Zensursula will Arbeitslose für Altenbetreuung einsetzen

Ein sehr guter und sinnvoller Vorschlag, vor allem, da der Zivildienst so drastisch verkürzt wurde:

http://www.derwesten.de/nachrichten/Arb … 16291.html

Weil Altenbetreuung auch von jedem gemacht werden kann.

Stimmt. Senioren sind ja sowas ähnliches wie Schüttgut, das jeder Depp bespaßen kann. :roll:

Richtig. Für diesen Beruf muss man “geschaffen sein”. Arbeitslose statt geschultes Personal… eine ganz tolle Idee. :smt011

Das zeigt ja was unsere Ministerin vom Beruf des Altenpflegers hält. Unfassbar, da hat man Angst alt zu werden.
Für mich klingt das wie eine Drohung nicht wie ein Vorschlag.

Bürgerarbeit, Kombilohn, ABM, Ein-Euro-Job und weiß der Geier welche Projekte es noch gibt, sind letztlich nichts anderes als subventioniertes Lohndumping, von dem ausschließlich die Arbeitgeber profitieren. Angemessene Entlohnung ihrer Arbeitnehmer kann man ihnen nun wirklich nicht zumuten. Und das bei einer stetig wachsenden Produktivität der Volkswirtschaft? Für wie dumm hält man uns eigentlich?

Rudy Mentaire

Am besten macht man noch was gegen den Mangel an Landärzten indem man Arbeitslose als Landärzte verpflichtet.
Da geht bestimmt nichts schief. :mrgreen:

Haben wir so wenig arbeitslose Alten- und Krankenpfleger? Ich glaube nicht. :smt018
Lohndumbing sei Dank. :smt011

Alte Leute sind wie Haustiere, bisschen füttern und einmal am Tag raus gehen. Diesen Job kann jeder machen, es ist nicht so dass man dafür medizinische Kenntnisse oder so einen Schrott bräuchte.

Quadratdrücker: Solltest du das ernst meinen, kann ich dir nur empfehlen einmal darüber nachzudenken.

Ich beginne jetzt nächste Woche meinen Zivildienst und hatte schon einen Probetag im Krankenhaus. Und ich habe schon gemerkt, dass das definitiv NICHT jeder machen kann. Auf meiner Station hatten wir überwiegend alte Menschen - und wir sind die chirurgische Abteilung! D.h. in einem Alten heim geht es deutlich schlimmer noch zu was altersbedingte Krankheiten etc. angeht. Glaubt mir, es ist definitiv nicht einfach, mit den alten Leuten umzugehen. Manche beschimpfen einen aus Wut über ihre eigene Situation und Hilflosigkeit - im Altenheim ist das noch deutlich schlimmer. Ich hab eine Ärztin in Tränen ausbrechen sehen über eine Patientin und konnte es ihr definitiv nachempfinden. Dass dieser Job einer der undankbarsten dieser Gesellschaft zu sein scheint sieht man ja schon hier. Dieser Job ist für die Psyche ein Knochenjob - glaubt mir, es ist nicht einfach mit so etwas umzugehen, v.A. nicht wenn man zarter besaitet ist (ich hab häuslich bedingt Erfahrung mit so etwas, andere nicht).

Da ziehe ich noch den Vorschlag zur Rentenlösung eines Kumpels vor: Ab 60 darf man über rote Ampeln, ab 65 muss man.
Das ist mir dann noch humaner als so etwas. Also wirklich, das ist für die Pflegebedürftigen, für die jetzigen Pfleger und für die Arbeitslosen gleichermaßen ein dicker Schlag ins Gesicht.

@Mr.Morizon -Quadratdrücker´s Statement trieft vor Sarkasmus

Wieder eine absolut irrwitzige Idee unserer unfähigen Regierung.
Die Entlohnung der Politiker sollte drastisch auf Hartz IV-Niveau gesenkt werden,
dann würde die Regierung alles daran setzen Deutschland positiv zu verändern.

Ich musste auch mal 3 Tage in einem Altenpflegeheim arbeiten und u.a. mal im Gemeinschaftsraum 3 (!) alte Leute etwas betreuen was mich schon überfordert hat weil die alle total Senil waren und ständig irgendeinen schwachsinn mit Ihrem Essen angestellt haben. Das kann definitiv nicht jeder einfach so machen…

Weil Altenbetreuung auch von jedem gemacht werden kann.

Stimmt. Senioren sind ja sowas ähnliches wie Schüttgut, das jeder Depp bespaßen kann. :roll:

Wenns von Zivis gemacht werden kann, warum sollte das dann irgendein anderer nicht können.

Die ausgebildeten Altenpfleger sind auch weiterhin nötig, weil nur die dürfen die intensiven/intimen Sachen durchführen. Zivis & Co. machen eher Helfertätigenkeiten wie Putzen, Essen machen/eingeben, aufräumen, Schreibarbeit etc. Für solche Sachen wird auch aktuell kein ausgebildeter Pfleger angestellt oder herangezogen. Das machen immer Hilfeskräfte, welcher Art sie auch immer sein mögen.

Ich weiß das, weil ich selbst Zivi im Altenheim war.

Zivis & Co. machen eher Helfertätigenkeiten wie Putzen, Essen machen/eingeben, aufräumen, Schreibarbeit etc.

Ich weiß das, weil ich selbst Zivi im Altenheim war.

Dann solltest Du auch die korrekten Termini kennen. Das, was Du jetzt beschreibst, sind „hauswirtschaftliche Verrichtungen“.

Aber selbst eine Betreuung durch Gewährung einer Gesellschaft, als Brettspiele spielen, vorlesen usw. ist nicht gerade etwas, was jeder kann. Wie oben schon gesagt, musst Du für so etwas eine ziemlich dicke Haut und eine „Antenne“ haben. Jeder von uns wird alt und hilfebedürftig werden. Aber die Konfrontation mit der Senilität und der Hilfsbedürftigkeit ist eine Sache, die eine mentale Stärke erfordert.

So etwas kannst Du nicht voraussetzen oder von jedem erwarten.

Wenn jemand den Beruf des Krankenpflegers oder der -schwester als reinen Lernberuf ansieht, dann ist er in meinen Augen strunzdumm. Das ist eine „Passion“ oder eine „Berufung“. Dazu muss man eine Beziehung haben.

Und das gleiche gilt für das Feld der Altenbetreuung.

Das Problem ist doch auch was die Wirtschaft daraus macht. Es ist doch schon jetzt schlimm. Es herrscht Pflegenotstand in Deutschland, weil viele Heime mit unausgebildeten Hilfskräften und nur ganz wenig Fachkräften arbeiten.
Im übrigen ist auch hier wieder anzumerken, das Zivis wissentlich auf Zeit (und ja das ist ein Unterschied, besonders im medizinischen Bereich) arbeiten und vor allem jünger sind.
Aus persönlichen Erfahrungen kann ich sagen, dass die meisten Zivis eher nicht so gut zu gebrauchen waren, die Mitarbeiter oft geschimpft haben, sie auch oft “krank” waren. Aber inwieweit sich das verallgemeinern lässt kann ich natürlich nicht sagen.

Ich musste auch mal 3 Tage in einem Altenpflegeheim arbeiten und u.a. mal im Gemeinschaftsraum 3 (!) alte Leute etwas betreuen was mich schon überfordert hat weil die alle total Senil waren und ständig irgendeinen schwachsinn mit Ihrem Essen angestellt haben.

Ich habe das noch nicht gemacht, aber sollten die Leute, die nicht mehr richtig essen können, dann nicht gefüttert werden?
Das klingt jetzt nicht so gut, aber wenn sie nur Dummheiten mit dem essen anstellen…?

Auch wenn Menschen nicht mehr richtig kontrollieren können was sie machen sollte man ihnen nicht das Gefühl geben nutzlos zu sein.

Eben.

Und ich könnte mir sehr gut vorstellen, das ein nicht geschulter Mensch irgendwann die Nerven verliert und mit einem “Lass ma’, Omma, ick mach dat jetzt!” das Ganze noch auf die Spitze treibt.

@byteridr:
Klar reicht man denen das an, aber bei einer habe ich z.b. nen Augenblick nicht hingeguckt und schon war sie dabei das Essen heimlich unterm Lätzchen auf den Boden zu befördern etc.

Vielleicht noch was zum Thema Pflegenotstand aus einer anderen Perspektive.
Ich arbeite in einem Wohnheim für u.a. schwerst-mehrfach behinderte Menschen. Auch wir haben einen hohen Pflegeaufwand bedingt durch den Bedarf der Bewohner. Die daraus folgende Verantwortung an uns Fachkräfte muss ich wohl nicht weiter erklären. Nun kommt es nicht selten vor, dass ich allein als Fachkraft mit einigen Hilfskräften in einer Gruppe mit 13 Bewohnern Dienst schiebe. Die Problematik dabei bsteht darin, dass ich als Fachkraft die Verantwortung dafür trage, was in meiner Gruppe - auch in pflegerischer Hinsicht - passiert und deshalb diverse Tätigkeiten nicht an Hilfskräfte delegieren kann, dies aber praktisch muss, da ich sonst die Grundversorgung aller Bewohner nicht gewährleisten kann. Damit lastet grundsätzlich ein enormer Druck - der durch einen allgemein nicht gerade hohen Personalschlüssel verstärkt wird - auf den Fachkräften, welcher sich natürlich auch auf die Bewohner auswirken kann. Die Ansprüche, die ich selbst an eine Betreuung hochgradig hilfebedürftiger und damit abhängiger Menschen habe, kann ich nur bedingt unter den gegeben Umständen umsetzen. Und selbst dieser Kompromiss muss täglich erkämpft werden.
Altenpflegeheime sehen sich noch schwierigeren Situationen gegenüber, da sie schlechter finanziert werden als wir.

Diese politischen Vorschläge sind schlichtweg dumm, weil sie an den momentanen Realitäten der Einrichtungen vorbeigehen. Es gibt nicht wenige Einrichtungen der Altenpflege, die Probleme haben, die fachgerechte Grundversorgung sicher zu stellen. Da nützt ihnen ein ungelernter Arbeitsloser, mit dem sie durch Einarbeitung und Schulung mehr Arbeit als Nutzen haben gar nichts.

Rudy Mentaire

Korrektur: … und zusätzliche Beaufsichtigung der Hilfskräfte …

P.S.: Du brauchst Deine Posts nicht „zu unterschreiben“ … wir sehen’s links am Nick, wer da postet. :mrgreen: