Typisch rechtsradikale Ossistadt (oder doch nicht?)

Hallo,

Der Fall scheint klar: Ein afrikanischstämmiger Deutscher dunkler Hautfarbe, der sogar jahrelang im ostdeutschen Städtchen Schwedt als Ausländerbeauftragter gearbeitet hat, hält die ständigen rassistischen Beschimpfungen nicht mehr aus und flieht in den Westen.
Schwedt an der Oder:
Ein typisches Ossistädtchen, in dem dumpfe Nazihorden und wegschauende Mitbürger („Jeder vierte Schwedter ist latent rassistisch eingestellt!“) ein Klima der Angst und Intoleranz schaffen.
Kurz: Ganz Schwedt eine braune No-go-Zone für „Nichtbioteutonen“!

Natürlich ein Skandal und ein gefundenes Fressen auch für Fernsehsender „von RBB über RTL bis ZDF“.

Jedoch:
Ist das wirklich die reine Wahrheit?
Ein interessanter Artikel der Märkischen Oderzeitung lässt zumindest nachdenklich werden:

Seither fragen sich nicht nur seine erklärten Freunde, ob sie in einer anderen Stadt wohnen. Der Eindruck, der in fast allen Medienberichten vermittelt werde, stimme in nichts mit dem überein, was sie täglich erlebt haben und erleben. Ist Schwedt wirklich so ausländerfeindlich?

Ibraimo Albertos Schilderungen von Frotzeleien, dummen Sprüchen, Beleidigungen gegen ihn und seine Familie sind glaubhaft. In vielen deutschen Städten gibt es das. Auf manchem Fußballplatz. An etlichen Kneipenstammtischen. Wer davon betroffen ist, wird beleidigt, erniedrigt, gekränkt. Zu Recht spricht derjenige von Rassismus.

Stimmt es deshalb aber, dass diese Haltung in Schwedt vorherrscht, jeder vierte Schwedter so denkt? In Schwedt gab es 2010 nachweislich eine aktenkundige Anzeige wegen rechter Gewalt gegen Ausländer. In ganz Brandenburg 33. Die Schwedter Polizei, nicht wenige der Beamten hatten sich bisher als Vertraute, Sportfreunde oder Bekannte Ibraimos bezeichnet, sprechen von 15 bis 20 bekannten Rechten in der Stadt. Aktiv im Sinne von öffentlich wirksam sind ihrer Kenntnis nach davon weniger als eine Handvoll.
(…)

Es stimmt vieles nicht an dem Bild vom bösen Schwedt, das angeblich seinen guten Ausländerbeauftragten vergraulte. Es ist einfach, nachzuweisen, was in manchen Berichten schlicht falsch ist. Dass er nie studiert hat, kein Sozialarbeiter ist. Dass Frau Alberto nicht mehr seine Frau war, dass er sich nachts sehr wohl auf die Straße traute als gern gesehener Gast von Feiern. Dass er doch viele schützende Hände in Schwedt hatte. Und dass manche Tür berechtigterweise zufiel, weil er als Mann in einem Frauenhaus nichts zu suchen oder als Ehrenamtler keine Befugnisse in der staatlichen Ausländerbehörde hat. Alle Befragte, Fußballer, Politiker, Boxer, Nachbarn, Freunde haben dennoch immer betont: Auch wenn sie enttäuscht sind, dreckige Wäsche wollen sie in der Öffentlichkeit nicht waschen. Sie nicht.

http://www.moz.de/heimat/lokalredaktion … /1/976979/

Natürlich könnte dies ein subversiver Persil-Artikel sein um die Stadt Schwedt zu schützen, während es tatsächlich in Wahrheit ein übles braunes Nest ist…
Allerdings bezweifle ich, dass auch nur einer der Fernseh-Journalisten von RBB, RTL und ZDF (tolle Mischung!) sich die Mühe gemacht hat Hintergrundinfos zu holen. Zu „recherchieren“, wie es früher mal hieß (heute kennt das im Fernsehjournalismus keiner mehr).

