Themenvorschläge - Mediatheke

Ich habe mal ein völlig anderes Thema, das vielleicht für @DeanStag interessant sein könnte:

In Deutschland (und vielen anderen Ländern) werden gigantische Summen an öffentlichen Geldern an die (Wisschenschafts-)Verlage gezahlt, ohne dass diese dafür eine nennenswerte Gegenleistung erbringen. Die Masche funktioniert folgendermaßen:

  1. Wissenschaftler schreiben Fachartikel (Paper) und werden hierfür aus Steuergeldern bezahlt (zum Teil auch aus Drittmitteln aus der Industrie).
  2. Diese Fachartikel werden von anderen Wissenschaftler begutachtet (Peer Review), deren Arbeitszeit auch aus Steuergeldern bezahlt wird.
  3. Die Wissenschaftler überlassen die Fachartikel kostenlos an Verlage, die diese in Fachmagazinen (Journals) veröffentlichen. Teilweise müssen die Wissenschaftler sogar Geld für die Veröffentlichung bezahlen und/oder das Layout selbst erstellen. Die Verlage haben nur einen minimalen Aufwand mit der Veröffentlichung der Artikel.
  4. Öffentlich finanzierte Bibliotheken kaufen die Fachmagazine von den Verlagen für sehr viel Geld. Häufig müssen Wissenschaftler auch die für sie interessanten Artikel selbst kaufen, wenn die jeweilige Universitätsbibliothek das entsprechende Journal nicht abonniert hat.

Viele Wissenschaftler haben leider keine Möglichkeit, aus diesem System auszubrechen. Hier wäre die Politik gefordert.

Das Ausmaß an Verschwendung von Steuergeldern könnte durchaus mit dem Cum-Ex-Skandal vergleichbar sein, aber bisher interessiert sich kaum jemand für dieses Thema. Ein Grund hierfür könnte natürlich auch sein, dass man es sich nicht mit den großen Verlagen (Springer etc.) verscherzen möchte.

Hier ist einer von sehr wenigen Berichten zu diesem Thema:

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Naja, stimmt so nicht. Man kann die Arbeit als Open Access veröffentlichen. Gibt einige Journals die z. B. von Hochschulen herausgegeben werden, da wird das ganze dann aus dem Budget der Hochschule bezahlt wird. Ansonsten ist die Publikation halt nicht kostenlos, sondern als derjenige, der es veröffentlicht zahlt man Geld, dann ist es ebenfalls Open Access.

Ich stimme dir zwar zu, dass der Mechanismus - Wissenschaftsverlag druckt das Zeug, Bibliotheken kaufen es und stellen er zur Verfügung - heute anachronistisch anmutet, nur darfst du nicht vergessen, dass das über Jahrzehnte die Variante war, wie der Inhalt der jedem zur Verfügung gestellt wurde ohne direkt dafür zahlen zu müssen.

Darüber hinaus ist es doch nahezu nie der Fall, dass einzelne Artikel gekauft werden müssen. Nahezu alles ist doch heute in den großen Online-Bibliotheken verfügbar, wo man aus Hochschulnetzten drauf Zugriff hat. Und hat man von seiner eigenen Institution aus keinen Zugriff: eduroam ist dein Freund. Darüber hinaus schicken eigentlich alle Autoren die PDFs von Papern zu und die Preprints bekommt man ohnehin fast immer von den Seiten der Autoren.

Der Punkt ist halt: Es muss bei einer Publikation die dauerhaften Abrufbarkeit sichergestellt werden und die kostet nun einmal Geld. Ob das nun preiswerter ist, wenn das die Verlage oder großen Verbände übernehmen oder die Hochschulen müsste man ausrechnen.

Das ist dann wiederum verschwendetes Steuergeld. Außerdem versucht man natürlich immer in einem möglichst renommierten Journal (mit hohem Impact Factor) zu veröffentlichen. Open Access ist da eher ein nachrangiges Auswahlkriterium.

Das ist mir und Kollegen früher recht oft passiert. Entweder man konnte sich das benötigte Paper irgendwie semilegal beschaffen (ein Hoch auf Sci-Hub :wink:) oder man musste halt blechen.
Ob ein Autor auf so eine Anfrage antwortet oder überhaupt noch erreichbar ist, ist eher ein Glücksspiel. Das ist ja auch nicht ganz legal, weil der Autor das Verwertungsrecht vollständig an den Verlag abtritt (und das ohne jegliche Kompensation).

