Und bin seither kaum mehr anzusprechen, da es mich sehr mitgenommen hat. Ein kleines zweijähriges Mädchen wird mehrfach überfahren und einfach liegen lassen. Ich bin in Tränen ausgebrochen. Ich verstehe nicht, wie man so herzlos sein kann. Unfälle passieren, aber diese Ignoranz der Menschen hat mich am meisten schockiert.
Am Ende des Videos wird noch gesagt, dass besonders seit dem Wirtschaftsboom der Materialismus in China die Werte abgelöst hat.
Aber denkt ihr wirklich, dass der zunehmende Materialismus uns Menschen gefühlloser macht?
Millionen Menschen schauten sich das Video von dem schwer erträglichen Vorfall an, Tausende kommentierten ihn im Internet. Die meisten Internetnutzer zeigten sich überzeugt, dass die rasante wirtschaftliche Entwicklung des Landes mit zunehmendem Egoismus und Werteverlust einhergeht. "Diese Gesellschaft ist schwerkrank. Selbst Hunde und Katzen werden nicht so unmenschlich behandelt", schrieb ein Kommentator auf dem chinesischen Kurzbotschaftendienst Sina Weibo. „Adieu, kleine Yue Yue. Ich wünsche Dir, dass Du in einem nächsten Leben nicht mehr in China auf die Welt kommst“, heißt es in einem anderen Eintrag
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Sehr erschreckend und absolut nicht in Worte zu fassen! Das Verhalten mancher Menschen hat absolut nichts mehr mit “Menschlichkeit” zu tun.
Hatte bisher nur den Bericht gelesen, das Video in vollem Umfang ist wirklich kaum zu ertragen…
Das entspricht irgendwie zu sehr meinem Bild vom menschlichen Wesen, um mich ernsthaft zu schockieren und/oder zu überraschen. Auch wenn es zynisch sein mag frage ich mich doch, wie viele Kinder in diesem Jahr in europäischen Ländern schon inclusive Fahrerflucht überfahren wurden, oder wie viele in den USA.
Beim Anblick dieser Nachricht beschlichen mich zwiespältige Gefühle. Einerseits ein Hauch von Mitleid, der sich durch meine Schale der Abgestumpftheit mühsam seinen Weg nach außen gebahnt hat. Andererseits auch die Frage, warum diese Meldung von einem Kind in China?
Gab es auf der einen Seite nichts vergleichbar schlimmes in EU-Landen oder westlich des großen Teiches oder passieren in China andererseits nicht noch weit mehr unmenschliche Dinge? Kann man mit einer solchen Meldung aus einem fernen Land das Ganze so gut von sich schieben?
Ein zweijähriges Kind von einem Laster angefahren und überrollt, das ist brutal, der Tod des Kindes die Folge. Wenn dieses Ereignis in China etwas bewegt gut. Wenn es die Leute dort zum nachdenken bringt gut. Aber so lange sich an einem unmenschlichen System nichts ändert, welches die Leute zu Leistung zwingt und keine Zeit für Mitleid lässt kann so etwas erneut geschehen.
Und ja, Ähnlichkeiten im vorherigen Satz mit anderen Industrienationen, teilweise auch mit Schwellen- und Entwicklungsländern sind nicht rein zufällig. Es gab z.B. auch in Deutschland schon Unfälle in denen beispielsweise Laster auf ein Stauende aufgefahren sind.
Oder soll das Beispiel aus Fernost durch mangelndes Passantenmitleid schockieren? Ich weiß manchmal nicht, wie viel anders es hier aussähe. Käme wohl auf verschiedene Faktoren an. In Anbetracht der Bevölkerungsdichte Chinas müsste man in Deutschland wohl die belebtesten Orte einer der Millionenstädte aufsuchen, für vergleichbare Verhältnisse.
Ich schätze mal es wird auch deswegen hier nicht so viel geantwortet, weil dies nur ein Vorfall, ein Ereignis unter vielen ist. Ständig sterben Menschen durch Unfälle oder mangelnde Hilfeleistung, überall auf der Welt.
Braucht es dieses Video, um den Sachverhalt zu disktutieren? Mich traumatisieren solche Clips eher (weshalb ich mir das Teil auch gar nicht erst angesehen habe) als dass sie meine langfristige Denk- und Handlungsweise verändern würden. Mag ja sein, dass es die ein oder andere Person wachrüttelt, aber muss das in einem Forum sein, wo auch minderjährige User mitlesen?
