Zensursula will Arbeitslose für Altenbetreuung einsetzen

Also ganz ehrlich: Meiner Meinung sind die, die sowas freiwillig und auf Dauer machen Helden des Alltags. Und dann zu sagen dass das nichts besonderes ist und von jedem übernommen werden könnte ist falsch, respektlos und stark ärgerlich. Und außerdem sollte man, bevor die so etwas von sich geben, erstmal die vdL ein paar Monate in den Job stecken. Dann macht die in der Politik keinen Unfug und sieht mal, was richtige Arbeit ist.

Dann solltest Du auch die korrekten Termini kennen. Das, was Du jetzt beschreibst, sind „hauswirtschaftliche Verrichtungen“.

Ist schon fast 10 Jahre her, sorry, wenn ich nicht mehr alles aus der Zeit weiß. :roll:

Aber selbst eine Betreuung durch Gewährung einer Gesellschaft, als Brettspiele spielen, vorlesen usw. ist nicht gerade etwas, was jeder kann. Wie oben schon gesagt, musst Du für so etwas eine ziemlich dicke Haut und eine „Antenne“ haben. Jeder von uns wird alt und hilfebedürftig werden. Aber die Konfrontation mit der Senilität und der Hilfsbedürftigkeit ist eine Sache, die eine mentale Stärke erfordert.

So etwas kannst Du nicht voraussetzen oder von jedem erwarten.

Das ist richtig. Daher muss natürlich eine entsprechende Sorgfalt gewährleistet werden, wer was macht.

Wenn jemand den Beruf des Krankenpflegers oder der -schwester als reinen Lernberuf ansieht, dann ist er in meinen Augen strunzdumm. Das ist eine „Passion“ oder eine „Berufung“. Dazu muss man eine Beziehung haben.

Und das gleiche gilt für das Feld der Altenbetreuung.

Ich gehe mal davon aus, dass du noch nie in einem Altenheim länger hinter die Kulissen geblickt hast, sonst würdest du so einen idealistischen Käse nicht schreiben. Für die meisten dort ist es nichts weiter als ein Job. Der eine machts leidenschaftlicher, der andere weniger. Ist wie in den meisten anderen Berufen auch. Übrigens ist das mit den schlecht bezahlten Pflegern ein Ammenmärchen. Es ist auf jeden Fall ein Knochenjob. Aber ausgebildete Pfleger mit Erfahrung verdienen wirklich nicht so schlecht, vor allem mit den Zulagen für Nachtarbeit etc. Sicherlich müsste man die Arbeit aber noch mehr würdigen, weil es wirklich mehr ist, als der Durchschnittsarbeiter oder Büroangestellte leisten muss.

Sollte noch dazu sagen, dass mein Bruder ne Ausbildung zum Altenpfleger begonnen hat. Die Ausbildung und Prüfungen sind absolut brutal. Er ist durch die Zwischenprüfung gefallen, weil er einen Einwegrasierer zu nahe an der Wanne abgelegt hat!

@ Rudy Mentaire:

Super Beitrag, der meine Erfahrungen bestätigt. Allerdings frage ich mich, ob es nicht sinnvoller ist, einen Arbeitslosen einzulernen, der dann länger bleibt als einen Zivi, der in 6 Monaten wieder weg ist. Vorraussetzung natürlich, dass die Person auch dafür geeignet ist.

Warum glaubst du sollte ein Arbeitsloser länger bleiben? Und ohnehin, sollte er nicht lieber auf Jobsuche gehen können als zu dieser Arbeit gezwungen zu werden? Ohnehin garantiert dem Deutschen die Gewerbefreiheit, dass er sich aussuchen kann, welchen Job er ausüben möchte. Anscheinend wieder etwas, was wir aus unserm GG verabschieden können.

Wenn ein “Arbeitsloser” 30 Stunden die Woche arbeitetet und 900€ Bretto im Monat verdient, ist es es ziemlich unverschämt ihn immer noch als solchen zu bezeichnen. Nur mal so am Rande angemerkt.

Ich gehe mal davon aus, dass du noch nie in einem Altenheim länger hinter die Kulissen geblickt hast, sonst würdest du so einen idealistischen Käse nicht schreiben.

Ich gehe davon aus, das du das letzte mal vor 10 Jahren hinter die Kulissen geblickt hast, sonst würdest du so eine Forderung nicht unterstützen.

