Wahl in Mecklenburg-Vorpommern und die AfD in ARD & ZDF

Ja schon klar was du meinst. Wenn man davon ausgeht das die Strategie zu 100% Erfolg hatte dann wüßte man ja nichts darüber.

Es geht mir aber um Beispiele in denen derjeniege der (einfach formuliert) “totgeschwiegen werden sollte” bereits einen gewissen Bekanntheitsgrad hatte und durch die Strategie wieder in der Versenkung verschwunden ist. Also sagen wir ab aufkommen der Massenmedien, wo soetwas überhaupt erst in großem Umfang möglich war.

[QUOTE=Polarstorm;472813]Das bedeutet es werden nur die eingeladen die im Bundestag sitzen. Fängt man an da Ausnahmen zu machen wollen gleich alle[/QUOTE]

Das mag sein und es wäre auch völlig ok nur im Bundestag vertretene Parteien einzuladen - wenn man mit den geladenen Politikern über ihre Politik diskutiert und nicht eine Partei zum Thema macht, die nicht geladen wurde und keine Stellung beziehen kann. So ist und bleibt das Ganze eine indoktrinierende Lachnummer.

Die Petry war direkt nach dem Schluss der Wahllokale im ZDF zu sehen. Und jedes Mal, wenn sie auf Dinge angesprochen wird, die ihr nicht passen, schiebt diese dumme Nuss es auf die “Lügenpresse”. Den Schulterschluss zur NPD, den ihr Parteikollege offen kommentiert hat? “Diese Interpretation wurde ja von ihnen so lanciert”

Was soll man denn mit dieser braunen Scheißpartei groß diskutieren? Ist doch sowieso immer derselbe inhaltsleere Müll. Im Zweifel ist man auf der Maus ausgerutscht oder halt Lügenkresse.

Ja, das is ja was ich meinte Raoul, das die Medien und Politiker sich da völlig falsch verhalten und das eigentlich zum lachen wäre wenns nicht zum weinen wäre.

Klausi, es geht dabei um Verschiedenes. Nur mal ein Beispiel:
Wenn man sich dem Gespräch/der Diskussion stellt bzw. offen ist und sich die Gegenseite dann so verhält wie von dir im Fall der Petry beschrieben, dann ist man der moralische Sieger und das sehen die Leute, im besten Fall gibt sich so der politische Gegner ganz von selbst der Lächerlichkeit preis. :slight_smile:

Das nur zur Strategie die eine Partei klugerweise verfolgen sollte. Ich will garnicht davon reden was sich für eine Demokratie gehört usw.

Das funktioniert doch alles nicht. Man steht dann als Verlierer da, weil die tolle AfD es mal wieder den “etablierten” und der Lügenpresse zeigen konnte.

Ach ist das so, wer sagt denn das?

Und ganz nebenbei, dir is schon klar das du quasi jedem mit deiner Aussage ein Erkentnisspotential absprichst oder?

Hört sich für mich nach einem sehr indoktrinierten Standpunkt an der auf Überlegenheitsdenken beruht. Böse Zungen würden behaupten das du mit so einer Einstellung gut zur AfD passt, aber das wäre blanke Satire…

Weil man mit Populisten nicht auf einer Augenhöhe diskutieren kann, weil Fakten und Realitäten dort frei ausgelegt werden können. Und durch den klassischen Schutz vor Recherche durch das Konstrukt “Lügenpresse”, ähnlich wie bei Verschwörungstheorien, kann man noch so oft beweisen, dass die Angehörigen dieser Partei Scheiße erzählen.

Ich bin Demokrat und ich verstehe auch, dass man jede Stimme hören sollte. Aber AfD, Trump und Co. zeigen, dass man Extremisten keine Bühne bieten sollte, weil man nicht auf demselben Niveau agiert.

Und ja, ich bin jedem AfD-Wähler überlegen. Ich habe wenigstens eine Schulbildung genossen und weiß, wo uns das 1933 mal hingeführt hat. Und ich habe mir diese Partei lang genug angeschaut, um mir einfach herauszunehmen, jeden Wähler der AfD als Protest wählt als dummen Vollidioten zu bezeichnen. Wenn man aus Protest wählt, kann man auch die Tierschutzpartei oder irgendwas anderes sinnloses wählen.