Bullshit-Britt is back - wahrscheinlich.

:smile: :smile: :smile:
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Schuldig oder nicht?

Das ist schon richtig. Aber einerseits auch traurig, dass sich die Hochschulen nicht zusammen schließen und eine solche Plattform gründen. Aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass beispielsweise an Unis die Presseabteilungen völlig unterbesetzt ist. Die der Charité beispielsweise nicht, weshalb von dort viele Studienergebnisse in den Medien landen. Das gleiche hat doch auch der YouTuber-Marvin gezeigt: Wieso gibt es kein Verzeichnis, das Doktorranden listet? Inzwischen ist sogar das Handelsregister öffentlich einsehbar…

KiKa Moderator auf Israel-Hater Demo.

Kein Teleshopping mehr mit Abnhem Drinks?

Heute Abend startet XY gelöst.

Vielleicht ein Thema für Dean. Immer mehr junge Leute verschulden sich über Klarna und auf Tiktok trendet #klarnaschulden.

Der Vollständigkeit halber hier noch eine kleine Aufarbeitung des RBB-Skandals im Deutschlandfunk, dort wird auch über deren eigene Dienstwagensituation aufgeklärt: Der Teil-Rücktritt von Patricia Schlesinger | deutschlandfunk.de

zunehmend unsympathischer diese frau.

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Puh, gleicher Trend wie die Kreditkartenschulden in den USA.

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Und die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass ihr die Pension bleibt, weil vermutlich nur Complanceverstöße rauskommen. Bei den Audios auf Deutschlandfunk/ARD Audiothek übrigens auch oft die Stimmung vertreten, dass das halt normale Gehälter sind wie man sie aus der Wirtschaft kennt. Und dass man sich halt moralisch besser handelnde Führungskräfte aussuchen muss. Die Verträge und Regeln selber bzw. Transparenz wird gefühlsmäßig eher weniger hinterfragt.

Ich würde mich mal über eine Mediatheke zu internationalen Medien freuen. Besonders im anglo Raum gibt es ja einige, die aus der Alternative zum Mainstream fast selbst Mainstream geworden sind.

Daily wire, jimmy dore, Russel brand, the hill, joe Rogan, rising aber auch die etablierten Medien wie cnn oder bbc.

Eure Perspektive auf diese extentrische Welt fände ich mal eine Mediatheke wert, in der jeder von euch bestimmt auch eine individuelle, interessante Perspektive mitbringt.

Nun ist im Fall Schlesinger auch die Staatsanwaltschaft aktiv.

Die Causa Schlesinger wurde vorhin im InfoRadio vom RBB thematisiert. Da ist ziemliche Weltuntergangsstimmung. Die erkennen das ganz richtig, dass diese Sache der Akzeptanz der ÖRR ziemlich extrem schadet.

Soll heißen: Ich glaube das muss in jedem Fall in der nächste Mediatheke mal aufgearbeitet werden.

„Das Internet vergisst nicht“ und dessen Auswirkung auf den Journalismus - falls man denn Recherche betreiben und diese Informationen nutzen möchte.

Ich merke an: eindeutige inhaltliche Aussagen haben eine andere Qualität, als „Der hat vor 2 Jahren mal was Anderes geliked“. Und bereits Letzteres wird von manchen skandalisiert, sofern es nützlich ist. Sonst lässt man es halt unter den Tisch fallen.

Ja, ich weiß, nicht schon wieder RBB, aber es wurden schon die ersten „Reformideen“ angedeutet und da steht wohl ganz im Vordergrund den Rundfunkrat mehr auszustatten weil das ja alles Ehrenamtler seien und die gar nicht die Ressourcen hätten das zu kontrollieren, siehe hier:

Und hier ab 13:10

Und der Rundfunkrat hat 2 Stunden in einer Sondersitzung getagt, und es gab kein Ergebnis und es wurde nicht über die Vertragsauflösung geredet? Auch der Programmdirektor hinterlässt keinen guten Eindruck :sweat_smile: