"Vorurteilsfrei und interessiert"

Diskussion über den Blog-Artikel: “Vorurteilsfrei und interessiert”

Man fragt sich ja mitunter, wo die Sender eigentlich so ihre Protagonisten her kriegen - dabei ist es gerade heutzutage ja relativ einfach: Das Internet macht’s möglich! Zu fast jedem Thema, jeder Abart, jeder Meinung, jedem Schicksal gibt es entsprechende Foren und Interessenseiten - und oftmals ist es noch nicht einmal besonders schwer, an die Telefonnummer und die Adresse von Leuten zu kommen.Eine entsprechende Erfahrung hat auch Marius gemacht, der mir kürzlich eine E-Mail schrieb. Auf der Seite StudiVZ nahm er an einer geschlossenen Diskussionsgruppe teil, in der Menschen miteinander diskutierten, die noch keine Beziehung hatten. Der 21-jährige Student dachte eigentlich, das Ganze sei anonym genug, um nicht weiter damit in die Öffentlichkeit zu gelangen. Doch weit gefehlt, denn schon kurz erhielt Marius eine Mail von einem Redakteur der RTL-Sendung “Extra”:

"Hallo Marius,
für das RTL-MAGAZIN “EXTRA” suche ich Menschen, die bislang keinerlei Beziehungs-bzw. Sex-Erfahrungen gesammelt haben. Hiermit verspreche ich, dass es kein reißerischer Beitrag ist, dass ich dem Thema völlig vorurteilsfrei und interessiert gegenüber stehe und mich sehr freuen würde, eine Antwort zu erhalten. Es ist mir einfach wichtig, in der von Sex dominierten Gesellschaft auch eine Plattformen für andere Lebensformen zu bieten!

VIELEN DANK UND BESTE GRÜSSE
von Heiko, Redakteur"

“Andere Lebensformen”? Allein schon diese Formulierung brachte Marius dazu, dem RTL-Menschen folgendes zu antworten:

"Hallo Heiko,

eine Sache müsste man aber vorher klarstellen: Ich meinerseits vertrete keine “Plattform für andere Lebensformen”, soll heißen, dass ich mich z.B. nicht als asexuell etc. bezeichnen oder mir keine Partnerschaft wünschen würde. Ich habe bisher lediglich keine von den o.g. Erfahrungen gesammelt.

Beste Grüße
Marius"

Natürlich ließ sich der Fernsehmensch nicht so leicht abschütteln:

"Hallo Marius,

vielen Dank für Deine Antwort, das ist kein Problem für mich - ganz im Gegenteil: Wärst Du so lieb und könntest mir ein paar Infos zu Deiner Person schreiben und auch woran es Deiner Ansicht nach liegt, dass Du noch keine Erfahrungen gesammelt hast. Und gestattest Du mir noch die Frage, ob das auf dem Bild tatsächlich Du bist ???

Beste grüße
freu mich, von Dir zu lesen
Heiko"

Marius, zu dem Zeitpunkt zum Glück bereits regelmäßiger Zuschauer von Fernsehkritik-TV, ließ sich (natürlich nicht nur deswegen) von den auffallend überfreundlichen Worten des Redakteurs nicht beeindrucken und schrieb diplomatisch zurück:

"Hallo Heiko,

nach längerem Überlegen habe ich entschieden, dass es für mich angenehmer wäre, diese ganze Thematik nicht öffentlich darzustellen bzw. zur Sprache zu bringen. Dies soll keineswegs ein fehlendes Vertrauen dir bzw. deiner Berichterstattung gegenüber sein, sondern hat lediglich interne Gründe.

Ich hoffe, du verstehst das. Ich wünsche dir natürlich viel Erfolg bei der weiteren Suche, laut der Gruppe müsste es ja genug Menschen geben ;).

