"Who wants to fuck my girlfriend" (Tele 5)

Stellungnahme des Produzenten “Gero Schorch” :mrgreen:

[video]http://www.youtube.com/watch?v=ESWX4Z7_BO8[/video]

Hihihi

:smt023

Danke, theStranger, das ist ja echt großartig! Wenn ich nicht wüsste, dass Gero Schorch die Kunstfigur eines Kabarettisten ist, wäre ich spätestens jetzt soweit, einen Eichmann-Vergleich zu landen und von Hannah Arendts „Banalität des Bösen“ zu reden… Und da die moralischen Abwägungen in anderen Sendern ja nicht so weit von Schorchs Überlegung weg sind, brauch ich ja nicht weiter darüber zu rabulieren, warum schon der Titel eine Unverschämtheit ist…

Wenn man es konsequent weiterdenkt, kann man auch Kinderpornos damit begründen:

He, ich weiß ja selbst, das ist moralisch voll Kacke, aber die Quote, sag ich dir, die Quote! Und ich muss meiner Frau und meinen Kindern auch was zu beissen nach Hause bringen oder willst Du, dass meine Familie hungert? Und ausserdem zeigt die Quote ja auch, dass dafür eine Nachfrage besteht und wenn wir die Kinderpornos nicht produzieren, dann produziert die doch auch nur jemand anders - also besser wenn Wir das tun, da kriegen die Kinder auch noch was zu essen - und ausserdem solln die sich ja auch früh angewöhnen, einen Beitrag zur Gesellschaft zu leisten - die essen uns die Haare vom Kopf aber meinste denn, die zahlen was dafür oder in die Rentenkasse ein, die faulen Säcke? So sind sie jedenfalls von der Strasse weg und machen keinen Unsinn… rhabarberer…

Das entfernt sich langsam weit von einer ohnehin schon völlig übertriebenen Hysterie, mit Kinderpornos gehts auf dem Bullshit-Bingo zumindest jetzt so richtig los. Also echt…

Ich wollte nicht die Hysterie antreiben, sondern die Logik, ein geschmackloser Sendetitel wäre schon ok, wenn der Inhalt nicht so geschmacklos ist, wie der Sendetitel suggeriert, ad absurdum führen. Sonst könnte man es beliebig weitertreiben: “Who wants to fuck my toddler?” wäre dann ja auch ok, wenn gar nicht drin ist, was drauf steht… Aber Gero Schorch hat es ja selbst schon eingesehen, es muss eigentlich nur noch der Titel geändert werden.

“Wer baggert meine Freundin an?” (hüstel ich hab nix gesagt… )

ich habe eben keinen Bock, in der Fernsehzeitung nur noch auf Sendetitel wie

„Die Geissenfickerin - so schmeckt Olivers Schwanz“
„Mobben bis zum Suizid - freie Schnauze für freie Bürger“
„Mehmet besteigt nur schwangere Teenies - Braten ist nicht von mir, weisstu“
„Gutmenschprovokation - Folge 22 - Wir bröseln Glas ins Biofass“
„Telekolleg Lokaljournalismus - Witwenschütteln 2.0“
„Meine Oma nervt zu lang - Sterbehilfe leichter gemacht“

zu stossen, völlig unabhängig, ob die evtl. nur zur künstlichen Empörung gewählt wurden, um ein Testbild teuerer an die Werbewirtschaft verkaufen zu können.

Müsstest du dich nicht konsequenterweise auch an Titel-Schlagzeilen wie „Hass-Bambi für Hitler“ oder „Fritzl wird EM-Maskottchen“ stören? Die könnte man ja auch auf den ersten Blick für ernstgemeint befinden, was bei minimal genauerem Hinsehen widerlegt wäre.

Ohne zusätzliche Informationen kommen mir eher Assoziationen wie

Hmm.

Dass Intentionen von Autoren nicht unmittelbar von jedem erkennbar sind, ist nichts ja Neues. Provokative Titel lassen viel Spielraum für Assoziationen. Ich denke, dass den Leuten, die sich damit kein Bisschen weiter befassen möchten, damit nicht geholfen ist, solche Titel zu vermeiden. Die „echten“ Formate, auf die vermutlich angespielt werden soll, haben ja allesamt vergleichsweise harmlose und/oder nichts sagende Titel, daher sehe ich keine große Verwechslungsgefahr, und habe auch keine Bedenken, dass es irgendwann eine Menge Sendungen mit Titeln wie deinen gibt, von denen eine „ernst gemeint“ und die nächste eine Parodie ist…

