US-Wahlkampf im deutschen Fernsehen?

Hi, der US-Wahlkampf neigt sich seinem Höhepunkt zu und man merkt dies inzwischen deutlch auch im deutschen Fernsehen.

Reportagen zum Thema auf jedem Sender, ein großer Teil der täglichen Nachrichten befasst sich mit dem US-Wahlkampf bis hin das die kompletten Nachrichten dem US-Wahlkampf zum Opfer fallen.

Hat das heute jemand auf Prosieben mitbekommen? 18:00 Nachrichten beginnen, nur ein Thema Wahlkampf, dann folgte ein 10 Minuten langer Bericht, kam mir eher wie ein Wahlwerbespot der Repubikaner vor, dann sofort das Wetter… Hat das jmd. mitgeschnitten?

Mich würde interresieren warum dem US-Wahlkampf ein so großer Teil zugestanden wird. Warum welche Sender offensichtlich welche Positionen einnehmen usw…

Der “Machtwechsel” in Russland ist im Vergleich dazu beinahe eine Fußnote.

Zudem würde mich interresieren wie Wahlkampf sich im Fernsehen der USA auswirkt und wie sehr da die Medien durch die Partein geprägt sind.

Warum das Thema so viel Aufmerksamkeit im deutschem TV kriegt ist ja klar.Der US Präsident ist,zumindestens offiziel,der mächtigste Mann der Welt und seine Entscheidungen können enorme Ausmaße erreichen.Dazu kommt,dass nun der Nachfolger des wohl meist diskutierten und kritisierten Präsidenten gesucht wird.Es wird also immer den direkten Vergleich geben.

Nun ja der russische “Ex-Präsident” ist mindestens genauso interresant.
Ich würd mich zumindest freuen, einen etwas ungetrübten Einblick zu bekommen. Darum poste ich ja auch unter Themenvorschläge. Weil ich glaube kaum, das es mometan ein anderes Thema gibt, was so viel Aufmerksamkeit erregt. Darum wird darüber auch am meisten Schwachsinn erzählt, glaube ich.

Ich glaub sowieso, das Fernsehkritik.tv sich überhaupt um dieses Thema herumdrücken könnte.

Der “Machtwechsel” in Russland ist im Vergleich dazu beinahe eine Fußnote.

Ich kann dir sagen warum:

Amerika = gut
Russland = böse

So ist es leider noch in vielen Köpfen verankert, und die Medien tragen ihren Teil dazu bei (siehe zensiertes Interview mit Putin).

“Machtwechsel” in Russland?

Denk mal darüber nach (;

Isch wees ja net obs nu dran lischt, dass isch ä Ossi bin, aber bei mir hadd sisch da net son Klischee eengenisded.

Über “Gut” und “Böse” Schemata zu diskutieren hat wohl wenig Sinn. Außerdem war die Berichterstattung zum Thema Russland während der Ära Schröder eindeutig reichhaltiger.
Auch die Amerikaner werden inzwischen starkt kritisiert. Das wir den Amis politisch Näher stehen ist schon vollkommen klar. (Obwohl wir von den Russen abhängiger sind)

Aber was bezweckt zum Beispiel ein US-Präsidentschafts-Kanidat mit einer Wahlkampfrede in Berlin?

Aber was bezweckt zum Beispiel ein US-Präsidentschafts-Kanidat mit einer Wahlkampfrede in Berlin?

Viele Amis wissen,dass sie alles andere als gut ankommen im Ausland.Da ist es schon wichtig,dass der nächste Präsident einen positiven Eindruck hinterlässt und Deutschland ist nach wie vor ein wichtiges Land.

Aero hat zum einen Recht … zum anderen Bluaba …

Nach meinem Verständnis ist das so, das - und gerade in Deutschland und erst Recht in Berlin - die USA nach dem WW II einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Wäre es nach dem Krieg nach Morgenthau gegangen, wäre ganz Deutschland ein Agrarland geworden,… durch Marshall konnten wir wieder wirtschaftlich Fuß fassen.

Und - nebenbei - an der Kennedy Rede (mit dem falschen Zitat) misst sich seit diesem Tag jeder amerikanische Präsident.

Aber - wie schon gesagt - warum “Wahlkampf” ausserhalb der USA?

Jeder Präsident der USA hat seit jeher versucht, im Ausland seine Politik noch im Wahlkampf klarzulegen, so ungefähr nach dem Motto: “Wenn ich gewählt werde, dann …” und es ist für Europa und deren integrierte Länder (so wie für andere Länder genauso) eben nicht egal, wer in den USA im weissen Haus auf den Topf geht.

Das fängt im minimalen Szenario schon damit an, wie die Wallstreet auf die Wahl reagiert und … endet mit aussenpolitischen Aktivitäten. Den Machtwechsel in den USA werden wir zwar nicht unmittelbar, wohl aber mittelbar spüren.