Ist schon fast 10 Jahre her, sorry, wenn ich nicht mehr alles aus der Zeit weiß. :roll:

Nicht mehr weiß ist gut. Was du beschreibst ist ein Unterschied von Tag und Nacht, was zeigt das du selbst keine Ahnung vom Thema Altenpflege hast. Wirf doch bitte anderen nicht Ahnungslosigkeit vor, wenn du selbst nicht den blassesten Dunst von der Materie hast.

Der eine machts leidenschaftlicher, der andere weniger.

Trotzdem, gibt es auch genug die ihre Ausbildung abbrechen, weil sie den Job einfach nicht verkraften oder sie scheitern im Beruf. Und wie gesagt, Hilfskräfte sind keine Fachkräfte. Wenn du also was richtig machen willst, musst du Arbeitslose zu vollwertigen Fachkräften ausbilden und dafür sorgen, dass für diese genug Geld da ist.

Es nützt nichts wenn du tausend Arbeitslose einsetzt, wenn du Fachkräfte, sprich gut ausgebildete Kräfte, brauchst. Die kann man sich aber oftmals nicht leisten, weil das Geld fehlt, sprich auch wenn genug da sind, kann man keine einstellten. Der Vorschlag der Regierung bringt rein gar nichts.

Sollte noch dazu sagen, dass mein Bruder ne Ausbildung zum Altenpfleger begonnen hat. Die Ausbildung und Prüfungen sind absolut brutal. Er ist durch die Zwischenprüfung gefallen, weil er einen Einwegrasierer zu nahe an der Wanne abgelegt hat!

Ach was, wie überraschend, du erzählst mir hier nichts neues. Aber das können ja alles Hilfskräfte machen. :roll:

@ampler:
ja und nein…

Es stimmt, der Beruf erfordert Fachkenntnisse. Und es kann ein sehr harter Job sein, wenn man nicht gerade total abgestumpft ist. Diese Altenpflege Crashkurse nur (nur 1 halbes Jahr) gibt es im Raum Ostwestfalen schon länger an diversen Schulen, die mit reintegrativen Sozialeinrichtungen eng zusammen arbeiten.
Ich hege auch Zweifel, dass das in der Praxis tatsächlich so gut funktioniert wie die 3-jährige Ausbildung.

Aber man muss es auch mal von einer anderen Seite betrachten: Der Job Altenpflege wird zunehmend unattraktiver und parallel dazu steigt die Anzahl der Bewohner von Altenheimen.
Die bisherige Alternative wäre überfüllte Altenheime mit Personalmangel.

Unser Gesundheits und Rentensystem mutiert langsam aber sicher zur 2-Klassengesellschaft. - Stecken wir Opa nun zu den Crashkurspflegern oder zu den voll ausgebildeten Fachkräften ins Altersheim ? Letzteres wird irgendwann nicht mehr von den gesetzlichen Krankenkassen getragen. Da bin ich mir ziemlich sicher - Am besten jetzt schon für die eigene Rente sparen, falls die späteren Kinder ma zu geizig sein sollten :wink:

Schön ist das alles nicht, aber viel Raum für Alternativen seh ich auch nicht gerade gegenüber dieser kompromissbehafteten 2-FliegenmiteinerKlappe Aktion. Ich hab hier in dem gesamten Thread noch keinen konstruktiven Vorschlag gelesen.

Ich gehe mal davon aus, dass du noch nie in einem Altenheim länger hinter die Kulissen geblickt hast, sonst würdest du so einen idealistischen Käse nicht schreiben.

Du bist sowas von lustig. Reichen Dir 18 Jahre in einem Altenheim mit bis zu Pflegestufe 2 und klinische Erfahrung in der Geriathrie? Du solltest langsam aufhören „… von etwas auszugehen …“ und akzeptieren, das es Menschen gibt, die umfassendere Erfahrungen haben als Du.

Für die meisten dort ist es nichts weiter als ein Job. Der eine machts leidenschaftlicher, der andere weniger.

Was ist das hier? Das erste Semester im „Fortgeschrittenen-Kurs für angewandte Selbstwiderlegung“?

Nichts anderes habe ich geschrieben. Die „leidenschaftlicheren“ sind die, die den Beruf als Dienst am Menschen begreifen … die anderen diejenigen, die in diesem Job fehl am Platze sind.

