den keiner was?)

und Pluralistische Ignoranz (naja wenn alle nichts machen, dann wird es schon seine Richtigkeit haben.)

Zwei der wichtigsten Einflussgrößen aus denen Hilfsverhalten häufig ausbleibt.

Es hat also weniger etwas mit der Dummheit des Einzelnen zu tun, obwohl ich dir da auch nicht unbedingt widersprechen wollen würde. Sondern vielmehr damit, dass innerhalb einer Gruppe eine Gruppendynamik einsetzt, bei der es einem Individuum enorm schwer fällt sich gegen diese gruppendynamischen Entscheidungen zu wehren.

Es fällt natürlich umso schwerer, je weniger Wert der Sache zugemessen wird für die man eigentlich einstehen sollte.

Und ohne nun wie ein vollkommener Tierfeind wirken zu wollen: Der Wert dem ich einen mir unbekannten Fuchs zumesse ist schon eher gering.
Klar ein lebender Fuchs ist mir lieber als ein toter Fuchs. Aber der Anblick eines toten Fuchs entlockt mir höchstens ein: “Meh, schade drum.”

Die von dir gebrachte Geschichte: Naja Empörung auf jeden Fall. Aber ich denke nicht, dass ich da eine Anzeige gestartet hätte. Ich halte es durchaus für richtig eine Anzeige aufzugeben. Aber für nen toten Fuchs hätte ich mir die Arbeit nicht gemacht, denke ich.

@ danzig: [spoiler]Ich ginge doch gar nicht von aus dass Kind und Hund nebeneinander liegen, da ich den Original-Thread aus dem das Thema stammt doch gar nicht kenne. Wäre das Kind in einer anderen Wohnung, ich würde meinen Hund retten. Deswegen bin ich definitiv kein schlechter Mensch. Ich erwarte das auch nicht von anderen.[/spoiler]
Damit beende ich für mich das Thema Hund und brennendes Haus (: Passt ja auch gar nicht her.

In der Situation des Fuchses, wäre ich die Person gewesen die daneben stünde, ich hätte auf jeden Fall etwas gesagt. Und das nicht weil ich dem Fuchs nahe stünde, tue ich ja nicht, aber ich hätte es in Achtung des Fuchslebens getan. Es ist immer noch ein lebendes Tier und ich würde nicht mit ansehen wollen wie es vor meinen Augen verkloppt wird nur weil es mich stört oder Unfug im Garten treibt. Sicherlich, treibt er sich länger umher möchte man ihn loswerden, vllt frisst er ja Dinge an, whatever. Wäre aber konsequent dagegen dem Tier zu SCHADEN!
Ich halte aber der Person (dessen Garten es war) nichts vor, andere reagieren da sicherlich eingeschüchtert vom Verhalten des Pförsters/Jägers. Dem sollte man keinen Vorwurf machen, es ist sicherlich erschreckend wenn die da plötzlich losknüppeln.

Ich finde das Verhalten regelrecht abartig, wie kommt man auf die Idee diesen Fuchs zu verprügeln? Ohne ersichtlichen Grund? Selbst wenn es einen Grund zum Töten gäbe, warum nicht erschießen?

Zum Hund und dem Huhn: Ok, hier hätte ich auch nicht eingegriffen. Der Hund war offensichtlich in Rage und auch die Herrchen puscht so etwas oft zur eigenen Aggressivität hoch. Das wäre mir durchaus zu gefährlich. Besonders muss es auf dem Land passiert sein? Da sind zusätzlich wenig “Zeugen” (haha).
Selbstverständlich sollte man die Situation erwägen, aber generell nichts zu sagen finde ich irgendwie, klingt vielleicht ungerecht und ein wenig kitschig, aber ich empfinde es als herzlos in einem gewissen Rahmen (wenn z.B. jmd seinem Hund offensichtlich Schmerzen zufügt da er nicht hört, sprich meine geschilderte Situation). Vllt auch abgestumpft dem Wert gegenüber was Tiere in unserer Gesellschaft bedeuten. Sie sind meist nur Schmuck wie eine Handtasche oder auch eine Waffe, kein akzeptiertes LEBEWESEN mit Gefühlen, Charakter, Leid und Fürsorgebedürfnis.