Solche Kompetenzen dürfte man hingegen den Journalisten der lokalen Zeitung eher zutrauen…

Doch die Wahrheit passt nicht ins bequeme „Die Ossis sind unverbesserliche Nazis“-Bild der Medien.
Hat die TV-Journaille aus Sebnitz, Potsdam und Mittweida überhaupt nichts gelernt??

Erst recherchieren, und wenn man sicher ist dass es stimmt, dann darf man ne mediale Welle schieben.
RBB und ZDF:
Dafür zahl ich nicht!
:smt018

Hallo!

Ich will jetzt keine Vorurteile aufbauen oder so…
Aber mein Ex ist Afrikaner, wir haben auch ein gemeinsames Kind, und ich möchte mal meine Erfahrungen schildern:

Ich bin der Meinung, dass alle mir bekannten Afrikaner rassismus-paranoid sind. Allen voran mein Ex!

Stellt euch vor: Eines Tages gingen wir über einen Parkplatz und ein Junge von etwa 14, der komplett schwarz gekleidet war, kam uns entgegen und guckte uns irgendwie nicht an. Keine Ahnung warum. Jedenfalls waren wir an ihm vorbei und schon sagte mein Ex: „Das war ein Nazi!“ Ich daraufhin: „Nein, der hatte auf seinem Pullover „Against Nazis“ stehen. Der war GEGEN Nazis.“

Oder: Eines Tages machte ich ihm die Tür auf und hörte nur, wie er rief: „Scheiße Mann!!!“ Ich fragte ihn, was denn los sei. Er daraufhin: „Der hat mich blöd angeguckt! Das war ein Nazi!“ (Keine Ahnung, wie der Typ geguckt hat, aber es reicht meinem Ex aus, blöd angeguckt zu werden, um denjenigen für einen Nazi zu halten und ihn zu beleidigen.)

Oder: Meine Mutter mochte meinen Ex nicht, aus berechtigten Gründen, nämlich weil der mich in Schwierigkeiten gebracht hat. Sofort sagte mein Ex: „Deine Mutter ist ein Nazi!“ (Später warf er sogar mir sowas mal vor, weil ich ihn verlassen habe.)

Und das waren jetzt nur ein paar Beispiele von meinem Ex!

Grundsätzlich habe ich es bei total vielen Afrikanern so erlebt, dass die alles mögliche für eine nazionalsozialistisch gesprägte handlung halten - auch wenn es keine war.

Wie gesagt: Meine persönliche Erfahrung. Aber aufgrund dessen halte ich es sehr wohl für möglich, dass der Typ vieles missinterpretiert haben kann.

Liebe Grüße :wink:

PS: Ich habe noch NIE im ganzen Leben meiner Tochter eine negative Reaktion auf mein Kind (auch schwarz) gehört. Eher das Gegenteil! Viele haben mir gesagt, dass die selbst gerne ein dunkel Kind hätten, weil sie die so süß finden! Es dachten aber nur viele, dass ich die kleine adoptiert habe, weil sie wirklich sehr dunkel ist :wink:

Bei Themenvorschläge sollten schon konkrete Beispiele genannt werden.

Natürlich ein Skandal und ein gefundenes Fressen auch für Fernsehsender „von RBB über RTL bis ZDF“.

ist da ein wenig zu allgemein. Gab es bestimmte Sendungen in denen dieses Thema aufgegriffen wurde?

Schon mal den Link geklickt? :wink:
http://www.moz.de/heimat/lokalredaktion … /1/976979/
Zumindest die ÖR Sendebeiträge stehen alle unterhalb des Berichtes in den von mir verlinkten Artikel.
Die Latte an Links ist recht imposant (wenn auch nicht nur TV Sendungen):
RTL ist nicht verlinkt - offensichtlich wollten die MOZ-Journalisten nur seriös wirkende Medien verlinken.