Und dreimal darfst Du jetzt raten, in welche Kathegorie diejenigen geraten, die das von Amts wegen „aufgedrückt“ kriegen?

18 Jahre in einem Altenheim mit bis zu Pflegestufe 2 und klinische Erfahrung in der Geriathrie…

1 Jahr in einem gerontopsychatrischen Pflegeheim, wo fast nur Pflegestufe 3 liegt/läuft. Aber weiter 17 JAhre hätt ich es nicht ausgehalten. Respekt vor den Hauptberuflichen Angestellten :!:

Und dreimal darfst Du jetzt raten, in welche Kathegorie diejenigen geraten, die das von Amts wegen „aufgedrückt“ kriegen?

Jop. Wir hatten damals auch viele Hilfskräfte von Amts wegen. Wobei es ein geringen Teil gab, der durchaus dankbar in die Aufgabe blickte und es tatsächlich als Chance begriff.
Man sollte jedoch nicht nur darauf blicken, sondern auch auf all die Azubis, die oft genug vom Arbeitsamt in den Altenpflegeberuf geschickt werden. Weiterhin die ganzen „Ehrenamtlichen-Menschen“, sowie die ungelernten Hilfskräfte, die von der Pflegeleitung aus kostengründen eingestellt werden.

Bei uns war es später so, dass pro Schicht eine examinierte Pflegefachkraft + diverse ungelernte Hilfskräfte/zivis/Ehrenamtliche/Azubis gearbeitet haben.
Bei einer derartigen Kombination leidet die Qualität der Pflege zugunsten des Gewinns!

Das nur mal meine Ansicht dazu.

Der Job Altenpflege wird zunehmend unattraktiver und parallel dazu steigt die Anzahl der Bewohner von Altenheimen. Die bisherige Alternative wäre überfüllte Altenheime mit Personalmangel.

Wie gesagt, das Problem ist auch die Finanzierung dieser Fachkräfte, selbst wenn genügend da wären. Die Arbeitsbedingungen schrecken sicherlich genauso mit ab. Wenn ich gern Pfleger werden würde, aber mit ansehen muss, wie einem ständig Steine für einer optimalen Versorgung in den Weg gelegt werden, fördert das nicht unbedingt die Moral.
Außerdem denke ich das der ein oder andere Experte ein gutes Konzept vorweisen kann. Regierungen scheinen aber im Allgemeinen ziemlich beratungsresistent zu sein.
Außerdem sieht man mal wieder die typische Arbeitsweise. Wir bekämpfen keine Ursachen sondern lieber Folgen.

Schön ist das alles nicht, aber viel Raum für Alternativen seh ich auch nicht gerade gegenüber dieser kompromissbehafteten 2-FliegenmiteinerKlappe Aktion. Ich hab hier in dem gesamten Thread noch keinen konstruktiven Vorschlag gelesen.

Ich habe oben geschrieben was von Nöten ist. Entsprechende Maßnahmen kann nur die Regierung ergreifen. Was willst du jetzt hier lesen? Ein komplett ausgearbeitetes Konzept?
Gerade diese „ich sehe keine Alternativen, also denk ich auch über eine echte Lösung nicht weiter nach“-Mentalität ist es, die uns immer mehr in die Scheiße reitet.

Ansonsten bin ich für eine Lockerung des Waffengesetzes, damit ich mich wenigstens vorher umbringen kann wenn die ersten Anzeichen da sind.

Ansonsten bin ich für eine Lockerung des Waffengesetzes, damit ich mich wenigstens vorher umbringen kann wenn die ersten Anzeichen da sind.

Sofern das ernst gemeint war, bedarf es keiner Lockerung des Waffengesetztes. Das geht auch anders, legaler und für aller erheblich sauberer.

Wär ja noch schöner.

Ich habe hier gerade unser aller Grundgesetz in der Hand. Da steht sowas wie:

Artiel 12
[Berufsfreiheit; Verbot der Zwangsarbeit]
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.
(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.

Heißt im Klartext: Lediglich Arbeitslose zur Arbeit zu zwingen ist nach Artikel 12 des GG verboten.

Wie wir Physik sagen: q.e.d.

