Ich kann mich täuschen aber bisher hat die US-Regierung doch immer nur ihre Empörung über Veröffentlichung der Dokumente zum Ausdruck gebracht aber nie die Echtheit der Dokumente in Frage gestellt.
Wenn die es schon nicht tun, warum sollte ich es dann in Frage stellen?
Macht nicht genau dieser Umstand eben noch mehr stutzig? Die US-Regierung hätte im Grunde kaum Probleme, den Mainstreamfokus zu steuern, indem sie bekannt geben würde, dass die Seite voll mit Fälschungen ist. Das tut die US-Regierung nicht. Das Resultat daraus wären ein paar sog. “Verschwörungstheoretiker”, die im Ergebnis der USA nur recht sein können. Im Übrigen haben wir ähnliche Dinge in der Vergangenheit gesehen - ob 9/11 oder der Test neuer Flugkörper in Roswell. Die Verschwörungstheorien blieben weitesgehend unkommentiert. So lange die Verschwörungstheoretiker nicht auf wirklich relevante Informationen stoßen, braucht man auch kein Theater darum zu machen.
In diesem Falle - so es sich um echte Daten oder unauthorisiert an die Öffentlichkeit gelangte handelt - wäre das Theater gerechtfertigt, und ein Kommentar aus dem Weißen Haus hätte ausgereicht, und kein Mensch hätte sich damit weiter beschäftigt. Ehrlich gesagt sieht es für mich so aus, als wäre der Vorgang der Veröffentlichung entweder nicht unauthorisiert geschehen, oder aber als habe man bewusst Hacker auf einen Server geleitet, auf den sie hätten zugreifen sollen - ich bin technisch überhaupt nicht bewandert, aber ich habe mal von Sicherheitsberatern, die hauptsächlich für Banken tätig waren, gehört, dass man bewusst Dokumente mit falschen oder belanglosen Informationen auf Servern abstellt, um eventuelle Datenspione vermeintlich zu befriedigen.
Merkwürdig finde ich auch, dass die Daten gerade mitten zur Koreakrise zugänglich gemacht werden, und komischerweise Äußerungen chinesischer Botschafter über das untragbare Verhalten der Nordkoreaner enthalten. Noch besser hätte man Nordkorea gar nicht unter Druck setzen und noch mehr isolieren können,- und das so ganz ohne aktive Intervention - Chapeau!
@Seaside:
Ich halte die Schüler meiner Schule nicht fähig, um über Politik und Gesellschaft zu reden, da ich der Meinung bin, dass der größte Teil sich unter Politik den langweiligen Politik Unterricht in der Schule vorstellen und keine globalen Probleme oder Themen. Mit meiner Redaktion habe ich mich ebenfalls ausgetauscht, jedoch möchte ich auch die Grenzen, wo ich recherchiere, erweitern.
Das mangelnde Interesse tut mir leid, aber wird die Schülerzeitung nicht für Schüler geschrieben? Wäre es da nicht besser, etwas zu behandeln, das sie interessiert? Ich kann mich erinnern, dass ich zu meiner Schulzeit auch fast nur das gemacht habe, was ich wollte und die Redaktion immer galant umschmeichelt habe,- was damit endete, dass die Schülerzeitung im Grunde genommen nur noch für das Papierfliegerbasteln benutzt wurde. Kein Wunder, wenn der ganze Inhalt sich nur um Horrorromane jeglicher Art dreht :smt029.
Ich habe lediglich eine Meinung vermittelt bekommen und zwar der, der Massenmedien und auch möchte ich auf einer objektiven und sachlichen Ebene über dieses Thema informiert werden.
Es gibt keine objektive Einschätzung. Es kann auch keine objektive Einschätzung bezüglich des Inhalts dieser Dokumente geben. Jede Einschätzung, die wir abgeben, ist eine subjektive und sie ist von Erfahrungen gefärbt - ob nun bewusst oder unbewusst.
Meiner Einschätzung nach ist Wikileaks für die US-Regierung ungefähr so harmlos wie der Kater der Clintons, der letztes Jahr verstorben ist. Wenn Wikileaks nicht harmlos wäre, gäbe es Wikileaks schon längst nicht mehr. Für einige Regierungen mag Wikileaks unangenehm sein - so erkläre ich mir auch das Theater um den Vergewaltigungsvorwurf. Was nicht heißen soll, dass er die Straftat nicht begangen hat - aber dadurch, dass dies medial so stark betont wird, merkt man, dass hier und da ein gestärktes Interesse an seiner Neutralisierung besteht.
Persönlich halte ich Wikileaks und die meisten veröffentlichten Akten für absolut nutzlos. Im Rahmen meines Studiums habe ich mit Auszügen aus Geheimdienstakten (sehr, sehr alte historische Dokumente, teils noch aus Zeiten der amerikanischen Revolution) gearbeitet, und musste frustriert feststellen, nichts verstanden zu haben (was wahrscheinlich auch mit ein Grund dafür ist, dass man bestimmte alte Akten zugänglich macht). Es fehlt das “große Bild”. Dasselbe ist auch bei Wikileaks der Fall. Für den Autonormalbürger mag da einiges besonders erschreckend sein, einige junge Europäer lernen vielleicht zum ersten Mal, was “Krieg” bedeutet - aber im Grunde genommen ist das meiste belanglos. Der Inhalt mit Nordkorea ist - im aktuellen Kontext - in der Tat sehr gewieft und dürfte seinen Einfluß auf die derzeitige Lage haben, aber das Gros der Informationen ist für Nicht-Geheimdienstler wie ich es bin absolut belanglos, weil ich es nicht einordnen kann. Einige Hobby-Geheimdienstler und Egomanen glauben vielleicht, dass sie es einordnen können, weil sie ja so helle sind und eine Verschwörungstheorie riechen können, wenn sie vor ihnen liegt (und die USA ja sowieso an allem Schuld sind - vom 2. Weltkrieg bis zum Klimawandel),- aber verstehen tun diese Leute noch weniger als jene, die gar nichts verstehen. Aber wenn es hilft, neue Verschwörungstheorien aufzubauen, dann ist die Administration der USA wohl sehr daran interessiert, dass das Zeug in Umlauf kommt.