Das Video gehört zum Sachverhalt. Wenn man es nicht gesehen hat kann man das Ganze, rein vom lesen her, kaum wirklich nachvollziehen. Allerdings ist der Clip tatsächlich schon sehr hart. Nur würden letztlich die meisten User ohnehin nach dem Video suchen bzw. beim googeln darüber stolpern.
Am Ende des Videos wird noch gesagt, dass besonders seit dem Wirtschaftsboom der Materialismus in China die Werte abgelöst hat.
Ich glaube nicht dass man dies so kurz und direkt zusammenfassen kann. Da macht man es sich „zu einfach“ (oder man sucht nach Erklärung für etwas was man kaum erklären kann?) - derartige Vorfälle kann man nicht einfach dem Wirtschaftsboom zuschreiben. Menschliche Werte oder deren hohe Achtung waren ja auch vor eben diesem Boom (sowohl in der Zeit seit Mao als auch davor) nicht gerade ein besonderes Markenzeichen Chinas.
Das soll jetzt allerdings keine Aufforderung zum großen China-Bashing sein!
DarkSpike hat es mit seiner Aussage schon recht gut getroffen.
Doch das ist durchaus unüblich. Zahlreiche Chinesen, die Menschen in misslichen Lagen halfen, wurden von diesen später verklagt. Oft wurden die Helfer von chinesischen Richtern verurteilt, weil angenommen wurde, dass sie auch die Täter waren."[/i]
Braucht es dieses Video, um den Sachverhalt zu disktutieren?
Dank dem Video sind alle kurz schrecklich betroffen und traurig, und morgen dreht sich die Welt weiter. Wieder ein Tag rum. Das einzig Besondere in diesem Fall ist doch nur, dass zufällig eine Kamera draufhielt.
Das Video brauch kein Mensch. Das ist doch nur da, damit die Leute was zu sehen haben. Hoffentlich hat es den erwünschten thrill ausgelöst. So etwas passiert jeden Tag auch bei uns. Man kann nichts daran ändern man kann es nicht diskutieren. Nur durch das Video gibt es diesen Thread.
Nein, das Video braucht man nicht zu sehen um betroffen zu sein. Ich habe letzte Woche den Artikel gelesen Zweifache Fahrerflucht: Passanten ignorieren blutendes Kind - DER SPIEGEL, da lebte das Kind wohl noch. Ich hab das Video nicht gesucht, allerdings leider in diesem Thread darauf geklickt, es dann aber schnell weggezappt. Damit will ich nicht dem Threadersteller einen Vorwurf machen, eine Warnung ist ja dran, aber ich kann und will mir sowas nicht anschauen, und der Bericht und die Nachricht dass das Kind jetzt tot ist haben mich bereits sehr betroffen gemacht, es ist einfach zu drastisch.
Klar, sowas passiert sicherlich öfter - aber erst so ein Einzelfall mit „Gesicht“ macht es doch für jeden Begreifbar, das Erklärt auch warum das Video und der traurige Fall so ein Aufsehen in China und weltweit auslöst. Und wenn das stimmt, was der SPON schreibt, dass viele Chinesen keine Verischerung haben, und daher oft Retter von den Opfern als Täter dargestellt werden, um einen Teil der Kosten zu erhalten…
Erst im August dieses Jahres gab es in Rugao in der Provinz Jiangsu, einen […] Fall: Ein Busfahrer half einer 81-Jährigen, die neben einem umgestürzten Dreirad auf der Straße lag. Die Dame erklärte später, der Helfer habe sie umgefahren. Glücklicherweise gab es Aufnahmen einer Überwachungskamera, die seine Unschuld belegten.
Da fällt einem nichts mehr ein, jedenfalls mir nicht.