Müsstest du dich nicht konsequenterweise auch an Titel-Schlagzeilen wie „Hass-Bambi für Hitler“ oder „Fritzl wird EM-Maskottchen“ stören?
Ja, sicher doch - aber mit der Einschränkung, dass das auch kontextabhängig ist. Wenn die Titanic oder die pardon mit so einer Schlagzeile punkten will, ist es auf den ersten Blick klar, dass es sich um Satire handelt, weil es bekannte Satirezeitschriften sind. Wenn hingegen beispielsweise FAZ und Süddeutsche versuchen würden, in ständigem Wettbewerb auf diese Weise um die Aufmerksamkeit zu buhlen, gingen auf Dauer sowohl die gesellschaftlichen Werte als auch die Qualität des gesellschaftlichen Diskurses flöten. Das mag sich jetzt weit hergeholt anhören, aber im Prinzip hast Du einen ähnlichen Effekt bei der englischen Yellow Press, da hat man jahrelang Artikel über Deutschland mit Schlagwörtern wie „Nazi“ / „Hitler“ / „Reich“ / „Blitzkrieg“ etc. versehen, man hat gar die Berichterstattung danach ausgerichtet, ob man wirkungsvolle Headlines setzen kann oder nicht. Nicht alle englischen Hirne konnten sich gegen diese Dauerbestrahlung wehren und waren erstaunt, als sie 2006 zum ersten Mal in Deutschland waren…

Ich denke, dass den Leuten, die sich damit kein Bisschen weiter befassen möchten, damit nicht geholfen ist, solche Titel zu vermeiden.
Sie können sie ja nicht vermeiden, wenn sie sie in der Zeitung gelesen haben. Die Provokation wirkt dann ja schon über die Assoziation, die mit dem Titel verbunden ist. Es geht ja nicht um die Sendung, es geht um die Erwartungshaltung gegenüber der Sendung!

Bei Spielfilmen (die in der Programmzeitschrift üblicherweise eindeutig als solche ausgezeichnet sind) seh ich das Problem mit provokanten Titeln zwar nicht so kritisch, da es sich ja (sofern es keine Doku ist) per se um ein fiktives Format handelt. Dennoch: unter bestimmten Umständen kann es auch da zu Problemen kommen. Ich erinnere mich da noch an den Spielfilm „Teaching Mrs. Tingle“ / „Tötet Mrs. Tingle!“ mit Katie Holmes und Helen Mirren, dessen Titel sowohl in den USA als auch in Deutschland heftig diskutiert wurde, weil es kurz vor Kinostart in beiden Ländern einen Amoklauf gab.

Bei Titeln für Shows darf man zu recht empfindlicher sein, weil dort üblicherweise der Titel der Show auch das Motto der Show ist. Vor 30 Jahren wäre möglicherweise ein Titel wie „Who wants to fuck my girlfriend?“ noch als eindeutig satirisch erkannt worden, weil man sich solch ein Motto inhaltlich nicht gefüllt vorstellen konnte. Heutzutage ist dem Fernsehen aber leider jede Schandtat zuzutrauen, und dass damit sogar drin ist, was drauf steht.

An anderen Fronten wehrt sich die Gesellschaft übrigens auch; da war doch neulich der Kneipier, der sein Kabuff partout „In Fritzls Keller“ (oder so ähnlich) nennen wollte. Es gab zum Glück Proteste.

Mal ne ganz dumme Frage: Ich hab nicht so die zeit gerade mich intensiver mit dem Problem zu beschäftigen…aber ich bin etwas verwirrt: Wenn Uwe Wöllner, eine fiktive Figur, gespielt von Christian Ulmen auf ulmen.tv eine Idee für eine Fernsehsendung veröffentlicht, wieso tun dann alle so als wäre dies echt? Ich meine nach dem füntem Lesen und ansehen des Redaktionsbeitrags finde ich keinen Anhaltspunkt das es sich um eine relle Sendung handelt und über einen groben Scherz hinausgeht…bin echt verwirrt…

Wenn die Titanic oder die pardon mit so einer Schlagzeile punkten will, ist es auf den ersten Blick klar, dass es sich um Satire handelt, weil es bekannte Satirezeitschriften sind.

Vielleicht eben nicht jedem, so schwer es für dich oder mich auch nachvollziehbar sein mag. Den expliziten Satire-Hinweis sieht man - je nach Abstand zum Zeitschriftenregal - ggf. erst auf den zweiten Blick. Dieser Gedanke hat mich erst auf den Vergleich gebracht.

Das war wohl etwas unklar von mir formuliert. Ich meinte, dass ihnen damit nicht geholfen wäre, Sendungen nicht derartige (irreführende) Namen zu geben. Dass es dir um die Erwartungshaltung geht, ist mir schon klar (bzw dass du wahrscheinlich einer der letzten bist, die sich auf noch nicht existente Formate einschießen :ugly). Wer anhand des Titels (mMn. genügend überspitzt) nicht erkennt, worum es sich handelt, hat eben (erst einmal) besagte Assoziation.