Also anders gesagt:

Populismuss kann man nur mit Populismuss in einer Diskussion begegnen (oder eben garnicht diskutieren) und der Beobachter einer Diskussion hat keine Möglichkeit Populismuss zu erkennen bzw. als solchen zu entlarven und dementsprechend sein Kreuzchen bei der nächsten Wahl zu machen?

Nachtrag: Ah du bist also “einem” (oder meinst du “allen” oder “jedem”) AfD Wähler “überlegen”.

Mit anderen Worten du glaubst an die Überlegenheit deiner eigenen Person sowie Position. Hmmm, das kommt mir irgendwie bekannt vor, da war doch irgendwas, um 1933 glaub ich rum…

[QUOTE=ExtraKlaus;472823]dass man Extremisten keine Bühne bieten sollte, weil man nicht auf demselben Niveau agiert.[/QUOTE]
Ahh, das ist imho so ein Fall von “Wie man’s auch macht, man macht’s verkehrt”.
Wenn du diese Leute ignorierst, fühlen die sich in ihrem Weltbild bestätigt, wenn du ihnen eine Bühne gibst besteht allerdings wenigstens die marginale Chance, unsichere Wähler evtl noch umzustimmen.

[QUOTE=Scumdog;472825]Ahh, das ist imho so ein Fall von “Wie man’s auch macht, man macht’s verkehrt”.
Wenn du diese Leute ignorierst, fühlen die sich in ihrem Weltbild bestätigt, wenn du ihnen eine Bühne gibst besteht allerdings wenigstens die marginale Chance, unsichere Wähler evtl noch umzustimmen.[/QUOTE]

exakt

Anders formuliert: Wer nicht kämpft hat schon verloren.

Es haben 21% in einem strukturschwachen Bundesland eine rechtspopulistische Partei gewählt, die abgesehen vom Protest der Flüchtlingspolitik so ziemlich das Gegenteil von sozialer Gerechtigkeit vertritt und willst mir hier was erzählen das die Menschen klug genug wären, um zu bewerten, ob ihnen Mist erzählt wird? Das ist doch Realsatire.

Die meisten Wähler sind dumme Schafe und wählen das, was man ihnen sagt, sobald man einmal den Zugang gefunden hat. Das hat die Wahl in MV mal wieder bewiesen.

Das Vokabular kommt mir aber auch bekannt vor… :wink:

Würdest du bitte hierrauf eingehen Klaus:

[QUOTE=Polarstorm;472824]Also anders gesagt:

Populismuss kann man nur mit Populismuss in einer Diskussion begegnen (oder eben garnicht diskutieren) und der Beobachter einer Diskussion hat keine Möglichkeit Populismuss zu erkennen bzw. als solchen zu entlarven und dementsprechend sein Kreuzchen bei der nächsten Wahl zu machen?

Nachtrag: Ah du bist also “einem” (oder meinst du “allen” oder “jedem”) AfD Wähler “überlegen”.

Mit anderen Worten du glaubst an die Überlegenheit deiner eigenen Person sowie Position. Hmmm, das kommt mir irgendwie bekannt vor, da war doch irgendwas, um 1933 glaub ich rum…[/QUOTE]

Und unabhängig davon:

Die meißten Menschen sind also dumm wie Schafe, auch wieder eine interessante Aussage. Ziehst du daraus auch den Schluss das die “Dummen” von den “Klugen” (oder wie du es formulieret hast) den “Überlegenen” regiert werden sollten und weiter, das man Wahlen eventuell abschaffen sollte weil die meißten zu dumm sind und nur etwas populistisches wählen werden?

[QUOTE=Polarstorm;472829]Die meißten Menschen sind also dumm wie Schafe, auch wieder eine interessante Aussage[/QUOTE]
Naja, ganz so falsch isses aber nicht: Die meisten Wähler wählen immer noch CDU :mrgreen:

[QUOTE=Scumdog;472828]Das Vokabular kommt mir aber auch bekannt vor… ;)[/QUOTE]

Ich kann auch von dummen Kälbern reden, die ihren eigenen Schlachter aus Angst vor Überfremdung durch 2% Schweine im eigenen Stall wählen, wenn dir das weniger übel aufstößt. Die eigentliche Aussage bleibt. Man hat aus “Protest”, weil man zu blöd und zu faul ist sich das Wahlprogramm durchzulesen, von der “Alternative” erzählen lassen, das man sie wählen muss, sonst “sind wir morgen fremd im eigenen Land” und dann sind Leistungsempfänger eine Partei wählen gegangen, die am liebsten die soziale Gerechtigkeit komplett ins Klo kippen möchte. Toll!

