Man möge mir verzeihen, dass meine Reaktion etwas auf sich warten ließ - habe allgemein immer recht viel zutun und hatte keine Gelegenheit, im Laufe des Nachmittags / Abends in das Forum zu schauen.
Ich habe mir die noch nachfolgenden Beiträge und Einwände durchgelesen - Baku, ich war insbesondere erfreut, dass du dich zu Wort gemeldet hast - und finde, dass im Grunde alle ihre Berechtigung haben, und werde nachfolgend sukzessive auf sie eingehen - auch auf die merkwürdigen Seitenhiebe von dem User Vektor, deren Sinn als Diskussionstrigger ich noch nicht entdeckt habe.
Woher willst du wissen, dass man ihm keine Chance gegeben hat?
Das weiß ich von Kreymeier selbst - auf mein Fragen via e-Mail hin erhielt ich (nach einigen Monaten) eine recht barsche Antwort; auf eine Gegenüberstellung mit einem „Abzocker wie Milski“ lasse man sich nicht ein, da dies jeglichem Sinn entbehre. Das ist allerdings bereits mindestens zwei Jahre her. Ich habe Kreymeier seit dem nicht mehr direkt kontaktieren wollen, gehe aber - ohne dies für die aktuelle Stunde belegen zu können - davon aus, dass sich an dieser Haltung nichts geändert haben dürfte.
Eines lässt sich zumindest sagen: Dass sich Jürgen Milski in seinen Sendungen für Schwache und Ausgebeutete eingesetzt hat, kann auf jeden Fall verneint werden. Dass Holger dies zumindest gelegentlich tut, lässt sich deutlich bejahen.
Dies können wir für Holger als Nebenwirkung seiner konzeptionellen Formatgestaltung beobachten, das ist richtig. Inwiefern, oder wen Jürgen Milski als Privatperson unterstützt, oder wem er Hilfe anbietet, das wissen wir nicht. An Möglichkeiten, sein Image dahingehend noch weiter zu seinen Gunsten aufzupolieren, dürfte es Milski nicht mangeln - weder in finanzieller, noch in technischer Hinsicht. Er scheint auf derartige Haschereien an seiner Person aber zu verzichten. Insofern sehe ich Kreymeiers Robin Hoodartige Tätigkeiten als notwendige, dennoch erfreuliche Nebeneffekte, weniger als Hauptzweck - dieser lenkt das Augenmerk auf Unterhaltung.
Innerhalb Kreymeiers Tätigkeitsfeldes werden insofern auch ohnehin keinerlei wünschenswerte Veränderungen im TV zu erwarten sein, weil die aufklärerischen Erfolge weder messbar, noch dimensional so groß sind, dass das überhaupt zu erwarten wäre. Insbesondere, weil dem Scheinproblem „schlechtes deutsches Fernsehen“ eine verschwindend geringe Relevanz beizumessen ist - auch, wenn dies hier vermutlich einige Kandidaten gern anders hätten. Im Übrigen möchte ich darauf hinweisen, dass man mit Sicherheit davon ausgehen kann, dass Kreymeier seine RTL-Opfer für seine Sendung heunadelartig aufspüren musste - mehr als eine Kinderhand voll „Armer und Ausgebeuteter“ haben es bislang nicht in die Sendung geschafft - und wenn da mal nicht im Vorfeld eine ähnliche, polarisierende Vorarbeit geleistet wurde, wie es im Hause RTL in der Hausordnung steht… Das dürfte deine Frage nach der Verfahrensähnlichkeit von FKTV und den Privatfernsehsendern zudem beantworten.
Hier im Übrigen ein ganz besonders eindrückliches Beispiel, wie Kreymeier, Rächer der Armen, sich altruistisch für die Schwachen einsetzt:
http://fernsehkritik.tv/blog/2012/02/ei … 000-worte/
- Hat er es auf sein eigenes Konto verbucht? Muss ich ja verpasst haben. Aber es war natürlich ein Sieg: Zumindest in diesem Punkt hat sich schlechtes TV nicht durchgesetzt. Wem nun diesen Sieg genau zugerechnet werden kann, ist eh nicht feststellbar.
Du hast vermutlich die FKTV-Folge verpasst, in der Kreymeier (ähnlich) sagte: "9Live ist weg vom Fenster, und wir haben sicherlich einen ganzen Teil dazu beigetragen, das muss gefeiert werden.. Das bezieht sich auf eine Folge kurz nach Betriebseinstellung seitens 9Live im Spätsommer 2011. Verzeihe mir bitte, wenn ich für die Belegung dieses Zitats nicht alle Ausgaben durchforste. Eventuell findet sich ein Forenmitglied, der dies bestätigen kann. Kern meines Eingangspostings ist ohnehin ein anderer - die Möglichkeit, Jürgen Milksi die Gelegenheit zur Rechtfertigung seiner Person zu geben.
Ähm ja, ok. Vielen Dank für den aussagelosen Abschnitt.
Es tut mir leid, wenn ich den Zusammenhang manche Abschnitte für dich persönlich nicht ausreichend kohärent darstelle. Er war als prologartige Einstimmung vorgesehen, um die - um es nicht anders zu sagen - empfindsameren Gemüter dieses Forums mit weißer Fahne auf meine Absichten aufmerksam zu machen. Ich will FKTV nicht schaden.