Beste Grüße
Marius"

Folgende Antwort kam dann vom RTL-Heini:

"Hallo Marius,

natürlich verstehe ich das, für mich ist das aber sehr bedauerlich, denn die meisten anderen denken genauso wie Du. Und wenn niemand spricht, bleibt es weiter ein Tabu-Thema. Tu mir doch bitte den Gefallen und denk nochmal darüber nach - wir müssen auch nicht Deinen echten Namen nennen und könnten Dich auch vollständig anonymisieren oder über ein Honoror für Dich verhandeln.

Denk drüber nach und/oder ruf mich einfach an

Beste Grüße
Heiko

p.s.: Ich geb nicht so schnell auf …:-)"

Bei diesen Sätzen schüttelt es mich besonders, denn sie erinnern mich an meine schreckliche Zeit beim Boulevard-Fernsehen. Um Leute “einzutüten”, wie immer so schön gesagt wurde, redet man ihnen zum einen ein schlechtes Gewissen ein (“Sie würden doch anderen damit helfen, wenn Sie sich dazu äußern. Zeigen Sie Verantwortung der Allgemeinheit gegenüber”) und zum anderen wird dann mit Geld gelockt (natürlich erst dann, wenn jemand nicht sofort zu TV-Aufnahmen bereit ist, wird zu diesem Mittel gegriffen). Und dann, das erinnere ich auch sehr gut, wird auf den Redakteur Druck ausgeübt (“Hast du den nun endlich überredet? Bis heute Abend ist das Interview mit dem im Kasten, verstanden?”). Entsprechend gereizt ist dann eben die Mail, die der Redakteur Marius kurz darauf schrieb, nachdem dieser nicht mehr geantwortet hatte:

"HALLO MARIUS,

WÜRDE MICH SEHR FREUEN, NOCHMAL WAS VON DIR ZU HÖREN BZW. ZU LESEN !!!

BESTE GRÜSSE
HEIKO"

Marius hat sich zum Glück nicht weichkloppen lassen, denn all die netten Worte, all die Versprechungen und Streicheleinheiten seitens der Redakteure sind in dem Moment unbedeutend, in dem das Material gedreht ist. Dann hätte sich der “nette Heiko” keinen Moment mehr länger für Marius interessiert, sondern wäre längst auf der Suche nach dem nächsten TV-Opfer.

Das zeigt doch einmal mehr, wie es in den Medien zugeht: Wer nicht bereits mit 14 mit dem anderen Geschlecht nackt Erfahrungen gesammelt hat gehört den Hasen. Interessant sind natürlich auch Erfahrungen mit 11 oder 12, diese werden dann aber eher zum Skandal aufgebauscht. Wer nicht dieser Norm entspricht muss einer anderen Spezies angehören und sollte am Besten schnellstmöglich in die Klinik eingewiesen werden. Wer nicht den Idealen entspricht muss in diversen Shows an diese Ideale angepasst werden oder man macht sich schlicht und einfach über ihn lustig.

Die Medien lehren uns, dass von Andersartigen immer eine große Gefahr ausgeht. Ob dies nun die Christen im frühen Rom, die naturverbundenen Einsiedler im Mittelalter oder die Juden im dritten Reich waren: Schon immer haben die Regierungen und Medien den Menschen Angst vor dem Andersartigen gemacht. Das ist heute nach wie vor so. Man kann so etwas nutzen, um Frust zu kanalisieren und um immer einen Verantwortlichen zu haben - oder eben jemandem, über den man sich einfach lustig machen kann, wenn es einem schlecht geht. Sozusagen der Kasper im Wandschrank, den man bei Frust rausholt und abschellt um sich der wahren Ursache des Problemes zu entziehen.