Aber bitte sehr, konkrete Beispiele:

RBB
Himmel und Erde
02.04.11 18:02
http://www.rbb-online.de/himmelunderde/ … eiter.html

ZDF
Morgenmagazin
29.07.2011 06:45h
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ … st-Schwedt

ZDF
heute
29.07.2011 14:00h
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ … mo-Alberto

ZDF
ML
30.07.2011 18:00h
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beitrag/ … t-geflohen

Bemerkenswert finde auch die zeitlichen Abstände zwischen dem Beitrag bei RBB und der Welle beim ZDF!
Wer da wohl Interesse an ner Kampagne hat?

Es dachten aber nur viele, dass ich die kleine adoptiert habe, weil sie wirklich sehr dunkel ist :wink:

Hihi. Und was sagt uns dieser oft geäußerte Gedankengang, um mal böse zu fragen? Eine Weiße mit einem schwarzen Kind? Ist das denn die Möglichkeit? :wink:

[spoiler]Latenter (=Verborgener/Unsichtbarer) Rassismus

Aber nur, wenn ihr es mit den Fragestellern ganz böse meint. :ugly[/spoiler]

Ansonsten ist das in meinen Augen eine recht normale Reaktion, da „Mischehen“ (bitte nicht falsch verstehen :roll: ; heute sagt man wohl „Interkulturelle Ehe“ dazu, da dieser Begriff wohl historisch nicht so belastet ist) in Deutschland oder generell in Westeuropa doch relativ selten sind. Und was liegt da näher, als eine Adoption zu vermuten?

Bemerkenswert finde auch die zeitlichen Abstände zwischen dem Beitrag bei RBB und der Welle beim ZDF!
Wer da wohl Interesse an ner Kampagne hat?

Im RBB-Beitrag lebt Alberto noch in Schwedt. Nachdem er drei Monate später nach Karlsruhe gezogen ist, sich also etwas bedeutungsvolles in der „Story“ ereignet hat, haben andere Sender den Fall wieder aufgerollt. Normal.
Dass ein Afro-Deutscher es nicht mehr aushält in einer ostdeutschen Stadt und in den Westen flüchtet, hielt man bei den „Großen“ wahrscheinlich für berichtenswerter, als die Geschichte eines Schwarzen, der sich trotz Widrigkeiten und Angst durchboxt.
Ansonsten finde ich nicht, dass die von dir verlinkten Fernsehberichte so bemerkenswert voreingenommen sind, wie du beschreibst.

Schwedt an der Oder:
Ein typisches Ossistädtchen, in dem dumpfe Nazihorden und wegschauende Mitbürger („Jeder vierte Schwedter ist latent rassistisch eingestellt!“) ein Klima der Angst und Intoleranz schaffen.
Kurz: Ganz Schwedt eine braune No-go-Zone für „Nichtbioteutonen“!

Schon mal den Link geklickt? :wink:
http://www.moz.de/heimat/lokalredaktion … /1/976979/
Zumindest die ÖR Sendebeiträge stehen alle unterhalb des Berichtes in den von mir verlinkten Artikel.
Die Latte an Links ist recht imposant (wenn auch nicht nur TV Sendungen):
RTL ist nicht verlinkt - offensichtlich wollten die MOZ-Journalisten nur seriös wirkende Medien verlinken…

Die von dir genannten Beispiele sind, zumindest bei mir, nicht sichtbar wenn man NoScript oder ähnliches aktiviert hat. Und aus dem Forum werden sehr viele Leute Scripte blocken, und die alleinige Freigabe von moz.de reicht auch nicht aus. Von daher „fehlten“ sicher nicht nur mir die Beispiele. Da hat man nur den Text in dem hier und da ein Sender erwähnt wird. :wink:

Nichts für ungut. :mrgreen:

@KingMö

Ach so! :wink: Ich bin nur mit nem Ad-blocker unterwegs.
Beim nächsten Mal werde ich aber ein bisschen drauf achten, ob in den Links Scripte dabei sind, oder nicht…

Zum Thema:

Ein typisches Ossistädtchen, in dem dumpfe Nazihorden und wegschauende Mitbürger („Jeder vierte Schwedter ist latent rassistisch eingestellt!“) ein Klima der Angst und Intoleranz schaffen.
Kurz: Ganz Schwedt eine braune No-go-Zone für „Nichtbioteutonen“!

