Veto - Folge 10 : Astrologie

Wie exakt müsste es sein? Gleicher Stadteil? Gleiche Klinik? Gleiches Zimmer? Gleiches Bett?

Was mir halt als offenkundiger Unsinn auffällt: Er will keine Kausalität wissen. Also weder der Mensch beeinflusst die Sterne noch die Sterne das Leben der Menschen, nichts davon ist ursächlich für das andere. Was er sagt, um sich offensichtlich davor schützen zu können, dass man exakte Aussagen fordern könnte, legt gleichzeitig offen, dass es eben keinen Zusammenhang gibt. Entweder es gibt den Zusammenhang, dann könnte man es konkret machen oder es gibt ihn nicht, dann kann man bestenfalls damit rumspielen, hat aber nichts von wert.

Achja, ich könnte mir grad die Haare raufen, bei der Behauptung, Heilpraktiker hätten eine „gute medizinische Ausbildung“. Heilpraktiker kann man in Extremfällen in wenigen Tagen „Intensivkurs“ werden, wer glaubt ernsthaft, dass das annähernd soviel wert ist, wie ein Medizinstudium über mindestens fünf Jahre?

Sehr amüsant, dass der Unterschied der „seriösen“ gegenüber der „unseriösen“ Astrologie. Unseriös sind selbstverständlich immer die andern.

Aus Holgers Horoskop habe ich mitgenommen: Idealistischer Schütze ohne faule Kompromisse. Gewagte Aussage, wer nennt sich schon selbst gern Schütze. Äh ich meine natürlich idealistisch. Oder behauptet man sonst gern von sich faule Kompromisse zu machen? Ich komm grad nicht drauf, aber irgendwas davon muss ziemlich gewagt sein.

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Durch die Präzession der Erdachse sind die astrologischen Sternzeichen nicht mehr deckungsgleich mit den astronomischen Sternbildern. Gleichzeitig hat die Astrologie ihren Ursprung in der Deutung konkreter Konstellationen. Welcher Ansatz ist richtig? Warum ist der ursprüngliche Ansatz falsch?

Ich bin kein Astrologe.
Bin also nicht wirklich bewandert wie genau man darauf kommt.

Dass man die Positionen der Planeten aufgrund des Geburtszeitpunkts errechnen kann, verstehe ich noch.
Wie es mit dem Geburtsort zusammenhängt verstehe ich aktuell aber auch nicht.

Dein astrologisches Sternzeichen hat (glaube ich) heute nicht mehr viel mit der Position des astronomischen Sternenbildes zu tun.

Vielmehr sind die festgesetzten Sternenbilder in der Astrologie die Maßeinheit, an dem sich die “Messung” ausrichtet?

Ist nicht genau hier das Problem?

Man kann keine (wie dauernd gefordert) konkreten Aussagen über einen Menschen treffen, wenn man keine Informationen über die betreffende Person hat.

Angenommen er hätte keine Informationen über Holger gehabt, was hätte er Ihm dann sagen sollen?
Wahrscheinlich hätte er nur sowas sagen können wie: “Nächstes Jahr wird für dich das Jahr der Reflektion” und “Im Jahr 2020 werden große Dinge passieren”.

Da magst du recht haben. Ich will nicht weiter ins Detail gehen, aber so eine Entwicklung zum Weltlichen hin beginnt womöglich schon in dem Moment, da jemand versucht, seine mystische Erfahrung zu systematisieren und zu generalisieren; also in dem Moment, da aus einem Glauben eine Religion wird.

Was er gesagt hat, ist natürlich vieldeutig. Dass sich im kommenden Jahr für MG nichts Wesentliches ändern wird, was Erfolg und Misserfolg angeht, ist keine verwegene Vorhersage. Die Aussage zu 2020 ist schon etwas interessanter, kann aber so ziemlich alles meinen, was Holgers Karriere eine einschneidende Wendung gibt - und selbst das ist aus astrologischer Sicht nur wahrscheinlich, aber nicht sicher. Wenn etwas passiert, stand es in den Sternen. Wenn nichts passiert, hatte Holger Pech. Oder Glück.

Enttäuschend? Kann man so sehen, ja. Aber man muss Ludwig zugute halten, dass er gar nicht erst so tut, als wäre die Astrologie eine Art Wunderwissenschaft. Für ihn ist sie eine Art Langzeitwetterbericht, und die sind auch nicht präziser.