In Wirklichkeit kam er zusammen mit einem Freund zu Besuch, inkl. 2 Knüppel. Als sie das Tier zu Tode prügelten stand die Arbeitskollegin neben dran und schaute nur zu. Die Prozedur muss wohl ein bisschen gedauert haben, bis der Fuchs tot war. Wie der Hof danach aussah, kann man sich denken. Dezent rot.

Nicht unüblich, sowas ähnliches hätten wir auch fast gehabt, wir hatten einen Fuchs im Keller (schlief gemütlich auf der Wäsche, war wohl auf der Durchreise. Der Hund jedenfalls drehte vor der Keller tür am Rad und bin halt in den Keller zum gucken was los ist, nunja der Fuchs guckte, ich guckte zurück und der pennte wieder ein.

Meine Mutter hat dann wohl den Örtlichen Oberjäger angerufen und der wollte gleich Adresse haben um zitat „Das Dreckvieh totzuprügeln“. Bevor meine Mutter da was sagen konnte riss ich der den hörer weg und sagte dem Typ das ich das Dreckvieh an am anderen Telefonhörer totprügel wenn der einen fuß auf mein Grundstück setzt. Der hat mir dann noch mit anzeige gedroht als ich ihn als dummes Arschloch bezeichnet habe, da kam dann aber nix mehr. Eher umgekehrt weil ich habe ihn wegen versuchter Tierquälerei angezeigt. Ist leider eingestellt worden… äh ja…

Jedenfalls dank Tante Yahoo (Google kannte damals noch niemand, gabs die 1999 schon?) so eine Fuchsauffang station angerufen und die meinten das der eh wieder von alleine geht, wäre vermutlich nur ein Jungfuchs der Müde ist oder Hunger hat. Naja Hunger hatte er. Das Katzenfutter war wohl ganz gut, und nach 2 Tagen war der wieder weg…

Seit dem sollte mir kein Jäger vor die Augen kommen… und ja ich verallgemeinere ist mir egal :twisted: Ich habe bisher NUR solche Jäger erlebt…

Psyche, soziales Verhalten.

Ich hege ernste Zweifel ob ein nicht kleiner Teil der Jägerschaft sowas überhaupt besitzt…

Hier hätte man defintiv (!) Anzeige erstatten müssen, solchen Leuten gehört jegliche erlaubnis eine Waffe zu besitzen entzogen, dass sind Psychopaten wie sie im Buche stehen

Seit dem sollte mir kein Jäger vor die Augen kommen… und ja ich verallgemeinere ist mir egal :twisted: Ich habe bisher NUR solche Jäger erlebt…

[quote]
Psyche, soziales Verhalten.

Ich hege ernste Zweifel ob ein nicht kleiner Teil der Jägerschaft sowas überhaupt besitzt…

Hier hätte man defintiv (!) Anzeige erstatten müssen, solchen Leuten gehört jegliche erlaubnis eine Waffe zu besitzen entzogen, dass sind Psychopaten wie sie im Buche stehen[/quote]
Frag doch mal Schlachter und Metzger

mein Onkel meinte, alle Metzger und Schlachter hätten „einen Dachschaden“.

Ich finde es schon ziemlich krank und verroht auf ein wehrloses Tier einzuprügeln, nur weil es ‘stört’. Noch kranker und verrohter finde ich es allerdings, wenn Mensch daneben steht und bei solch einem Spektakel zuschaut statt einzugreifen.

Wenn jemand seine Kinder schlägt, okay, ist nicht schön, aber da denk ich mir: die Gören können sich ja benehmen.

Kann man so nicht stehen lassen:

  1. Alter - Kleine Kinder haben, je nach Entwicklungsstand, bestimmte Fähigkeiten nicht. Zum Beispiel muss das Lügen erst erlernt werden, vorher ist alles was sie sagen auch das was sie für die Wahrheit halten, sie dann für das vermeintliche „Lügen“ zu bestrafen ist nicht hinnehmbar.
  2. Kannst du dir garnicht sicher sein dass das Kind irgendetwas falsch gemacht hat.

PS: Dein Umkehrschluss Tier=Dumm => Strafe=Sinnlos ist auch nicht korrekt.