Vegan - Kommts in die Tüte?

Leberkäse ist vor allem kein Ersatzprodukt.
Man kann Süßstoff auch nicht einfach als “Zucker -[I] ohne Kohlenhydrate[/I]” bezeichnen.

Ich fühle mich auch regelmäßig verarscht, daß man sich in Spiegeleiern selten spiegeln kann, daß Rotkohl lila ist, daß Kinderüberraschung nichts mit Verhütung zu tun hat, Goldbären weder golden sind noch nennenswert Gold enthalten, Hackfleisch nicht wirklich gehackt ist, Buttermilch keine Butter enthält und Eistee kein Sud aus Eis ist!

[QUOTE=Baru;492112]Keine Ahnung, wen dieses Urteil genau schützen soll.[/QUOTE]
Niemanden. Den Richtern waren aber wohl die Haende gebunden. Wenn es eine juristische Definition von Milch gibt kann das Gericht da wohl nicht viel machen wuerde ich vermuten.

[QUOTE=STaRDoGG;492168]Niemanden. Den Richtern waren aber wohl die Haende gebunden. Wenn es eine juristische Definition von Milch gibt kann das Gericht da wohl nicht viel machen wuerde ich vermuten.[/QUOTE]

Es ging aber um Komposita, nicht um eine alleinige Verwendung des Grundnamens. Sollten auch Komposita pauschal geschützt sein, wird es ziemlich albern. Kennzeichnen usw. ist alles wichtig. Aber wer bei Tofubutter und Vegan-Siegel nicht entweder weiß, dass da keine Milch drin ist oder aber nachschaut, dem kann man eh nicht helfen.

Ich hoffe, jemand informiert die Biologen, dass es keinen Milchsaft mehr gibt. Weder Saft noch Milch!!

Sich Vegan zu ernähren kann ich mir persönlich einfach nicht vorstellen. Ich bin nun auch keine große Fleischesserin, aber auf Sachen wie Milch, Eier, Butter und Honig zu verzichten, dass geht beim besten Willen nicht.

Vegan kann ich mir überhaupt nicht vorstellen, jedenfalls nicht als dauerhaften Ernährungsplan. Jedoch kann ich mir gut vorstellen das einige Gerichte (z.B.: Dieser Tofuburger https://www.youtube.com/watch?v=EOenrv1QJaA von Jamie Oliver; nicht wirklich vegan) gar nicht schlecht wären und gelegentlich als Ersatz zum Original sicher taugen.

Aber wie Hildetarte schon sagt, ich wüsste gar nicht wie ich mich noch ernähren sollte, wenn ich neben Fleisch auch auf Eier & Butter verzichten müsste. :voegsm:

Ach das findet man dann ganz automatisch raus :slight_smile: aber es stimmt dass es eine starke Umstellung ist die gerade zu Beginn einiges abverlangt. Wenn man jedoch erstmal den Entzug durch hat (gerade die Sucht nach Milchprodukten ist bei den meisten stark), dann geht der Rest von ganz allein^^

Ich versuche immer Obst und Gemüse zu kaufen, das mit Blutmehl oder Hornspänen gedüngt wurde. Dieses vegane Zeug möchte ich nicht in der Tüte haben :evil:

Sie haben eine Lücke im System gefunden :ugly

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genau so was finde ich einfach zu uneindeutig. Buddamülch meint Buttermilch. Man kann nicht das Wort Milch vermeiden, aber gleichzeitig doch irgendwie verwenden wollen. Der unbedarfte Verbraucher übersetzt das eindeutig als Milch (ist ja auch so gewollt).

Dass da Cashews abgebildet sind (die noch nicht einmal gut als solche zu erkennen sind) macht es nicht viel besser. Es könnte sich genauso gut um richtige Buttermilch mit Cashews handeln, so wie es beispielsweise von Müller Buttermilch mit Erdbeergeschmack gibt, wo dann auch Erdbeeren auf der Packung abgebildet sind.

“Buttermilch-Alternative” ist auch noch zu uneindeutig, da eben das Wort alleine nicht deutlich macht, ob es eine Alternative ZU Buttermilch ist, oder ob es eine Alternative AUS Buttermilch ist (zu was auch immer - aber Werbesprache benutzt oft Komparative mit unklarem Bezug, so dass dies dem unbedarften Kunden nicht auffallen muss)

Warum steht da nicht einfach “Cashew-Getränk: die vegane Alternative zu Buttermilch” oder so? Aber meine These ist: es muss unbedingt Buttermilch heißen, damit es näher am Original ist und sich für die Kunden authentischer anfühlt. Der Ersatz erstreckt sich offenbar nicht nur auf Geschmack und Konsistenz, sondern offenbar auch auf die Packung und Bezeichnung. Ein Stück Normalität soll erreicht werden, um sich besser zu fühlen, aber auch um die gesetzte Normalität der fleischessenden Mehrheitsgesellschaft zu brechen. Das ist durchaus interessant, da es ja gleichzeitig schnell als veganes Produkt erkennbar sein soll, sich also hervorheben muss. Vegane Lebensmittel bewegen sich somit im Spannungsfeld von Aufmerksamkeitsheischerei und Realitätsverleugnung. Ein Theorie, der ich in Zukunft näher auf den Grund gehen muss.