Damals wie heute: Brot und Spiele!

hallo ich meld mich auch mal wieder bin dem magazin immernoch treu geblieben :wink:

netter artikel aber der vorletzte satz lässt mich schmunzeln…

„Marius hat sich zum Glück nicht weichkloppen lassen, denn all die netten Worte, all die Versprechungen und Streicheleinheiten seitens der Redakteure sind in dem Moment unbedeutend, wo das Material gedreht ist.“

es wundert mich dass insbesondere sie (oder auch du was auch immer bevorzugt wird) als journalist diese satzkonstruktion wählen. in einem temporalsatz gibt es keine konjunktion „wo“ auch wenn sich dieses wort in den lezten jahren quasi zur universalkonjuktion entwickelt hat. jetz nich falsch verstehen es is nich so dass es mich stören würde ich verwende dieses „wo“ auch das ein oder andere mal falsch. ich bin auf jeden fall ein verfächter der these dass die sprache lebt und sich immer weiterentwickelt auch wenn mir die letzten entwicklungen vor allem bezüglich des immer mehr verbreiteten kanackenslangs überhaupt nicht zusagen (ab nem gewissen punkt sollte sprache denke ich auch einfach gepfelgt und erhalten werden damit sie nicht total verwahrlost). jedenfalls ist es mir direkt ins auge gesprungen auch wenn es das eigentlich gar nicht mehr dürfte wo ich doch endlich aus der schule raus bin…aber es is ja auch ne art blog in dem man quasi schreiben kann wie man will.andererseits isses natürlich auch ein format welches möglichst seriös und professionel wirken soll ich weiss nicht wie man da so eine kleinigkeit handhabt … den meisten ist es wahrscheinlich eh nicht aufgefallen :wink:

naja viel gelaber um ne kleinigkeit ich wollte es nur einfach mal erwähnt haben… auch wenn das jetzt bestimmt teilweise etwas hochgestochen und spießerisch klang keine angst so bin ich eig nich denke^^

mfg

Vor allem wundert mich diese Schreibweise aus der Feder eines Hamburgers. Wir Schwaben schreiben und sprechen eigentlich schon immer alles mit dem Wörtchen wo. Mal auf Hochdeutsch übersetzt unter Beibehaltung der Grammatik ein paar Beispiele:

[ul][li]Dem Fernsehkritiker seine Seite, wo es auch ein schönes Forum gibt, besuche ich wieder, weil es einer von den wenigen Orten ist, wo man im Internet noch auf ein bisschen schlaue Leute trifft.[/][/li][li]Der Fernsehkritiker wo alle vierzehn Tage eine neue Folge veröffentlicht ist von Hamburg.[/][/li][li]Wissen tun das nur die wo sich auch den Schund im Fernsehen anschauen.[/][/li][li]Der GEZler wo gestern gekommen ist hat wissen gewollt ob der Nachbar der wo über uns wohnt auch einen Fernseher hat. Ich habe dem dann die Türe gezeigt die wo er hinaus gehen soll. Und wenn er nicht geht rufe ich die Polizei die wo ihn dann raus schmeißt.[/][/ul][/li]Natürlich ist der letzte Satz erdacht.
Soweit mein kleiner Ausflug in die Welt des zweitbeliebtesten Dialektes in Deutschland nach dem Sächsischem.

Moment! Das „wo“ bezieht sich hier auf eine zeitliche Angabe, nämlich „dem Moment“. Insofern ist das vollkommen korrekt und zulässig!

„Verfechter“ schreibt man übrigens mit E - und dass du Großbuchstaben nicht verwendest, hat das Lesen sehr anstrengend gemacht… aber das soll jetzt nicht spießig klingen :mrgreen:

EDIT: Hab es nun dennoch geändert, denn hier soll bitte inhaltlich diskutiert werden und nicht über einen Halbsatz! :wink:

hä?
also jetzt bin ich erst recht verwirrt. grade weil es sich ja auf eine zeitangabe bezieht ist es doch falsch…weil „wo“ keine zeitliche konjunktion ist zumindest dachte ich das immer und so wurde es mir auch beigebracht. hier mal alle konjunktionen die ich gefunden habe: http://www.canoo.net/services/OnlineGra … poral.html ein „wo“ taucht da nicht auf und ich habs bisher auch nicht gefunden aber vll gibt es das ja doch irgendwo. gibt es denn hier keinen dt leherer oder so der uns aufklären könnte? xD

