Ulrich Protestiert: Mythos Apple

http://www.zdf.de/ZDFmediathek/hauptnav … thos-Apple

ich bin ein wenig unentschlossen. Auf der einen Seite heisst es ‘protestiert’ auf der anderen seite nutzt er aber auch gleich sein tolles Apfelbuch in den ersten 3 Minuten.
Insgesamt fand ich den Beitrag aber ‘brauchbar’ - insbesondere deshalb weil ZDF der Apple Werbesender ist ;D

Magst du uns etwas mehr mitteilen, eventuell auch per Edit, worum es in der Sendung ging?

Das Problem ist ja, wie in dem Beitrag schon gesagt, dass wir auf der einen Seite politisch engagierte Menschen sind, die die Produktion der Apple-Produkte als menschenunwürdig erfahren, aber auf der anderen Seite auch Konsumenten. Die einzige Möglichkeit den profitgeilen Konzernen kein Geld in den Rachen zu werfen wäre sich ein schickes Haus im Wald zu bauen und dort von den selbstangebauten Früchten zu leben. Das ist der Grund, weswegen er trotz der schlechten Arbeitsbedingungen sein Macbook benutzt…

Ich fand es eigentlich ziemlich interessant, vor allem aus der psychologischen Sicht. Uns als Konsumenten ist absolut bewusst wie Apple und manipuliert und seine Produkte als Religion verkauft und dennoch hält das kaum einen vom Kauf ab. Es ist fast wie mit den Zigaretten: Alle Raucher wissen, dass Zigaretten gesundheitsschädlich sind und zum Tod führen können und dennoch rauchen sie.

In diesem Sinne schließe ich jetzt mein MacBook Pro und zünde mir genüsslich erst mal eine Kippe an.

Das Hauptproblem, wenn es denn eines gibt, ist doch wohl eher das fehlen einer Alternative. Beispiel iPod, da gab es einfach keinen anderen MP3 Player mit denselben Möglichkeiten in dem Preissegment. Zwar gab Produkte mit solchen Optionen, Bilder, Videos ect. aber mit den Vorteilen wie Touchscreen, Größe, Bildschärfe konnte man nicht mithalten. Bei Laptops hingegen wundert es mich allerdings arg, denn dort ist die Konkurrenz gewaltig und gleiches gilt auch für Handys oder mittlerweile Pads. Es gibt eigentlich kaum noch einen Grund sich ein Apple Produkt zu kaufen, wenn einem die Arbeitsbedingungen nicht gefallen.

Ja, aber komm: Als wäre es bei anderen Unternehmen anders. Ich kann ja nicht bei jedem Produkt das ich erwerbe, erst nach China reisen und jeden Mitarbeiter einzeln fragen, wie es ihm denn gefällt dieses Produkt zu produzieren.

Ich fand es eigentlich ziemlich interessant, vor allem aus der psychologischen Sicht. Uns als Konsumenten ist absolut bewusst wie Apple und manipuliert und seine Produkte als Religion verkauft und dennoch hält das kaum einen vom Kauf ab.

Ein bisschen rummeckern ist deutlich bequemer als tatsächlich auf diese sauteuren Statussymbole zu verzichten.
Ebenso wie normale Religionen und Sekten ist auch Apple von der (Gut-)gläubigkeit und Manipulierbarkeit seiner Konsumenten abhängig.

Ich finde Microsoft auch scheiße, benutze aber dennoch Windows.
Ich finde die Arbeitsbedingungen in Discountern menschenunwürdig, aber ich muss halt billig Essen kaufen.

Diese Liste könnte man ewig fortsetzen.

