ZDF Log In - Sind Games verspielte Lebenszeit?

In der Sendung (vom 09.10.2013) geht es, wie der Name schon sagt, um das umstrittene Thema Computerspiele.
Der Studiendirektor und Schriftsteller Friedrich Denk und LeFloid stehen sich als Vertreter der jeweils anderen Seite in einer Diskussion gegenüber. Begleitet wird dies von Moderatoren, die Fragen von Internetnutzern entgegen nehmen und dessen Mitteilungen in die Runde einwerfen.

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/kanaluebersicht/aktuellste/1009864#/beitrag/video/1996324/Sind-Games-verspielte-Lebenszeit

Mir hat die Sendung im Großen und Ganzen gefallen, weshalb ich nun diesen Thread eröffnet hab, um andere darauf aufmerksam zu machen.
Die Sendung wurde aus meiner Sicht gut ausbalanciert, sodass dem Zuschauer keine fremde Meinung suggeriert wurde und er selbst entscheiden kann, für wen er ist.

Mein Kritikpunkt an der Sendung war, dass Herangehensweise etwas besser hätte sein können.
Es hieß immer nur das Buch und das Game, dabei kann man das aus meiner Sicht nicht alles pauschalisieren.
Viele Menschen haben gerade wenn es um Games geht verschiedene Bilder im Kopf, da es bei Computerspielen eine große Vielfalt gibt, sodass man denkt von der selben Sache zu reden, dies jedoch nicht tut. Das Paradebeispiel war jetzt GTA, aber nicht jedes Spiel ist ein GTA.
Es gibt die sogenannten E-Sport Spiele (zb Starcraft 2), die haben ganz andere Attribute als ein Storylastiges Spiel wie ein Final Fantasy, das eher einem Film gleicht. Lefloid hat es zwar angekratzt mit dem Fußballvergleich, aber diese Differenzierung wird oft nicht deutlich. Es werden immer nur die Härtefälle herausgepickt (in dem Fall GTA).
Bei dem Buch hingegen denkt jeder gleich an ein Meisterwerk von Goethe oder so etwas in der Art und kaum an so einen Titel wie Feuchtgebiete. Ich möchte damit, nicht das Buch Feuchtgebiete kritisieren, das steht mir auch nicht zu, da ich es nicht gelesen habe, aber es ist ein Buch das polarisiert hat, daher hab ich es erwähnt. Ich weiß nicht wie weit man Magazine in die Kategorie Bücher einordnen könnte, aber tut man das, geht man auch nicht sofort davon aus, dass jedes Buch ein Pornomagazin ist.

[QUOTE=DNL;341880] Bei dem Buch hingegen denkt jeder gleich an ein Meisterwerk von Goethe oder so etwas in der Art und kaum an so einen Titel wie Feuchtgebiete. [/QUOTE]

Also ich habe in meinem Leben schon hunderte von Büchern gelesen, aber gerade diese beiden waren nicht dabei. :?
Wieso sollte man auch unbedingt automatisch an die denken?
Es gibt nun wahrlich mehr Bücher im Angebot, als es jemals Games geben wird.

Welche beiden? Ich hab nur ein Buch konkret erwähnt und dieses mit “nicht beachtet” abgestempelt. Der Rest war eine Zusammenfassung und grobe Richtung einer Vorstellung “Des Buches”.

Ja es gibt mehr Bücher aber die Masse ist egal. Ein Buch hat faktisch gesehen nicht soviele Möglichkeiten wie ein Spiel.
Ein Spiel ist ein Hybrid aus Buch,Film und Technik.

Klar kann man auch Bücher nicht über einen Kamm scheren, aber die Differenz ist nicht so groß wie bei Spielen.
Es gibt viele Punkte, ich picke jetzt mal einen herraus.

Ein Buch kann man nur alleine lesen, bzw es eignet sich nur zum Alleine-Lesen. Es gibt aber Spiele, die kann man nur alleine spielen und es gibt Spiele, die entfalten sich erst mit anderen Mitspielern. Ein Spielerlebnis mit einem oder mehreren Mitspielern ist eine ganz andere Erfahrung als ein Einzelspiel. Achtung jetzt unterschreiche ich nochmal meine Meinung, keine zwei verschiedenen Bücher hätten bei mir so einen Effekt. Beide würde ich im Stillen vor mich hin lesen und hätte in mir ähnliche Erfahrungen.

[QUOTE=DNL;341885] Ein Buch kann man nur alleine lesen, [/QUOTE]

Schon mal was von einem Hörbuch gehört? Das ist zwar nicht zum lesen, aber man kann es mit anderen zusammen erleben.

Im Endeffekt ist es doch Geschmackssache.
Ich persönlich halte sehr viele Bücher für intelligenter und lehrreicher als jedes Spiel.

[QUOTE=DNL;341885]Ein Buch kann man nur alleine lesen, bzw es eignet sich nur zum Alleine-Lesen.[/QUOTE]

Lesungen, Buchkreise, das widerspricht irgendwie deiner Darstellung.

Grundlagenseminar Hermeneutik: Jedes Kunstwerk rezipiert man alleine, denn jeder Leser hat seinen eigenen Text
(vgl. Moby Dick, Kapitel 99, The Doubloon)

Ich will hier kein Buch vs. Spiel Thema machen, mir ging es lediglich um die Sendung.

Ein letztes mal sag ich was dazu

[SPOILER]

Auch wenn andere Leute zuhören, wenn einer Vorliest. Im Endeffekt macht jeder bei einem Buch seine eigenen Erfahrungen und muss sich nicht auf andere einlassen, es ist einfach nicht interaktiv, daher wird es nie soviele Möglichkeiten haben können.
Ein Buch ist geschrieben und kann nicht beinflusst werden, daher wird ein Buch auch nie in der Lage sein solche Emotionen hervorzubringen: http://www.youtube.com/watch?v=pD_imYhNoQ4
Ein Buch hat andere Vorzüge, aber die sind nicht relevant für den Punkt, um den es mir ging.

Mein Einwand war einfach nur, dass ein Spiel vielfältiger sein kann als ein Buch, dann hab ich einen Beispielpunkt herrausgepickt und jetzt versucht ihr euch darauf aufzuhängen? Vielfalt ist auch kein Synonym für gut (besser, am besten), ich hab nie behauptet, dass ein Spiel besser ist als ein Buch. Aufgrund der Vielfalt war mein Kritikpunkt, dass man nicht einfach “das Spiel” verallgemeinern kann.

Ich hab nie behauptet, dass ein Spiel intelligenter oder lehrreicher sein soll als ein Buch ist.

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