Vegane Produkte befinden sich vor allem in einem Spannungsfeld von Lobbyismus der alten Milchindustrie und der Notwendigkeit, dass ein Kunde wissen muss, in welche Geschmacks- und Haptikrichtung das Produkt geht. Ganze Halbsätze dürften dabei eher bei der heutigen Aufmerksamkeitsspanne unpraktisch sein.

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Man koennte auch einfach hinten auf die Zutatenliste und die Naehrwerttabelle schauen und schon wuesste man genau was man da kauft. Die eigene Unfaehigkeit dies zu tun auf die Industrie abzuwaelzen finde ich absurd.

[QUOTE=Maschendraht;494146]Warum steht da nicht einfach “Cashew-Getränk: die vegane Alternative zu Buttermilch” oder so?[/QUOTE]
Weil sich Cashew-Getraenk scheisse anhoert.

[QUOTE=STaRDoGG;494150]Weil sich Cashew-Getraenk scheisse anhoert.[/QUOTE] Und Buddamülch hört sich für dich gut an?:lol:

[QUOTE=STaRDoGG;494150]Man koennte auch einfach hinten auf die Zutatenliste und die Naehrwerttabelle schauen und schon wuesste man genau was man da kauft.[/QUOTE]Möchtest du ernsthaft in einer Welt Leben, in der man Lebensmittel anhand der Nährwertetabelle erkennen soll? Beim Vebraucherschutz muss man leider vom dümmsten anzunehmenden Kunden ausgehen und auf den ersten Blick kann man bei diesem Zeug nur schwer erkennen, was das jetzt eigentlich sein soll.

die Nährwerttabelle ist da, um Details anzusehen und für Allergiker. Ich möchte aber nicht erst draufschauen müssen, um überhaupt zu wissen, was ich vor mir habe.

[QUOTE=STaRDoGG;494150]Weil sich Cashew-Getraenk scheisse anhoert.[/QUOTE]
wenn sich die Wahrheit scheiße anhört, hat das Produkt ein Problem.

[QUOTE=Bartleby;494154]Möchtest du ernsthaft in einer Welt Leben, in der man Lebensmittel anhand der Nährwertetabelle erkennen soll?[/QUOTE]
Ich haette da kein Problem mit. Und wenn zu viele Leute damit ein Problem haetten weil sie sich verarscht fuehlen, dann wuerden sie das Produkt oder die Firma boykottieren und das ganze wuerde sich selber regulieren weil die Industrie merkt, dass es sich nicht rentiert doppeldeutige Produktdesigns zu machen.

Der Punkt ist folgender: wenn du auch nur einen Funken an kreativer Freiheit erlaubst was das Design des Produktes angeht wirst du immer eine Luecke finden - das ist ein Katz-Maus-Spiel. Egal mit welcher neuen Regelung du kommst, es wird immer eine Moeglichkeit geben sie zu umgehen solange du minimale kuenstlerische Freiheit erlaubst. Bei Zutaten und Naehrwerttabelle gibt es - soweit ich weiss - keine kuenstlerische Freiheit. Es ist ganz klar reguliert was und wie man diese Angaben auf Produkten machen muss - und deswegen ist es auch fuer jeden Kunden ersichtlich was er da kauft.

Von mir aus kann eine Firma auch ein Produkt verkaufen und vegan nennen obwohl es nicht vegan ist. Anhand der Zutatenliste kann ich ja nachvollziehen ob ich verarscht werde oder nicht.

[QUOTE=Maschendraht;494156]die Nährwerttabelle ist da, um Details anzusehen und für Allergiker[/QUOTE]
Was haben Makronaehrstoffe denn mit Allergien zu tun? Fuer Allergiker ist eher die Zutatenliste relevant.

die Leute sind doch gegen Lebensmittel allergisch. Zum Beispiel Cashews.

[QUOTE=STaRDoGG;494157]Von mir aus kann eine Firma auch ein Produkt verkaufen und vegan nennen obwohl es nicht vegan ist. Anhand der Zutatenliste kann ich ja nachvollziehen ob ich verarscht werde oder nicht.[/QUOTE]

ich finde, es ist ersteinmal Aufgabe der Hersteller, nicht irrezuführen. Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der ich so etwas alltägliches wie Lebensmittel erst einmal durchforsten muss, um auch nur zu wissen, was ich habe.

[QUOTE=Bartleby;494154]Beim Vebraucherschutz muss man leider vom dümmsten anzunehmenden Kunden ausgehen und auf den ersten Blick kann man bei diesem Zeug nur schwer erkennen, was das jetzt eigentlich sein soll.[/QUOTE]

Du willst das an die Dümmsten auslegen? Na, dann sollten besser nur noch ausgewählte Ernährungsexperten in Zusammenarbeit mit unserem Hausarzt unsere Lebensmittel fertig zubereitet ausliefern.

Nee,

vegane Buttermilch ist nicht schädlich. Hier handelt es sich auch nicht um ein Säuglingsprodukt, wo die Narrensicherheit etwas größer sein muss. Wer sich dafür interessiert, woraus genau die Produkte bestehen, die er konsumiert, muss die Rückseite von Lebensmitteln lesen, insbesonder, wenn der Name eh schon seltsam und nicht 100 % eindeutig ist. Wer bei “Buddamülch” nicht sich wundert und nachschaut, aber dann jammert, dass er was Veganes konsumiert hat, dem ist nicht zu helfen. Wer nur Buddamülch konsumiert und deswegen in eine Mangelernährung reinkommt, hat auch so ein großes Ernährungsproblem, beim Rest gibt es keine Schädigung.

[QUOTE=Maschendraht;494160]die Leute sind doch gegen Lebensmittel allergisch. Zum Beispiel Cashews.[/QUOTE]
Ja und das steht in der Zutatenliste und nicht in der Naehrwerttabelle … ist aber eigentlich auch egal :voegsm:

[QUOTE=Maschendraht;494160]Ich möchte nicht in einer Welt leben, in der ich so etwas alltägliches wie Lebensmittel erst einmal durchforsten muss, um auch nur zu wissen, was ich habe.[/QUOTE]
Der Wunsch ist nachvollziehbar, aber in der Praxis meiner Meinung nach nicht durchsetzbar ohne den Herstellern jegliche Freiheit zu nehmen. Du koenntest regulieren, dass alle Hersteller ihre Produkte in einheitlich normierten Verpackungen anbieten muessen und nur den Namen des Produkts und ihren Firmannamen draufschreiben duerfen ohne jegliches Design oder aehnliches. So nach dem Motto:

Aber das hat dann nichts mehr mit einem freien Markt zu tun.

es geht mir gar nicht mal um Schäden oder Mangelernährung, sondern nur darum, dass man als Verbraucher unkompliziert weiß, was ein Produkt grob ist. Natürlich ist die vegane Milch nicht schädlich, aber ich möchte selber entscheiden, was ich konsumiere ohne erst jedes Produkt einzeln zu studieren. Das kann nämlich schnell sehr viel werden.

      • Aktualisiert - - -

Ja. Ich dachte, über die reden wir? Wie auch immer, jedenfalls steht es da. Irgendwo.

Der Wunsch ist nachvollziehbar, aber in der Praxis meiner Meinung nach nicht durchsetzbar ohne den Herstellern jegliche Freiheit zu nehmen. Du koenntest regulieren, dass alle Hersteller ihre Produkte in einheitlich normierten Verpackungen anbieten muessen und nur den Namen des Produkts und ihren Firmannamen draufschreiben duerfen ohne jegliches Design oder aehnliches. So nach dem Motto:

Aber das hat dann nichts mehr mit einem freien Markt zu tun

eine eindeutige Sprache, die sich nach dem allgemeinen Sprachgebrauch richtet, würde ja schon reichen. Und ein Design, das zumindest nicht grob irreführend ist.

[QUOTE=Maschendraht;494165]Das kann nämlich schnell sehr viel werden.[/QUOTE]

Das ist überhaupt nicht viel. Mache ich bei jedem Einkauf, kostet mich pro (neuem!) Produkt maximal 10 Sekunden - und das auch nur wenn ich mich wirklich für die inhaltlichen Details interessiere und nicht nur für die Hauptinhaltsstoffe.

Aber hey, vielleicht sollte ich auch mal rumjammern, dass nicht alle Nudeln mit Ei dick mit “Einudeln” beschriftet werden. Und bitte auch getrennte Namen für Kekse mit tierischen Inhaltsstoffen und für Kekse ohne tierischen Inhaltsstoffen. Mann, das ist total nervig, die Rückseite kurz studieren zu müssen.