Es ist einfach ein unübersehbares und exemplarisches Problem für den ganzen Film. Dass dieser Unsinn bis zum Ende durchgezogen wird, machts auch nicht besser.
[QUOTE=ezzendy;412036]
Nein, Devin Faraci hat seine Meinung darüber kundgetan, warum er die Szene bescheiden findet. Ist seine Meinung, die kann er haben. Ich finde die Szene gut. Sie sticht natürlich aus diesem, sonst sehr zahmen, PG-13-Streifen raus, aber gerade deswegen blieb sie mir so in Erinnerung. Faraci stört sich auch nicht an der eigentlichen Szene, sondern an dem Charakter der hier stirbt. Das finde ich ein wenig albern.[/quote]
Faraci stört sich keineswegs am Charakter, sondern an der Umsetzung. Das sagt er eigentlich ziemlich explizit.
[QUOTE=ezzendy;412036]Ein Plot der durch Dummheit angetrieben wird, hatte aber schon Jurassic Park damals:
- Man holt die Dino-Experten NACHDEM man den Park fertig hat und ihn eröffnen will
- Ein Dino-Experte muss auf die Idee kommen, dass die Frosch-Gene den weiblichen Dinos das Wechseln des Geschlechts erlaubt. Da kommen die GENETIKER nicht selber drauf.
- Um zu testen, ob der Park auch wirklich sicher ist benutzt man seine EIGENEN ENKELKINDER.
- Um den Strom wieder einzuschalten, damit die Computersysteme neu konfiguriert werden können, lasse ich DEN EINZIGEN COMPUTEREXPERTEN ALLEINE zu dem Stromverteiler im anderen Gebäude laufen. OHNE WAFFE!
- Der Park hat EINEN EINZIGEN Sicherheitsmann
- Die Türschlösser können nicht an der Tür, sondern nur über ein zentrales Computersystem gesteuert werden.
- Der T-Rex schleicht sich am Ende ganz heimlich und plötzlich an die Raptoren ran und rettet die Menschen, aber zu Anfang erzittert mit jedem seiner Schritte der Boden.
Und da gibt es sicherlich noch mehr. Jurassic World steht sicherlich im Schatten eines cineastischen Meilensteins und kann diesen daher auch nicht erreichen. Aber er steht nicht im Schatten einer intelligenten Story. Das wäre doch etwas zu viel nostalgische Verklärung.[/QUOTE]
Sicher hat Jurassic Park auch seine Macken - die Leute benehmen sich aber nicht durchweg so dumm. Die Sicherheitsthematik ist nicht gerade clever, aber selbst der Todesstern hat diese eine dumme Schwachstelle. Das macht Star Wars aber nicht schlecht, weil die Charaktere alle eine nachvollziehbare Motivation haben und versuchen, ihre Ziele zu erreichen.
Nimm Mad Max: Fury Road. Die Story passt auf einen Bierdeckel. Das ist nicht schlimm. Aber jeder Charakter hat ein Ziel vor Augen. Furiosa möchte flüchten und tut alles, um das zu schaffen. Gibt es da auch nur eine einzige Szene, in der man sich denkt „Gott, wie blöd ist die denn bitte?“. Ne. Daraus erzeugt sich doch erst die Spannung eines Films! Das ist das 1x1 von Storytelling.
In Jurassic World gibts von diesen Dämlichkeiten einfach viel zu viele. Der Jurassic Park (also der Park als Projekt, nicht der Film) scheiterte vor allem, weil Hammond im Grunde ein naives Kind mit irre viel Geld war. Dass das in die Hose ging (wenn auch nur durch Sabotage - die immerhin einen Grund hatte!), ist eine Sache. Dass aus den bekannten Fehlern aus der Vergangenheit aber nichts für die Jurassic World gelernt wurde, ist einfach nur mies.
Jurassic World steht sicherlich im Schatten eines cineastischen Meilensteins und kann diesen daher auch nicht erreichen.
Diese Herangehensweise find ich merkwürdig. Warum sollte man dann überhaupt so einen Film drehen wollen? „Ach, wozu überhaupt Mühe geben… so gut kann er eh nicht werden.“ Und wo liegt da der eigene Anspruch? Ich möchte Qualität sehen.
Aber er steht nicht im Schatten einer intelligenten Story. Das wäre doch etwas zu viel nostalgische Verklärung.
Die Story war immerhin interessant, hat einfache philosophische Fragen gestellt und verschiedene Weltansichten präsentiert mit dem Ergebnis: Don’t fuck with nature. Das ist ein zentrales Thema des Films. Jurassic World hat nichts davon.