In wie weit das Fremgehen moralisch vertretbar ist, wird wohl im Auge des Betrachters liegen.
Jeder Mensch vertritt seine eigenen Moralvorstellungen und ändert diese ja nach Gusto, bzw. wie
es ihm gerade in seine persönliche Lebenssituation passt.
Da gilt: “Was schert mich mein Geschwätz von gestern”
Meine Mutter (Beispiel) war schon angefressen, wenn die Nachbarin sich nur freundlich mit meinem Vater unterhielt und ihn in Gegenwart ihres Partners auf einen Kaffee rein bat.
Meine Mutter hatte recht klare Vorstellungen, das Fremdgehen so ziemlich das Letzte sei.
Als mein Vater verstarb (einige Jahre später), hatte sie aber keinerlei Hemmungen sich an einem Mann ran zu machen, der verheiratet war. Da die Aktion von ihm aus ging, fühlte sie sich nicht schuldig und keinesfalls als Eindringling oder (Zer)Störer einer Ehe.
Die moralischen Vorstellungen/ Meßlatte, die sie bei Anderen anlegte und immer noch anlegt, galt für sie halt nicht.
Sie hat sich das auch schön geredet und mir gegenüber so gerechtfertigt, das nicht sie es wäre, die eine Ehe zerstört. Nach meiner Kenntsnis war die Ehefrau ahnungslos.
Der Mann trennte sich, aber das blieb eine “Fernbeziehung”, wo man sich ab und an sah -und nach zwei Jahren zogen er und seine Frau aus wirtschaftlichen Gründen (muss man ja mal so glauben) wieder zusammen. Plötzlich galten wieder die alten Moralvorstellungen und meine Mutter wollte den Zustand, der ja zu Anfang der Affäre/Beziehung (sozusagen die Werkseinstellung :lol: )bestand nicht akzeptieren.
Heimliches Fremdgehen bedeutet oft das Aus der Beziehung - wäre bei mir auch nicht anders.
Selbst wenn der Partner einer offenen Ehe zustimmt, kann das in die Hose gehen, weil bei dem Partner der dann
praktisch tolerant sein muss/will denoch das Kopfkino nicht abschalten kann.
Auch muss man sich doch fragen, ob nur Bedürfnisse/Triebe befriedigt werden oder die Partnerschaft an sich
auf dem Prüfstand stehen sollte. Eine Partnerschaft ist für mich ein Gesamtpaket.
Ich finde, man sollte erst Eines ins reine bringen, bevor man was Neues beginnt.
Es bleibt nicht aus, das beim Fremdgehen einer auf der Strecke bleibt.
Der Fremdgeher ist nur nicht bereit einen glatten Schnitt zu machen. Sei es weil das bisherige bequeme Leben dann ein Ende hat, somit Angst vor Veränderung oder finanziellen Gründen. Das gesamte Geseiher, das man seinen Partner noch liebt bla bla bla, dient ja nur dazu, sich selber diese Situation schön zu reden und sich selber und Anderen zu suggerieren, das es so für alle das Beste ist.
Die Frau im Beitrag möchte ihre Triebe auszuleben und sozusagen ihre Absolution/Segen erhalten - vom Mann!
Den Mann würde das kaputt machen und der möchte nicht das die sich ihre Befriedigung woanders holt.
Wo ist das ein intakte Partnerschaft? Für mich hört sich das nach schön reden an. Wenn der Frau Sex so wichtig ist, das sie unter dem Entzug so leidet -praktisch krank wird, scheint sie in einer Scheinwelt zu leben.
Wenn Sex so elementar wichtig ist, das dies ständig ein Thema ist, dann ist eine Beziehung nicht harmonisch
und intakt.
Der Mann hat zu der Frau gehalten, als sie depressiv war. Der ist sicher auch nicht mit lustigen Leuten in dieser Zeit um die Häuser gezogen, weil ihn die düsteren Launen seiner Gattin demoralisiert haben.
Das ein Partner nicht merkt das da was im Busch ist, weil ein vorher nach Sex fordernder nörgelnder Mensch plötzlich aufblüht und zufriedener wird und eben nicht mehr fordert- eben weil dieser fremd geht- ist doch eine Illusion. Dann kann man doch gleich Nägel mit Köpfen machen. Ist ehrlich und tut dann halt nur einmal weh und dann kann jeder seiner Wege gehen und sich entfalten wie er mag.
Heimlichkeiten sind ebenso wie unerfüllte Wünsch in einer Partnerschaft der Anfang vom Ende…