Ich sagte nicht umsonst “wenn es denn stimmt” und das ist auch einer der Gründe, warum der Vergleich zu Zigaretten völlig verquer ist, denn dass Zigaretten ungesund sind ist unbestritten, schlechte Arbeitsbedingungen lassen sich da schon schlechter nachweisen. So habe ich auch gelesen, dass die Todesfälle bei Foxconn im Grunde genommen gar nichts besonderes sind sondern dem Durchschnitt aller Firmen entsprechen. Man muss ja auch sehen, dass Todesfall oder Suizid nicht gleich etwas mit dem Job zutun haben muss und dass unter riesigen Firmen mit tausenden von Angestellten auch der ein oder andere ist, der sich das Leben nimmt, dürfte vollkommen normal sein. Ich habe mich mit dem Thema nicht intensiv auseinandergesetzt, eventuell waren die arbeitsbedingungen bei Foxconn wirklich unter aller Sau, zumindest lassen darauf die vielen negativen Stimmen schließen. In dem Fall ist es anders als bei Zigaretten auch ganz einfach zu reagieren, denn die Konkurrenzprodukte sind eben gleichwertig, günstiger, überlegen oder eine Kombination aus den dreien. Natürlich stellt sich dann die Frage, inwieweit andere Unternehmen nicht ebenfalls ihre Produkte aus solchen Bedingungen beziehen aber zumindest im Falle Apples könnte keiner sagen, er kann nicht anders.

da gab es einfach keinen anderen MP3 Player mit denselben Möglichkeiten in dem Preissegment.

Dieses Preissegment gab es bis dahin noch gar nicht. Keiner wäre zu dieser Zeit bereit gewesen so viel Geld für einen MP3-Player auszugeben.

Das mit Foxconn ist aber tatsächlich übertrieben. Zwar sind die Arbeitsbedingungen in diesem Werk tatsächlich sehr schlecht, mit schlechter Bezahlung, allerdings werden fast alle Computerprodukte (Smartphone, Mainboard etc) in diesem Werk gebaut. Das ist weltweit das größte Werk und Foxconn produziert für eine Reihe von Herstellern.
Das soll jetzt nicht Apple rechtfertigen, immerhin hat sich Apple ein positives Image aufgebaut und kein anderer Hersteller hat solch hohen Gewinnspannen.

Die Sendung selber war aber trotzdem sehr pro Apple, vieles wurde weggelassen.

Die Sendung selber war aber trotzdem sehr pro Apple, vieles wurde weggelassen.

Zum Beispiel?

Der ganze Stil dieser Sendung. Apple wird dort als Mythos betrachtet und es kommen hauptsächlich Menschen zu Wort, die der Firma sehr positiv eingestellt sind.
Dagegen ist es doch völlig uninteressant ob jetzt die Baustellenarbeiter wissen was dort gebaut wird. Das trägt eher zum Apple als Mythos bei.
Und dann auch solche laschen Sätze, Steve Jobs wäre ein wichtiger der Computergeschichte. Er war ein Pioniere, von denen mit Bedeutung gab es aber einige andere. Ich würde schon fast behaupten, der Bericht ist selbst auf viel Marketing seitens Apple hereingefallen.

Ich kann diesen ganzen Mythos beim besten Willen nicht mehr verstehen. Genauso wenig wie die ganze Berichterstattung.

Das soll jetzt nicht Apple rechtfertigen, immerhin hat sich Apple ein positives Image aufgebaut und kein anderer Hersteller hat solch hohen Gewinnspannen.

Das ist eher das Problem für mich, mal ganz abgelöst von den Menschenrechten und so…
Ich bezahle erst recht nicht so viel Geld für ein Gerät, wenn ich genauso ein deutlich günstigeres und gleichwertiges bzw. besseres Gerät kaufen kann. In der Preiskategorie Iphone gibt es mittlerweile sogar bessere Geräte als Apple.
Außerdem stoßen mir die Mediendominanz und merkwürdige itunes-Praktiken echt übel auf.

Dieses Preissegment gab es bis dahin noch gar nicht. Keiner wäre zu dieser Zeit bereit gewesen so viel Geld für einen MP3-Player auszugeben.

Doch, doch dass gab es schon. Die Archos Teile bspw., konnten aber eben nicht mithalten. Mittlerweile hat sich das denke ich allerdings auch geändert aber im Bezug auf MP3 Player habe ich schon eine Weile nicht mehr geguckt.

Ach und die schlimmste „Doku“ zu Apple ist immer noch die Steve Jobs Doku, die ab und zu auf N24 läuft.