Was macht ein Rollenspiel zum Rollenspiel?

Ausgehend vom Skyrim-Themenstrang möchte ich gern mal darüber disskutieren, was für euch denn ein Rollenspiel ausmacht. Was muss es bieten, um als solches bezeichnet zu werden? Ist es eine fantastische Geschichte oder etwa das verteilen von Punkten auf Attribute? In anderen Foren entbrannte letztes Jahr ein heftiger Streit um Mass Effect 2, welches viele Gamer nicht mehr als Rollenspiel durchgehen lassen wollten, da die ohnehin nur rudimentären Möglichkeiten des ersten Teils sogar noch wesentlich eingeschränkt wurden. Nachdem ich das Game selbst durchspielte und auch meinen Charakter aus ME 1 in ME 2 importierte, kahm mir schon der Gedanke nach der heutigen Definition “Rollenspiel” in den Sinn. Gelten die alten “Regeln” noch? Worauf kommt es an?

Ich hing beispielsweise früher knallhart an der Überzeugung, dass ein Rollenspiel ein richtiges Regelwerk im Sinne von AD&D oder DSA benötigt, um “gut” zu sein. Dem ist heute für mich nicht mehr so. Entschuldigt bitte, wenn ich dauernd Mass Effect 2 als Maßstab heranziehe, aber durch dieses Spiel bin ich erst zu meinen Überlegungen gekommen, da mir die brutalen Entscheidungen, die mir dort mitunter aufgezwungen werden, schwer zugesetzt haben. Bioware schafft es wirklich, dass man eine Beziehung zu den Figuren aufbaut und mit ihnen mitfühlt.
Wer das Spiel kennt, weiß sicherlich, welche Entscheidungen beispielsweise in der letzten Mission von ME 2 fällig werden. Ich persönlich saß 5 Minuten geschockt am PC und wusste nicht, was ich tun sollte. So ging es mir vorher noch in keinem “trivialen” Videospiel. Nimmt man dann noch die Entscheidungen aus ME 1 dazu, die sich beim Charakterimport in ME 2 auch noch heftig auf den Spielverlauf auswirken, nimmt das Universum eine Dynamik an, wie ich sie selten erlebt hab. Darum komme ich zur Überlegung, was heute zählen sollte. Ist es einfach das Gefühl, eine wichtige Rolle zu spielen und sein Schicksal mit dem einer Welt zu verknüpfen, viele Nebenaufträge zu erledigen, Attribute zu verteilen oder ein stimmiges Gesamtkonzept einer Welt zu erhalten, die in jeder Faser spürbar und greifbar ist? Mir persönlich fällt das sehr schwer, da mir eine genaue Einordnung des Begriffes Rollenspiel nicht mehr möglich ist. Ich persönlich halte Sachen wie ME 2 mehr für ein Rollenspiel wie vieles andere, gerade weil man kaum noch Punkte verteilt, sondern eine mehr oder weniger epische Story mit vielen Entscheidungen erlebt, die mich wirklich eine Rolle spielen lassen! Ist das mehr wert wie die klassischen Rollenspiel-Tugenden? Wie geht es euch in dieser Frage?