[QUOTE=Polarstorm;472829] Ziehst du daraus auch den Schluss das die “Dummen” von den “Klugen” (oder wie du es formulieret hast) den “Überlegenen” regiert werden sollten [/QUOTE]

Ich ziehe daraus den Schluss, das es keine Schwarmintelligenz, aber sehr wohl eine Schwarmdummheit gibt.

[QUOTE=Polarstorm;472829]Würdest du bitte hierrauf eingehen Klaus:
[/QUOTE]

Da du mir implizit unterstellst ein Nazi oder Faschist zu sein, nein, werde ich nicht.

[QUOTE=ExtraKlaus;472819]Was soll man denn mit dieser braunen Scheißpartei groß diskutieren? Ist doch sowieso immer derselbe inhaltsleere Müll. Im Zweifel ist man auf der Maus ausgerutscht oder halt Lügenkresse.[/QUOTE]

Ja, deswegen. Die Afd schafft es völlig eigenständig, sich zu diskreditieren. Ich bin überzeugt: Hätten die Medien nicht derart Partei (höhö) ergriffen, hätte sich die Afd allein durch die Aussagen ihrer Führungsspitzen in’s Aus geschossen. Der Erfolg dieser Partei hängt meiner Meinung nach maßgeblich mit ihrer Darstellung in diversen Medien zusammen.

Ich unterstelle dir, der hier so gegen die AfD wettert, ein Nazi/Faschist oder zummindest rechtsorientiert zu sein? Wie soll das denn zusammengehen?

Unabhängig davon, es ist schon bemerkenswert wie dein Schreibstil gewissen Aspekten dessen was du kritisierst ähnelt bzw. du ähnliche Rethorik nuzt. Ich bewerte das nicht, es ist mir nur aufgefallen.

Du stellst dich also den Fragen/der Diskussion nicht, hm, böse Zungen würden behaupten das du dich damit selbst ins Aus gestellt hast bzw. als der “schwächere” Part anzusehen bist. Allerdings würden das natürlich nur Leute machen die nicht zu den dummen Schafen gehören, alle anderen würden dich zum Sieger unserer kleinen Elefantenrunde kühren, jedenfalls wenn man deiner Argumentation folgt.

Es bleibt also spannend und der geneigte Leser kann ja selbst entscheiden ob er deiner oder meiner Position eher zustimmt, wichtig war aber in jedem Fall das wir mal drüber gesprochen haben, nicht wahr?

Raoul: Das Problem ist das Klaus den meißten die Fähigkeit abspricht dies zu erkennen.

[QUOTE=RaoulDuke;472832]Die Afd schafft es völlig eigenständig, sich zu diskreditieren. Ich bin überzeugt: Hätten die Medien nicht derart Partei (höhö) ergriffen, hätte sich die Afd allein durch die Aussagen ihrer Führungsspitzen in’s Aus geschossen. [/QUOTE]

Da bin ich anderer Meinung. Die Leute, die jetzt AfD gewählt haben, haben sich von Äußerungen wie “Auf Flüchtlinge schießen” ja auch nicht beeindrucken lassen und denen, die “Lügenpresse” schreien, glauben den Journalisten doch sowieso nichts. Das Problem ist doch, das die AfD mit diesen radikalen Aussagen einen Teil der Bevölkerung trifft, den aber auch keine “normale” Partei mehr einfangen kann. Aussagen wie “sollte man alle erschießen, diese Flüchtlinge” oder “Deutschland den Deutschen”, höre ich auf der Straße durchaus immer wieder mal. Oder es werden Zwischenfälle mit Asylbewerbern so hochstilisiert, das man angeblich schon “Angst haben müsste, in der Innenstadt deutsch zu sprechen”, “Nachts noch nach draußen zu gehen”, “Auszugehen, weil die Bedrohung, angegrabbelt zu werden, ja immanent sei”, “Man muss die einfach alle irgendwo sammeln und dann einen Zaun umzu” (Ghetto, anyone?). Diesen ganzen Mist habe ich auch hier in NDS jetzt am Wochenende am Wahlkampfstand gehört und ich bin es einfach leid, irgendein Verständnis für diese Hohlbratzen aufzubringen. Ja, ich war früher noch einer von denen, die gesagt hat, man muss mit denen reden, sie wieder für sich gewinnen - und außerhalb des Internets versuche ich das auch so engagiert wie es geht - und dafür wurde ich früher noch hier im Forum in die rechte Ecke gestellt. Jetzt auf einmal sagen alle, man muss mit denen reden - und jetzt bin ich der Meinung, das alles gesagt ist und es nichts mehr bringt. mhm.