lol@ „verfechter“ ^^ und ich dachte immer das wort käme von „fächer“…ne aber es war schon fast spät und ausserdem is das hier n forum da daruf einem das schon mal passieren :stuck_out_tongue:

ok in foren bin ich es eigentlich nicht gewohnt auf möglichst korrekte rechtschreibung zu achten aber wenn hier aufgrund der besseren lesbarkeit und der besseren verständlichkeit wert darauf gelegt wird dann werde ich mich ab jetzt auch daran halten, auch wenn es mich jetzt mehr Aufwand kostet und ich nicht mehr so schnell drauf los schreiben kann. Bei den ein bis zwei Posts im Jahr kann ich das verkraften. :smiley:

Zum EDIT: Dann sage ich eben auch noch mal etwas inhaltliches zum Thema. :slight_smile:
So wie du die Vorgehensweisen und Methoden der Redakteure an diesem Beispiel darlegst, zeigt sich für mich eigentlich nur eines: Die Redakteure sind Sklaven des Systems. Sicherlich nicht zu 100%, jedoch zeit besonders der letzte Teil, dass sie schlicht dazu gezwungen sind Menschen zu belästigen und auszubeuten.Natürlich gibt es immer wieder Leute, denen das nichts ausmacht, welche skrupellos genug sind oder sogar etwas „sadistisch“, welchen es Spaß macht leute zu verarschen, verletzen und auszunutzen. Aber ich denke, dass viele der Menschen ein schlechtes Gewissen aufgrund ihrer Arbeit haben. Natürlich lässt dieses mit der Zeit nach, es wird zur Normalität (genauso, wie sich ein Schlachter mit der Zeit daran gewöhnt jeden Tag Tiere zu töten; ob dies allerdings auch moralisch verwerflich ist, sei dahin gestellt) - der Mensch gewöhnt sich nunmal an fast alles - anders wäre diese Arbeit wohl auch nicht auf Dauer auszuhalten. Ich könnte jedenfalls nicht guten Gewissens jeden Tag meine Arbeit verrichten, wissend dass ich die Leute nur verarsche. Nun ist es allerdings auch sicherlich so, dass auch Ehrgeiz hinter der ganzen Sache steckt. Ich denke die meisten Menschen wollen ihre Arbeit so gut wie möglich verrichten und geben deshalb verständlicherweise auch nicht so schnell auf, da ist es vollkommen egal in welcher Branche man tätig ist, man will eben erfolgreich sein. Aber der wichtigeste Punkt ist sicherlich, dass, wenn sich die Redakteure ihrer Arbeit verweigern oder nur sehr mäßig erfolgreich sind, sie ganz schnell ihre Existenzgrundlage verlieren. Und da stellt sich ihnen natürlich die Frage im Falle einer Konfrontation mit einem eventuell zukünftigen Medienopfers „Du oder ich?“ Und die meisten Menschen entscheiden sich dann nunmal für das „Ich“ und setzen alles daran so effizient wie möglich Profit aus dem Opfer zu schlagen. Zusätzlich traurig ist dann oft auch, dass diese Leute sowieso schon wenig zu lachen haben in ihrem Leben und sie dann direkt nochmal einen auf den Deckel bekommen. Natürlich gibt es auch andere Wege sich der Frage zu stellen und zum Beispiel möglicherweise einfach zu kündigen mit dem Willen und der Entschlossenheit etwas anderes zu finden, was dann auch oft klappt. Dies funktioniert allerdings lediglich im Einzelfall; Es wäre ein unmögliches Unterfangen, wenn alle Redakteure sich einen neuen Job suchen würden, zumal die Konkurenz mit den gleichen Mitteln arbeitet. Es muss sich also prinzipiell etwas verändern. Ich weiss nicht ob dabei zum Beispiel ein Arbeiter-Boykott schon helfen würde. Ich denke jedenfalls, dass man nicht immer direkt nur eine Person oder einen Personenkreis für etwas verantwortlich machen kann. Es ist oft auch einfach das wirtschaftliche System, welches die Menschen dazu zwingt Dinge zu tun, die sie eigentlich gar nicht wollen, nur um die eigene Existenz zu sichern (wenn man mal von Arbeitslosengeld oder ähnlichem absieht). Dadurch wird das Wirtschaftssystem zur Perversion. Es ist nicht darauf ausgelegt mit Menschen als Produkte oder Waren zu handeln. Menschen haben Gefühle, Moral, Würde - all das hat tote Materie nicht. Diese Aspekte kommen in dem bestehenden System einfach zu kurz.
Es lassen sich ja auch all die Motive der Redakteure, wie zum Beispiel Ehrgeiz und Druck eine Aufgabe zu lösen etc in jedem anderen Bereich wiederfinden und sind für sich genommen auch in keinster Weise verwerflich. Sie werden es erst wenn der Mensch zum zu behandelnden Objekt wird (es gibt natürlich auch andere Branchen wie z.b. Frisör o.ä., bei denen es fst unmöglich ist gegen den Willen des Kunden Profit aus ihm zu schlagen, es kommt von daher auch immer auf die Branche an sich an, jedoch lassen sich Menschen fast in jedem Fall ausnutzen).