Ist Jürgen Milski nicht der bekannteste Call-In-Moderator? Warum soll man sich nicht den Kopf greifen? Kritik ist logischerweise am prägnantesten, wenn sie jemand bekannten betrifft und nicht eine Person, die keiner per Namen kennt. Aber ist ja nicht so, dass Holger sich in letzter Zeit noch ausgedehnt mit Call-In beschäftigt hätte. Da mussten einige andere Köpfe von ganz anderen TV-Produktionen auch herhalten.
Jürgen Milski ist wohl einer der bekanntesten Call-In-Moderatoren, ich stimme zu.
Du sagst, Kritik erreiche ihr Höchstmaß an Sichtbarkeit, wenn ein populäres Exemplar zur Veranschaulichung herangezogen wird. Ich stimme zu, sofern es sich hierbei um die Illustration eines konkreten Sachverhalts handelt. Bei Jürgen Milski - so, wie der Fernsehkritiker Kreymeier sich an seiner Person bedient - handelt es sich aber weder um einen ausgedehnten Sachverhalt - sondern um eine Persönlichkeit - noch ist die verkappte Kritik am Call-In-Fernsehen erkennbar; nicht einmal mit Wohlwollen (das ich Kreymeier gern entgegenbringe). Milski wurde in der Vergangenheit, ohne Kreymeier ein einziges Mal öffentlich gegenübergestanden zu haben, unzählbare Male auf despektierlichste Weise beleidigt. Und mir ist nicht bekannt, dass sich Milski bislang in irgendeiner Form zur Wehr gesetzt haben sollte.
Von Diskreditieren kann man ja eigentlich nur sprechen, wenn die Vorwürfe ungerechtfertigt sind.
Das ist richtig, wenn es sich hierbei um Beschuldigungen handelt - kein Grund, hier dagegenzustimmen.
Sag mir, warum greifst du dir gerade fernsehkritik-tv raus und nicht einfach irgendeinen der anderen tausenden Blogs, wo in sehr vielen auch viel Unsinn steht und Promis „diskreditiert“ werden?
Ich vermute, wir verstehen uns falsch - ich greife mir Fernsehkritik TV nicht heraus. Ich bin seit Folge 1 interessierter Zuschauer Kreymeiers Unterhaltungssendung, insofern liegt mir etwas an Fernsehkritik TV und ich bin immer der Hoffnung, dass es die Sendung noch lange Zeit geben wird. Insofern bringe ich meine Kritikpunkte gern zur Sprache - nicht nur um der Kritik Willen; auch, um mich mit anderen Interessierten auszutauschen. Weniger, um gladiatorenhaft um Anerkennung meiner vermeintlich allgemeingültigen Wahrheiten zu kämpfen Dahingehend kann ich deine (Suggestiv-)Frage also nicht ganz nachvollziehen.
Wirklich? Ja, dann ist ja doch alles in Ordnung.
Ich nehme deine Ansichten gegenüber den Medienreaktionen auf Christian Wulff zur Kenntnis.
Du verdrehst einfach komplett die Kritik, die Holger an TV-Sendungen äußert und simplifizierst diese, um darin dann eine Inkonsistenz finden zu können. Rhetorisch natürlich auf geschickte Weise, aber das ist trotzdem nur ein billiger Trick.
Ich nehme deine Kritik und deine Unterstellungen durchaus ernst. Du hast mir innerhalb von Privatnachrichten bereits zu verstehen gegeben, dass du bisweilen Schwierigkeiten hast, meine Beiträge richtig zu verstehen. Insofern sehe ich da die Crux, und nehme deine Unterstellungen nicht persönlich. Ich bin kein Freund von Manipulation - vielmehr von Falsifikationismus und gemeinsamer, produktiver Annäherung an die Wahrheit. Andernfalls würde ich mich nicht in einem Internetforum mit Gruppen von sich überschneidender Interessen das Gespräch suchen, sondern möglicherweise Call-In-TV machen ;). Die Kritikpunkte, die ich vorgebracht habe, musste ich wahrlich nicht suchen. Diese eine Unterstellung empfinde ich nicht als gerecht. Es sind für mich aufrichtige und ehrlich gemeinte Aspekte, die ich für diskussionswürdig halte und hinter denen ich stehen möchte.
Gruß
PS: Kreymeiers Nachnamen habe ich im gesamten Eingangsposting einmalig, aus Bequemlichkeit, abgekürzt. Ich empfinde es als erschütternd, welches Misstrauen ein mit Kritik gesäumtes Posting und eine Abkürzung in diesem Forum hervorrufen können. Als Kriminellen würde ich Kreymeier nicht darstellen wollen. Im Gegenteil.
P.P.S: Im Übrigen möchte ich, angesichts der Fragestellung meines Eingangspostings, ein Weiteres anfügen: Der Unterschied zwischen Milski und Kreymeier zeichnete sich in meinen Augen an jenem Zeitpunkt ab, wo sich Mil und Krey gegenüberstünden. Ich habe wenig Hoffnung.