Welche Partei?

Bliebe noch zu klären, inwiefern diese NS-Funktionäre in der CDU NS-Politik gemacht haben. Sofern niemand die Geschichtsbücher frisiert hat, war das nicht der Fall. Oder beziehst du dich auf Ulrike Meinhof?

In der Linkspartei? Dann wirst du den neoliberal-identitären Flügel um Kipping meinen, der gerade versucht, die letzten klassischen Linken in die rechte Ecke zu stellen.

Parteienrechtlich interessante Aussage. Wenn es sie nicht gibt, was hat sie dann auf dem Wahlzettel verloren?

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Das Problem ist man muss zwischen politischem und privaten Kompromissen unterscheiden. Das eine mal betrachtet man eben von außen und das andere mal von innen heraus.
Der private Kompromiss ist etwas, das mir hilft und für mich Vorteile hat (auch Nachteile mit denen ich leben kann). Der politische Kompromiss ist in der Regel die kleinste Gemeinsamkeit die man überhaupt finden kann und oftmals ist es der Ansatz gut gedacht - schlecht gemacht. Siehe Mietpreisbremse.
Für mich gehören zwei Dinge grundsätzlich geregelt.

  1. Keinerlei Lobbyismus erlauben von Konzernen.
  2. Jeder muss alle Spenden und Einkünfte offen legen

Dann sind politische Kompromisse für mich machbar.
Wenn der Kompromiss aber so aussieht wie mit dem Diesel-Abgas-Skandal brauch sich auch keiner beschweren :smiley:

Sie wäre ein Beispiel. Bitte beides gleich betrachten darum geht es mir bei der Linken heißt es immer EX-SED… das die wenigstens von „uns“ was mit der SED zu tun hatten juckt keinen. Ich will keinen reinen Staat der alles kontrolliert aber ich möchte das bestimmte Bereiche kontrolliert werden und stets in öffentlicher Hand bleiben sollen. Die Privatisierung von Wasseraufbereitungsanlagen und Stadtwerken gehört verboten. Es darf mit dem Trinkwasser kein Gewinn gemacht werden und deswegen Kosten gespart werden. Um mal ein Beispiel zu nennen.
Die CDU ist aus der NSDAP entstanden dennoch würde keiner sagen „EX-NSDAP“. Ich erwarte gerade von ExtraKlaus an der Stelle schon eine Differenzierung. Kann er ja sonst auch immer :wink:

Nein ich finde die Kipping auch nicht überragend, genauso wenig wie die Waagenknecht.
Eine Partei besteht eben nicht nur aus Schwarz und Weiß. Aber es gibt halt bestimmte Köpfe die um Macht rangeln. Nur darum geht es. Eben nicht um sachliche Themen.

Dir ist klar, dass ich das „die Linke“ in " " gesetzt habe?
Ich will damit sagen, dass nicht jeder der Meinung der Führung ist.
Siehe CSU oder CDU.

Eine Partei ist vielfältig und schon da werden Kompromisse gemacht.

Die CDU/CSU hat keine NS-Vergangenheit. Es gab sie zur NS-Zeit gar nicht. Die LINKE gab es zur DDR-Zeit, sie hieß damals SED.

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Nazi-Funktionäre

Ich verstehe, was du meinst, du hast es aber ganz anders formuliert. Die CDU war niemals institutionell am NS beteiligt. Mit obigem Zitat unterstellst du ihr dies aber als Gegenargument zum Vorwurf gegenüber LINKE/SED, welcher aber wiederum gerechtfertigt ist, denn die SED (heutiger Name LINKE) war institutionell an der DDR beteiligt und für das Unrecht (mit)verantwortlich. Das ist nicht nur Whatabaoutism, sondern sogar gefälschter Whataboutism.

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Könnte man jetzt aber auch drüber streiten, ob die Kontinuität der Organisation wichtiger ist oder die des Personals.

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Die LINKE liefert aber beides und ist zudem auch Rechtsnachfolgerin als juristische Person.

Das stümmt, wobei imho die juristische Einordnung eher unwichtig ist.

Die Bewertung kann man vornehmen wie man will, ich wollte nur den Unterschied zwischen CDU/CSU- und LINKE-Vergangenheit darlegen, weil die beiden Fälle eben nicht so einfach verglichen werden können, wie BS es sich hier gemacht hat.

Hmja, wie gesagt: Ob der Vergleich hinhaut kommt drauf an, welche Maßstäbe man anlegt.
Aber im Grunde haste recht, ist schwer(er) vergleichbar.

Und einer der Standardsprüche in der Linkspartei, wann immer von Seiten der Union irgendwas mit SED kommt.

Warum hat eigentlich „Die Linke“ ihre Nazivergangenheit nie aufgearbeitet?

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@ExtraKlaus Danke für deine klugen und ausführlichen Gedanken. Anderer Meinung bin ich dennoch in den mir wichtigen Punkten, in anderen stimme ich Dir zu. Bin gerade auf dem Sprung in den Skiurlaub und kann nicht sofort auf jeden Punkt eingehen, aber nur kurz zu:

Im Falle der AfD würde ich unbedingt zustimmen, bei der Linkspartei sehe ich es deutlich entspannter. Abgesehen von merkwürdigen Anwandlungen Einzelner ist der „Antisemitismus“ in der Linkspartei ein ursächlich anderer und hängt definitiv mit der Palästinafrage zusammen.

Nein, ich habe dich nicht missverstanden. Ich schätze deine Diskussionskultur, aber vergesse bei aller Ernsthaftigkeit nicht die Ironie, zumal Du ja einen Disclaimer geschrieben hast, den ich zur Kenntnis genommen habe. Meinen Emoji hast Du nicht zitiert :wink:

Da hast Du aber wieder einen Teil des Zitats weggelassen: „[…] und umgekehrt.“ Diese Idiotie, die Vorurteile und Klischees gibt es auf allen Seiten in alle Richtungen.

Also da muss ich widersprechen. Ich kenne viele, die nicht nur grün wählen sondern auch aktiv in der Partei mitwirken. Die rebellierenden Kinder (Grüne) haben sich längst mit ihren Eltern (CDU) versöhnt (vergesse nicht, aus welchen Milieus die Gründer der Grünen stammen). Aus Stolz umarmt man sich noch nicht wieder bedingungslos und bei jeder Gelegenheit. Grünen-Wähler sind „bürgerlich“, der Mittelschicht zugehörig, Fair-Trade-Revoluzzer, gut verdienend. Fast wie die FDP, nur zusätzlich mit etwas Menschenrechten und etwas Umweltbewusstsein auf der Agenda. Diesen gesättigten Pädagogen in ihren Jack-Wolfskin-Anoraks scheren doch die Ideale und Kampfbegriffe der 70er und frühen 80er nicht mehr! Schließlich muss man sich ja auch irgendwie die Solarzellen auf dem ausgebauten, denkmalgeschützen Altbau leisten können. Wie kann man da den Kapitalismus verteufeln? Von Altkommunisten- und SDS-Semantik ist man so weit entfernt wie man es nur sein kann. Spätestens 1998 war eine Zäsur, eigentlich ging es schon Jahre vorher los, als Ditfurth und Co. die Partei verlassen haben. Doch spätestens seit 1998 traut man sich in der Partei, Maßanzug zu tragen und gehoben Essen zu gehen – und macht auch keinen Hehl daraus. Ich sehe kaum mehr Anbiederungsversuche an alte Stammwähler aus dem Welt- und Kinderladen-Milieu. Das einzige, was ich als nervend und unauthentisch empfinde – das betrifft aber nicht nur die Grünen – ist der Mythos '68 und die Verklärung dieser Zeit und Bewegung, welche nicht ansatzweise die Kraft und den Einfluss hatte, wie behauptet wird. Die „Schaufensterpuppen“ sind für mich also eher jene, die sich noch auf diesen Mythos beziehen, in Wirklichkeit aber weit davon entfernt sind. Im Prinzip ist es eher umgekehrt. Man schmückt sich teilweise noch mit altem Revoluzzer-Image, ist aber innen sehr viel konservativer – und das macht letztlich auch den Erfolg aus. Palmer ist ein Sonderfall. Aber Kretschmann und Özdemir sind für mich Stellvertreter der Mehrheit der Parteimitglieder wie auch der Wähler.

Warum? Mit welchem Recht willst du dort einen Unterschied machen zu anderen Lobbyisten, wie z.B. NGOs?

Gerne. Legt die Linke dann endlich offen, wo die restlichen SED-Gelder geblieben sind und legt offen, welche Vermögen man sich angeeignet hat? Schließlich hat man damals nicht ohne Grund die SED-Rechtsnachfolge angetreten.

Ansonsten ist diese „Forderung“ auch nur Propaganda. Es gibt bereits heute Gesetze und Regelungen zur Parteienfinanzierung. Wenn dort konkrete Verbesserungen deiner Meinung nach machbar sind, dann werde konkret.

Es ist faktisch richtig und darauf werde ich so lange hinweisen, wie die Linke selbst ihre Vergangenheit zu vertuschen versucht.

Das ist Schwachsinn und das haben wir hier auch schon tausendmal durchexerziert, weil man immer mit diesem Sandkastenargument meint, den Spieß umdrehen zu können. Es ist sogar fahrlässig geschichtsverzerrend, so eine Aussage zu treffen.

Aber genug der Nebelkerzen, irgendwo in den tiefen des Politik-Threads ist eine stundenlange Debatte und Abhandlung über dieses Nicht-Argument versteckt, ich habe kein Interesse, diesen Thread auch damit zuzumüllen, nur weil Anhänger der Linkspartei nicht wahrhaben wollen, welche politische Vergangenheit ihrer Partei sie bereitwillig ignorieren. Aber dann, gerade dann sollte man was Parteispenden oder Lobbyismus angeht die moralischen Pferde im Dorf halten.

Nein. Das ist nicht nur unterkomplex gegenüber einem nur zu gerne verharmlosten Problem (90% antisemitischer Straftaten werden in Deutschland einfach direkt rechts zugeschrieben), sondern sogar verharmlosend. Es ist derselbe Antisemitismus und nicht die „Palästinafrage“, sondern dieselbe „Judenfrage“ wie bei den Antisemiten von Rechts auch. Bei den Rechten heißt es Kampf gegen jüdische Weltverschwörung, bei den Linken eben „Kapitalismuskritik“ und Kampf gegen das „Weltfinanztum“. Ist aber im Grunde dasselbe, basiert auf den gleichen Lügen und hat die gleichen Konsequenzen, nur das die Linken Antisemiten es nicht so direkt aussprechen.

In diesem Fall überlesen.

Ich auch, zwei meiner politisch größten Verbündeten hier vor Ort sind Grüne, und ich weiß um ihren Identitätskampf und ihre aktuelle politische Heimatlosigkeit als grüne Realisten. Mag aber auch am Bundesland liegen, das will ich gar nicht absprechen. Hier sitzen die Altkommunisten um Trittin noch fest im Sattel. Ich denke in Baden-Würtemberg oder in Hessen würden meine grünen Freunde besser klar kommen.

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Ich will gar keinen Lobbyismus auch von NGO´s nicht. Ich hätte schon erwartet das du das herausliest. Wenn dann soll man Experten dazuholen - Transparent. Wo leben wir denn dass zum Beispiel Leute von Rüstungsunternehmen einfach direkt die Vergaben schreiben fürs Verteidigungsministerium etc.?

Wenn man Skandale im Zusammenhang hört sind es dennoch zu 90% Unternehmen. Ich hab noch nie gehört das es hieß „ein Umweltaktivist von NABU hat an dem Gesetz geschrieben“. Dagegen hat VW direkt Einfluss auf die Gesetze und Abgasnormen Einfluss gehabt.

Meine Fresse du hast es aber mit der SED auch hier sage ich lern lesen. Wenn ich jeder schreibe meine ich auch jeder. Egal ob SPD, Linke, Grüne, Piraten oder sonst was. ich will wissen wer spendet und wie viel. Abgeordnete bekommen ein Haufen Diäten da kann ich das erwarten!

