Nun, dass “Dokusoaps” wie U20 unterste Schublade sind, dürfte ja bekannt sein, aber Pro7 hat dem ganzen eine traurige Krone aufgesetzt.
In dieser U20 Folge geht es um eine Familie, bei der die Mutter im Sterben liegt (Lungenkrebs).
Die letzten Tage der Frau werden gefilmt. Ihre Vorbereitungen, wenn sie nicht mehr da ist, ihr Sterben im Krankenhaus… und zum Ende eine Nahaufnahme, wie sie aufgebahrt im Sarg liegt.
Muss sowas denn nun wirklich sein?
Auch wenn die Frau und die Familie einverstanden waren…muss das echt sein?
Sicherlich, die Sendung war vielleicht für den ein oder anderen starken Raucher abschreckend, aber war es das was Wert?
Und auch noch im Nachmittagsprogramm, indem kleine Kinder das sehen können?
Es ist pervers, mit was Pro7 da Geld macht.
In Würde Sterben? Nicht hier!
Es ist sicherlich tragisch. Imo sogar noch tragischer, wenn man sich schon summa summarum die Tage ausrechnen kann, bevor der Vorhang ein letztes Mal fällt.
Wenn man es aber wirklich für notwendig oder für essenziell hält sich in den letzen Stunden von solch einem Assozialen-Format filmen zu lassen, dann spricht meiner Meinung nach absolut nichts dagegen.
Wenn sich solche Leute noch nicht einmal in ihren letzten Stunden ein wenig Würde bewahren wollen und sich so zu Medien-Objekten degradieren lassen und das auch noch auf eigenen Wunsch, dann spricht imo nichts dagegen.
Es ist schrecklich (in meinen Augen sogar widerwärtig) dass solche Formate (immer noch !) am Laufen sind. Allerdings finde ich Menschen, die sich für soetwas hergeben -zwar nicht widerwärtig- aber ebenfalls schrecklich. Und diese Aussage tätige ich jetzt auch angesichts dessen, dass diese Frau tot ist.
Sie verdient wahrscheinlich Mitleid für ihre Situation und auch Mitleid, dass sie sich nicht mehr um ihre Kinder -die sie wahrscheinlich geliebt hat- kümmern kann. Allerdings nicht dafür, dass sie sich für soetwas meldet auch hinsichtlich der Kinder, die dann sagen können “Hey, in U20 ist mal meine Mutter verreckt.”
e/ Wahrscheinlich werde ich wieder zig Reaktionen darauf bekommen, wie unmoralisch mein Post ist, aber ich sehe nicht ein, warum ich über Tote anders schreiben sollte, als über Lebende.
Stimmt. Sie hat sich dafür hergegeben.
Aber wer weis warum? Wer weis was Pro7 der Familie gezahlt hat?
Sicherlich, das würde die Entscheidung nicht besser machen, aber dann wüsste man, welche „überzeugenden“ Argumente Pro7 einsetzt
Stimmt, aber dann musst du dich eben entscheiden: Was ist dir wichtiger? Die letzten Momente privat mit deiner Familie, oder das Geld, das einem ProSieben dafür zahlt.
Es ist sicherlich schwer bei dem Geld nein zu sagen, aber viele tun ja gerade so, als hätte man bei Geld keine andere Wahl mehr.
Ich kann nur sagen: Jeder Mensch hat etwas, das nennt sich Eigenverantwortung oder eigene Entscheidungen.
Und wie gesagt: Wenn es den Leuten die Kohle wert ist, dann habe ich nichts dagegen, wenn sie sich filmen lassen.
Dass solch ein Vorgehen von Prosieben natürlich mehr als unter aller Kanone ist, ist ja eh klar, aber ich will einfach auch mal den Blickwinkel auf die vermeintlichen “Opfer” richten und nicht immer nur die Sender/Formate.
Ich will jetzt keine Wetten drauf eingehen, aber ich denke der Sender (bzw. der Leiter des Formats, ich hab’ keine Ahnung, wie das gegliedert ist.).
Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Mutter bei allen Soaps anruft und vorschlägt sich beim Sterben filmen zu lassen. Das wäre wirklich schlimm (gewesen).
Hoffen wir mal, dass das nicht zur Modeerscheinung wird. Sonst gibts demnächst Sendungen, in denen es ausschließlich um sowas geht.
-Castingshows mit Todkranken (Wer überlebt am längsten)
-Deutschlands schrecklichste Unheilbar Kranke (mit Giovanni Zarella)
-“Leb wohl Welt” (beliebigencpromieinfügen verhilft Leuten zum perfekten Selbstmord)