Vor 30 Jahren wäre möglicherweise ein Titel wie „Who wants to fuck my girlfriend?“ noch als eindeutig satirisch erkannt worden, weil man sich solch ein Motto inhaltlich nicht gefüllt vorstellen konnte.

Abhilfe schaffen kann da entweder eine stärkere Überspitzung oder - eleganter - ein Zusatz/Untertitel, der das ganze nun wirklich ad absurdum führt. Was der Threadersteller bei seinem Zitat von der Ulmen-Seite verschwiegen hat, ist die dortige Überschrift: Who Wants To Fuck My Girlfriend: „Eine Show für die ganze Familie“. Vielleicht wird es ja auch so in den TV-magazinen aufgeführt sein.

Ich hab nicht so die zeit gerade mich intensiver mit dem Problem zu beschäftigen…aber ich bin etwas verwirrt: Wenn Uwe Wöllner, eine fiktive Figur, gespielt von Christian Ulmen auf ulmen.tv eine Idee für eine Fernsehsendung veröffentlicht, wieso tun dann alle so als wäre dies echt?
Weil die Ausgangsfrage dieses Threads die Frage „Was haltet ihr von Uwes heute im offiziellen Blog-Posting angekündigter Show-Idee?“ war, d.h. für mich anders ausgedrückt: „Was würdet ihr davon halten, wenn Uwe Wöllners Idee Realität würde?“ Und heutzutage kann ja der Sprung von einer witzigen Schnapsidee, die innerhalb eines Satireformats wegen des Zustands der TV-Landschaft zu Recht präsentiert wird (den Gag als solchen finde ich ja durchaus witzig) zu einer echten Sendung ein ganz kleiner sein. (ich warte immer noch auf „What’s my perversion?“ aus Woody Allens Klassiker „Was sie schon immer über Sex wissen wollten aber nie zu fragen wagten“) Deswegen lieber vorher klare Statements! Wie ich auch jedem empfehle, der eine kranke Mutter pflegen muss, ihr zu ihrem Geburtstag unter einem Berg Rosen das Buch „Mutter, wann stirbst du endlich? - Wenn die Pflege der kranken Eltern zur Zerreißprobe wird“ von Martina Rosenberg zu schenken"! Auf einmal sind völlig entspannte Gespräche über Kosten für Windelservice, Notartermine und verlegte Testamente möglich, wo man vorher nur herumdrucksen musste. :smt025 Ist ja nur ein provokanter Titel, auf den Inhalt kommt es an… :mrgreen:
Was der Threadersteller bei seinem Zitat von der Ulmen-Seite verschwiegen hat, ist die dortige Überschrift: Who Wants To Fuck My Girlfriend: „Eine Show für die ganze Familie“. Vielleicht wird es ja auch so in den TV-magazinen aufgeführt sein.
Soviel Platz ist doch in der kleingedruckten Tele5-Rubrik ganz weit versteckt rechts unten gar nicht. Zur Rückeroberung des Platzes in Printmagazinen sollte Tele5 öfter Spielfilme mit langen Titeln ausstrahlen, z.B. „Lina Braake oder: Die Interessen der Bank können nicht die Interessen sein, die Lina Braake hat“ - oder den erwähnten Woody-Allen-Film :wink:

Ich finde, die Macher sollten schon deutlicher machen, ob das nun Satire ist oder nicht. Für mich als Unwissende (= jemand der mit Ulmens Schaffen ehr weniger vertraut ist) war das nicht eindeutig feststellbar.
In meiner Rolle als Unwissende halte ich es auch immernoch für möglich, dass das gar keine Satire ist, sondern eine Schenkel-klopf-Sendung, wie es auch “Villa Germania” u.Ä. waren.

Ich wollte außerdem anmerken, dass ich mich durch die Antwort von “Gero Schorch” verarscht gefühlt habe. Wie schon gesagt hab ich wenig Ahnung von Ulmens Schaffen. Daher hab ich auch vorher noch nie was von Gero Schorch gehört, und hatte somit keine Ahnung, dass das nur eine fiktive Figur ist.
Also ich wills mal so sagen: Ich hab mich über das Konzept der Sendung aufgeregt, weil ich Ulmen nicht genug kannte, um mit Sicherheit zu wissen, ob das nun Satire ist oder nicht. Und dann bekomm ich ne Antwort, die ich erst recht nur dann richtig einordnen kann, wenn ich Ulmen/Schorch kenne…
Ist das denn eine gute Art mit Kritik umzugehen/ die Gegenseite zu respektieren/ Missverständnisse aus der Welt zu schaffen/ eine gute Kommunikation voranzutreiben? Ich würde sagen: Nein.

