Viva la TV Revolucion!

[Ich hau das mal hier hin, damit man es im Internen nicht übersieht]

Weil es gerade in der aktuellen Folge mal wieder kurz angeschnitten wurde: Die ÖR werden kritisiert und das sollte nicht in Frage gestellt werden. Da läuft einiges schief und FKTV bildet dafür oft eine wichtige Grundlage, um zu zeigen, wo es mangelt.
Aber es gibt ja auch das einfache Argument, dass es leicht ist, nur zu meckern und keinen Lösungsvorschlag zu haben. Warum wird also nicht auch einmal daran gearbeitet? Das kann man doch auf sehr verschiedene Arten angehen. Sei es mit einem Konzept, das gemeinsam im Forum ausgearbeitet wird, einem Aufruf dazu in FKTV oder auch über eine bundesweite Umfrage/Anzeige. Letztendlich könnte daraus ein ziemlich große Aktion werden und MG zusätzlich noch bekannter werden lassen.

Ich hab dazu verschiedene Gedanken, die variabel miteinander kombiniert werden können. Dabei sollte es auch nur zweitrangig um die Finanzierung gehen. Dass der Rundfunkbeitrag in der Form beschissen ist und das sowieso besser per Steuer machbar wäre, sollte denk ich klar sein.

[B]Schritt 1[/B]

Wichtig sollte für ein Konzept erstmal eine Frage im Mittelpunkt stehen:

[B]1.) Nicht das, was Deutschland will, sondern das, was Deutschland braucht:[/B]

Es darf nicht um das gehen, was gewollt wird. Ich mag auch Zucker. Zucker find ich lecker. Ich will jeden Tag Zucker essen. Aber das ist nicht das, was ich brauche. Ohne eine mehr oder weniger ausgewogene Ernährung schade ich mir aber selbst.
Genau so müssen mir die ÖR geben, was ich brauche - nicht das, was ich will. Eine Quotenerhebung sollte daher vielleicht gar nicht erst durchgeführt werden. Also müsste zunächst festgestellt oder zumindest eingegrenzt werden, was Deutschland braucht. Das könnte ich alleine nicht bestimmen, zumal das doch etwas anmaßend wäre. Das muss gemeinsam gemacht werden. Jeder sollte dabei das Ziel haben, möglichst objektiv zu sein. Die eigenen subjektiven Interessen sind dabei relativ unwichtig.

Als Beispiel kann dafür die Übertragung der Fussballweltmeisterschaft herangezogen werden. Für viele ist Fussball nur ein doofes Spiel, bei dem 20 Männer einem Ball hinterherrennen und die TV-Rechte dafür wären nur rausgeworfenes Geld. Es gibt aber genauso viele, die eine WM gespannt und mit hohem Interesse verfolgen. Es sind zwei gegensätzliche Meinungen, bei der keine Seite im Recht oder Unrecht ist. Ob es die Übertragung nun wert ist, muss debattiert werden. Zufrieden werden niemals alle sein, ein gesunder Mittelweg, bei dem sich beide Seiten Zugeständnisse machen, sollte aber doch irgendwie machbar sein. Dafür gibt es ja auch alternative Programme zum Ausgleich.

[B]2.) Was braucht Deutschland also vom ÖR?[/B]

Hier lassen sich sicherlich 100+ Fragen finden, die zum Thema gemacht werden müssen. Sei es nun zu den Inhalten oder auch zu den Strukturen des ÖR.

[B]2.1) Wieviele Sender werden benötigt?[/B]

Wir haben ARD, ZDF, WDR, MDR, SWR, RBB, NDR, […], XYZ, die teilweise sogar in Konkurrenz zueinander stehen. Reichen nicht beispielsweise 5 Sender, auf die das gesamte entschlackte Programm verteilt wird?
Wie könnten die Sender jeweils vom Programm her aussehen? 1 Sender für Information, 1 Sender für “Unterhaltung” und 1 Sender für “Kultur”? (Je nach dem wie sehr man Unterhaltung und Kultur unterscheidet und definiert). 1 Kanal für Kinder und Heranwachsende? Sollte das Programm gemischt oder thematisch dediziert sein?

[B]2.2) Wie sieht es mit der Integration aus?[/B]

Seh- und/oder Hörbehinderte werden kaum ausreichend versorgt. Sie müssen aber unbedingt ebenfalls mit Inhalten versorgt werden. Wie umfangreich muss dieses Programm gestaltet werden? Ist ein 24/7 Programm überhaupt nötig? Sollte jede Beeinträchtigung einen eigenen Sender bekommen? Tagesaktuelle Berichte und Liveübertragungen der Nachrichten könnten parallel zu den regulären Sendungen wie der Tagesschau übertragen werden, während das restliche Programm an die Behinderung angepasst wird. Während am Sonntag zum Beispiel der Tatort läuft, könnte auf einem Integrationssender eine Hörfilmfassung laufen, sei es nun vom Tatort oder einem anderen Film.

