Um mal ne Generaldebatte anzustoßen: warum wird derzeit so eine Hexenjagd auf Downloads gemacht?
Ich sehe das auch mit “illegalen Downloads” durchaus nicht so eng. So habe ich viele Bands aus Russland, Polen Tschechien oder Rumänien über genau diese Art, nämlich über osteuropäische Musikblogs und Tracker, kennengelernt. Einfach weil deren CDs nicht hier verkauft werden. Mit vielen Bands stehe ich mittlerweile in Kontakt und die sehen das selbst nicht so eng. Vielen habe ich auch schon ne Spende von 10€ oder 15€ zukommen lassen. Schönes Beispiel aus Deutschland: Shino (http://www.shino.aliaks.de). Der bietet seine Musik unter der CC-Lizenz an und sieht es als Werbung wenn Russen seine Musik auf deren Trackern verteilen.
Oder es gibt auch extrem viele Blogs wo alte Vinylscheiben oder Kasetten digitalisiert werden. Also nicht von Majorlabels, sonder echte Undergroundmusik der 70er und 80er. Von Bands und kleinen Labels die schon ewig nicht mehr existieren. Da sehe ich das viel mehr als Bereicherung diese Schätze der Nachwelt zu erhalten, als Diebstahl. Einfach weil da heute niemand mehr Geld mit verdient. Und wenn man das Hobby Musik so manisch betreibt wie ich, eben zum größten Teil Sachen hört die es nicht im Laden gibt, dann ist das die einzige Quelle! Das hindert mich ja nicht daran, die Bands, die ich sehr mag, finanziell zu unterstützen. Und ich denke, da liegt ein großer Vorteil. Dass Majors und Großkonzerne es nicht gerne sehen - kann ich wiederrum auch verstehen. Und da sollte man auch entsprechend dagegen vorgehen. Aber diese Rundumschläge derzeit und das alle in die selbe Schublade gesteckt werden, finde ich schrecklich.
Auch das Grooveshark aus Deutschland nicht mehr zugänglich ist, fnde ich schade. Ist das doch der Musikstreamingdienst, wo es die vielfältigste Auswahl an unbekannten Bands gibt. Kenne da sogar welche, die da selbst ein paar Songs von sich hochladen und hoffe über die Radiofunktion von Hörern entdeckt zu werden. Aber gut, man kann ja mit Proxy auf GS.
Was natürlich in meiner Argumentation nicht berücksichtigt wird: was machen Musiker die das nicht wollen, dass deren Alben weitergegeben werden? Ich glaub, da sollte vielleicht eine Art Ehrenkodx her oder so. Die gibt es ja durchaus bei Releasegroups, z.B. das man nicht von anderen Releasegroups klaut. Das man das eben auch ausweitet und die Torrent/Tracker Struktur so aufbaut, dass man da auch Vetos einlegen kann. Ich weiß, diese Gedanke ist ja schon absurd naiv.
Ich wollte einfach mal zu Bedenken geben, dass es weder schwarz noch weiß gibt. Das solche Strukturen durchaus auch für die Vielfalt der der Kunst oder zur Bewahrung alter Schätze eingesetzt werden können. Dahingehend wäre es vielleicht auch mal interessant darüber nachzudenken ob ein Werk nicht 30 oder 40 Jahre automatisch gemeinfrei werden könnte, statt 70 Jahre nach dem Tod des Urhebers…