Wäre ein genialer Film geworden, wenn...

[QUOTE=Bildröhre;468365]
@Alien: Vielleicht wird ein neuer Teil gar nicht schlecht. Irgendein Drehbuchautor, Regisseur muss doch mal den Anfang machen und eine Wiederkehr so hinbekommen, dass es den Zuschauern gefällt?![/QUOTE]

Es wird schon weitergehen mit der „Alien“-Franchise, aber sie wird wohl weiterhin in den Händen von Ridley Scott liegen.
Zumindest hat er das so angekündigt, als ich letztes Jahr mit ihm ein Interview zum „Marsianer“ geführt habe:

Mögen Sie denn gerne Fortsetzungen drehen?

Nicht wirklich, nein. Normalerweise reizt es mich nur wenig eine Straße ein weiteres Mal runter zu fahren. Die eine Ausnahme ist das „Alien/Prometheus“-Thema, weil wir einfach noch erklären wollen, was die Aliens sind und warum das Original-Schiff das wir in „Prometheus“ gesehen haben ein reines Kriegsschiff war, gebaut zum Zwecke der Zerstörung. Und ja, es wird irgendwann einen direkten Anschluss an den ersten „Alien“-Film geben, aber das könnte eventuell auch noch ein bis zwei weitere Filme benötigen.

Das komplette Interview gibts hier:
http://filmszene.de/filmszene-special-interview-mit-der-marsianer-regisseur-ridley-scott

Letztens habe ich ‘AI - Künstliche Intelligenz’ gesehen.
Zum zweiten Mal.
Nach der ersten Sichtung im Kino vor 15 Jahren war ich enttäuscht, konnte aber nicht näher verifizieren warum.
Jetzt weiß ich’s.
Die Hauptfigur macht keine Entwicklung durch.
Supertoy ‘David’ bleibt von Anfang bis zum Ende der gleiche Roboter, der stur seinem Programm, bzw, seiner ‘Prägung’ durch die Mutter folgt.
Eine wesentliche Konvention bei Geschichten um ‘künstliche Menschen’ ist aber die Emanzipation dieser Figuren von ihrem Schöpfer/ Meister.
Bei ‘Terminator 2’ z.B. wandelt sich der Roboter vom seelenlosen Beschützer des Jungen zu einem Kumpel mit Humor und Gewissen.
Konventionen kann man natürlich umgehen, aber in diesem Fall ist es bloßes Ignorieren.

Das war meiner Meinung nach kein Meisterwerk von Spielberg, blaue Fee, der Roboter der ein echter Junge werden will, Pinocchio als Zukunftsmärchen, ein müder Streifen!

Troja-also der mit Pitt-wäre ein genialer Film gewesen, [B]wenn die Hirnis sich mal an die Geschichte Gehalten hätten[/B]. Die einzigen drei Dinge die mit der Illias/Odyssee(Illias endet mit Achilles Tod und wie Troja unterging steht in der Odyssee) gleich waren, sind gewesen:
-Dass Helena von Paris entführt wurde
-Dass Achilles Hektor getötet hat
-Das Pferd

Ansonsten war der Film von der ursprünglichen Geschichte derart weit entfernt dass glaube nur noch Running Man das mit der Fremdheit zum Ursprung toppen kann.
(Und Running Man wäre auch nur genial gewesen hätten man sich ans Buch von King gehalten)

Soweit ich weiß, steht [I]auch[/I] in der Odyssee kaum was über die Eroberung und Zerstörung Trojas.
Die Geschichte um das berühmte Trojanische Pferd mit allen Details fand Verbreitung über das Epos ‘Aeneis’, welches der römische Dichter Vergil (70 v. Chr. - 19 v. Chr.) verfasst hat.

Petersons ‘Troja’ ist ein ziemlich einfalloses Ding geworden.
Die Frage zu stellen, wie der Film hätte besser sein können, würde zu einer ellenlangen Liste führen.

[QUOTE=MBS;467951]
Edit:
Ach ja, und aus der Katze wurde ein kleines Mädchen.[/QUOTE]

Naja, nicht ganz. die Bordmuschi Jones kam auch in der Anfangssequenz von Alien2 vor, für mich kam die quikiege Rebecca (Newt) Jordan eher wie ein Art Tochter-Ersatz für Ripley vor, wo sie ihren Mutterinstinkt ausleben durfte.

[QUOTE=MBS;480915]Letztens habe ich ‘AI - Künstliche Intelligenz’ gesehen.[/QUOTE]

Sollte ja eigentlich ein Kubrick werden, aber der hat ja leider nach [I]Eyes Wide Shut[/I] aufgehört … während ich schrob, nochmal kurz nachgegooglet. Er hatte ihn 1995 an Spielberg abgegeben.

[QUOTE=alderschwede;481018]Sollte ja eigentlich ein Kubrick werden, aber der hat ja leider nach [I]Eyes Wide Shut[/I] aufgehört … [/QUOTE]

Du meinst, die Illuminaten haben ihn aus dem Weg geräumt, um den entlarvenden Endschnitt des Meisters zu verhindern.

Tatsächlich hatte ich mich damals sehr auf A.I. gefreut, weil ich hoffte, wenigstens ansatzweise wieder einen neuen Kubrick-Film zu sehen zu bekommen.
Na ja, Pustekuchen.
Was Spielberg in die Hände bekommt, wird auch zu einem Spielberg.
Übrigens erinnert A.I. von der Story und dem Ende her an den 80er Spielberg-Film ‘Das Reich der Sonne’ mit dem jungen Christian Bale, der in den Wirren des ausbrechenden 2. Weltkrieges von seiner Familie getrennt wird.
Der Film ist ganz gut. Vor allem auch durch einen wunderbaren John Malkovich, der einen schurkischen Überlebenskünstler spielt.
Und bei dem Film hat Spielberg nicht den Fehler gemacht, die Figurenentwicklung zu vernachlässigen. Am Ende ist die Hauptfigur ein desillusionierter junger Mann, so wie es sein sollte, wenn man erwachsen wird.

Und apropos Filme, die Spielberg versaut hat:
Letztens lief ‘Poltergeist’ (1982), und bei dem soll Spielberg als Produzent so unzufrieden mit der Regiearbeit von Tobe Hooper (Texas Chainsaw Massacre) gewesen sein, dass er ihn vom Regiestuhl vergrault und sich selber draufgehockt haben soll.
https://de.wikipedia.org/wiki/Poltergeist_(Film)#Spielberg_oder_Hooper.3F
Ich finde den Film gut, aber mit einigen Macken.
Ob Spielberg für diese verantwortlich ist, weiß ich natürlich nicht, aber würde schon passen.
Der letzte Akt mit seiner plumpen Geisterhaus-Effekthascherei ist die Schwachstelle, und der kommt ziemlich spielberg-mäßig rüber.
Das mit den Särgen, die aus dem Boden schießen, usw. hätten sie sein lassen sollen.
Und auch mit der Windmaschine und den Scheinwerfern wurde ziemlich übertrieben. Das Ganze wirkte fast so, als ob die Außerirdischen Raumschiffe aus ‘Unheimliche Begegnung der dritten Art’ um das Haus kreisen würden.
Oft ist weniger mehr.
Dann hätte es vielleicht ein genialer Film werden können, weil ansonsten passt alles.
Die Geschichte ist perfekt balanciert zwischen Gesellschaftssatire und Grusel.
Die Drehbuchutoren (Steven Spielberg, Michael Grais, Mark Victor) haben sich trotz schwierigem, da phantastischem Stoff getraut vieles zwischen den Szenen zu erzählen.
Davon zeugt z.B. der Übergang vom ersten zum zweiten Akt, wo man direkt zum Hilfegesuch bei den Parapsychologen springt, ohne den Prozess bis dahin zu zeigen.
Leider scheint dem Trio im dritten Akt die Puste ausgegangen zu sein.

Habe über die Weihnachtsfeiertage die Hobbit-Trilogie zu Ende gesehen. Damals, als ich im Kino für den zweiten Teil war habe ich mir eigentlich geschworen, dass ich mir nie wieder einen Teil davon anschauen werde. Nicht nur waren die Filme selbst in den Actionszenen Pups-langweilig, auch dieser Cliffhanger am Ende vom zweiten Teil hat mich und andere im Kino wirklich wütend gemacht. Aber man denkt sich: naja vielleicht kommt danach eine 45 Minuten lange Kampfszene die sie nicht auch noch in den zweiten Teil stecken wollten, aber weit gefehlt. In den ersten 12 Minuten des dritten Teils wird die ganze Scheiße beendet und es gibt das perfekte Ende für den zweiten Film. Abgesehen davon sind die drei Teile voll von scheinbar ewig andauernden und offensichtlich belanglosen Szenen und unnötigen Einstellungen. Z.B. muss man nicht 3 Minuten lang zeigen wie Bilbo durchs Auenland rennt um Gandalf einzuholen, da reicht eine Einstellung oder eine 10 Minuten andauernde Diskussion zwischen Saruman und Gandalf. Generell war Bruchtal super langweilig und unnötig lang. Sowas kommt halt davon wenn man versucht ein Buch mit unter 200 Seiten auf drei Filme mit Überlänge zu strecken. Und was mir auch noch aufgefallen ist: Immer wenn die Autoren die die (schlechte, langweilige, unnötige) Zusatzhandlung geschrieben haben nicht weiter wussten, dann kommen die Adler. Tolkien hat die Adler zwar auch als Joker benutzt, aber bei den Hobbit Filmen merkt man das extrem. Allerdings hätte man die Adler nicht gebraucht wenn man die (schlechte, langweilige, unnötige) Zusatzhandlung einfachmal weggelassen hätte.
Ums kurz zu machen: Der Hobbit wäre sicherlich ein geiler Film geworden. Vielleicht wäre es einer der längsten Filme überhaupt geworden, wenn man versucht hätte das Buch in einem Film unterzubringen. Aber das was Peter Jackson da abgeliefert hat war absolute Scheiße, die aus dem Gedächtnis jedes Tolkien-Fans gestrichen gehört. Und allein für den unnötigen Cliffhanger am Ende sollte Peter Jackson und jeder andere der an dem Drehbuch mitgearbeitet hat einen schallenden Klaps auf den Hinterkopf bekommen. Ich hoffe ja es gibt wie bei Star Wars irgendwann eine Fan-Edition bei der leute alles Unnötige wie z.B. die beschissene Liebesgeschicht rausgeschnitten haben. Denn dann wäre es mit Sicherheit ein richtig guter Film.

[QUOTE=bulletinmyback;481789]Aber das was Peter Jackson da abgeliefert hat war absolute Scheiße, die aus dem Gedächtnis jedes Tolkien-Fans gestrichen gehört. [/QUOTE]

Die Filme haben mit Sicherheit ihren Platz hier im Thread verdient. Aber diese Aussage ist völlig übertrieben, egal wie der persönliche Geschmack ist.

Find ich nicht. Die drei Hobbit-Filme sind für Herr der Ringe das, was Episode 1 für Star Wars ist.

Muss heutzutage alles in Extremen gedacht werden?

Was du schreibst, ergibt noch nicht mal so viel Sinn. Du hältst es für möglich, dass man mit einem neuen Zusammenschnitt daraus einen richtig guten Film machen kann, aber die drei Hobbit-Filme sind “absolute Scheiße, die aus dem Gedächtnis jedes Tolkien-Fans gestrichen gehört”? Das lässt sich meiner Meinung nach kaum vereinbaren.

Die Filme haben ihre Schwächen und ich verstehe völlig, wenn man kein großer Fan von diesen Filmen ist, aber die Filme sind auch kein Sakrileg gegenüber der Vorlage oder so unanschaubar, so dass sie vergessen gehören. Es ist ganz einfach Standardkost und leider nicht ganz das, was sie hätten werden können.

Die Buddenbrooks-Verfilmung von 2008 ist eine maßlose Entäuschung, bis auf Armin Mueller-Stahl sind die Darsteller konturlos und beliebig austauschbar, die Geschichte wirkt wie auf Deubel komm raus in 150 Minuten Film gepresst, es wird im Akkord gestorben, die Figur der Clara Buddenbrook fehlt komplett.

Da lob ich mir die Verfilmung von 1959 mit Charakterdarstellern wie Hansjörg Felmy, Hanns Lothar und Lilo Pulver, der trotz seiner Fehler zur Romanvorlage (Hanno Buddenbrook stirbt noch vor seinem Vater Thomas, der wiederum bereits bei seiner Vereidigung zum Senator tot zusammenbricht) wesentlich überzeugender rüberkommt, schon durch den leicht vertrottelt wirkenden Günter Lüders als Arbeiter Corle Smolt, durch den das alles nicht so bierernst wirkte!

Ich kann mich nur an 2 Filme erinnern, die ich in diese Rubrik einordnen würde:

Eragon - Das Vermächtnis der Drachenreiter

Das erste Buch der Reihe hat Christopher Paolini mit 15 Jahren geschrieben! Man merkt auch deutlich beim Lesen, dass die Schriftsprache noch nicht ausgereift ist. Trotzdem hat die Geschichte viele Leser gefunden, da die Welt rund um die Drachen liebevoll ausgestaltet worden ist. Besonders die Drachendame Saphira belebt mit ihrem humorvollen Charakter die Geschichte!

Der Film wäre genial geworden, wenn die Macher sich an die Buchvorlage gehalten hätten! Das war der größte Kritikpunkt der Fans und deshalb gibt es keine Fortsetztung! Ich finde dies bis heute schade, da ich die Bücher gerne immer mal wieder lese!

Smaragdgrün - die Edelstein-Trilogie - Liebe geht durch alle Zeiten

Wie bei Eragon haben die Macher hier am Buch vorbei gearbeitet. Der erste Film (Rubinrot) war schon frei nach dem Buch und der zweite Film wurde wieder näher ans Buch angelehnt. Im letzten Film haben sie es dann deutlich versaut und ein Zeitreise-Paradoxon wie in Harry Potter und der Gefangene von Askaban aufgezogen, wobei logische Fehler entstanden und die von der Autorin eingefühte Zeitreise-Mechanik ausser acht liesen. Grauenvoll!

Ich würde @bulletinmyback insoweit Recht geben, dass die Hobbit-Filme aus cineastischer Warte betrachtet tatsächlich scheiße sind.
Ob sie der literarischen Vorlage gerecht werden, kann ich aber nicht beurteilen, da ich den Hobbit-Roman bisher noch nicht gelesen habe.

Der Note “absolut scheiße” (oder sagen wir ‘ungenügend’) würde ich mich anschließen, da ich Teil 1 und Teil 2 der Grässlichkeit wegen nicht bis zum Ende sichten konnte. Das gastronimische Äquivalent dazu wäre, einen ungenießbaren Fraß zurückgehen zulassen.

Ist eigentlich nur mit Geldgier zu erklären, warum man eine Geschichte mit überschaubarer Handlung zu einem insgesamt 9-stündigen Film aufblasen musste.
Aber das ist ja der Trend in Hollywood.
Die Filmstudions geben gleich ganze Filmzyklen in Auftrag, die innerhalb irgendeines Fanstasy-Comic-Multiversums angesiedelt sind, so dass vieles in der Produktion (Filmstab; Kostüme; Szenenbild;…) durch die Mehrfachverwendung günstiger wird.
Da ich weder Animationsfilme aus dem Rechner, noch Superheldengeschichten (größtenteils auch aus dem Rechner) oder Fanstasygeschichten á la ‘Tribute von Panem’ sonderlich mag, gab’s für mich, was Big-Budget-Hollywood-Filme angeht, auch recht wenig zu gucken in den letzten 17 Jahren.
Der Hobbit-Trilogie wollte ich aufgrund der berühmten Vorlage eine Chance geben.

Vielleicht noch ein paar Sätze zu der “Herr der Ringe”-Trilogie:
Diesen dicken Wälzer, bzw. die drei Einzelbücher habe ich gelesen. Aber ich gestehe: Ich habe so ca. ab Seite 300 angefangen zu den spannenden Stellen vorzublättern. Von daher vielleicht besser “teilweise gelesen”.

Aber ein sehr wichtiger dramaturgischer Punkt ist mir nicht entgangen.
Das Ende von Jacksons “Die Zwei Türme” weicht auf ziemlich drastische Weise vom Romanende ab.
Tolkien ließ den zweiten Teil genau in der Situation enden, wo der betäubte Frodo nach der Begegnung mit der Spinne von den Orks in die Festung verschleppt wird und Sam, der mitbekommen hat, dass sein Kumpel noch lebt, ihnen folgt.
Also ein Super-Cliffhanger, der vergleichbar mit dem Ende von “Das Imperium schlägt zurück” ist, wo Luke und Co nicht verhindern können, dass der eingefrorene Han Solo zu Jabba the Hut gebracht wird.
Nun stellt sich die Frage, wieso die Macher von “Herr der Ringe” einen solch hochspannenden Cliffhanger verschenkt haben.
Wer hat warum die Entscheidung getroffen, die Intrige von Gollum und den Kampf mit der Spinne in den letzten Teil zu verschieben?
Wollte Jackson das, was er für einen “Trumpf” gehalten hat, erst am Ende ausspielen?
Ich halte das jedenfalls für eine schlechte Entscheidung.
Der zweite Teil hätte mit dem Spinnen-Höhepunkt und der Schlacht um Helms Klamm als Parallelhandlung womöglich ein ähnlich geniales Meisterwerk wie “Das Imperium schlägt zurück” werden können.

Eine mögliche Erklärung, warum die Autoren den Höhepunkt des zweiten Roman-Teils in den dritten Film verschoben haben, könnte darin bestehen, dass man aus dem Ende kein Geheimnis machen konnte wie bei “Star Wars”.
Wie die Geschichte um Frodo endet, konnte ja jeder auch vor der Filmpremiere des dritten Teils nachlesen.
Vielleicht war die Befürchtung: "Wenn wir das “Schmankerl” im zweiten Teil schon zeigen, wird sich keiner mehr für den dritten Film interessieren!"
Aber dann hätte ich doch lieber darüber nachgedacht, ob es nicht besser wäre, die Geschichte in Form eines knackigen Zweiteilers zu erzählen und das dritte Buch radikal zu verkürzen, statt einen dramaturgisch hängenden Übergangs-Mittelfilm zu produzieren.