Tja, was ist ein Rollenspiel? Ich finde Mass Effect 2 ist ein großartiges Beispiel dafür, was ein Rollenspiel nciht tun sollte. Als Spiel ist es sehr gut als Rollenspiel nenne ich es schäbig, vor allem weil es sich der Entwicklung entzog die ich heute erwarte. Die Geschichte war weniger Wert als Dreck unter meinen Fingernägeln. Sie bestand aus nichts weiter als Charaktereinsammeln, Quest machen, Charakter einsammeln, Quest machen, Charakter einsammeln, Quest machen, …, durchs Tor fliegen, eine Kopie vom Terminator töten die ihre Schwachstelle so deutlich präsentiert, dass selbst darauf deutende Pfeile noch geschmackvoll gewesen wären. Daneben gab es wenig. Die Orte konnten kaum erforscht werden, viel zu klein, viel zu geradlinig. Nebenquests waren Mangelware. Die eigenen Begleiter mussten ständig ausgetauscht werden, viel zusagen hatte man sich auch nicht. Homophob wurden gleichgeschlechtlichen mal wieder kurz vor Release gestrichen, obwohl aufgenommen. Designtechnische Schnitzer wie Duschen direkt im Gang wurden nicht mal beseitigt obwohl lange vor Release darauf hingewiesen. Möglichkeiten der Individualisierung waren gering obwohl angekündigt. Interaktionsmöglichen waren ebenfalls kaum vorhanden, weil man dazu ja auch gleich Items gestrichen hat und man mittlerweile nicht mehr mit Händlern spricht sondern mit der Ware und die ist recht still. Nicht zu vergessen dass man diesmal für bestimmte Stellen verlangte, dass man einen Extremen weg einschlug, während man im Erstling noch dem Spieler die Freiheit ließ ohne ihn in eine Böse oder Gute Richtung zu drängen. Die angekündigten großen Auswirkungen durch den Import gab es darüber hinaus nicht, das ist eine Lüge. Es gab ein paar Mails, ein paar Dialogzeilen, nichts weltbewegendes. Drastisch kann man das nicht betiteln.

Ein Rollenspiel ist es dennoch, nur entfernt es sich zunehmend von der Richtung der Party Rollenspiele, die sich durch Komplexität auszeichnen. Der Shooteranteil hat damit weniger zutun, der ist sogar vollkommen in Ordnung und sollte viel besser werden. Anders sieht es mit der Präsentation der Welt aus, der Geschichte, der Verbindung zu den Charakteren und den Möglichkeiten. In all diesen Punkten fällt das Spiel ab und damit nähert es sich einer anderen Art Rollenspiel, wie Gothic 2, diversen japanischen Rollenspielen und Hack’n Slays (nur eben ohne den Loot).

Rollenspiele sollten sich wieder vermehrt um Geschichte, Freiheit (was keinesfalls Open World heissen muss) und vor allem Interaktion drehen, denn sonst wird aus den Spielen schnell ein Film und die sollte man eher denen überlassen die es können. Ich als Spieler möchte jedenfalls in einem Spiel, spielen. Ich möchte etwas tun, einkaufen, verkaufen, reden und das nicht nur über drei Zeilen sondern ein wenig ausgiebiger. Ich möchte neue Geschichten und Überraschungen, die sich nicht nur darum drehen, dass noch größeres explodiert. Ein westliches Rollenspiel in der Tradition von Baldurs Gate macht die Komplexität aus. Gerade heutzutage erwarte ich mehr als über zwei Ebenen einen Clubs laufen zu können, in denen die Tänzerinnen alle dasselbe tragen. Genauso sollten die Örtlichkeiten auch Zwecke erfüllen, was viel zu oft nicht geschieht. Wenn ein Rollenspiel auf Interaktion verzichtet und eine geradlinige Handlung ohne nennenswerte Alternativen präsentiert, dann ist es kein Wunder wenn gerade wohl westiche Spieler Kritik üben. Von Spielen aus diesen Gefilden erwartet man wohl zumeist anderes, auch wenn es desöfteren nur aufs Rucksack füllen hinausläuft. Trotzdem, man tut eben mehr als nur einer schnell geschnittenen Handlung zu folgen und ein paar “schwierige Entscheidungen” vorgesetzt zukriegen. Mehr ist wichtig, qualitativ hochwertigen Mehr wird geliebt.

Rollenspiele sollten sich wieder vermehrt um Geschichte, Freiheit (was keinesfalls Open World heissen muss) und vor allem Interaktion drehen, denn sonst wird aus den Spielen schnell ein Film und die sollte man eher denen überlassen die es können. Ich als Spieler möchte jedenfalls in einem Spiel, spielen. Ich möchte etwas tun, einkaufen, verkaufen, reden und das nicht nur über drei Zeilen sondern ein wenig ausgiebiger. Ich möchte neue Geschichten und Überraschungen, die sich nicht nur darum drehen, dass noch größeres explodiert

Kann ich mal unterschreiben.