Frag mich, wieso dieser Trottel im zweiten Lastwagen (der im hier geposteten Beitrag rausgeschnitten ist) noch mal über die Beine der Kleinen fahren musste, obwohl meterplatz links ist. Wie blind kann man denn sein?!! :smt011
Ansonsten:
Wirklich traurig, aber im Endeffekt ist es wahrscheinlich, was alltägliches - leider
Unfall mit Personenschaden - Fahrerflucht - unterlassene Hilfeleistung
Kommt überall, jeden Tag vor
Unterschied hier: Bilder, die unter die Haut gehen, sind vorhanden
Und man nutzt die Story selbstverständlich auch gerne, um China-Bashing zu betreiben
Und dem jungen Mann, der einfach vorbeigeht, muss man mildernde Umstände zusprechen, wenn dort zulande regelmäßig Helfer und Retter zu Tätern gemacht werden.
Er hat eine feige aber nachvollziehbare Entscheidung getroffen, sich nicht in diesen Unfall verwickeln zu lassen. Außerdem scheint die Straße nicht gerade unbelebt zu sein, mit Läden links und rechts. Der Typ hat sich wahrscheinlich gedacht, dass alle auf einen Trottel warten, der Alarm schlägt, sich als erster vor Ort outet.
Das Video hatte ich auch bei Cinefacts in’s forum gestellt, und dazu geschrieben, das ich die vorbeilaufenden Passanten, und die Lastwagenfahrer, am liebsten umbringen würde.
[spoiler]Schockierend, wie wenig es mich schockiert hat ( Das Laster des Internets, anscheinend habe ich schon viel zu viel gesehen ). Außerdem muss euch bewusst sein: Das Passiert Überall, auch hier (nur auf eine andere Weise ). So ist die Welt[/spoiler]
Ob es wirklich plausibel ist, jemanden beim Vorbeifahren aus Kostengründen umzubringen ist nun wirklich Ansichtssache. Für mich hört es sich jedoch an, als hätte ein Psychopat das ganze gesagt, wenn er zugibt jemanden vorsätzlich sterben zu lassen, weil’s ihm zu teuer war. Ein Geständnis könnte vielleicht “mildernde” Umstände hervorbringen, nachdem ohnehin bekannt wurde, dass er den Vater “bestechen” wollte.
Unglaublich finde ich es jedoch wie alle anderen auch, dass vorbeigehende Passanten, vielleicht sogar Leute, die das Ganze gesehen haben, wir wissen es nicht mit absoluter Gewissheit, einfach nicht geholfen haben und weitergegangen sind. Die Zivilbevölkerung gegen Hilfsbereitschaft zu erziehen, indem man Helfer trotz vielleicht dürftiger Beweise verurteilt, kann doch wohl kaum richtig sein? Das Resultat sieht man hier …
Ich wuesste auch nicht, wie ich in so einer Situation handeln wuerde.
Ich glaub, ich waere selbst eher geschockt, wenn ich sowas sehe und koennte die Polizei gar net rufen.
Aber wie viele hier schon schrieben: Sowas passiert tagtaeglich. Es ist kein chinesisches Problem, auch wenn viele es so ansehen wollen.
Letztens hatte ich in ner japanischen Zeitung gelesen, dass in ner vollen U-Bahn eine Frau vergewaltigt wurde und niemand geholfen hatte oder die Polizei gerufen hat.
Oder auch hier in Deutschland bei der Loveparade, als die Leute totgetrampelt worden sind ohne Ruecksicht auf Verluste und ohne zu helfen…
Laut Wikipedia gibt es so eine Art Bystander-Effekt. Wenn ich das richtig verstehe, nimmt die Hilfsbereitschaft ab, je mehr Leute sowas sehen, weil sich jeder denkt: “Der andere wird schon helfen.”
Wie gesagt. Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich da geholfen haette. Man denkt sich bei sowas natuerlich immer: “Jaja. Ich bin ein guter Mensch. Ich wuerde da 100%ig helfen.”, aber am Ende steht man dann doch da und macht nix.
Laut Wikipedia gibt es so eine Art Bystander-Effekt. Wenn ich das richtig verstehe, nimmt die Hilfsbereitschaft ab, je mehr Leute sowas sehen, weil sich jeder denkt: „Der andere wird schon helfen.“
Und weil wen alle anderen nichts machen der Gedanke naheliegt das man selbst irgendetwas nicht weiß von dem die anderen Wissen, weshalb sie nicht handeln (ja, dass klinkt verrückt).
Ich selbst könnte nicht wegsehen, und bin mir so sicher wie man sicher vorhers ein kann das ich helfen würde, aber das zu sagen und auch in die Tat umzusetzen sind zwei paar Schuhe.
Zum ursprünglichen Thema: das Besondere an diesem Fall ist das er so medienwirksam ist, es ist nicht nur eine „gute“ Story, an ihr stimmt einfach alles aus Sicht einen Reporters. :smt009
Aber wie viele hier schon schrieben: Sowas passiert tagtaeglich. Es ist kein chinesisches Problem, auch wenn viele es so ansehen wollen.
In Deutschland wäre das so mit Sicherheit nicht passiert. Das ein Unfallfahrer Fahrerflucht begeht schon, aber nicht das 18 Leute vorbeigehen.
Oder auch hier in Deutschland bei der Loveparade, als die Leute totgetrampelt worden sind ohne Ruecksicht auf Verluste und ohne zu helfen…
Das war eine völlig andere und nicht vergleichbare Situation.
Laut Wikipedia gibt es so eine Art Bystander-Effekt. Wenn ich das richtig verstehe, nimmt die Hilfsbereitschaft ab, je mehr Leute sowas sehen, weil sich jeder denkt: „Der andere wird schon helfen.“
Ja, den gibt es wirklich, aber bei dem Fall trifft das auch nicht zu, da die Leute nacheinander an dem Kind vorbei sind und nicht gleichzeitig.
Der Bystandereffekt glaube ich wirkt hier nicht so ganz.
Wie bereits erwähnt kamen die Leute meist einzeln vorbei, es gab also keine große Menschenmenge. Eine Auswirkung davon ist ja auch: Je mehr Leute das sehen und vorbeigehen, desto unwichtiger muss es sein und eventuell auch gar nicht so schlimm. Bei einem im sterben liegenden Mädchen dürfte diese Situation aber niemand als unwichtig einstufen.
Auch denke ich tritt dieser Effekt verstärkt in Situationen auf in denen man sich selbst in Gefahr bringen könnte: “Es sind so viele andere Leute da, einer wird es schon machen; dann bin ich nicht verantwortlich”. Aber auch hierfür denke ich ist die Situation einfach viel zu schwerwiegend.
Andererseits geht natürlich die in China wohl umgehende Angst als Helfer verklagt zu werden schon in diese Richtung. Wer befürchten muss am Ende ins Gefängnis zu gehen oder auf der Straße zu landen weil er horrende Entschädigungssummen zahlen muss wird zum Egoisten. Wie verbreitet diese Angst allerdings ist kann ich nicht sagen. Einerseits hat man dann natürlich auch eine Art “Verständnis” für Leute die vorbeigehen, aber dieses Verständnis hält sich doch sehr in Grenzen wenn man sich vor Augen führt, dass dort ein Mensch stirbt. Wer solche Angst hat selbst in Geahr zu geraten, hätte doch zumindest Personen in den anliegenden Geschäften darauf aufmerksam machen können, anonym die Polizei verständigen (Wenn das in China geht?) oder sonstwie handeln können.
Das ganze ist auf jeden Fall ein Signal an Regierungen der ganzen Welt für Gesetzteslagen zu sorgen in denen Ersthelfer nichts zu befürchten haben. Auch bei uns hört man immer wieder von der Angst erste Hilfe zu leisten, weil man befürchtet dabei einen Fehler zu machen. Nicht umsonst wird in entsprechenden Kursen immer und immer wieder erwähnt, dass man zumindest die Unfallstelle sichern soll, den Notarzt verständigen, Zeugen organisieren, Rettungsdienst einweisen, etc… Man macht sich sogar strafbar wenn man dies nicht tut. Auch wenn man als Laie eine Erste Hilfe Handlung vornimmt und dabei kleine Fehler unterlaufen kann man dafür entgegen der landläufigen Meinung nicht haftbar gemacht werden. Das schlimmste ist in allen Fällen nichts zu unternehmen.
Das müsste vielen Menschen einfach klarer gemacht werden, und andererseits darf es dann natürlich nicht wie in China passieren, dass Leuten welche Initiative zeigen noch so ein Strick um den Hals gelegt wird.
Zum Thema Loveparade: Das Beispiel ist wirklich sowas von abwegig und lässt sich nicht im geringsten auf diese Situation anwenden.
Da kann man mal sehen, wohin es führt, wenn die Menschen keine Empathie mehr zeigen können, weil sie zu sehr mit ihren eigenen Existenzängsten beschäftigt sind.