Abschließend möchte ich noch auf die Analogie zum Finanzbeamten hinweisen. Hier wird der Druck besonders deutlich, da sie ja nach Erfolg bezahlt werden. Ich will damit nicht sagen, dass sie alle eigentlich unglaublich gute Menschen wären, aber was haben sie schon für eine Wahl? Die Geschichten über die der Fernsehkritiker letztens berichtet hat, zeugen ganz klar Dreistheit und Skupellosigkeit, meines Erachtens jedoch auch von Verzweifelung.
Ich denke es gibt kaum jemanden, der sich mal gesagt hat, er will Finanzbeamter werden und ist das dann tatsächlich auch geworden. Die Zukunft ist immerhin ungewiss und man wird zunächst erstmal nie das, was man sich auch vorgenommen hat zu werden, sondern man nimmt erstmal das, was man kriegen kann, auch wenn es dann vielleicht mal Finanzbeamter ist (man besitzt ja nunmal nur in den seltensten Fällen freie Entscheidungsfreiheit zwischen den Jobs; der Fernsehkritiker wusste vor zehn Jahren bestimmt auch noch nicht, was er heute einmal sein würde). Man sagt sich womöglich in so einer Situation „Ach, so schlimm, wie alle immer sagen, wird es schon nicht sein“ und probiert es einfach mal aus „nur so als Zwischending, bis man was richtiges gefunden hat“. Und die Leute die dort arbeiten sind ja auch nur Menschen. Ich glaube, dass wenn man mit ihnen zusammen arbeitet, man relativ gut mit ihnen klarkommen kann. Und schon vergehen die ersten paar Jahre und der Ehrgeiz sich einen neuen Job zu suchen schwindet immer mehr, weil „es ist ja doch ganz nett“. Und so denke ich, „entstehen“ neue Finazbeamte (natürlich nicht nur ausschließlich), wie es in jedem anderen Job auch der Fall ist (wobei es hier natürlich immernoch einen großen Unteschied macht, immerhin geht es hier um Verbeamtung). Und es stellt sich auch die Frage, was die Finanzbeamten denn tun sollen, wenn sie es einmal sind und merken, dass der Job schlussendlich doch nicht so geil ist. Ihn hinschmeissen und Arbeitslosigkeit riskieren? Wem nützt das? Es kommt ja doch immerwieder jemand neues nach. Und was interessieret es uns als Verbraucher von wem wir nun ausgenommen werden? Von Herrn Müller oder lieber von Herrn Meyer? Es macht keinen Unterschied.Die Welt wird nicht besser daurch, dass die Arbeit jetzt jemand anders macht. Nur Herrn Müller wäre insofern geholfen dass,er sich nicht mehr mit moralischen Entscheidungen plagen muss. Seine Arbeit ist eventuell legal, jeodch noch noch lange nicht legitim. Und so ist es vielleicht das Beste, wenn er seiner Arbeit in Zukunft einfach gewissenhafter nachgeht, mit dem Gedanken, dass nicht jemand, der noch skrupelloser vorgeht als er, seinen Platz einnehmen könnte. Somit tut er womöglich nicht gleich etwas gutes, aber er verhindert Schlimmeres.