Mit ernsthaftem Rollenspiel hat OpenWorld großteils aber eh nichts zu tun, da der Held, der meistens eben eine „Bestimmung“ hat mal eben 5 Monate in anderen Gebieten verbringen kann eher er die wichtige Kontaktperson erreicht… Und sowas schlägt dann z.B. bei mir auf die Stimmung :slight_smile:

ahem Ton Oh, die Graubärte rufen mich! Ich muss schnell zu ihnen! 1 Jahr später Ihr Graubärte, ich bin da - Unterwegs haben mich drölftausend Drachen angegriffen und ich habe sie alle vernichtet! Ich kenne mittlerweile sogut wie jedes einzelne Wort und habe tausende Drachenseelen! Oh, ihr Weisen Bewacher der antiken Vermächtnisse, weiset mir meinen Weg!
Zuerst musst du beweisen, das du Dovahkiin bist! Schreie uns an! brüll Gut, nun lernen wir dir ein Wort. Worte sind etwas besonderes… Wenn du die Welt einmal bereisen wirst, wirst du viele neue kennen lernen…
Ach kommt, hier ist OpenWorld kein Segen sondern ein Fluch wenn man über solche Lächerlichkeiten nicht hinwegsehen aknn :?

Allg:
Noch dazu könnten Inszenierungen weitaus besser sein, besondere Charaktere mehr in Erinnerung bleiben und durchaus auch STERBEN, … Das könnte endlos so weiter gehen.

Sehen wir es doch mal realistisch. Nehmen wir Herr der Ringe. Das Buch kam doch auch aus dem Gehirn eines Menschen!
Also wieso schafft es kein Lead-/Assistant-Designer irgendeine annehmbare Story zu entwickeln!? Wäre HDR als komplettes Rollenspiel OHNE OpenWorld(Immer nur größeren Gebieten…) anstatt dem Buch als Spiel veröffentlicht worden, wäre es heutzutage wohl noch das bekannteste Rollenspiel der Welt…
Möp :ugly

Kommt immer drauf an, welche Art von Rollenspiel. Bei einem JRPG erwarte ich in erster Linie eine gute Manga/Anime-like Story. Da erwarte ich taktischen rundenbasierte Kämpfe und wenn es zudem noch einige Minispiele als Sidequests und viel zu erlernende Perks gibt, bin ich schon glücklich. Aber da ist mit am wichtigsten: Story und Identifikation mit den Figuren. Suikoden 1+2 wären da grandiose Beispiele (da können Charaktere auch sterben oder sonst wie “abhanden kommen”)!
[spoiler]Als ich das erste mal Suiko2 gespielt habe und Jowy die Truppe verraten hat, das hat mich so geflasht! Ich dachte, er kommt im Verlauf wieder zur Gruppe - aber denkste! Tja, all das Geld und die Rüstungen die ich vorher investiert hatte, war Pfutsch! Aber auch so ist die Story zwischen Ryo und Jowy die wohl beste, die ich je in nem JRPG gesehen habe![/spoiler]

Bei westlichen RPGs kommt es drauf an, aus welche Zeit. Moderne RPGs sollten schon eine frei zu erforschende Welt haben, dürfen aber nicht so extrem groß sein wie bei Bethesda. Die größe von Gothic 2 oder Risen reicht vollkommen aus. Und gerade die Piranhas haben es ja geschafft, dass man vorher nicht noch jahrelang durch die Welt reist bevor man die Main Quest anfängt. Einfach weil man am anfang ein Waschlappen ist, der schon von 3 Goblins getötet wird. Man ist auf die ersten Quests angewiesen und später erlaubt die Geschichte ja frei zu reisen. Und genau diese schrittweise heranführen fehlt mir bei TES. Du bist dann einfach mal da und nun sie zu wie Du vorankommst. :smt021

Dann gibt es noch klassische RPGs wie Albion oder die Ultima Reihe. Was mir daran wichtig ist? Spielt Albion sowie Ultima 7+8 durch und ihr wisst, was! Das jetzt in Worte zu fassen würde ganze Bücher verschlingen.