Auch Hoyerswerda kam kürzlich in die Schlagzeilen, als sich die Revolte gegen das Asylantenheim zum zwanzigsten mal jährte.
Zur Erinnerung:

[video]http://www.youtube.com/watch?v=PkTOD1BBdos&feature=related[/video]

Und die aktuellen Kurzberichte von „CosmoTV“ und „Sachsenspiegel“:

http://www.youtube.com/watch?v=ryRG-M9Ijpk

http://www.youtube.com/watch?v=aS_It3GIb3U

Wird hier eingleisig negativ über die Stadt und ihre Einwohner berichtet?
Mal abwarten, was die lokale Zeitung so rausfindet.

PS:
Die damalige Welle von Gewalttätigkeiten gegen Ausländer verringerte sich erst als die Politik durch eine Grundgesetzänderung das Asylrecht massiv einschränkte.

http://de.wikipedia.org/wiki/Asylkompromiss

Lol ich nenne mein Kind auch „Mischlingskind“ xD Bisher hat sich noch niemand dran gestoßen, auch nicht die anderen weißen Mütter mit schwarzen Kindern, die ich kenne… Aber mein Kind ist auch „Mischling“ vielleicht verhält es sich auch so, dass man als selbst betroffener sowas sagen darf, als nicht-betroffener aber nicht :stuck_out_tongue:
(nur so zur info: auch als nicht-betroffener darf man übrigens „schwarz“ sagen, muss also nicht auf „vollpigmentiert“
zurückgreifen - das hat mir mein ex selbst gesagt^^)
hm wenn du „interkulturelle ehe“ sagen würdest, wüsstest wohl nur du selbst, was du damit meinst xDDDD

Hm ich würde das nicht als versteckten rassismus werten… der vater meines kindes ist wirklich tiefschwarz und mein kind ist dementsprechend so dunkel, dass afrikaner aus anderen teilen afrikas, die (natürlicherweise!) nicht so dunkel sind, sie ebenfalls für rein-schwarz (auch son netter begriff xD) halten würden, wenn sie die eltern nicht kennen.
da mein kind also wirklich sehr dunkel ist, aufgrund der wirklich sehr dunklen hautfarbe ihres vaters, ist das einfach nicht zu erkennen.
aber ich muss zugeben, dass es oft alte omis sind, die völlig verblüfft sind, dass ich die leibliche mutter bin :stuck_out_tongue:

so, und nun schluss mit dem OT und liebe Grüße^^

Danke für die Links! :smt023
Interessant sind z. B. die Formulierungen im mdr-Beitrag:
Der Sachsenspiegel nimmt eine Gruppe der ehemaligen Opfer (Asylbewerber aus Afrika) sozusagen als Köder mit in die Plattenbausiedlung und berichtet dann (äußerst scheinheilig):

Ausgerechnet kurz vor dem Jahrestag eskaliert die Situation fast erneut!

Soso, „ausgerechnet“! Ob das vielleicht etwas mit den eigenen Dreharbeiten zu tun hat?

Und was ist dort passiert? Das Wörtchen „fast“ geht ziemlich unter, man befürchtet schon eine Wiederholung die schlimmen Exzesse von Fremdenfeindlichkeit, welche vor 20 Jahren Hoyerswerda (zurecht) in die Schlagzeilen brachte. Vor dem inneren Auge taucht wieder der wütende Mob auf, drohende Glatzenhorden, geworfene Steine etc.

Der Sachsenspiegel weiter:

Gegen zwei Männer wird jetzt ermittelt.

