Videospieldoku vom ORF

In der letzten Sendung vom Wissens- und Zukunftsmagazin “Newton”, welches bei ORF1 zu sehen ist, waren Videospiele ein Thema. Wer mal schauen mag wie man so ein Bericht abseits von Klischees aufbauen kann, sollte mal reinschauen. Da steigt doch wieder die Sehnsucht nach “Neues”. Gut, dass es wohl im ORF für solche Themen eine Plattform gibt! :smt023 Was sagt ihr zu dieser Doku?

[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=oYtWsFX3-a0[/video][/spoiler]

Edit: die Newton-Sendung kann man sich auch jede Woche in der ORF Mediathek anschauen: http://tvthek.orf.at/programs/1306-Newton

Ich finde die Doku gut, mal nicht nach dem „Games und Gamer sind böse“ Prizip. Gut das ORF diese Dokumentation ausgestrahlt hat. Schön das dort wenigstens nicht die Gamer schlecht geredet werden.
Danke für den Link :slight_smile:

Guter Bericht im vergleich zu dem was RTL und Co so machen aber auch hier gibt es meiner Meinung nach, ein paar Kritikpunkte: In dem Beitrag wird so gemacht als gebe es Spiele mit einem Kunst Anspruch erst seit kurzen und als wäre das eine völlig neue Richtung. Tatsächlich gab es auch schon vor über 10 Jahren Spiele die diesen Anspruch hatten. Dann wird mir sehr viel Kategorisiert - Das ist der Arcade Spieler - Das ist der Online Spieler - Das ist Indie Spieler - Das ist die Casual Spielerin u.s.w. Tatsächlich sind Spieler, nicht nur was das alter betrifft, keine homogene Gruppe. Dann wird so gemacht als müssten Spiele für die Gesellschaft oder für jeden Einzelnen unbedingt einen Mehrwert haben um akzeptiert zu werden. Der Bericht endet ja auch mit der frage wann Spiele endlich damit anfangen die Gesellschaft zu ändern… Das ist völliger Blödsinn ! Warum dürfen Spiele um akzeptiert zu werden denn nicht einfach nur Spiele sein ? muss es dafür unbedingt einen Mehrwert geben, wie die angesprochene Konzentrationssteigerung u.s.w. ? Dann frage ich mich warum independent Spiele mit Französischen Schwaz-Weiß Filmen verglichen werden …nur weil Limbo S/W ist ? Der Punkt wurde jedenfalls sehr schlecht erklärt.

Nobody’s perfect. :wink:

Aber das ist mehr als nur ein Anfang hinsichtlich ausgewogener Berichterstattung. :smt023

Oh Gott, wie sie den Mass Effect 1 Soundtrack für den Anfang rausgekramt haben… :ugly Ein bisschen ZU episch.

Naja, jedenfalls muss ich mich Rekehtopa größtenteils anschließen.

Der Bericht geht schon in die richtige Richtung, ist aber meiner Meinung nach wieder zu viel allgemeines Blabla, was man schon irgendwo in der Art gehört hat. Ich denke da müsste man einige Themen (Gamefication/Indie-Games/E-Sport/Online Games usw.) mehr im Detail behandeln. Aber für jemanden, der damit nichts am Hut hat ist es wohl ein recht guter Überblick.

Ich werd mir die nächsten Sendungen mal angucken, danke für den Tipp! :smt023

@Rekehtopa: was heißt es wird so getan? Es ist meiner Ansicht nach tatsächlich so, dass Spiele mehr als nur unterhalten müssen um gesellschaftliche Relevanz zu bekommen. Um als “gesetzte” Alternative zu Filmen zu gelten und schlussendlich um als Kunstform anerkannt zu werden. Kann Dir da das Interview mit den Simon Krätschmer in der neuen Lotek64 (link s. Signatur) empfehlen, der sich ähnlich äußert zu dem Thema. Natürlich soll es auch Spiele geben die “nur” unterhalten, aber doch nicht hauptsächlich. Gerade durch die Interaktivität könnte man so viel vermitteln, Wissen viel einfacher zugänglich machen. Aber lieber beschränken sich die Konzerne auf Hollywood Balla-Balla ohne Anspruch, ohne Nachhaltigkeit. Und es ist auch nicht ganz von der Hand zu weisen das es unterschiedliche Spielertypen gibt. Jemand der sich beispielsweise den ganzen Tag Call of Duty, Modern Warfare und ander Shooter im wahrsten Sinne des Wortes reinballert, der wird für ein Indiespiel a la Limbo oder auch für Point & Click Advnetures kaum Geduld aufbringen können.

Ich sehe es auch so: Spiele KÖNNEN gute Kunst sein, aber nicht alle Spiele sind das meiner Meinung nach.