Vieles von dem gesagtem kann ich nur unterschreiben. Es wird interessant sein zu beobachten, wohin sich die Rollenspiele noch entwickeln werden, wenn zunehmend die Major-Studios den Ton angeben. Es lässt sich ja wirklich ein gewisser Trend beobachten, der die Marschrichtung eher in Richtung des cineastischen und interaktiven Rollenspiel-Films a la Mass Effect zu legen versucht. In Mass Effect 3 gibts dann vielleicht gar keine Punkte mehr auf irgendwas zu verteilen, und wie ich in diversen Vorschauen gelesen habe, soll es sogar einen “Deppenmode” geben, bei dem alle Antworten automatisch gegeben- und alle relevanten Handlungen selbstständig vom Spiel ausgeführt werden sollen. Das find ich schlicht zum kotzen…aber es soll wohl nur einer von 3 Modes sein. Bleibt da überhaupt noch eine Nische für “klassische” Rollenspiele wie Drakensang oder BG 2?
Mit Baldurs Gate bin ich aufgewachsen und es hat mich in meinen Einstellungen geprägt. Sowas finde ich nirgendwo mehr wirklich. Nach meiner persönlichen Pleite mit Fallout 3 hab ich keine Lust mehr auf die hochgepriesenen Bethesda-Rollenspiele, die in meinen Augen auch keine wirklichen Rollenspiele sind.

Vielleicht jammere ich auch auf hohem Niveau, aber wie Anchantia schon andeutete, liegen beispielsweise zwischen dem alten deutschen Rollenspiel “Albion” und “Skyrim” Welten. “Albion” war einfach eine Welt zum abtauchen, die nicht zu groß und nicht zu klein war. Die spannende Story trieb dich voran, ohne dass man irgendwo verloren auf einem Berg stand und zwischen den 199 Kartenmarkierungen auf der Karte die eigene Position der Spielfigur nicht mehr erkennen konnte. Ich zwinker jetzt mal kurz in Richtung Fallout 3! :mrgreen:

Ich meine, was nützen mir 200 Orte und “Sehenswürdigkeiten”, die nur um ihrer selbst Willen existieren? Bei Fallout 3 hab ich bestenfalls die Hälfte gesehen, da mir der Müll irgendwann schlicht zu öde wurde. Alles war austauschbar und reagierte nicht auf mich. Ob ich den Menschen den Kopf weggeschossen habe oder mich mit ihnen unterhielt, war völlig Wurst - es hat niemanden interessiert! Und darum geht es doch letzten Endes - dass es eine Rolle spielen sollte, dass man eine Rolle spielt. Da kommt es mir nicht mal so sehr auf das verteilen von Punkten an, aber das Paket muss stimmen. Gothic 1 und 2 waren in dieser Hinsicht wirklich sehr gelungen, da sie den Ausgleich sehr gut hinbekamen. Die Welt war nicht groß, aber du konntest nicht gleich überall hin, weil eben gerade da ein 10 Meter hoher Höhlentroll stand, der dich in den Boden hämmerte, wenn man ihm zu nahe kam!
Man hatte ein Ziel vor Augen, auf das man zuarbeitete. Das fehlt mir manchmal heute ein wenig.

Ha, ich würde mir wünschen der Thread ginge in Richtung Mass Effects Präsentation, ich meine natürlich die cineastische Sicht, die Animationen die Figuren ausführen - handeln eben aber das einzige Spiel was es geschafft hat dort heranzureichen, ja es sogar zu überflügeln ist der Witcher. Bethesda ist entwicklungsresistent bis ins Mark, die deutschen Rollenspiele sind tot - wohl auch weil zu blöd sich anzuschauen - muss daran liegen dass sie dem Spieler immer in die Augen starren. Und sonst ist die Konkurrenz auch eher marginal. Der MMO Sektor ist stark aber auch dort kopiert man maßgeblich oder verschwendet Ressourcen wie es EA mit SWTOR tut.

Ich halte einen roten Faden für sehr wichtig. Der einzige Grund warum mich Skyrim wohl packen konnte bevor es unspielbar wurde war, dass die Welt endlich einmal interessanter gestaltet wurde und die Dialoge recht spaßig waren. Hätte man das nicht geändert und womöglich sogar vollkommen auf die Grafik Fallouts gesetzt, wäre es ein weiteres Mal eine Enttäuschung geworden.

Gigantische, freie Rollenspiele haben natürlich ihre Existenzberechtigung aber ich bevorzuge auch eher die mit dem roten Faden, der nicht auf 10% Transparenz gesetzt wurde. Dummerweise sind hier die 200 Quests aber nicht etwa rechts und links daneben gesetzt, sondern fehlen zu großen Teilen. Ich erwarte auch keine 10000km² Planet aber ich erwarte irgendwas wo ich das Gefühl habe mich durch eine Stadt zu bewegen. Ein Grund weswegen mir Deus Ex HR nicht als großer Wurf in Erinnerung bleiben wird. Zu wenig Interaktivität, zu wenig Freiraum, zu wenig Abwechslung, zu wenig zutun und… keine Frau als Hauptcharakter anwählbar.

Eine Story in einem Rollenspiel ist eine Sache von vielen. Aber sie bestimmt den Weg. Ist der Faden zu Schmal, fällt das aufsetzen schwer. Ist der Faden zu breit, beginnt man nicht nur auf Schienen zu fahren, man hat auch das Gefühl die Kurven, Kreuzungen und Verzweigungen fehlen.

Rollenspiel nenn ich das alles, definitiv da gibt es gar keine Frage. Viel mehr ist es so, dass andere Spiele sich dem Rollenspiel annähern und das sollten sie auch, denn dies garantiert mehr Möglichkeiten. Saints Row The Third würde ich schon in Richtung Rollenspiel einordnen. Da gibts Quests, eine wendungsreiche Geschichte, Interaktion und die ganz typische Individualisierung. Ja, der Editor ist sogar einmal mehr besser als der üblicher Rollenspiele, denn die sind leider in der Hinsicht absolut unfähig. Egal ob Bethesda oder EA, die Charaktererschaffung ist etwas in dem man konsequent versagt. Dabei ist dies ein wichtiger Punkt, denn in einem Rollenspiel schlüpfe ich schon seit langer Zeit nicht mehr nur in eine Rolle. Schon vor BG2 tat ich das nicht mehr. Stattdessen kontrolliere ich diese Rolle. Ich kann ein Magier sein aber das hieß nie ich müsste auch ein Gandalf sein. Diese Individualisierung erreicht man aber nicht nur mit heftigen Entscheidungen, die meist ohne Konsequenz bleiben und oft auch nicht viele Optionen besitzen. Ich erreiche sie maßgeblich im selbstdefinierten Aussehen meines Helden. 80% der Leute haben den Charaktereditor Mass Effects benutzt um ihre/n Shepard zu verändern, in Bethesda Spielen gibt es unendlich viele Mods die das eigene Aussehen aufhübschen. Dies ist ein wichtiger Faktor und es ist kein Wunder das Spiele wie Saints Row oder auch diverse Beat’em Ups mit Editoren ausgestattet werden. Kreativität ist hier ein ebenso bedeutsamter Faktor wie Individualität.

Abschließend noch etwas zur Einteilung von Rollenspielen allgemein. Ich möchte eigentlich weder von westlichen noch von östlichen etwas spezielles erwarten. Mir gefällt das nicht. Ich möchte in JRPGs genauso eine Entwicklung sehen, Experimente und Übernahmen toller Innovationen wie in West-RPGs. Taktik-Rollenspiele, Sandbox Rollenspiele, Shooter oder Party Rollenspiele alles hat seine Berechtigung. Valkyria Chronicles ist mir besonders positiv aufgefallen, weil es für ein japanisches Rollenspiel mal etwas erstaunlich neues gewagt hat. Es war zwar immer noch ziemlich bunt aber das ganze Gameplay war erfrischend anders. Demon’s Souls ist ebenfalls ein positives, zu erwähnendes Experiment (mit einem scheußlichen Charaktereditor der mehr Orks ausspuckte als Mordor), so wie es damals Mass Effect war auch wenn der Shooter Part voll in die Hose ging und noch ein paar Kontrapunkte hatte aber Full Voice und cineastische Dialoge sind ein Meilenstein. Ähnlich wie L.A. Noires Gesichtsanimationen einer sind und übernommen gehören, auch wenn das jetzt kein Rollenspiel ist, wenn ich mich richtig erinnere.