Ich frage mich auch, wie genau es letztlich innerhalb der Sendung gemacht wird, dass sich das Format in eine Satire verwandelt? Indem es die Typen, die ihre Freundin vorführen, lächerlich macht? Indem es die gaffenden Typen, die der Freundin Angebote machen, lächerlich macht? Für mich läuft das irgendwie auf das Niveau von z.B. “Villa Germania” hinaus, und ich finde nicht dass das Satire ist. Vielleicht bin ich aber auch zu einfallslos… daher muss wohl abgewartet werden, wie das Format letztlich ausfällt.

@Cirilla

Bis jetzt gehe ich davon aus, dass die Showidee von der fiktiven Person Uwe Wöllner kommt und es somit kein solches Format geben wird. Insofern findet die Debatte hier im “Was wäre wenn”-Raum statt und die Hysterie bleibt überschaubar. Hätte Ulmen sie als Ulmen geäußert, wäre die Aufregung berechtigter und ich hätte einen schärferen Ton angeschlagen. Es war eben bisher eher eine “Wehret den Anfängen”-Debatte…

Delikater würde es, wenn die fiktive Show ein fester Programmbestandteil ("Uwe Wöllner bei Probeaufnahmen zu “Who wants to fuck Your Girlfriend” " … ) innerhalb einer Show anderen Namens (“Harald-Schmidt-Show” “Ulmen-TV” … ) würde. Damit käme der Titelaufreger aus der oberen Ebene der Sendetitel in Programmzeitschriften eine Ebene tiefer und wäre nur den Zuschauern zugänglich, die die Sendung bewusst schauen, als ein Titel innerhalb eines anderen Titels, womit die Satire leichter als solche erkennbar bliebe. Müsste man dann im realisierten Einzelfall diskutieren, aber vorstellen könnte ich mir das schon, dass das dann lustig und ok ist.

BIn mal gespannt was Ulmen da auf die Beine stellt. Bislang fand ich die meisten seiner Shows großartig.
Das Marketing ist zumindest schonmal großartig.

Aus dem Shitstorm wurden nun Konsequenzen gezogen:

[video]https://www.youtube.com/watch?feature=player_embedded&v=RiNZMYbR8OE[/video]

Nett was bei Facebook passiert, direkt kommt der Anti-Sexismus Mob herausgesprungen, nur weil er die Beschreibung gelesen hat und erstaunlich übrigens wie unfähig viele doch sind bei „sexistische Kackscheiße“ das ß zu benutzen und dafür ein sz, nehmen. Wer weiß wieviele der Kommentare echt sind.

Das ist das Erkennungszeichen der pseudolinken sog. „Antideutschen“. Die verwenden statt dem ß oder gar dem noch viel schlimmeren SS (!) lieber ein idiotisches sz. :ugly Bitte diese Vollpfosten nicht allzu ernst nehmen. Die beherrschen nur Hysterie , glauben die Diskriminierung von wem auch immer käme aus der Sprache, statt dass die Sprache nur Ausdruck davon ist.

Na, mit dem Abschirmen im Hotel haben sie aber nicht ganz aufgepasst. Auf der Facebookseite von “Who wants to fuck my girlfriend” hat Uwe doch am Anfang noch auf zwei Kommentare persönlich reagiert:

hier kann man jetzt den ersten clip von “who wants to fuck my lesbian girlfriend” sehen:

http://www.ulmen.tv/who-wants-to-fuck/1/my-lesbian-girlfriend/ausschnitt-1

Also ich würde sagen, dass viele RTL2-Formate doch nicht wirklich weit davon entfernt sind auf dieses Niveau abzusinken…
Aber anhand der Vorliebe von RTL übergewichtige Menschen bloß zu Stellen, würde ich eher auf den Titel “Wer will meine fette Freundin ficken” tippen…

Auf welches Niveau? Auf das Niveau von “Who wans to fuck my girlfriend”? Falls du das meinst, hast du das Format wohl kaum verstanden…

@MadTV

Na wenn es schon Formate wie z.B. “Villa Germania” oder “Bordelle in Not” gibt sind wir wohl nicht mehr weit davon entfernt, dass Formate wie “Who wants to fuck my girlfriend” tatsächlich Fernseh-Realität werden, eben nicht als Satire oder Parodie, sondern ernst gemeint…

Hmm, ist das noch wirklich Satire?

Als ich den Ausschnitt gesehen habe, habe ich mich gefragt, wie ich diese Sendung noch von einer nicht-satirischen Sendung unterscheiden kann. Dass Ulmen so tut, als hätte er eine Sprachstörung, kann ja nicht das gesamte verbleibende satirische Konzept sein.