Und was das Charakterbild angeht:

Hier haben wir das Problem, dass es nun wirklich kein Problem ist, etwas über Holger herauszufinden Wenn man bei Google nichts über Holger fände, hätte Ludwig das eine oder andere vielleicht anders gedeutet. Merkur-Hermes beispielsweise, den er in Bezug auf Holgers Beruf so positiv hervorgehoben hat, steht nicht nur für Kommunikation und Gewitztheit, sondern auch für Täuschung und Lüge.

So ähnlich nehmen sie es selbst wahr, ja.

Zur Folge allgemein:

Es hat mich sehr gefreut, dass mal ein esoterisches Thema diskutiert wurde. Klemens Ludwig hat mich positiv überrascht, da er sich der Tatsache bewusst ist, dass sein Fachgebiet keine Wunder bewirken kann, und auch gar nicht erst den Eindruck erweckt, es wäre anders, ja sogar darauf besteht, dass die Astrologie keine Wissenschaft sei. Es scheint, als ahne er zumindest, wie sie wirklich funktioniert.

Was die Vermittlung seiner Ansichten angeht, hat er dasselbe Problem wie seriöse Vertreter der Parapsychologie: die paradoxe und flüchtige Natur der Wirkungen, die er untersucht. Sobald man sie festnagelt, sind sie entweder lächerlich oder weg, und es gibt keinen vorab erkennbaren praktischen Nutzen, der eine nähere Beschäftigung damit rechtfertigen könnte.

Er wird also niemanden überzeugen können, der nicht entweder von vornherein zu solchen Themen neigt oder sich im Horoskop so eindeutig wiederfindet, dass er nicht mehr an Zufall glauben mag.

Ich frag mich ja, wenn Astrologen nur aus der Position irgendwelcher Punkte am Himmel, Planeten, Sternbildern, dem Mond, der Sonne und Geburtsdaten etwas ablesen können, haben die denn dann nicht totale Angst vor der Automatisierung? Alle Dinge rund um Himmelskörper usw lassen sich auf Jahrhunderte hinweg vorhersagen und die Bedeutungen davon scheinen ja nach irgendeiner inneren Logik zu funktionieren. Also perfekte Vorraussetzungen für eine 100%ige Automatisierung der Berufssparte

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Wahrscheinlich ist es bei der Astrologie so, wie bei jeder anderen Religion und Ideologie auch.
Der Glaube daran beeinflusst dein handeln und dein handeln beeinflusst deine Ergebnisse.

Ein überzeugter Kapitalist wird wohl eher Reich als ein überzeugter Sozialist.

Nichts für ungut, aber vielleicht hätten in dieser Folge lieber die Hoaxillas das Interview führen sollen… Man hätte all diese “Erfahrungen”, dass Astrologie angeblich in so vielen Einzelfällen funktioniert, so wunderbar psychologisch demontieren können.

Außerdem hätte ich den Gast gerne gefragt, was eigentlich die Sterne für die 6 Mio. Opfer des Holocaust so vorausgesagt hätten. Hatten wahrscheinlich einfach Pech, dass Mars gerade so ungünstig im Aszendenten Snickers stand. Was für eine Schwachsinnswissenschaft (“Disziplin”).

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Oh Shit, kann ich meinen „Lebenszeitabo“ wandeln :grin:.

Astrologie scheint irgend wie vergleichbar mit Homöopathie und Heilpraktikern: Lebenshilfe.

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Ich bin bei 20 Minuten und kann schon nicht mehr. :smile:
Trifft A nicht ein, kann B eintreffen weil komplex und wenn B nicht geht, kommt C in’s Spiel… bis wir bei Z sind. Wenn Z nicht geht, machen wir bei A1 weiter.
Das ist doch keine Wissenschaft. Das ist nicht einmal ein Glaube.
Das ist ein Spiel ohne Regeln…

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Letztlich ist Astrologie eine Glaubensfrage, man ist entweder davon überzeugt oder eben nicht. Ich selber glaube nicht daran, kann aber nicht ganz ausschliessen, dass vielleicht doch etwas dran ist. Zumindest bin ich davon überzeugt, dass es Dinge gibt, die die Wissenschaften nicht ganz erfassen können.

Ich finde es auf jeden Fall gut, dass sich Holger einigermassen unvoreingenommen an die Thematik getraut hat (wahrscheinlich nicht ganz einfach nach jahrelangem berufsbedingtem Astro-TV-Schauen) und da auch jemanden in die Sendung geholt hat, den ich persönlich nicht als Scharlatan bezeichnen würde. Gross jemanden überzeugt wird er wahrscheinlich nicht haben, aber zumindest konnte er klar verständlich darlegen, wie ein Berufsastrologe arbeitet. Insofern hat diese Folge ihren Zweck erfüllt.

Vom Selbstversuch bin ich aber nicht wirklich überzeugt worden. Der Astrologe hatte eine Woche Zeit, das Horoskop zu erstellen, in dieser Zeit hätte er sich theoretisch im Internet ein umfassendes Bild von Holgers Wirken machen können. Hätte ich Holgers Persönlichkeit analysieren müssen, wäre dabei wohl kaum etwas anderes herausgekommen, ganz ohne Astrologie.

Warum sollte Astrologie eine Glaubensfrage sein? Die theoretischen Fundamente widersprechen mehr als 300 Jahren Naturwissenschaft, in kontrollierten Studien erreichen Astrologen nicht mehr als die statistisch erwartetenTrefferquoten. Ergo gibt es keinen Grund an dem Humbug festzuhalten.

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Noch nie war ein Massengeschmack Endprodukt so unerträglich wie das hier. Der Kerl schwafelt und schwafelt und da kommt nur Nonsens raus.

Ich stelle mir vor, der Kerl wäre mein Vater und er würde all meine Entscheidungen erst durch Planetenstände analysieren und es mir aufzwingen. Wäre echt mal ein Grund von zuhause wegzulaufen…

Und dann dieses persönliche Horoskop am Schluss…Meine Fresse. Der hatte ne Woche Zeit sich mal im Netz über Holger schlau zu machen. Diese geilen Feststellungen hätte jeder MG Abonnent auflisten können.

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Habe mir die Sendung angeschaut und bin jetzt der Überzeugung, wir schaffen alles Naturwissenschaftliche ab .Dies ersetzen wir dann durch Sterndeuten und die Glaskugel.Dabei führen wir am besten die Hexenverbrennung wieder ein und wir können dabei noch ein paar Leute loß werden! Ich gehe jetzt einen Kaffee trinken und hoffe der Kaffeesatz sagt mir die Lottozahlen voraus!!!

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Wie gesagt habe ich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis mehrere Leute, die zutiefst überzeugt von Astrologie sind. Ich habe deshalb ganz bewusst versucht, dem Thema gegenüber offen zu sein.

Aber genau wie Ihr hat es mich weiterhin nicht überzeugt. Ich glaube nicht an Astrologie. Trotzdem fand ich es angebracht, dem auf einer fairen Grundlage mal eine Chance zu geben.

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lustig war es. Ich schwanke bei solchen Menschen (den Astrologen) aber immer zwischen „glauben die das echt selbst?“ und „alles ■■■■■■■■*“.

edit: :smiley:

*Rosstäuscher, Bluffer, Preller, Bauernfänger, Schummler, Schwindler

Warum ist dieses Wort geblockt?^^

Hexenverbrennung? Das war aber ein anderer Verein. Leute wie Klemens Ludwig, die ja eindeutig abzugrenzen sind von AstroTV und Co., tun niemandem weh. Im Gegenteil… sie scheinen vielen Leuten etwas zu bringen. Auch wenn ich daran nicht glaube… Feindseligkeit empfinde ich bei anderen Veto-Gästen definitiv mehr.

außer der Sache mit dem Geld aus der Tasche ziehen, aber das lassen die „Opfer“ ja freiwillig zu.
Ja, ich empfinde Homöopathen und sog. Heilpraktiker, insbesondere solche, die von medizinischen Behandlungen abraten, als deutlich gefährlicher. Wenn Patienten durch diesen Rat zu Schaden kommen, sollten sie dann auch zur Rechenschaft gezogen werden.

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Damit hast du die Antwort auf deine Frage schon selber gegeben. Es gibt in der Tat keinen wissenschaftlichen Beweis für die Richtigkeit der astrologischen Theorien, aber es gibt auch keinen wissenschaftlichen Beweis für die Existenz Gottes (auch wenn mir in dem Punkt einige Theologen widersprechen würden). Wir befinden uns hier in einem Gebiet, das mit wissenschaftlichen Methoden nicht erfasst werden kann.

Zumal es auch Schulärzte gibt, die ihren Patienten überteuerte, medizinisch nutzlose Behandlungen verschreiben, aber das ist ein ganz anderes Thema. Wenn ein Alternativheiler einen Patienten von einer schulmedizinischen Behandlung abrät, ist dies in der Tat nicht in Ordnung. Allerdings tun seriöse Naturheiler (ja, die gibt es!) dies nicht. Auch der Astrologe, der bei Holger in der Sendung war, hat ja betont, dass er seinen Kunden nicht von einer medizinischen Behandlung abrät.