So ich weiss das ist ein unmenschlich langer Text und die fünf, die ihn sich durchlesen, werden womöglich feststellen, dass er wohl teilweise etwas abgehoben oder realitätsfern ist und ich mich etwas in Rage reschrieben habe. Auch wenn ich so weit ausgeholt habe, soll das Ganze sicher nicht ein generelles Urteil darstellen, es ist vielmehr ein Gedankenzweig, auf welchen ich hinweisen möchte. Es gibt noch unzählige andere Möglichkeiten und Darstellungsweisen und ich will nicht behaupten, dass meine die einzig wahre sei. Es ist mir unmöglich alles aufzuführen, was wichtig ist und sachgemäß und gerecht zu behandeln. Ich will nur, dass neben der üblichen Betrachtungsweise die Sache auch mal anders angegangen wird, das Denken anregen, eine Diskussion starten.
Ich bin ein Menschenfreund und sehe grundsätzlich immer das Gute in einem Menschen, so schlecht er auch nach außen wirken mag. Ich denke das wird in meinem Text auch deutlich und ist traurigerweise wahrscheinlich eine utopische wenn auch optimistisch-positiv naive Annahme. Ich schiebe zunächst ausschließlich dem System, insbesondere dem Wirtschaftssystem alle Schuld in die Schuhe, welches schlussendlich natürlich auch von Menschen gemacht wurde. Es kommt eventuell so rüber als sei ich verblendet, ein klarer Gegner des Systems oder ein Verschwörungstheoretiker oder etwas ähnliches. Ich will nur noch mal darauf hinweisen, dass dies nur ein Aspekt ist, auf den ich hinweisen wollte, den ich jedoch nicht als den ultimativen und alleinigen Hauptgrund ansehe. Versteht mich da bitte nicht falsch. Ich bin einfach nur jemand, der sich gerne Gedanken macht und nicht immer auf die plausibelste, naheliegendste einfachste Lösung aus ist. Viele nennen mich auch einen Querdenker.

Alles in allem ist der Text wohl etwas zu lang und zu krass und ich bitte euch zu intelligent filtern und zu schlussfolgern und nicht jedes Wort für wahr zu nehmen.

MfG

PS: Das hast du nun davon Fernsehkritiker…Ich habe das auch nicht kommen sehen :X
Bin gespannt auf die Rechtschreibkontrolle ^^

Der arme Heiko… :smt005
Ob der deswegen rausgeflogen ist ?
Das sieht so aus, als wäre es ihm ziemlich wichtig gewesen :smiley:

"HALLO MARIUS,

WÜRDE MICH SEHR FREUEN, NOCHMAL WAS VON DIR ZU HÖREN BZW. ZU LESEN !!!

BESTE GRÜSSE
HEIKO"

Vor so einem “freundlich-überredenden” Ton der E-Mail haben mich meine Eltern früher als Kind gewarnt…

Vor so einem „freundlich-überredenden“ Ton der E-Mail haben mich meine Eltern früher als Kind gewarnt…

Du meinst eher nach diesem Motto:

[video]http://www.youtube.com/watch?v=iBKlz7krJy4[/video]

Danke, jetzt darf ich mich wieder 2 Stunden mit Metal zudröhnen, bis ich den Ohrwurm wieder rausbekomme! :smiley:

