Hallo,
Der Fall scheint klar: Ein afrikanischstämmiger Deutscher dunkler Hautfarbe, der sogar jahrelang im ostdeutschen Städtchen Schwedt als Ausländerbeauftragter gearbeitet hat, hält die ständigen rassistischen Beschimpfungen nicht mehr aus und flieht in den Westen.
Schwedt an der Oder:
Ein typisches Ossistädtchen, in dem dumpfe Nazihorden und wegschauende Mitbürger („Jeder vierte Schwedter ist latent rassistisch eingestellt!“) ein Klima der Angst und Intoleranz schaffen.
Kurz: Ganz Schwedt eine braune No-go-Zone für „Nichtbioteutonen“!
Natürlich ein Skandal und ein gefundenes Fressen auch für Fernsehsender „von RBB über RTL bis ZDF“.
Jedoch:
Ist das wirklich die reine Wahrheit?
Ein interessanter Artikel der Märkischen Oderzeitung lässt zumindest nachdenklich werden:
Seither fragen sich nicht nur seine erklärten Freunde, ob sie in einer anderen Stadt wohnen. Der Eindruck, der in fast allen Medienberichten vermittelt werde, stimme in nichts mit dem überein, was sie täglich erlebt haben und erleben. Ist Schwedt wirklich so ausländerfeindlich?
Ibraimo Albertos Schilderungen von Frotzeleien, dummen Sprüchen, Beleidigungen gegen ihn und seine Familie sind glaubhaft. In vielen deutschen Städten gibt es das. Auf manchem Fußballplatz. An etlichen Kneipenstammtischen. Wer davon betroffen ist, wird beleidigt, erniedrigt, gekränkt. Zu Recht spricht derjenige von Rassismus.
Stimmt es deshalb aber, dass diese Haltung in Schwedt vorherrscht, jeder vierte Schwedter so denkt? In Schwedt gab es 2010 nachweislich eine aktenkundige Anzeige wegen rechter Gewalt gegen Ausländer. In ganz Brandenburg 33. Die Schwedter Polizei, nicht wenige der Beamten hatten sich bisher als Vertraute, Sportfreunde oder Bekannte Ibraimos bezeichnet, sprechen von 15 bis 20 bekannten Rechten in der Stadt. Aktiv im Sinne von öffentlich wirksam sind ihrer Kenntnis nach davon weniger als eine Handvoll.
(…)
Es stimmt vieles nicht an dem Bild vom bösen Schwedt, das angeblich seinen guten Ausländerbeauftragten vergraulte. Es ist einfach, nachzuweisen, was in manchen Berichten schlicht falsch ist. Dass er nie studiert hat, kein Sozialarbeiter ist. Dass Frau Alberto nicht mehr seine Frau war, dass er sich nachts sehr wohl auf die Straße traute als gern gesehener Gast von Feiern. Dass er doch viele schützende Hände in Schwedt hatte. Und dass manche Tür berechtigterweise zufiel, weil er als Mann in einem Frauenhaus nichts zu suchen oder als Ehrenamtler keine Befugnisse in der staatlichen Ausländerbehörde hat. Alle Befragte, Fußballer, Politiker, Boxer, Nachbarn, Freunde haben dennoch immer betont: Auch wenn sie enttäuscht sind, dreckige Wäsche wollen sie in der Öffentlichkeit nicht waschen. Sie nicht.
http://www.moz.de/heimat/lokalredaktion … /1/976979/
Natürlich könnte dies ein subversiver Persil-Artikel sein um die Stadt Schwedt zu schützen, während es tatsächlich in Wahrheit ein übles braunes Nest ist…
Allerdings bezweifle ich, dass auch nur einer der Fernseh-Journalisten von RBB, RTL und ZDF (tolle Mischung!) sich die Mühe gemacht hat Hintergrundinfos zu holen. Zu „recherchieren“, wie es früher mal hieß (heute kennt das im Fernsehjournalismus keiner mehr).
Solche Kompetenzen dürfte man hingegen den Journalisten der lokalen Zeitung eher zutrauen…
Doch die Wahrheit passt nicht ins bequeme „Die Ossis sind unverbesserliche Nazis“-Bild der Medien.
Hat die TV-Journaille aus Sebnitz, Potsdam und Mittweida überhaupt nichts gelernt??
Erst recherchieren, und wenn man sicher ist dass es stimmt, dann darf man ne mediale Welle schieben.
RBB und ZDF:
Dafür zahl ich nicht!
:smt018