Am 18.05. in 3Sat:
http://www.3sat.de/page/?source=/ard/do … index.html
Als ich die Vorschau gesehen habe, hatte ich schon ein ungutes Gefühl, das leider bestätigt wurde. Die Reportage dreht sich hauptsächlich um 3 Personen, die „WOW-süchtig“ sind bzw. waren. Das Ganze wird zwar nicht so reisserisch bzw. polemisch präsentiert wie anderswo, dennoch gibt es mMn viele Kritikpunkte, die ich mal kurz zusammnfassen will:
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Es wird nur der Status Quo beschrieben, Informationen über die Personen, ihren Charaker, ihr soziales Umfeld etc. gibt es nur SEHR wenig.
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Dementsprechend findet auch keine Ursachenforschung statt (War der Betroffene immer schon Einzelgänger oder hatte er einen Freundeskreis, wie ist das Verhältnis zur Familie, …)
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Im Bericht wird ständig zwischen den Begriffen „Kinder“ und „Jugendliche“ hin- und hergesprungen, teilweise sogar im selben Satz.
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Die Sinnloseste Szene überhaupt: Ein Spieler wird im MRT untersucht und festgestellt, daß beim Spielen das Hirn viel aktiver ist als beim TV-Konsum (ACH?!). Ich würde sogar behaupten, daß suggeriert wird, das Hirnaktivität beim Medienkonsum böse ist
Aber ernsthaft: Schlußfolgerungen oder Erklärungen für dieses Testergebnis werden nicht genannt, insofern sinnlos.
Alles in allem ergiesst sich die Sendung in Mitleid für die „Opfer“ und ihre Familien, Fragen zu möglichen Ursachen werden gar nicht erst gestellt und dementsprechend auch nicht beantwortet, und die Verantwortung der Eltern wird gleich ganz ausgeblendet, dafür gibt es das übliche Spieleindustrie-Bashing nach dem Motto „Die verkaufen Spiele, die süchtig machen, verdienen damit Fantastilliarden und die Kinder (!) sind ihnen völlig egal !!1!“
Schade eigentlich, denn ich hatte gehofft, daß es wenigsten 3Sat schafft, eine ausgeglichene Reportage zu produzieren, da das Programm ansonsten ja auf einem relativ hohen Niveau ist. War wohl ein Irrtum…
EDIT: Datum korrigiert…