@Poppstar
Leider richtet sich die Wut der Bürger nicht auf die wahren Übeltäter!
Den deutschen Massenpublikumsmarkt beherrschen eine handvoll undurchschaubar auch miteinander vernetzter Verlags- und Medienkonzerne, die unrechtmäßig zusammenwirken, sich jederzeit ein Meinungsmonopol schaffen können, vor allem, wenn es um ihren kleinsten gemeinsamen Nenner, die Unterstützung marktradikaler Reformen geht.
Dementsprechend ist Meinungsvielfalt längst kein Begriff, den ich mit den Hauptmedien in Verbindung bringe. Umso brisanter das auf der Tagesordnung stehende Thema, desto deckungsgleicher werden die vermittelten Informationen. Selbst die öffentlich-rechtlichen Sender, sogar dazu verpflichtet eine Gegenöffentlichkeit zu dem Mainstream der kommerziellen Konkurrenz herzustellen, schwimmen lieber, warum auch immer, im Kielwasser von “Bild” und Konsorten.
Wegen der wirtschaftsliberalen Dauerpropaganda wird das Märchen vom unbezahlbaren Sozialstaat von den Meisten für wahr gehalten. Und wenn ihre vereinte Meinungsmacht mal nicht ausreicht, um den Deregulierungswahnsinn schön zu reden oder gänzlich totzuschweigen, führen sie wie die Kureten einen lautstarken Pseudokriegstanz auf, um die Wut des Pöbels von den Verursachern in den Chefetagen abzulenken.
Als Ziel bietet sich wie üblich eine Minderheit an, die leicht zum Sündenbock gemacht werden kann. Zur Zeit gehts den moslemischen Migranten an den Kragen. Die westliche Medienwelt ist seit dem “Scheitern” des Kommunismus intensiv damit beschäftigt “die Moslems” als Feindbild zu etablieren.
Die mediale Herabwürdigung dieser Menschen hat mittlerweile demagogische Züge angenommen, während der “Aufstand der Anständigen” immer leiser wird, obwohl die Fanatiker das Gegenteil behaupten. Sukzessive wurde der Rahmen eines konstruktiven Dialogs in der Integrations- und Islamdebatte aufgelöst, indem man den geistigen Brandstiftern, den Sarrazins und Broders, sowie den Hasspredigern und Islamisten, ein Forum gab, ihnen ein Echo verlieh.
Diese Scharfmacherei setzt offenkundig eine Spiralle des Hasses in Gang, denn sie zeigt nicht nur Wirkung bei der beeinflussbaren “breiten Masse”, sondern verleitet auch die sich diskriminiert sehenden Minderheiten und die islamische Welt zu einer provokanten, Haltung, zu einem engeren, präventiven Zusammenschluss untereinander oder dazu, radikalen Rattenfängern zu folgen, wodurch die Aufwiegelung neue Nahrung bekommt usw.
Wichtig für die Interessenvertreter des Kapitals in den Sendern und Verlagen ist natürlich die Tatsache, dass Fanatismus den Einblick in die Wirklichkeit der eigenen Gemeinschaft erschwert. Sie agieren wie Wärter, die Häftlinge gegeneinander ausspielen. Wenn einer der Sträflinge gegen die unmenschlichen Haftbedingungen protestiert, wird der ganze Zellenblock für die Aufmüpfigkeit bestraft, so dass sich der Unmut der Inhaftierten gegen diesen vermeintlichen Sündenbock richtet.
Anstatt sich mit dem Widerständler zu solidarisieren und Gerechtigkeit zu fordern, wird er zum Aussenseiter abgestempelt.
Nach dem Motto: Gegen “die da Oben” kann man ja eh nichts ausrichten, aber der Türke gegenüber, der von der Sozialhilfe lebt und trotzdem ein dickes Auto fährt, kann bekämpft werden.