[B]2.3) Welche Inhalte sollte es geben?[/B]

Wie sieht es mit dem Programm aus? Was ist mit Fremd- und Eigenproduktionen? Ist die Förderung von Serien wie dem Tatortreiniger wichtig? Brauchen wir den Tatort? Brauchen wir den Fernsehgarten? Eine gescheiter Sendeplan muss in jedem Fall erstellt werden, damit keine hochwertigen Sendungen (Walulis und co.) im Nachprogramm versendet werden, ohne dass es jemand mitbekommt. Stattdessen haben wir den aktuellen Aktienkurs.
Brauchen wir das ZDF Montagskino? Was ist mit US-Serien? Was ist mit internationalen Filmen? Auf arte laufen/liefen tolle Sachen wie Breaking Bad oder Animes wie Ghost in the Shell in deutscher Erstausstrahlung. Auch das ist Kultur.
Was ist mit Musik? Auf ZDF_neo laufen vereinzelt sehr tolle Konzerte. Es könnten hier nationale und natürlich auch internationale Interpreten verschiedener Genres vorgestellt und gefördert werden. Wann sollten diese Konzerte laufen? Was spricht dagegen, diese zum Beispiel am Nachmittag/Vorabend im direkten Hauptprogramm zu zeigen?

[B]3.) Was darf nicht im ÖR stattfinden?[/B]

Was für Inhalte sollten absolutes Tabu sein? Was spricht zum Beispiel gegen eine Verbannung von Boulevardmedien wie Brisant? Sie dienen keinem Zweck, sondern sind eher noch schädlich. Bei Interesse daran können auch die Privatsender angesteuert werden.
Was ist mit politischer Einflussnahme? In den Gremien sollte es nur neutrale Parteien geben, was ist aber mit Talksendungen wie Maischberger, Jauch und co.? Sollten Gäste aus Parteien nicht mehr zugelassen werden oder ist es wichtig, ihnen eine Bühne zu geben?
Was ist mit Werbung? Ist sie als Finanzierungsmittel in Ordnung oder sollte sie komplett aus dem Programm verschwinden?

[B]4.) Frage XYZ[/B]

weitere Themen (wie Mediatheken und Radiosender) bitte hier einfügen

[B]5.) Wie wird der ÖR finanziert?[/B]

Als abschließende Frage und auch erst dann sollte die Finanzierung betrachtet werden, um zu sehen, ob das bis dahin konzipierte Idealbild umsetzbar wäre. Dafür ist natürlich Transparenz wichtig, um zu sehen, was wieviel kostet.
Dabei ist es erneut wichtig, einen gesunden Mittelweg zu finden. Inhalte kosten Geld, Qualität ebenso. Zu Lasten der Qualität sollte nicht gespart werden - das bedeutet aber natürlich nicht, dass das Geld unüberlegt verschwendet werden kann.

[B]Schritt 2[/B]

Wenn man das im Forum (vielleicht auch als extra erstelltes Unterforum zur Übersichtlichkeit) zur Diskussion stellt, kann ja jeder mitmachen, wer will. In einer FKTV-Folge könnte dann auch mal direkt darauf hingewiesen werden, damit es jeder mitbekommt. Es gibt ja auch genügend Möglichkeiten, um Umfragen im Netz stellen zu können, ohne dass es nur im Forum stattfinden muss - einfach etwas auf www.fernsehkritik.tv/umfrage zur Wahl stellen. Vielleicht schafft man es als Community gemeinsam, ein mehr oder weniger als ideal akzeptiertes Sendersystem zu erstellen, welches dann propagiert werden kann.

Es sagen ja immer alle, dass das System verkrustet ist… und es sei so kompliziert und hü und hott und palimm palimm. Wenn man aber kein konkretes Ziel vor Augen hat, kann man eben jenes auch nicht verfolgen.

Das könnte dann ganz einfach und leicht übersichtlich präsentiert werden, damit jeder weiß, wie das System aussieht. Ein attraktiver Name wäre sicher auch hilfreich, auch um sich von irgendwelchen Randgruppen (Reichsbürger etc.) distanzieren zu können. Pegida ist zwar doof, der Name ist aber sehr eingängig.

[B]Schritt 3[/B]

Das fertige Konzept mit Sender- und Programmvorstellung muss dann bekannt gemacht werden. Als Vergleich fällt mir das Abosystem von MG ein. Vorher zu unübersichtlich, in Zukunft wahnsinnig leicht verständlich. Genau so kann man eine Gegenüberstellung aufzeigen. Vorher waren es so und so viele Sender, jetzt wären es beispielsweise nur noch 5. Da reicht schon fast eine kleine Tabelle.

Das müsste dann natürlich in FKTV angesprochen werden, in den sozialen Medien sowieso. Warum aber nicht auch eine Anzeige in einer größeren Tageszeitung schalten? Eine Anzeige könnte durch die Community finanziert werden - ich glaub, wenn genau bekannt ist, wofür eine Spende verwendet und welches Ziel damit verfolgt werden soll, ist der Geldbeutel lockerer. Gerade bei diesem Aufregerthema. Vielleicht fühlen sich die Leute von GEZ-boykott und co. ebenfalls angesprochen und füllen die Kasse. Je mehr, desto besser.