@Topic:
Ich finde die Reaktion von Marius sehr gut, hätte vielleicht nochwas „böses“ hinterherschreiben können, wie „Schreien Sie mich nicht an!“ oder ähnliches.
Wieder interessant zu sehen, wie naive Leute gekördert werden sollen, denn gäbe es keine naiven Leute, gäbe es auch sowas wie Extra nicht^^, obwohl es mal spannend zu sehen wäre, wenn dieser Marius wirklich bei EXTRA mitgemacht hätte, in Form einer Undercoverermitlung 8) , so ähnlich eben wie bei dem von „Das Model und der Freak“
:smt006

Hallo zusammen,

ich bin derjenige, der dem Fernsehkritiker das Material hat zukommen lassen, zunächst erst einmal ein Lob, wie es „verarbeitet“ wurde.

Wieder interessant zu sehen, wie naive Leute gekördert werden sollen, denn gäbe es keine naiven Leute, gäbe es auch sowas wie Extra nicht^^, obwohl es mal spannend zu sehen wäre, wenn dieser Marius wirklich bei EXTRA mitgemacht hätte, in Form einer Undercoverermitlung 8) , so ähnlich eben wie bei dem von „Das Model und der Freak“

Ich hatte wirklich kurz mit dem Gedanken gespielt, mich dann aber einem guten Freund anvertraut und mir nochmals extern sagen lassen, dass ich mich danach nirgendswo mehr blicken lassen könne, da man sowieso ja irgendwie identifiziert wird.
Ein Grund dort mitzumachen wäre gewesen, mich dann dem Fernsehkritiker anzuvertrauen mit dem Angebot, exklusiv darüber zu berichten, wie dann die Drehtage etc. verlaufen und wie das ganze vonstatten geht. Aber ich glaube, diese Variante war besser.
Und unfreundlich wollte ich auch nicht werden, denn die Redakteure stehen schon unter einem gewissen Druck, wie ja hier nochmal bestätigt wurde.
Zum Glück ist mein Profil vollständig geschützt, sodass da nichts herausgelesen werden konnte.

Du hättest aber einen Knebelvertrag unterschreiben müssen, noch bevor Du irgendwas Interessantes zu berichten gehabt hättest, und dann kann es schnell unangenehm werden.

Danke, jetzt darf ich mich wieder 2 Stunden mit Metal zudröhnen, bis ich den Ohrwurm wieder rausbekomme! :smiley:

Selber Schuld, wenn man das „BibelTv“ in der Ecke nicht bemerkt.

Wie gesagt, Fernsehn scheint sich einigen ursprünglicheren und hässlicheren Eigenarten der Unterhaltung aus früheren Tagen immer mehr zuzuwenden. Was früher der Pranger/Galgen oder das Kolosseum oder die bärtige Frau im Zirkus war, ist heute eben der Freak, den man im Fernsehn immer wieder gerne zeigt.

Ich selbst erhielt vor einiger Zeit auch so eine Anfrage:

Hallo XXX,

als Redakteur der „Barbara Karlich“-Show recherchiere ich gerade zu einem Thema, welches die Zielsetzung hat, Vorurteile, die bestimmten Personen gegenüber gehegt werden, im Rahmen der Sendung zu entkräften. In weiterer Folge wird es auch darum gehen, dass der erste Eindruck vielleicht doch nicht immer der richtige ist. Und in diesem Zusammenhang versuche ich jetzt bei dir mein Glück. Denn mitunter kursieren auch sehr viele Gerüchte und Vorurteile betreffs der Gothic-Szene und nicht selten steckt man deren Vertreter in eine Schublade, die ihnen aber nicht gerecht wird.

Inwieweit sind dir derartige Klischees auch bekannt bzw. wurdest du auch schon mit gewissen Vorurteilen konfrontiert? Falls ja, welche waren das und könntest du dir vorstellen, über eben jene Vorurteile im Rahmen der BK-Show zu sprechen? Ich würde mich natürlich in diesem Fall auch noch persönlich mit dir treffen, um Details zur Sendung abzuklären.