(Oha, ein Mob aus zwei Männern bestehend…)

Und der Polizeisprecher erklärt dazu:

„Dabei geht es vor allen Dingen um den Straftatverdacht des Verwendens von verfassungswidrigen Kennzeichen, da die Umstehenden einen Hitlergruß selbst mit gesehen haben.“

Irgendwie ziemlich verquastet ausgedrückt.
Vor allem für eine angebliche „Fasteskalation“. Warum hat die Kamera die in Hoyerswerda suggerierten Nazitypen nicht einfangen können, dafür hatte man die armen Dunkelhäutigen ja angekarrt, oder?
Ob man diesen Vorfall wirklich mit den Ausschreitungen 1991 vergleichen kann, ohne letzteren zu bagatellisieren??

Weiter im Sachsenspiegel:

Vor dem Besuch des Schauplatzes der Krawalle hatten Kamerateam und Zeitzeugen noch mit Oberbürgermeister Stefan Skora gesprochen. Auf Nachfrage hin hielt er es für unbedenklich dort Filmaufnahmen zu machen.

Hören wir doch mal was er im O-Ton sagt:

Ich habe ja auch die Art und Weise des Drehens und des Interviews über eineinhalb Stunden selbst erlebt. Ich kann natürlich die Situation dort vor Ort nicht beschreiben, weil ich da nicht dabei war. Aber ich würde trotzdem dieselbe Antwort geben wie am vergangenem Wochenende.“

Was deutet er wohl mit der „Art und Weise des Drehens und des Interviews“ an? Zumindest, dass man seiner Meinung nach durch die Art und Weise des Drehens einen gewissen Einfluss auf die Reaktion der Umgebung ausübt!
Und was war seine „Antwort am vergangenem Wochenende?“ Hat er wirklich ein vollkommen „unbedenkliches“ Drehen im sozialen Brennpunktviertel bescheinigt?

Es gab im Zuge der no-go-area Diskussion 2006 mal einen unsäglichen Beitrag von RTL (glaube ich), in der ein perfekt deutschsprechender Dunkelhäutiger im feinsten Anzug und im dicken Mercedes eine Panne vortäuschte und in der tiefsten Brandenburgischen Provinz darum bat telefonieren zu dürfen.
Mit versteckter Kamera wartete das Team nun begierig auf die Bilder, welche die Gefährlichkeit und den latenten Rassismus der brandenburgischen Ureinwohner beweisen werden würde…
Jedoch vergeblich, kein einziger schlug ihm die Tür vor der Nase zu, kein böses Wort fiel, im Gegenteil selbst ein auf den ersten Blick übelst glatzköpfiger Rockertyp zeigte sich überraschend hilfsbereit.

Sicher, im Osten gibt es das Problem einer rechten Szene, und man sollte das nicht unter dem Teppich kehren.
Aber ich fand den Beitrag damals reichlich menschenverachtend.
Der Dunkelhäutige wurde sozusagen als Lebendköder für eine gerade gehypte Storyline missbraucht. Genau wie in die dunkelhäutigen „Zeitzeugen“ in diesem Beitrag hier bei mdr.

(In fernsehkritik.tv wurde ja dankenswerterweise auch schon mal Walraff thematisiert, der es ähnlich auf einen „Skandal“ anlegte…Zumindest hat der sich selbst geschminkt, und nicht andere nur um der Provokation willen angeheuert.)

Es stellt sich die Frage, ob die Macher solcher Reportagen nicht die eigentlichen Menschenverächter und Rassisten sind, mehr jedenfalls als ein „08/15 Ossi“!

Der Sachsenspiegel nimmt eine Gruppe der ehemaligen Opfer (Asylbewerber aus Afrika) sozusagen als Köder mit

Es waren Vertragsarbeiter und keine Asylbewerber.

Und wieso bezeichnest du 3 Schwarze die zu dem Ort des Geschehens zurückgehen als Köder? Es ist nun mal ein Ort an denen ihnen etwas schlimmes widerfahren ist und diesen Ort nach so langer Zeit mal wieder zu besuchen ist doch nicht verkehrt. Wenn dann die braunen Idioten aus der Deckung springen und vor laufender Kamera die Leute als „Buschneger“ bezeichnen dann sind sie doch selber Schuld wenn sie nachher im Fernsehen als genau das dargestellt werden was sie sind.

Was ich mich auch frage ist welcher Vollhorst dieses Video hochgeladen hat? Man schaue sich mal die Bildunterschrift an:
„Kamerateam lässt Asylneger zum Jahrestag aufmarschieren.“

Als wäre es eine bewusste Provokation dort als Schwarzer aufzutauchen. :lol:

Natürlich lassen sich eine Handvoll rechter Deppen heute nicht unmittelbar mit dem damaligen Lynchmob vergleichen. In dem Bericht wurde ja auch korrekt darauf hingewiesen das dieses braune Gesocks mittlerweile dort auch viel Gegenwind erfährt, wahr ist aber auch das es genau dort ebend immer noch Fremdenfeindlichkeit gibt.

Moral von der Geschichte: Wer suchet der findet.

wahr ist aber auch das es genau dort ebend immer noch Fremdenfeindlichkeit gibt.

Die es anderdswo natürlich nicht gibt. So gar nicht. Auch nicht hinter vorgehaltener Hand (man spricht es halt nicht aus, praktiziert es aber, bewusst oder unbewusst, dann doch durch vorurteilsbehaftete Behandlung der jeweiligen Personen). Das alles gibt es nur genau dort. :wink:

Hmmm, was könnte wohl mit „wer suchet der findet“ gemeint gewesen sein :smt019

Nicht gleich böse sein. :wink: (schon klar wie du das gemeint hast, mein Beitrag sollte auch eher eine Bestätigung deiner Kritik an der „selektiven Darstellung“ sein)

Ich wollte nur ausdrücken dass sich Fremdenfeindlichkeit überall und halt auch in verschiedener Form finden lässt. Und ja, wer suchet der findet. Nur wird halt, vor allem in den Medien, sehr oft eher da „was gefunden“ wo es per Klischee (oder schlechtem Image) vermutet wird. Ossi-Provinz & braune Anwandlungen - das ist nunmal ein Reizthema. Was an einem Ort gleich als Normalität dargestellt wird gilt anderswo halt gern mal als aussergewöhnlich präsentiert.

Es waren Vertragsarbeiter und keine Asylbewerber.

Stimmt. Mein Fehler.

Was ich mich auch frage ist welcher Vollhorst dieses Video hochgeladen hat? Man schaue sich mal die Bildunterschrift an:
„Kamerateam lässt Asylneger zum Jahrestag aufmarschieren.“

:shock:
Ja, so ein Kommentar ist allerdings unter aller Sau! :x

Die im Beitrag ausgestrahlten Äußerungen des OB bleiben aber trotz allem seltsam:
Was meinte er mit der „Art und Weise“ der Dreharbeiten im Zusammenhang der persönlichen Sicherheit?

Und: Selbstverständlich wurde von Seiten des Kamerateams genau solche Reaktionen erhofft.
Diese besoffenen Assis die offensichtlich nichts haben als den Stolz auf ihre geringere Pigmentierung, würde es in Wanne-Eickel genauso geben. (Was das Gesocks mitnichten sympathischer macht.)
In Wanne-Eickel ließe sich aber die beliebten Klischees vom rechten Ossi nicht bedienen und es ließe sich auch kein Zusammenhang mit den Übergriffen 1991 herstellen.
Interessant wäre es zu erfahren wie lange das Team drehen musste, bis sie die gewünschten Reaktionen dort erhielten.

Generell gibt es im Osten viel rechte Tendenzen, auch in der sog. bügerlichen Mitte. Das ist nicht nur in Schwedt so.

In fernsehkritik.tv wurde ja dankenswerterweise auch schon mal Walraff thematisiert, der es ähnlich auf einen „Skandal“ anlegte…Zumindest hat der sich selbst geschminkt, und nicht andere nur um der Provokation willen angeheuert.