Ja Kleinstspenden (Definition unter 50.000) gehören ebenso aufgedeckt und Geldwerte Vorteile ebenso!
Übrigens ist die Linke komischerweise die einzige Partei die das jedes Jahr aufs neue in den Bundestag einbringt… komsich…

Ich versteh auch nicht wieso sich Teile so bescheuert Verhalten. Aber die meisten sterben gerade weg. Dann gibts niemanden mehr der was mit der SED zu tun hatte / hat.

siehe oben, lern selbst doch einmal lesen. Immerhin bist du doch derjenige der sich immer rausredet mit „das muss man doch verstanden haben sonst sei man doof“.
Warum soll ich mich von etwas distanzieren für das ich nicht stehe?
Es ist die gleiche dämliche Diskussion wie bei Attentaten von Extremisten. Ich bin „links“ aber ich habe mit dem was von vor über 30 Jahren passierte nix zu tun. Lern differenzieren Klaus. Würde dir so unfassbar gut tun.

Du meinst da wo ein grüner „Realo“ dasitzt und sagt einen Toyata kann man ja nicht fahren und er habe zu wenig Platz in seiner S-Klasse? So einen abgehobenen Politiker? Sorry aber der Mann steht genau für alles was man an der Politik kritisieren kann und sollte. Wem der Dienstwagen nicht passt der soll sich selbst ein Auto kaufen - zwingt ihn keine Sau damit zu fahren.

Und ich habe dir gesagt, werde doch mal konkret, mit diesem Stammtischgepolter kannst du mich jedenfalls nicht überzeugen.

Wer über SED-Vermögen verfügt, braucht ja auch keine (großen) Parteispenden.

Genau, dann gibt es nur noch Menschen, die diese Vergangenheit vertuschen. Deshalb braucht es aufrechte Demokraten, die immer wieder darauf hinweisen, damit so etwas nicht in vergessenheit gerät. Von allein wird bei den Linken es natürlich keiner tun und es wissen immer noch zu wenig Menschen, was hinter der Linkspartei steht. Scheißegal, ob die SED-Kader wegsterben oder nicht, die Ideologie lebt in der Linkspartei weiter, selbst wenn sie sich noch zehnmal umbenennt.

Es gibt nun einmal eine moralische Verantwortung wenn man sich dafür entscheidet, für eine Partei einzustehen, die als letzte Diktatur auf deutschen Boden Menschen getötet und terrorisiert hat. Aber Linke sind da ja sehr aktiv bei, einzig und allein in uns allen den kleinen Nazi zu entdecken, damit näher zurückliegende ideologisch verwandte Untaten mööööglichst weit in den Hintergrund geraten.

Es langweilt, das man dann immer solche Sandkastenargumente rausholen muss, geschichtsrevisionistische Lügen verbreitet (Die CDU sei aus der NSDAP entstanden) und dann anderen zu sagen, sie sollen mal „differenzieren lernen“. Das ist doch Realsatire.

Ich bin nicht zwangsläufig für oder gegen BGE. Ich denke, dass sich die Gesellschaft in der Zukunft umstrukturieren wird, zum Beispiel durch den Wegfall von Arbeitsplätzen (man könnte ganz utopisch auch sagen “den Wegfall unnötiger Arbeitslast”) und denke, dass das BGE hilfreich sein könnte. Ich denke, dass es etwas so fundamental neues ist, dass man nur sehr schwer Prognosen darüber treffen kann, deswegen fände ich es Wert, ausprobiert zu werden. Wenn es sich nicht bewährt, sollte es auch nicht dauerhaft bleiben – ich denke, da bin ich ganz “auf Linie” mit der PdH. Ich möchte dir nicht irgendwas einreden, sondern nur zum Ausdruck bringen, dass ein “Pro-BGE” auch seitens der Partei nicht in Stein gemeißelt sein dürfte.

Aber wenn sie sich dann auflöste und was neues gegründet würde wär’s okay?
Oder müssten ehemalige Mitglieder von „Die Linke“ ungeachtet ihres Alters dann draussen bleiben, wegen schuldig durch Assoziation?

Natürlich nur DIE LINKE. Es soll schließlich mal voran gehen in diesem Land!