Ich habe seit wirklich längerer Zeit nichts mehr wirklich gespielt, aber ich finde die Idee hinter Minecraft prinzipiell gut. Bioshock war eigentlich auch noch ziemlich ziemlich gut wegen der unheimlich dichten, liebevollen Atmosphäre, der 50er Jahre Soundtrack in dieser Dystopie wirkt wirklich großartig. Relativ unabhängig davon findet man sowas z.B. in Blue Velvet von David Lynch wieder, wo Roy Orbisons „In Dreams“ verwendet wird…ohne witz - das klingt einfach nur creepy.

DAS Kunst-Game für mich ist aber ein sehr, sehr unbekanntes, ein Indie-Game, das sogar kostenlos ist soweit ich weiß.
Es heisst „In the Time Machine over the sea“ und ist eine Hommage an das Indie-Kult-Album „In the Aeroplane over the sea“. Man spielt einen Gitarristen und Sänger, der, angelehnt an den Original-Jeff-Mangum - sich durch das Lesen der Tagebücher von Anne Frank unglaublich inspiriert fühlt. Im Spiel verliebt er sich so in sie, dass er mit einer Zeitmaschine von „Tom York“ (Radiohead-Fans dürften lachen :wink: ) in die Vergangenheit reist und gegen die Nazis kämpft, um Anne Frank zu retten. Das Spiel ist liebevoll gestaltet, es spielt sich im Prinzip wie diese frühen Rollenspiele etc.; das Kampfsystem ist im Prinzip wie bei Pokemon (natürlich kämpft man selbst, nicht das Pokemon) und man spielt es relativ schnell durch, in 4 Stunden ist das eigentlich locker zu schaffen.
Das großartige ist die durchdachte Gestaltung: Man findet UNGLAUBLICH viele Anspielungen, das reicht schon von den Namen der Charaktere (die soweit ich weiß eben aus Copyright-Gründen leicht verändert wurden), man fängt auf der „Avery Island“ an, muss eine Naomi befreien, kämpft gegen einen „Two-Headed boy“ und und und…man lacht sich als Kenner eigentlich nur tot. Als es dann zum „Swag“ kommt, lag ich vor Lachen unterm Stuhl. Die ganze Geschichte ist hanebüchend und großartig.

Für jeden Liebhaber dieser Band ein Muss zum Spielen - ihr werdet viel lachen. Nur der Anfang ist schwer, ab dann wirds eigentlich immer einfacher.

Dieses Spiel zeigt eben auch schön, wie es zur Kunst werden kann. Der Hintergrund-Soundtrack besteht meistens aus Songs eben dieser Band Neutral Milk Hotel oder anderen Bands - im 8-Bit Format. Klingt wirklich ausgezeichnet und macht diese Retro-Nostalgie unbeschreiblich und großartig.

Simon Krätschmer :lol: Ist das dein Ernst Anchantia ? Hast du dir mal ein paar Live Profile angesehen ? die Leute spielen viele verschiedene Sache und es ist glaube ich ganz logisch das man WW2 spiele ab einen bestimmten Punkt nicht mehr sehen kann. Und was denkst du welsche Schubladenzocker Limbo gekauft haben ? Und was soll an Limbo die Gesellschaft verändern ? Spiele sind und bleiben Unterhaltung und sollten auch als solchen akzeptiert werden. Ob sie nun künstlerischen Anspruch haben oder nicht. Spiele die einen Spaß machen beim spielen werden nicht gekauft.

WO habe ich gesagt, dass Spiele die Gesellschaft verändern sollen? Nenne mir den Satz. Ich sage lediglich: plumpe Unterhaltung ist zuwenig um als ernste Kunstform akzeptiert zu werden. Scha Dir mal die Global Conflicts Reihe an: http://www.globalconflicts.eu/ - Diese Reihe spielt niemand nur um Spaß zu haben, sondern auch um Informationen zu bekommen, um zu lernen. Was ist daran so falsch? Plumbe 08/15 Unterhaltung kann doch nicht das Ende der Fahnenstange darstellen. Es muss doch auch was unter der Oberfläche geben. Ein schöne Beispiel wäre da das Spiel Rückblende: http://netzspannung.org/cat/servlet/Cat … 77&lang=de (Download)

Wie gesagt, man kann doch durchaus auch etwas inhaltlich gehaltvolleres aussagen als das typische Hollywoodszenario voller Klischees bei den üblichen AAA Spielen.

Spiele die einen Spaß machen beim spielen werden nicht gekauft.

Da muss ich Dir aber zustimmen! Denn andernfalls kann ich nicht verstehen warum gute Adventures im Regal liegen, während das x-te sinnlos-Weltkriegsgeballere wie blöde über die Theke geht…

Hallo Leute!

WO habe ich gesagt, dass Spiele die Gesellschaft verändern sollen? Nenne mir den Satz.

