Zensus 2011

Wer wird denn nun eigentlich alles ausgewählt für dieses Projekt ? Es haben sowohl meine Großeltern, als auch wir, Post von denen bekommen.

Unter anderem wird gefragt, ob sich in der Wohnung ein WC befindet. Durchaus existenzielle Themen. :smt005

Also auch wenn mich wahrscheinlich manche Leute hier jetzt dafür hassen werden :stuck_out_tongue: Ich habe mich dafür gemeldet diese Zensus Interviews zu führen und hatte auch schon eine Schulung. Also wenn jemand fragen hat ich kann sie wahrscheinlich (fast alle) beantworten.

Rechtlich kann man da nichts gegen machen, der Fragebogen ist dem Urteil des BVG von der ersten Volkszählung angepasst!

Es gibt mehrere Fragebögen. Ich bin zuständig für einen nicht sensiblen Sonderbereich. Diese werden alle befragt,
genauso wie die sensiblen Sonderbereiche. N-sensible Sonderbereiche sind Studentenwohnheime, Studentenverbindungen, Kloster, Altenheime…etc… also Bereich in denen Menschen in einer Art Gemeinschaft wohnen und die Belegung der Zimmer/Wohnungen häufig wechselt.

Sensible Sonderbereiche sind z.B. Gefängnisse, Paliativstationen, Hospize…etc… Also genau solche wie oben Beschrieben, aber hier werden andere Fragen gestellt und meist von der Anstaltsleitung beantwortet.

Auch bei den nicht sensiblen Sonderbereichen gibt es zwei Fragebögen, einen kurzen mit 11 Fragen und den langen mit 50 Fragen.
Der kurze Fragebogen ist nicht viel schlimmer als ein Telefonbuch oder Facebook. Also Name, Adresse, Geburtsdatum, Familienstand und noch ein paar allgemeine Fragen ob dies nun der Haupt- bzw. Nebenwohnsitz ist. Mehr ist das echt nicht.

Der lange geht schon mehr ins Detail. Also erstmal die 11 Fragen vom kurzen, dann kommen Fragen zum Beruf, ob die Eltern bzw. man selbst eingewandert ist etc…kann man sich alles auf der Zensus Webseite anschauen.

Welchen Fragebogen man bekommt, ist unterschiedlich.

Es gibt eine Frage zur Religion bzw. Glaubensrichtung (nur auf dem langen) diese ist freiwilig (hier ist Islam dabei). Gleich oben drüber ist eine Frage zur Religionsgemeinschaft diese ist pflicht. Gemeint ist damit welcher in Deutschland akzeptierten Religionsgemeinschaft man angehört, also wem man seine Kirchensteuer bezahlt.(Hier ist Islam nicht dabei)

Der Fragebogen für Hausbesitzer ist schon vorab per Post gekommen. Da gibt es auch noch eine Befragung, aber die kommt erst im September und ich glaube diese gilt auch nicht für alle.

Der Fragebogen muss auch nicht „komplett“ sein, wenn sich Menschen bei bestimmten Fragen nicht in der Lage sehen sie zu beantworten, dann ist das halt so. Nur sollten meisten Fragen schon beantwortet sein.

Eine Befragung richtet sich immer an einen Haushalt, in diesem müssen dann alle befragt werden. Auch Kinder, das machen aber stellvertretend die Eltern, falls man unter 15 Jahre sein sollte.

Die Zensus-„Beauftragten“ also die Interviewer, sind ganz normale Menschen aus dem Volk, keine „Paragraphen-Reiter“, mit denen lässt sich reden :wink:

Man kann das auch Online machen, wenn man keine Zeit oder Lust hat mit dem Interviewer zu sprechen! Das ist am unkompliziertesten.

Und ganz wichtig, keiner der noch bei seinen Eltern wohnt, alleine wohnt oder mit seiner Frau/Freundinn zusammen wohnt, muss sich Gedanken machen befragt zu werden. Erstmal betrifft dies nur die oben genannten Sonderbereiche, Hausbesitzer(und da noch nicht mal alle) und „Haushaltsstichproben“ aus der Bevölkerung.

Bin ebenfalls angefragt worden (als Wahlhelfer), und kann deinen Beitrag nur bestätigen.
114 Interviews muss ich führen, die aber alle in einem Gebäude wohnen.

Gleich oben drüber ist eine Frage zur Religionsgemeinschaft diese ist pflicht. Gemeint ist damit welcher in Deutschland akzeptierten Religionsgemeinschaft man angehört, also wem man seine Kirchensteuer bezahlt.(Hier ist Islam nicht dabei)

Das halte ich für ziemlich problematisch.Diese Frage dringt meines Erachtens einfach zu tief in die eigene Privatsphäre ein.Für mich ist das in etwa so wie wenn man danach fragen würde welcher politischen Partei ich mich zugehörig fühle und bei wem ich mein Kreuzchen auf dem Wahlzettel gemacht habe oder machen würde.
Solche Fragen sollten nur in einem anonymen Rahmen gestellt werden.Es ist nicht nötig zu wissen wer welche Religionszugehörigkeit hat,sondern nur wieviele.