die deutschen Rollenspiele sind tot - wohl auch weil zu blöd sich anzuschauen - muss daran liegen dass sie dem Spieler immer in die Augen starren.

wie kommst Du denn darauf? Gerade die Pirnhas bedienen ja eine ganz andere Sparte an Fans. Spieler, die halt ein klassisches Rollenspiel wollen. Kein cineastischer, megaepischer Kram, sondern grunderdige Welten mit Ecken und Kanten. Was RPGs betrifft, bin ich einfach sehr traditionalistisch und geradezu konservativ. Saints Ro: The Third geht Deiner Meinung nach in Richtung RPG? WTF? In einem RPG ist es unumstößlich wichtig, dass man aufgelevelt wird. Das man dahingehend Freiheiten hat. Einfach Spiele, die halt irgendwo noch die alten D&D Spiele irgendwo zum Vorbild haben…

Zuerst, in Saints Row levelt man auf, verbessert den Charakter und seine Fähigkeiten. Desweiteren müssen Rollenspiele D&D nicht zum Vorbild haben, wie kommst du darauf? Dann dürfte ich vieles ja gar nicht mehr als Rollenspiel betiteln aber soweit möchte ich gar nicht gehen auch wenn ich gerade Baldurs Gate 2 weiterhin für den greisen König halte.
Dass deutsche Rollenspiele tot sind, meine ich sowohl im Hinblick auf Das Schwarze Auge, was zu Lebzeiten kein Licht sehen konnte gegen die Konkurrenz als auch auf Gothic/Risen was gut anfing und zum Disaster wurde oder aber halt Mittelmaß war. Die Polen hingegen haben Deutschland da abgehängt.

Wo ist Risen denn, bis auf dieStory gegen ende, denn ne Katastrophe? Und mit Teil 2 wird man endlich das Piratensetting in den Mittelüunkt stellen. Die Piraten bei G2 fand ich ja schon geil, wenn die Charaktere genauso werden, dann wird das schon allein deswegen ein sehr geiles Spiel.

Kurz und knapp:

Man steuert nicht einen Super Mrio auf seinen Weg, man ist “selbst” der Super Mario auf seinem Weg.

Das macht ein (westliches)RPG aus

Wenn man sich das Wort „Rollenspiel“ anschaut, dann hat man zunächst ja nur ein Spiel in dem man eine Rolle spielt. Wenn man das als alleinige Definition nimmt, dann kann man natürlich auch ein Crysis oder Halo zum Rollenspiel erklären. Oder auch Command & Conquer. In meinen Augen Blödsinn.

Für mich wird ein Rollenspiel dann klar zum Rollenspiel, wenn man einen Charakter spielt dessen Fähigkeiten sich entwickeln können, er also im Spielverlauf immer mächtiger wird. Und damit meine ich nicht wie in einem klassischen Shooter von der Pistole auf die Shotgun zu wechseln, sondern mit der Pistole auf einmal mehr Schaden anzurichten als vorher. Das ist für mich Rollenspiel.

Weiter darf man es jetzt eigentlich nicht mehr definieren, denn dann schafft man nur Unterkategorien. Nimmt man die Onlinekomponente hinzu und ein endliche Story raus hat man ein MMO. Muss die Welt frei sein ist es Open World, und und und. Ein Diablo ist für mich genauso RPG wie Skyrim, nur eben sind es völlig unterschiedliche Spiele im gleichen Genre.

So, das war der Objektive Teil, jetzt zum Subjektiven :smiley:

Mass Effect 1 fand ich toll, ich empfand es aber mehr als 3rd Person Shooter mit Rollenspielanleihen denn als richtiges RPG. Teil 2 hat das nochmal deutlich gesteigert durch die geringeren Entwicklungsmöglichkeiten und Items. Aber ja, man kann seinen Charakter leveln, Fähigkeiten erlernen und verbessern also ist es wohl unumstößlich ein Rollenspiel.