Durch die Worte

was heißt es wird so getan? Es ist meiner Ansicht nach tatsächlich so, dass Spiele mehr als nur unterhalten müssen um gesellschaftliche Relevanz zu bekommen. Um als „gesetzte“ Alternative zu Filmen zu gelten und schlussendlich um als Kunstform anerkannt zu werden.

habe ich auch verstanden, dass du meinst, dass Spiele die Gesellschaft verändern müssen/sollten. Du schreibst so, als würdest du der Ursprungsaussage zustimmen und alles in deinen Worten noch einmal wiederholen! Aber da du es jetzt richtig gestellt hast…^^

Und Grundsätzlich:
Ich persönlich fühle mich eher genervt davon, dass spiele nicht einfach nur unterhaltung sein dürfen… Dass die auch immer Bildung mittragen müssen und blabla! Können die nicht einfach Kunst sein, weil sie super designt sind und wundervoll aussehen? Kennt ihr vielleicht Baten Kaitos für den Gamecube? Das Spiel ist so wunderschön… Allein die Kreativttät der Städte (Scherenschnittdorf bsw.) sind schon der Wahnsinn!
Ich meine, ich finde „die Schatulle der Pandora“, „Gehirnjogging“, alle Sportspiele der Wii und so auch sehr wichtig, weil man sich durch sie geistig und auch körperlich trainieren kann, ja, allein dass man mit der Wii Sportlichkeit in die Welt der Videospiele gebracht hat, ist schon echt astrein.
aber können wir nicht auch einfach mal mit Mario durch die Gegend jumpen oder mit spiderman durch die lüfte schwingen?! Das sind jetzt nicht meine persönlichen Spiele, ich spiele eher sims oder die siedler, aber ihr versteht, was ich meine!

Dass es immer plötzlich was kreatives bei heraus kommen muss, finde ich einfach lächerlich… vor allen dingen dürfen sich einige sender da sehr gerne weit zurücknehmen, wenn ich an pro7-fernseh-kreationen wie „popp sich schlank“ denke!!!
jetzt kommts mir erst: nachher gibts bald öffentlich-rechtliche computerspielentwickler xDDDDD

Liebe Grüße! rofl

ÖR-Spieleentwickler wären leider zu zielgruppenorientiert und das einzige was dabei herauskäme wären Simulationen á lá “Opi im Altersheim”, Lernspiele nach “Wie mach ich mir nicht mehr in die Hose - Für-die-Großen-Edition!” und Adventures wie “Verpass keine Sendung!”, in denen du auf der Couch hocken musst, in den Pausen rechtzeitig Chips holen und auf Toilette gehen musst und bei etwaiigen Programmstörungen, wo das Bild der guten ÖR auf das der dämonischen Privaten geht, zurückschalten musst.

Meiner Meinung nach ist der Beitrag genau so, wie er sein sollte.
Einiges hätte ich anders ausgedrückt und etwas mehr differenziert, jedoch sieht man dort eins:
Es ist eine journalistische Glanzleistung - vor allem wenn man das an der üblichen “Mainstreamberichterstattung” misst.
Der Redaktion ist es gelungen, ein paar interessante Elemente aus einem unglaublich komplizierten Thema aufzufassen und so zu auszudrücken, dass es auch Laien verstehen.

Es wird wieder von Sammlern und nicht von “Freaks” geredet.
(Einschub: Früher gab es Menschen mit Hobbys und seltenen Interessen, heute nennt man sie “Freaks”, was eher negativ behaftet ist.)

Der Beitrag hat zwei wesentliche Aussagen:
“Das ist alles nicht so schlimm wie es oft dargestellt wird” bzw. “Die meisten Behauptungen entsprechen nicht der Realität” und “Entgegen der weit verbreiteten Ansichten haben Spiele viele positive Seiten”.

Bei diesem Thema auf “alles” einzugehen wäre einfach nicht möglich bzw. auch nicht angemessen. Der Beitrag ist jetzt schon ziemlich lang…
Der durchschnittliche RTL-Zuschauer ist mit mehr als 3-Minuten Input überfordert, ich sag nur Galileo “Ich erklär dir in drölf Sekunden die Welt”… Da bleibt verständlicherweise nur Zeit für Klischees!

Und ganz besonders lustig fand ich das Thema “Spiele im Allltag”:
Da wird sich der eine oder andere Payback-Süchtige doch wohl an die Stirn fassen, nach dem er den Sohnemann belehrt hat, wie schlimm seine 30 Minuten Handheld-Konsole am Tag sind.

Mit “Newton” haben wir wohl wirklich ein gutes Äquivalent zu “Neues”. Ich schaue gerade deren Bericht über die Schattenseiten von Facebook. Sehr interessant und auch hier: gut recherchiert und für die Allgemeinheit zu verstehen. Sowas wünscht man sich doch auch mal im ARD Programm.

[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=0Kna91HAnqw[/video]
[video]http://www.youtube.com/watch?v=33Z29tPTBkU[/video][/spoiler]

Es gibt auch seit sehr sehr langer Zeit schon gute Lernspiele für den PC, besonders ansprechend und gut gestaltet halte ich da die Reihe von Heureka Bioscopia, Chemicus, Pyhsikus etc.