Der Machtwechsel in Russland wurde genauso kritisch beobachtet, nur eben nicht so breitgetreten. Warum?

Da kommt Aeros Argument in’s Spiel. Die USA haben (wie auch die Briten und Franzosen) Deutschland nach dem Krieg - s.o. - wieder auf die Füße geholfen (und dabei kräftig abkassiert) … Onkel Nikita (und andere bis zu Gorbatshow) haben ihren Teil Deutschlands demontiert.

Denzufolge ist klar … wer eben den höheren Bonus hat, gelle … :mrgreen:

Jeder Präsident der USA hat seit jeher versucht, im Ausland seine Politik noch im Wahlkampf klarzulegen, so ungefähr nach dem Motto: “Wenn ich gewählt werde, dann …” und es ist für Europa und deren integrierte Länder (so wie für andere Länder genauso) eben nicht egal, wer in den USA im weissen Haus auf den Topf geht.
Exactemente!

Bei all der Obamania in den deutschen Medien, darf darob nicht vergessen, dass ein POTUS Obama evtl. verschärfte Forderungen an den Verbündeten Deutschland stellen wird. Seine Signale in Richtung “vertiefte transatlantische Zusammenarbeit” können genauso gut bedeuten, dass Nationen, die bislang im Afghanistan-Engagement einen Fensterplatz eingenommen haben, demnächst auch im umkämpften Süden die OEF unterstützen dürfen.

Deutlich ist für mich bislang, dass vor allem N24 einen deutlichen McCain-Kurs fährt — täglich hockt da diese FOX-Frau (*) mit dem kantigen Kinn rum, deren Namen ich mir nicht merken will. Wenn der Sender so weitermacht (blonde Moderationsattrappen, die einen bellizistischen Pro-Amerika-Kurs vom Teleprompter ablesen), verwandelt er sich in Nullkommanix ins deutsche Fox News.

Die öffentlich-rechtlichen “Anstalten” (sic!) geben sich neutral, aber (wer gehört nicht gern zu den Siegern?) die Berichterstattung zu Obama ist freundlicher als die Beiträge zu Grumpy McNasty (McCain).

Davon einmal abgesehen, wird den deutschen Fernsehern und Fernseherinnen viel zu wenig vermittelt, dass die Wahl zum Präsidenten zwar wichtig für die USA ist, aber ein POTUS ohne Kooperation des Kongresses herzlich wenig ausrichten kann.

Wo war die kritische Auseinandersetzung mit einem handzahmen, demokratisch kontrollierten Kongress in den vergangenen 24 Monaten? Pelosi und Reid tragen ebenso große Verantwortung für den Mist der letzten zwei Jahre wie Bush.

Fazit: Die deutschen Medien haben keinen Plan von US-amerikanischer Politik, blasen aber dieser Tage einen großen Popanz auf, da eine Präsidentenwahl ansteht.

Der geneigte Interessent greift lieber auf John McLaughlin, Jon Stewart und Keith Olberman zurück als auf Claus Kleber und Tom Buhrow, um sich zu informieren.

(* @ twipsy: Wenn Du editierst, achte bitte auf korrekte Grammatik — deshalb wurde der Beitrag von mir erneut überarbeitet)

Das isses was ich meine… Ich habe keinen Dunst von dem was du redest. Man wird eben nicht umfassend informiert.
(Man kann sich sicherlich denken, das einer allein nicht so viel Mist verzapfen kann)

Zum Thema Bundeswehr in Afghanistan:
Welchen Kurs Obama bzw. McCain in diesen Sachen fahren wird, wird auch immer sehr schwammig formluiert. Ich dächte eher, das McCain als Kriegsveteran mit langer Militärvergangenheit in so eine Richtung gehen würde…

Ich glaub ich weis nur Murks…

Danke für diese unvoreingenommene Einschätzung. Anscheinend fällt es dir in deiner Tätigkeit leichter sich mit derartigen Informationen zu versorgen. Nur weil du ein Experte auf diesem Gebiet bist, hat man nicht das recht anderen solche Sprüche reinzudrücken. Schließlich sind die Foren dazu da, dass wir alle ein bisschen schlauer werden.
Und dein Betrag war Dank dieser Aneinanderkettung von deinen (offensichtlich sehr neagtiven) Einschätzungen zu diesem Thema nicht gerade hilfreich. Mich würde eher interresieren, auf Grund welcher Informationen du das ganze so negativ siehst. Über Links oder Material würd ich mich freuen, um mehr darüber zu erfahren.

PS: Ich habe sehr begrenzten Fernsehempfang, CNN,N24,Phoenix und viele Informative Dritte fallen bei mir leider auf natrüliche Weise flach…

@ Basil:

viewtopic.php?f=32&t=270

Schon erledigt.