Finde es immer wieder witzig, wie viele sich darüber aufregen, dass sie nach ihrer Religion gefragt werden…
Wie man Religion praktiziert ist etwas sehr persönliches, aber welcher Gruppe ich (wenn auch nur zahlend) angehöre ist doch wirklich nichts besonderes. Christen, und Moslems bestimmt auch, werden doch sogar dazu aufgerufen ihren Glauben nicht zu leugnen, oder irre ich mich da? Wer also aktiv seinen Glauben lebt sollte damit kein Problem haben, ansonsten am besten beim nächsten mal auch nicht mehr in die Kirche gehen, man könnte ja dabei gesehen werden…

Ihr führt Interviews?

Irgendwie kommt mir das alles so seltsam vor.

Da dann kommt mich mal Interviewen, aber meckert nachher nicht wenn ihr von mir nach Strich und Faden verarscht werdet, dass was ich mit Callcentern kann, kann ich auch mit leuten an der Tür :smiley:

steht eigentlich „Polygam“ mit bei Familienstand :ugly

Und Beruf meiner Eltern geht den Interview einen Feuchten an, zudem weiss ich selbst nicht was meine Mutter macht, bzw wie man das nennt :ugly Vorallem weils mich nicht interessiert

Ich weiss ja auch nicht ob meine Eltern eingewandert sind oder nicht, beweise mir erstmal das ich dass weiss, oder steht irgendwo das man verpflichtet ist das zu wissen :wink:

Was für eine Panik…

Bleibt immer noch die Frage offen, was passiert wenn man Falsche Daten angibt…

Angeblich werden die ja nicht abgeglichen mit Finanzamt, Arbeitsamt & co, aber die wollen die dann Wissen ob die Daten richtig sind. Wenn die Abgleichen wär das ein Verstoß gegen den Datenschutz. Also isses völlig wurst was ich da angebe :smt017

Sollte ich einer der Auserwählten sein, gibt es von mir weder eine Beantwortung der Fragen, noch 5000 Euro als Strafgebühr zu holen. Vielleicht höchstens nen Tee.

Bleibt immer noch die Frage offen, was passiert wenn man Falsche Daten angibt…

Das wird als Ordnungswidrigkeit betrachtet und mit Bußgeld geahndet.

Ja aber die können überhaupt nicht Feststellen ob die Daten richtig oder Falsch sind, damit würden die gegen den Datenschutz verstoßen, ergo ist das Bußgeld ein ziemlicher Papiertiger im Regen…

Die würden sich also selbst Strafbar machen müssen um ein Bußgeld zu verhängen, zudem könnte das Bundesverfassungsdingen dann die ganze sache gleich wieder kippen…

Was passiert eigentlich wenn ich den Interviewer ein Hausverbot erteile? Dann ist das Interview nicht durchführbar, und geweigert hab ich mich rechtlich ja auch nicht. :ugly

Ja aber die können überhaupt nicht Feststellen ob die Daten richtig oder Falsch sind, damit würden die gegen den Datenschutz verstoßen, ergo ist das Bußgeld ein ziemlicher Papiertiger im Regen…

Wenn es Daten sind die auch bei anderen Behörden bereits hinterlegt wurden, können die das durchaus nachweisen. Arbeitsamt, Bürgeramt, GEZ etc. Keine Ahnung, was die sonst noch für Möglichkeiten haben. Keine Daten anzugeben ist ein Risiko. Aber falsche Daten anzugeben, ebenfalls. :wink:

Nein, die dürfen die Daten ja eben NICHT abgleichen, dass verstößt ja gegen den Datenschutz. Der ja angeblich (glauben kann man in der Kirche) eingehalten werden soll. Sonst könnten die ja auch einfach diese Daten nehmen …

Mein Gott, was hier wieder für Schauergeschichten kursieren.
Die Daten sind absolut sicher, werden anonymisiert und auch so abgespeichert.

Es gibt keinen Grund, die Fragebögen nicht auszufüllen bzw die Interviews nicht zuzulassen und sich dafür ein Bußgeld einzufangen. Vorallem nicht heutzutage in der digitalen Welt, in der jeder, sogar freiwillig, seine genauen Aufenthaltsorte in sozialen Netzwerken preisgibt.

Sonst könnten die ja auch einfach diese Daten nehmen …

Tun sie doch! Deshalb wird ja auch nicht jeder gefragt, sondern nur eine „Stichprobe“ genommen. Und die nehmen sie, weil die Daten nicht 100% stimmen. Zum Beispiel soll es in Großstädten eine große Anzahl an „Karteileichen“ geben, weil sich Leute einfach nie korrekt abgemeldet haben, wenn sie umgezogen sind.