Ich bin mir sicher, dass das mehr Aufmerksamkeit bekommen würde, als ein Stand in Hamburg, um 120 Unterschriften zu sammeln. Es muss nur leicht ansteuerbar sein. Das ist ein Thema, das jeden einzelnen betrifft, weil jeder bezahlen muss. Wenn auf RTL Scheisse läuft, ist das vielen Leuten wohl egal. Betrifft die Leute ja nicht, weil sie dafür sowieso nichts zahlen.

[B]Fazit[/B]

Pegida war in aller Munde. Es war geschickt, gezielt die Unzufriedenheit zum Anlass zu nehmen, um eine Veränderung zu erreichen. Das Ziel von Pegida war nur bescheuert. Das waren Nazis und fertig. Problem war dabei zusätzlich, dass das Programm viel zu schwammig war und keiner wirklich wusste, was die nun wirklich wollen.

Mit der GEZ sind auch viele unzufrieden - also sollte es eine Veränderung geben. Eine Reform wäre aber ein gutes Ziel. Was spricht auch dagegen? Wie sollte man dagegen argumentieren können?

Selbst wenn man damit nichts erreicht und sich beim ÖR nichts ändert, kann so eine Aktion sehr viel Aufmerksamkeit auf Massengeschmack ziehen. Bis auf eine Anzeige würde das nichts kosten - und falls es dazu kommen sollte und die dann sowieso durch Spenden finanziert wird, gibts ja eh nichts zu verlieren, oder?

Was meint ihr? Größenwahn meinerseits? :voegsm:

Größenwahn! Wenn ich mehr Zeit habe, erweitere ich meinen Feedback. :voegsm::voegsm:

Größenwahn, aber durchaus interessanter Größenwahn.
Vor allem geht es im Prinzip nicht einmal darum wirklich etwas zu verändern, sondern eher darum den Diskurs zu befeuern.

Inhaltlich habe ich gerade kaum Zeit, aber eine Sache will ich loswerden:

Nicht das, was Deutschland will, sondern das, was Deutschland braucht:

Dieser Unterpunkt lässt sich ziemlich einfach und objektiv bewerten und das ganze ohne Fledermäuse.

Das was Deutschland „will“ wird so oder so auf den Privaten angeboten.
Das was Deutschland „braucht“ nicht, zumindest soweit es im Gegensatz zum „wollen“ steht.

Für Sport bedeutet das: Wenn die Privaten bereit sind die Lizenzen zu kaufen, dann haben die Privaten vorrang. Die ÖR dürfen Sport dann nur zeigen, wenn die Privaten nicht bereit sind Geld dafür auszugeben. (Wichtig dabei: Man muss dann, dass kaufen einer Sendelizenz auch mit einer Sendepflicht verbinden, wenn das nicht schon lange der Fall ist.)
Es ist halt schlichtweg nicht nötig, dass die ÖR Millionen für Sendelizenzen ausgeben, weil jeder Privatsender die Rechte liebend gerne selber haben will.

Und auch sonst kann man diese Regel durchaus anwenden, wenn die Privaten etwas zeigen, dann benötigt es kein ÖR Gegenstück.

Ausnahmen: Bildung, Nachrichten

Naja das nur kurz zum ersten Punkt.
Eine öffentliche Diskussion davon wäre durchaus interessant. Vor allem in Form eines dauerhaften Unterforums. Würde dem ganzen Format durchaus gut stehen denke ich.

Mit ist gerade noch ein Anagramm in den Sinn gekommen, das wir uns auf die Fahne schreiben könnten! Wir nennen uns dann die “Nörgler” und verhindern dann damit gleich, dass wir als Nörgler verunglimpft werden.

Neuer Öffentlicher Rundfunk Gegen … für Vorschläge, wofür L E und R stehen könnten, bin ich noch offen :voegsm:

Leidenschafts- und Einfallslosen Rundfunk

Wäre zumindest eine sehr leidenschafts- und einfallslose Idee um das Anagram aufzufüllen. :smiley:
Man muss nur dann den Anfang abändern ^^ zweimal Rundfunk ist irgendwie blöd

Neuer Öffentlicher Rundfunk Gegen [B]L[/B]eidenschafts- und [B]E[/B]infallslose [B]R[/B]edundanz :voegsm:

Ich glaube zwar nicht, dass das reale Auswirkungen hätte, aber so als Undercover-Maximal-Werbeaktion eine gute Idee.

Ich bin ziemlich idealistisch, bin aber auch sehr realistisch und weiß, dass das eher nichts bringen wird, aber man hätte dann ja trotzdem etwas konkretes in der Hand, das man dauerhaft als Gegenstimme gegen den derzeitigen ÖR erwähnen kann.

Der Werbeeffekt wäre, wenn erfolgreich, natürlich super - aber die Intention dahinter ist für mich dennoch absolut ehrlich. Ein reiner PR-Stunt/Vorwand wäre das auf keinen Fall und das würde ich mir auch nicht vorwerfen lassen. Lust daran zu arbeiten, hätte ich jedenfalls :slight_smile: