Wort(e) zum Montag 47: W. H. Auden: "Begräbnis-Blues"

Wort(e) zum Montag Folge 47. Hier kann darüber diskutiert werden!

Der November ist der Monat der traurigen Tage. Gerade erst liegen Totensonntag und Volkstrauertag hinter uns. Grund genug für Gerd J. Pohl, ein passendes Gesicht von W.H. Auden zu rezitieren, es trägt den Titel „Begräbnis-Blues“. Gerd hat dazu etwas Ungewöhnliches getan: Er hat eine eigene Strophe hinzugefügt.

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Herr Pohl sehr schön ausgeführt,habe im November selbst eine Kollegin von meiner Stat. vor 2 Jahren verloren!Über 20 Jahre haben wir zusammen gearbeitet und dann hat der Krebs zugeschlagen!Es tut heute noch weh,nach 2 Jahren.Sie fehlt mir bis heute und wurde nur 65 jahre alt!Ich werde sie nie vergessen!!! :heart: :heart: :heart:

Bitte machen sie weiter so!!!Sie können es so gut rüberbringen!!!

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Das Gedicht wird im Film „Vier Hochzeiten und ein Todesfall“ zitiert.
Nach dem Tod von Gareth (Simon Callow) trägt es dessen Lebensgefährte auf der Trauerfeier vor. Das Gedicht beeindruckt mich durch seine Bildgewaltigkeit und Gefühlsgenauigkeit. Es zeigt die Leere, die du empfindest, wenn ein geliebtes Gegenüber nicht mehr da ist. Du willst mit der Welt nichts mehr zu tun haben.

Auf subtile Weise thematisiert wird aber zugleich auch die Diskrepanz zwischen der Erlebniswelt des Trauernden und der aller anderen. Im Befehlston teilt uns das lyrische Ich mit, was zu geschehen hätte, um seinem individuellen Verlust gerecht zu werden.

Matthew (John Hannah) nutzt im Film das Gedicht, um als Hinterbliebener seiner Verzweiflung Ausdruck zu verleihen. Ihre Aufgabe als Trauerredner ist es hingegen, den Angehörigen eine weitere Perspektive anzubieten, nämlich die der Hoffnung auf die Zukunft. Dass Sie dies nicht in Prosa, sondern ebenfalls in Versen formulieren, hat mir gefallen.

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