Was macht ein Rollenspiel zum Rollenspiel?

Solcher Zeitdruck ist aber immer ziemlich käsig. Das fande ich bei The Last Express dämlich, das fande ich bei Lost in Blue für die Wii noch viel käsiger und am käsigsten bei diesen einen MegaMan X Teil. Meine, das ist ja doof wenn Du über das ganze Spiel über so ne tickende Zeitbombe hast, da kannst Du dich ja nicht richtig drauf einlassen. Wenn man schon so ne riesige Welt hat, warum dann noch ne pseudo-epische Story drumrum stricken? Witziger wäre es doch: du bist gerade vierzehn Jahre alt geworden und startest Dein Leben als Abenteurer. Je nach beendete Quests wirst Du älter. Bei einem “Täte mir mal die Wölfe und brin 10 Felle” 2 Tage. Bei einem “befreie diese Burg von den Dämonen und Drachen” eine Woche oder so. Und mit der Zeit wirst Du älter. Du könntest entscheiden ob Du zu einer Diebesgilde gehst, zum Ritterorden des Königs usw. Überall werden halt kleinere Geschichten erzählt und man kann das Spiel immer neu entdecken.

Das wäre wirklich mal Konsequent statt so eine Alibi-Story dahinzurotzen.

Hmmm also als Oldshooler, sag ich jetzt mal, finde ich, dass ein Rollenspiel ein Adventure mit Charakterskills ist, die man hochleveln kann sowie inklusive diverser Kämpfe.
Ich bin mit “Ishar” und “Schwarzes Auge” sowie “Whales Voyage” groß geworden bis es zu “Albion”, “Final Fantasy” sowie “Silver” kam.
Ich für meinen Teil würde alle Spiele, die Rätsel sowie nen Skilltree haben, als RPG bezeichnen wollen. Egal ob Fantasy- oder SciFi-Genre. Hauptsache es gibt ein Ziel, das es zu erreichen gibt und auf dem Weg levelt man sich hoch, löst Rätsel oder SideQuests. Das sind Rollenspiele für mich. Ich hätte auch Skyrim gespielt, aber dann traf mich ein Pfeil ins Knie. scnr

Na ja es kommt meiner Meinung nach auf das Genre an:

Westliche RPGs (wie z.B. Dragon Age oder so), die sehr viele Freiheitsgrade in Charakterentwicklung, Kampfgeschehen und Rahmenhandlung haben, JRPGs, die ähnlich gestrickt sind aber doch eher linearer aufgebaut sind (Wie FInal Fantasy z.B.), Strategische RPGs (Wie Disgaea), deren Kampfsystem eher an ein gut geplantes Brettspiel erinnert und dann noch Action RPGs, die Elemente von Action Adventures mit beimischen (Z.B. Vagrant Story).

Ich finde all diese Genres haben heine hohe Variabilität in Gameplay und vor allem im Kampfgeschehen. Ob man gewinnt oder verliert hängt von vielen Faktoren ab, Level und Ausrüstung der Gruppe, Platzierung verschiedener Kämpferklassen usw. und so liegt es am SPieler, wie leicht oder schwer er es sich machen will.

Das macht für mich irgendwie ein RPG aus. Zumindest ein Videospiel RPG.

Ich weiß nicht, warum es eine ausgedehnte Diskussion darüber geben muss, was ein Rollenspiel zum Rollenspiel macht - für mich ist das eigentlich recht einfach: Ein Rollenspiel ist ein Spiel das mich als Spieler durch seine Handlung und seine Charaktere in die Welt hinein zieht, so dass ich mich als Teil dieser Welt fühlen kann, und mir Entscheidungen ermöglicht, die es mir erlauben, mich mit dem Charakter den ich spiele zu identifizieren (Immersion) - das Gameplay das diesem zu Grunde liegt ist dann auch relativ wurscht, darum geht Mass Effect 2 für mich auch ohne Frage als grandioses Rollenspiel durch, während aber z.B. Diablo 2 ein gutes Actionspiel, aber ein mieserables Rollenspiel darstellt. Dass unterschiedlichen Rollenspielen unterschiedliche Systeme zu Grunde liegen ist ja schließlich auch keine Erfindung der Videospiele - immerhin gibt es auch für P&Ps zig Regelwerke (AD&D, DSA, Shadowrun, Rolemaster, um hier mal die Promenentesten zu nennen) von denen manche actionlastiger sind, andere wiederrum unzählige taktische Möglichkeiten und Optionen zur Charakterentwicklung bieten (Man muss sich nur mal die Skillliste von Rolemaster 1. Edition ansehen).

Wenn man sich das Wort „Rollenspiel“ anschaut, dann hat man zunächst ja nur ein Spiel in dem man eine Rolle spielt. Wenn man das als alleinige Definition nimmt, dann kann man natürlich auch ein Crysis oder Halo zum Rollenspiel erklären. Oder auch Command & Conquer. In meinen Augen Blödsinn.