Ich muss mich nochmal nachträglich korrigieren:

[…]
Diese Altenpflege Crashkurse nur [-](nur 1 halbes Jahr)[/-] gibt es im Raum Ostwestfalen schon länger an diversen Schulen, die mit reintegrativen Sozialeinrichtungen eng zusammen arbeiten.
Ich hege auch Zweifel, dass das in der Praxis tatsächlich so gut funktioniert wie die 3-jährige Ausbildung.

Das mit 1/2 Jahr ist nicht mehr aktuell - die Crashkursschulung in Altenpflege hier vor Ort beträgt im Moment gerade mal nur noch 5 Wochen ! :shock:

Es soll auch in die andere Zielgruppe gehen.Ich habe den Eindruck im Arbeitsministerium ist man nur noch auf der Suche nach “Beschäftigungstherapien”. Diese Entwicklung verheisst nichts gutes betreffs des jetzigen Arbeitsmarktes.

Ich finde unsere Politik ist auf einem sehr guten Weg. Man hat erkannt dass Arbeitskräfte fehlen in der Alten- und Kinderbetreuung. Man hat erkannt dass Arbeitskräfte vorhanden sind, man müsste sie nur entsprechend Ausbilden.

Jetzt fehlt nur noch der letzte Schritt im Erkenntnisprozess: die Arbeit muss auch entsprechend entlohnt werden. Sie muss das Wert sein, was sie wert ist. Dann bräuchte man vermutlich nicht einmal Zwang auszuüben, und die Arbeitslosen wären auch keine Arbeitslosen mehr.

Sie muss das Wert sein, was sie wert ist.

Dann müsste unsere Regierung doch prädestiniert dafür sein. Ein Herr Westerwelle hat doch noch vor der Wahl getönt: Arbeit muss sich wieder lohnen.

Wobei Westerwelle die Antwort schuldig bleibt für wen.

Rudy Mentaire

Ich habe hier gerade unser aller Grundgesetz in der Hand. Da steht sowas wie:

[quote]
Artiel 12
[Berufsfreiheit; Verbot der Zwangsarbeit]
(1) Alle Deutschen haben das Recht, Beruf, Arbeitsplatz und Ausbildungsstätte frei zu wählen. Die Berufsausübung kann durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes geregelt werden.
(2) Niemand darf zu einer bestimmten Arbeit gezwungen werden, außer im Rahmen einer herkömmlichen allgemeinen, für alle gleichen öffentlichen Dienstleistungspflicht.
(3) Zwangsarbeit ist nur bei einer gerichtlich angeordneten Freiheitsentziehung zulässig.

Heißt im Klartext: Lediglich Arbeitslose zur Arbeit zu zwingen ist nach Artikel 12 des GG verboten.

Wie wir Physik sagen: q.e.d.[/quote]

Quatsch! ABM-Maßnahmen verstoßen solange nicht gegen Art. 12 GG, solange sie einen Sinn haben. Nur sinnfreie Tätigkeiten sind verboten.

Bleib lieber bei Physik und lass andere das GG lesen! :wink:

Quatsch! ABM-Maßnahmen verstoßen solange nicht gegen Art. 12 GG, solange sie einen Sinn haben. Nur sinnfreie Tätigkeiten sind verboten.

Bleib lieber bei Physik und lass andere das GG lesen! :wink:

Von Sinn oder Unsinn einer Tätigkeit steht im Art. 12 GG aber nix :smt018
Im Grunde lässt sich aus Absatz 2 sogar ableiten, dass der Gesetzgeber bedingt zur Arbeit zwingen kann, denn was ist eine „herkömmliche allgemeine, für alle gleiche öffentliche Dienstleistungspflicht“?

Da fällt mir ein: Warum haben wir eigentlich Personal(!)ausweise? Sind wir Personal?

btw: Das GG ist voll von solch klausulierten Sätzen, die den tatsächlichen Schutz der Freiheitsrechte vor Übergriffen der Staatsgewalt im Zweifel eben nicht gewährleisten.

Rudy Mentaire

Im Grunde lässt sich aus Absatz 2 sogar ableiten, dass der Gesetzgeber bedingt zur Arbeit zwingen kann, denn was ist eine „herkömmliche allgemeine, für alle gleiche öffentliche Dienstleistungspflicht“?

Damit ist vermutlich der Wehrdienst gemeint.