Ja aber ich versteh das so, dass sie diese Daten von den Bögen nicht mehr aus diesen Datenbanken abgleichen dürfen, sondern nur einfach den Namen und Adresse “synchronisieren” und dann eben die Daten von den Interviews nehmen müssen.

Sonst kann es ja passieren dass man z.b. “Letzte woche wo beworben” mit nein Ankreuz, das dann mit den ALG2 Daten abgeglichen wird und zack hat man ne Sperre…

Und nein, dem Staat trau ich sehr sehr ungern, daher bekommen die auch nur so wenig Daten wie möglich, da vertraue ich eher Google. Und ja ich sehe es sehr Kritisch das dem Staat dann einen riesige Datenbank zur Verfügung steht wo Daten von allen möglichen Ämtern drin sind. Wer kümmert sich denn da bitte um den Datenschutz wenn die Regionalen ämter sich da schon nicht drum scheren… Unsere ARGEn z.b. hier im Kreis Tauscht nämlich sehr wohl Daten untereinander aus, obwohl die das NICHT dürfen…

Btw. Was geht den Staat dann sowas wie Partnerschaft an? Es hat die relativ wenig zu interessieren ob ich Monogam oder Polygam bin :ugly

@Gabumon also es hieß zumindest, dass Finanzbehörden etc. nicht auf die Daten vom Zensus zugreifen dürfen. Aber anders herum wird das wohl erlaubt sein. Ob sie sich daran halten ist natürlich wieder ne andere Frage.
Nennt sich übrigens “Rückspielverbot”:
http://www.zensus2011.de/presse/artikel/beim-zensus-gilt-das-rueckspielverbot.html

Ja ich hab das auch Gelesen, die Frage ist jedoch, halten die sich im Endeffekt dadran, der Staat ist Meister im Verstoß gegen den Datenschutz, das fängt ja schon im kleinen an…

Und wie geschrieben, was sollen solche Fragen wie zur beziehung dadrin, den staat geht es relativ wenig an ob ich ne Feste Beziehung hab oder mich mit mehreren Gleichzeitig vergnüge … und ob ich Jediritter oder an die Jesus story glaube auch nicht :ugly Im ersten Entwurf der ja gekippt wurde stand ja sogar noch was von Sexueller Ausrichtung

Oder was geht den Zensus an, ob ich letzte Woche ne Bewerbung geschrieben habe oder nicht? Das ist völlig sinnfrei :ugly Einige Daten wie Alter, Wohnfläche etc sind ja noch verständlich aber das was hier alles abgefragt wird geht zu weit… …

Die Daten sind absolut sicher, werden anonymisiert und auch so abgespeichert.
Wow, der war gut :mrgreen:

Datenabgleiche finden heute (legal oder nicht) praktisch fast überall statt, vor allem wenn es um finanzielle Sachen geht. Wer zum Beispiel „Vermögen“ bei diversen Anträgen nicht angibt hat eine ziemliche hohe Wahrscheinlichkeit dass Arge und Co trotzdem es trotzdem mitbekommen. Oder dass die Post die Briefe an Behörden öffnet, einscannt und weiter leitet - quasi Outsourcing im Posteingang. (hier weiss ich nicht was aus dem Pilotprojekten geworden ist)

Ja ich hab das auch Gelesen, die Frage ist jedoch, halten die sich im Endeffekt dadran, der Staat ist Meister im Verstoß gegen den Datenschutz, das fängt ja schon im kleinen an…

Das lustige ist, selbst wenn du die ARGE dann wegen verstoß gegen den Datenschutz anzeigst, bringt dir das garnichts. Es wird dann für die zwar schwierig dir einen Sozialbetrug nachzuweisen weil die beweise Illegal herbeigeschaft worden sind. Geld kriegst du aber trotzdem nicht.

Und ich weiss z.b. von hier das ARGE B Daten über Person C an ARGE A weitergibt die diese mit Daten über Person D gegenchecken, weil Person C und D mehrmals gegen ARGE B vorgegangen sind, und ARGE A & B versuchen Person C und D eines Reinzuwürgen…

Dürfen die nicht, tun die Trozdem… sind damit aber total auf die Fresse gefallen :mrgreen: Das fand die Staatsanwaltschaft nämlich nicht sonderlich lustig. Ihre Informaten decken die natürlich auch, die Daten lagen halt zufällig im Briefkasten, und dass haben die Schriftlich so behauptet(!) nur blöd das man ein anrecht auf Akteneinsicht hat, weiss kaum einer. Und da war Post von ARGE B in der Akte, leider ohne Sachbearbeiterangabe und unterschrift und bei ARGE B weiss keiner was von der Post… Soviel zum Thema, Daten beim Staat sicher… Bei Google sind die sicher, Google lässt da nämlich niemanden Reingucken… :ugly