Und gerade diese Ansicht halte ich für überholt - klar, Strategiespiele wie Command & Conquer sind sicher eine Ausnahme, weil man selten einen Helden hat (dass aber auch hier die Grenzen verschwimmen zeigen z.B. Sacrifice, Spellforce und Warcraft III), aber ein Shooter, der mich in das Spiel hineinzieht und mir das Gefühl gibt, ich bin tatsächlich dieser Charakter, der durch die Welt läuft und dieseDinge tut, die er tut, ist in meinen Augen durchaus auch ein Rollenspiel - und da ist es vollkommen egal, ob ich jetzt einen Punkt in meinen Pistolenskill stecke und damit mehr Schaden anrichte, oder ob ich durch mein eigenes Können am Effizientesten vorgehe. Denn, Charakterentwicklung gut und schön, aber diese sollte tatsächlich den Charakter betreffen, und nicht nur seine Fähigkeiten - sie sollte durch die Story erfolgen und nicht dadurch, dass ich jetzt wieder 10 Feinde überwunden habe und deswegen ein Level aufgestiegen bin.

Wenns nach dieser Einstellung geht wären ja all die CODs plötzlich Rollenspiele. :ugly
Mich nervt das ja schon wen Legend of Zelda als RPG betitelt wird. Warum kann man nicht akzeptieren, dass RPGs feststehende Genres sind? RPGs sind RPGs und haben nen ganz anderen Hintergrund vom Kulturaspekt her wie irgend ein daher gelaufener Shooter.

Weil es nun mal keine feststehenden Genres gibt. Die Genres wurden ursprünglich aufgrund der Art des Gameplays bestimmt aber die verschwimmen nun mal mit der Entwicklung. Wie gesagt, Saints Row ist ein großartiges Beispiel dafür, wie ein Shooter zum Rollenspiel mutiert. Ich würde es nicht als solches betiteln aber durch die Anleihen kommt es dem sehr nahe. Hätte man noch Dialogmöglichkeiten und Leute die man abseits besuchen, bequatschen und Aufträge für sie erledigen käme man wohl nicht mehr drumherum. Genres werden ab einem Zeitpunkt immer problematisch. Die japanische Art Manga einzuteilen ist mittlerweile total überholt und fässt innerhalb eines Genres komplett unterschiedliche Dinge zusammen. Selbst das westliche Action, Drama, Thriller ist lange nicht so genau.
Bei Videospielen wird oder ist das sogar nicht mehr anders. Innerhalb der Shooter unterscheiden sich allein Third-Person und First-Person extrem. Und was macht man dann mit einem Portal? First-Person Shooter? Adventure? Strategiespiel? Letzteres habe ich ernsthaft letztens gesehen als mal wieder für einen wertlosen Preis für die Spiele des Jahres abgestimmt werden sollte. Da durfte dann ein Portal mit Shogun konkurrieren. Ein Spiel dass ein mindestens ebenso krasser Gegensatz wie Call of Duty ist.

Die Frage, was macht ein Rollenspiel zu einem Rollenspiel finde ich daher schon irgendwo nachvollziehbar.

Zur Fragestellung:

  • Rüstungsgegenstände mit Punktwerten.
  • Auf Punktwerten basierendes Kampfsystem.
  • Level, die der Character aufsteigt …
  • … wodurch entweder automatisch oder frei wählbar punktwerte aufsteigen können.
  • Helfer (wie nennt man die Sidekicks der Protagonisten in Handlungen?) und Gegner, die sich primär in anders gelagerten Punktwerten vom Hauptcharackter unterscheiden.
  • Kämpfe zur Steigerung der persönlichen Punktwerte.

Das ist dein RPG in a Nutshell.
Alles darum wie Story, moralische Entscheidungen, multiple Enden oder eine episch große Welt sind nicht genrespezifisches Beiwerk, und können so in allen Gamegenren auftauchen.

Könnte man ein Rollenspiel nicht auch allein durch seine Handlung definieren? Mal angenommen, du hast ein Spiel, in dem du keinerlei übliche Werte hast, aber allein durch deine Antworten das Schicksal definierst…würde dieses nicht auch als Rollenspiel gelten - eben deswegen, weil man eine “Rolle” spielt? :smt017

Üblicherweise definierte man Spiele schon immer über ihre Spielmechanik, und bei einer primär auf Punkten Basierenden hatte man sich halt für “RPG” entschieden, weil man eben je nach Entscheidung ein schneller Ninja oder ein starker Krieger war. Wenn du das ändern willst ist das deine Sache. Ich finde aber nicht, dass dies jemals dem besserem Verständnis gedient hat.

Ich möchte eben auch in Zukunft einfach nur wissen, was ich unter “RPG” zu verstehen habe.
Wenn ich dann demnächst einen Action-Titel kaufen gehe, dann aber feststelle dass es punktbasierte Kampfsysteme beinhaltet (welche ich persönlich zum Kotzen langweilig finde), weil man den Term “Rollenspiel” auf Spiele mit Entscheidungsmöglichkeiten zugeschrieben hat (welche praktisch alle sein können), würde mich das ziemlich abnerven.

Ich finde also man sollte darauf gar nicht soviel acht geben, da ein Genre ohnehin keine Aussage über die Qualität des Spiels macht.

Ich hoffe, du verstehst …

Ja, die Qualität sollte immer den Ausschlag geben…aber das ist heutzutage auch wieder ein Thema für sich. :frowning:

Ich spiele zwar nicht wirklich RPGs, aber hier mal ein paar Punkte, die ich dazu zählen würde:
-Während des Spielens entwickelt sich der Charakter weiter
-Man kann auf diese Entwicklung Einfluss nehmen
-Viele interaktionen mit anderen Personen im Spiel
-Gegenstände haben im Spiel eine wichtige Bedeutung