Walraff hätte einen guten oder sagen wir einen, wenigstens, Ernst zu nehmenden Dokumentarfilm machen können, wenn er in diesem speziellen Fall hinter der Kamera geblieben wäre und den Job des „agent provocateurs“ echten Schwarzen überlassen hätte. In seiner Kostümierung sah er aus wie ein Maskottchen aus der Sesamstraße.
Als der Walraff-Film auf Arte lief, gab es eine Diskussionsrunde dazu mit Walraff und Thuram, dem schwarzen franz. Fußballer. Thuram, der den Film an dem Tag bestimmt zum ersten mal gesehen hat, konnte sich ein Dauergrinsen nicht verkneifen. Er hatte es sichtlich schwer, intelligente Kommentare zum Film zu bringen.

Aber: Ich halte „Provokationen“ im Rahmen journalistischer Arbeit nicht unbedingt für illegitim. Es kommt immer auf die Art und Weise drauf an.
Im Fall des Hoyerswerda-Berichts kann man schlecht von Provokation sprechen, wenn Zeitzeugen oder damalige Opfer den Ort der Tragödie wieder besuchen möchten und vom Bürgermeister eine Entwarnung zu hören kriegen, dass es keine No-Go-Areas in seiner Stadt gibt (sinngemäß). Der Bericht dreht sich doch um die Frage: Hoyerswerda gestern - Hoyerswerda heute - Was hat sich geändert? Wenn das Fernsehteam trotz Empfehlung, diese Problemsiedlung zu meiden, da angetanzt wäre mit den drei Schwarzen, könnte man sich über die Sinnlosigkeit einer bewußt herbeigeführten Eskalation unterhalten. Aber das Auftauchen an sich vor diesem Haus ist keine Provokation.
Ein anderer Punkt ist natürlich die Art und Weise, wie die Fernsehleute sich dort verhalten haben. Dass in der Hinsicht den gesendeten Bildern absolut nicht zu trauen ist, dürfte klar sein. Eine Diskussion darüber erübrigt sich ohne Beweise.
Wenn die Autoren des Beitrags ihren Besuch des ehemaligen Tatorts von sich aus als „Test“ oder „Probe“ bezeichnet hätten, wären sie - meiner Meinung nach - in Sachen „journalistische Anstandsregeln“ völlig auf der sicheren Seite gewesen.

Das wäre z.B. auch ein toller Höhepunkt für den Walraff-Film, wenn der Günter sich selber rausgehalten hätte und stattdessen zwei bis drei der ehemaligen Opfer mit versteckten Kameras ausgestattet Hoyerswerda besuchen ließe, inklusive Spaziergang durch diese Siedlung. Wär ein spannender Film bei rausgekommen.

Das stimmt. So eine Diskussion hat ohne Beweise wenig Sinn und mündet nur in politische Grabenkämpfe.

Oder halt auch - wenn dabei nichts „weiter passiert“ wäre - kein spannender Film!

Das Verhalten Walraffs war ja bewusst provozierend (in der Kneipe anderer Leute Freundin anbaggern etc.), da er offensichtlich mit „bloßer Anwesenheit“ keine sendefähigen Reaktionen in den Kasten bekommen hätte.
Sicher wäre ein Test-Spaziergang in der Plattenbausiedlung interessant für die Verlässlichkeit der verlinkten Hoyerswerda-Beiträge gewesen.

Aber ehrlich gesagt, solche Gegenden meide ich persönlich wenn möglich auch und zwar auch westlich der Elbe… eben wegen des aggressiven Packs das dort vermehrt anzutreffen ist. Da macht Ost oder West leider keinen Unterschied.
Primitives Revierverhalten halt. Dumm wie Brot, aber sich überlegen fühlen auf Grund seiner Ideologie oder seines Deutsch-, Türken-, Araber- oder sonst was für ein Nationen-tums.
Das soll nicht heißen dass der Staat diese Versuche No-go-areas zu installieren tolerieren sollte - man sollte aber ehrlich genug sein die ähnlich gelagerten Probleme in vielen städtischen Gebieten dieser Republik anzusprechen.
Es handelt sich hier nämlich um ein soziales Problem, nicht um ein „ethnisches“!
(Wenn man denn die Ostdeutschen als eigene Ethnie bezeichnen möchte… :stuck_out_tongue: )