Ich sag schon einmal vorab herzlichen Dank!

Lg,
Rene

Von mir kam natürlich eine Absage und eine entsprechen höfliche aber offene Antwort bezügllich meiner Erfahrungen zu solchen Shows. Übrigens, Barbara Kalich ist bei uns eine schon ewig laufende Talkshow, vielleicht etwas anspruchsvoller als Brit oder Vera am Mittag, aber immer noch einfach nur aufs Gaffen aus.
Eine Bekannte aus der Neo-Pagan-Szene war mal bei dieser Talkshow zu Gast, wurde ständig unterbrochen und es wurde ihr nicht erlaubt, über die wahren Hintergründe ihres Glaubens zu sprechen. Als sie dies mehrmals versuchte, sagte man ihr, sie würde hinausgebracht, wenn sie weiterhin die Aufnahmen stören würde. Anschließend wrude auch noch einiges aus ihren Erzählungen herausgeschnitten und verfälscht abgespielt.
Diese Mail bekamen übrigens auch sehr viele meiner Bekannten aus der Gothic-Szene. Sie haben alle abgesagt mit mehr oder weniger freundlichen mails.

@minderheitenmitglied: Woher haben die eure Mailadressen?

Was ich vor allem sehr faszinierend finde, dass die Redakteure ihre ich nenns mal Opfer mit du anreden. Höflichkeitsformen scheinen wohl absolut nicht mehr in Mode zu sein. Wenn das in Foren nicht gemacht wird sehe ich das noch ein. Aber eine offizielle Anfrage per Mail ist und bleibt noch immer ein Brief. Ist ja nicht so, dass man mit denen beim Freibiersaufen in der Sendezentrale auf Brüderlichkeit getrunken hätte.
Vielleicht bin ich da ja etwas zu altmodisch oder förmlich, aber mich würde das stören und die passende Antwort hätten sie demtensprechend auch zu erwarten.

Ich fands auch komisch wie die gedutzt haben.

Ich hätte eig auch keine Smilys erwartet oder sonstiges.

Gefühlslose Emails indenen man sietzt. Das erwartet man eigentlich.

Was mich interessiert hat ist wieviel Geld man bekommen würde.
Wenn der Preis hoch genug ist hätte ich da mitgemacht :confused:
Was soll schon passieren. Wenn das irgendein Bekannter oder Verwandter sieht würde ich einfach sagen das das Geschauspielert ist oder man sich was ausdenken musste. Naja wenn er das Geld nicht braucht. Einfacher geht es kaum.

Vielleicht bin ich da ja etwas zu altmodisch oder förmlich, aber mich würde das stören und die passende Antwort hätten sie demtensprechend auch zu erwarten.

Da geb ich dir Recht, hat mich auch eher verwundert. Vermutlich wollen die Redaktuere bei nicht so hellen Leuten „cool“ sein und nicht als „Spieser“ daherkommen. So wie es die GEZ doch auch schon macht:
[video]http://www.youtube.com/watch?v=Z5u8bOEwvQk[/video]

Die hatten nicht meine ofizielle Mailadresse. Sie haben mir auf Myspace geschrieben. Da kriegt man wohl am Besten die passenden Zielgruppen alle auf einen Haufen. Das ist ja auch irgendwie eine Plattform zur reinen Selbstdarstellung.

Also was die “Entlohnung angeht”, so hab ich Gerüchte von Spesenbezahlung bis zu Grenzen von ca. 2000 Euro gehört, was schon ziemliche Kohle is, aber ich vermute, die meisten Angebote liegen eher bei 500 rum, wenn die Person nicht extrem einzigartig ist.

Haha, offensichtlich hat niemand Lust etwas zu mir zu sagen^^
Ist es euch einfach zu doof oder ist es zu lang? :smiley:

eindeutig zu lang. wenn du solche Texte bringst, dann bitte in ordentlicher Essay-Form. Mit Einleitung, Hauptteil und Resumé. :wink: