Ich würde @bulletinmyback insoweit Recht geben, dass die Hobbit-Filme aus cineastischer Warte betrachtet tatsächlich scheiße sind.
Ob sie der literarischen Vorlage gerecht werden, kann ich aber nicht beurteilen, da ich den Hobbit-Roman bisher noch nicht gelesen habe.
Der Note “absolut scheiße” (oder sagen wir ‘ungenügend’) würde ich mich anschließen, da ich Teil 1 und Teil 2 der Grässlichkeit wegen nicht bis zum Ende sichten konnte. Das gastronimische Äquivalent dazu wäre, einen ungenießbaren Fraß zurückgehen zulassen.
Ist eigentlich nur mit Geldgier zu erklären, warum man eine Geschichte mit überschaubarer Handlung zu einem insgesamt 9-stündigen Film aufblasen musste.
Aber das ist ja der Trend in Hollywood.
Die Filmstudions geben gleich ganze Filmzyklen in Auftrag, die innerhalb irgendeines Fanstasy-Comic-Multiversums angesiedelt sind, so dass vieles in der Produktion (Filmstab; Kostüme; Szenenbild;…) durch die Mehrfachverwendung günstiger wird.
Da ich weder Animationsfilme aus dem Rechner, noch Superheldengeschichten (größtenteils auch aus dem Rechner) oder Fanstasygeschichten á la ‘Tribute von Panem’ sonderlich mag, gab’s für mich, was Big-Budget-Hollywood-Filme angeht, auch recht wenig zu gucken in den letzten 17 Jahren.
Der Hobbit-Trilogie wollte ich aufgrund der berühmten Vorlage eine Chance geben.
Vielleicht noch ein paar Sätze zu der “Herr der Ringe”-Trilogie:
Diesen dicken Wälzer, bzw. die drei Einzelbücher habe ich gelesen. Aber ich gestehe: Ich habe so ca. ab Seite 300 angefangen zu den spannenden Stellen vorzublättern. Von daher vielleicht besser “teilweise gelesen”.
Aber ein sehr wichtiger dramaturgischer Punkt ist mir nicht entgangen.
Das Ende von Jacksons “Die Zwei Türme” weicht auf ziemlich drastische Weise vom Romanende ab.
Tolkien ließ den zweiten Teil genau in der Situation enden, wo der betäubte Frodo nach der Begegnung mit der Spinne von den Orks in die Festung verschleppt wird und Sam, der mitbekommen hat, dass sein Kumpel noch lebt, ihnen folgt.
Also ein Super-Cliffhanger, der vergleichbar mit dem Ende von “Das Imperium schlägt zurück” ist, wo Luke und Co nicht verhindern können, dass der eingefrorene Han Solo zu Jabba the Hut gebracht wird.
Nun stellt sich die Frage, wieso die Macher von “Herr der Ringe” einen solch hochspannenden Cliffhanger verschenkt haben.
Wer hat warum die Entscheidung getroffen, die Intrige von Gollum und den Kampf mit der Spinne in den letzten Teil zu verschieben?
Wollte Jackson das, was er für einen “Trumpf” gehalten hat, erst am Ende ausspielen?
Ich halte das jedenfalls für eine schlechte Entscheidung.
Der zweite Teil hätte mit dem Spinnen-Höhepunkt und der Schlacht um Helms Klamm als Parallelhandlung womöglich ein ähnlich geniales Meisterwerk wie “Das Imperium schlägt zurück” werden können.
Eine mögliche Erklärung, warum die Autoren den Höhepunkt des zweiten Roman-Teils in den dritten Film verschoben haben, könnte darin bestehen, dass man aus dem Ende kein Geheimnis machen konnte wie bei “Star Wars”.
Wie die Geschichte um Frodo endet, konnte ja jeder auch vor der Filmpremiere des dritten Teils nachlesen.
Vielleicht war die Befürchtung: "Wenn wir das “Schmankerl” im zweiten Teil schon zeigen, wird sich keiner mehr für den dritten Film interessieren!"
Aber dann hätte ich doch lieber darüber nachgedacht, ob es nicht besser wäre, die Geschichte in Form eines knackigen Zweiteilers zu erzählen und das dritte Buch radikal zu verkürzen, statt einen dramaturgisch hängenden Übergangs-Mittelfilm zu produzieren.