Ich weiß einfach nicht, ob die etablierten Parteien mittlerweile zu unplakativ und unpopulistisch geworden sind, weil die Wirklichkeit immer schwieriger wird. Vielleicht sollte man nicht versuchen, sich AfD-Wählern anzubiedern, sondern selbst wieder “klare Kante” beziehen und streitbare Positionen vertreten. Ich weiß es einfach nicht. Vieles wurde versucht, nichts davon hat funktioniert.

Aber da hier ja einige Schlaumeier rumlaufen: Was soll man denn eurer Meinung nach anders machen?

[QUOTE=Polarstorm;472833]Raoul: Das Problem ist das Klaus den meißten die Fähigkeit abspricht dies zu erkennen.[/QUOTE]

Ja, ich hatte übersehen, daß ihr diskussionstechnisch schon deutlich weiter fortgeschritten seid.

      • Aktualisiert - - -

[QUOTE=ExtraKlaus;472834] ich bin es einfach leid, irgendein Verständnis für diese Hohlbratzen aufzubringen.[/QUOTE]

Das muß ja auch nicht sein. Die Gefahr sehe ich nur darin, daß man durch eine tendenziöse Berichterstattung das komplette Gegenteil erreicht. Ich würde beispielsweise niemals Afd wählen. Allerdings hatte ich in den vergangenen Wochen ab und an mehr Verachtung für einzelne Medien/Autoren übrig als für die Partei selbst, da ich (und das tut sicherlich ausnahmslos jeder Mensch) mir zutraue, mir eine eigene Meinung bilden zu können und - wenn ich mich über etwas informieren will - nicht im gleichen Atemzug gezeigt bekommen will, wie ich das zu finden habe. Es geht mir jetzt logischerweise um reine Nachrichten und Diskussionsrunden mit (im Idealfall) Kontrahenten und neutralem Moderator. Nicht um Kommentare, Glossen oder Satire.

Ich als Schlaumeier sage dir dann jetzt mal wie man es anders und somit richtig macht, da ich ganz allein im Besitz der Wahrheit und zwar der einzigen bin.

Es muss überhaupt nicht viel geändert werden. Die Afd z.B. ist garkein echtes Problem, es gibt immer einen gewissen Anteil extrtemistischerer Bürger die Parteien dieser Art wählen. Ob sie sich nun AfD, KPD, oder Piraten nennt ist dabei irrelevant.

Das wenige das man ändern sollte ist z.B. das die Verflechtung von Politik und Medien gelockert wird und darüber hinaus Politiker Intigrität höher bewerten sollten als Machterhalt (was man durch Änderungen am System erreichen könnte, das hier auszuführen würde aber zu weit führen, als Beispiel sei hier nur mal die Begrenzung von Amtszeiten genannt). Dazu dann noch ein paar mehr Mittel für politische Grundbildung in Schulen und das war es auch schon.

Damit verhindert man nicht das wir niewieder eine Diktatur werden und man verhindert auch nicht das es immer Leute mit extremen Positionen geben wird die Asylheime anzünden, oder Castortransporte zum entgleisen bringen, das kann man grundsätzlich nicht, aber man stellt die Weichen so gut es geht in die richtige Richtung.

Nachtrag: Verständnis, im Sinne eines “nachvollziehen können” warum dieses oder jenes gefordert wird ,aufbringen, doch das verlange ich von dir. Was ich aber nicht verlange ist das du dir diese Positionen dann zu eigen machst, sondern sie in deinem politischen Kontext adaptierst bzw. Lösungen für Probleme die sich aus den Positionen bzw. den Ängsten denen diese zugrundeliegen ergeben erarbeitest.