Und klar ist Skyrim ein Rollenspiel, was soll es denn bitte sonst sein? Kirmessimulator? Keine Diskussion wert, ernsthaft…

Ich persönlich (!!) spiele am liebsten RPGs im Stile der Elder Scrolls. Ich mag es einfach wenn man seine eigene Geschichte erleben kann und das bieten mir die Elder Scrolls mehr als alle anderen Spiele, mal ausgenommen von Minecraft :wink:
Klar schafft eine derart offene Welt Kontinuitätsprobleme wie Silvere sie beschrieben hat. Wenn man sich erst bis Level 50 kämpft und die Welt erforscht bevor man die Hauptstory beginnt wird man von den Questgebern trotzdem wie ein Neuling behandelt, dass ist eben der Fluch des Konzepts. Es aber deswegen nicht als „ernsthaftes Rollenspiel“ bezeichnen? Also bitte, wenn einem das Konzept nicht gefällt ist das ja ok, aber deswegen kickt man etwas doch nicht gleich aus dem Genre. Muss mir etwas gefallen damit ich es anerkenne? Wohl kaum…

Risen war keine Katastrophe, das Disaster bezog sich auf Gothic 3, auf Risen bezog sich nur das Mittelmaß.

Es aber deswegen nicht als „ernsthaftes Rollenspiel“ bezeichnen? Also bitte, wenn einem das Konzept nicht gefällt ist das ja ok, aber deswegen kickt man etwas doch nicht gleich aus dem Genre.

Habe ich gesagt das es kein Rollenspiel mehr ist?
Skyrim ist Rollenspiel pur, da führt kein Weg drum’ herum.
Ich meinte damit einfach das ich die Geschichte und die Handlung an sich nicht ernst nehmen kann und mir damit viel Gefühl fehlt das ich bei einem Rollenspiel erwarte :wink:

Mit ernsthaftem Rollenspiel hat OpenWorld großteils aber eh nichts zu tun

„ernsthaftes Rollenspiel“…habe ich ja auch extra so geschrieben…

Und das Genre ist Rollenspiel… !? :smt017

nee…“ernsthaftes Rollenspiel” hast du geschrieben darauf habe ich mich bezogen, das meine ich mit Genre. Ok, das kann man missverstehen. Ich verstehe nicht wieso du es nicht als “ernsthaft” bezeichnest, bloß weil dir das Konzept nicht zusagt. So ok?

Ah, jetzt versteh ich :ugly

Die Gründe warum ich es nicht als ernsthaft bezeichne, habe ich doch geschrieben oder?
Und mit ernsthaft meine ich jetzt nicht ob es ein wahres, richtiges, etc. Rollenspiel ist sondern in Bezug auf die Geschichte und das darin passierende, Resultate, Verwicklungen,… . =3

Ja klar…ich verstehe nur nicht was das mit Ernsthaftigkeit zu tun haben soll…aber lassen wir das…

Ja klar…ich verstehe nur nicht was das mit Ernsthaftigkeit zu tun haben soll…aber lassen wir das…

ahem Ton Oh, die Graubärte rufen mich! Ich muss schnell zu ihnen! 1 Jahr später Ihr Graubärte, ich bin da - Unterwegs haben mich drölftausend Drachen angegriffen und ich habe sie alle vernichtet! Ich kenne mittlerweile sogut wie jedes einzelne Wort und habe tausende Drachenseelen! Oh, ihr Weisen Bewacher der antiken Vermächtnisse, weiset mir meinen Weg!
Zuerst musst du beweisen, das du Dovahkiin bist! Schreie uns an! brüll Gut, nun lernen wir dir ein Wort. Worte sind etwas besonderes… Wenn du die Welt einmal bereisen wirst, wirst du viele neue kennen lernen…

Wenn du das Spiel mit dieser Einstellung spielst, geht jede Ernsthaftigkeit flöten. Wie kann ich eine ernste Geschichte erwarten,wenn sie sich nicht an das Spiel anpasst…?

Sowas lässt sich doch auf relativ einfache Weise lösen. In Fallout 1 hatte man ja ein realistisches Zeitlimit zum finden des G.E.E.K. Waren glaube 90 Spieltage…oder so. Da hat man die nötige Zeit zum erkunden der Welt und blieb doch halbwegs realistisch.