Thema Chebli, Bär, Tichy und die Erhard Stiftung

Ich bin selbst ein großer Freund der geschmacklosen Witzekultur, insofern stört mich das grundsätzlich nicht. Auch wenn pickelige Antifa-Pennäler ihre Profile mit „Go to Gulag“-Memes und altkommunistischer Propaganda zupflastern, ist das nichts, was ich anprangern oder verbieten lassen wollen würde (wobei unter diesen hitzköpfigen Genossen wohl tatsächlich einige Kandidaten sind, die diese links-totalitären Statements nicht ironisch meinen).

Angesprochen habe ich diese linke Meme-Kultur vor allem deshalb, weil Tichys „Heil Dir, Kanzlerin!“-Tweet hier ernsthaft als Beleg dafür herangezogen wurde, dass es sich bei ihm um eine zweifelhafte Persönlichkeit handelt. Gleichzeitig wurde Tichy damit sogar die Eignung für den Vorsitz in der Ludwig-Erhard-Stiftung abgesprochen. Das roch mir doch etwas zu arg nach Doppelmoral.

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Ja ist er, denn er haftet auch dafür wenn zum Beispiel verfassungswidrige Inhalte oder Bedrohungen, Doxxing etc. hier stehen bleiben würden. Daran sieht man wie wenig du dich auskennst. Nennt sich Störerhaftung… empfehle ich dir mal zu lesen.

EDIT:

Geht sogar noch weiter, er ist auch verantwortlich für das was seine Mitarbeiter ihm übergeben wenn er es auf seinem Kanal veröffentlicht. Stichwort: beschränkte Arbeitnehmerhaftung

Das Management haftet sofern nicht grob fahrlässig…

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In wie weit handelte es sich denn bei dem was da in Tichys Einblick geschrieben wurde um eine justizable Sache, wo eine Störerhaftung greifen würde? Du verwendest da einen Begriff in einem völlig falschen Kontext.

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Nein du hast keine Ahnung was du schreibst. Du hast danach gefragt ob Holger auch dafür haftet was Abonnenten hier schreiben und genau auf deine Frage habe ich dir geantwortet und dich darauf aufmerksam gemacht, dass dein Vergleich Schwachsinn ist, du von der Materie absolut keine Ahnung hast und simple Polemik raushauen wolltest was ein Griff ins Klo war wie du auch mit diesem Statement eindrucksvoll beweist. Denn ich habe mich zum Inhalt Tichy nicht weiter geäußert. Aber wie du ja sicher mitbekommen hast wurde der Text in seiner eigenen Zeitschrift veröffentlicht und hier trifft eben dann Fall zwei zu: Arbeitnehmerhaftung. Als Manager haftet er für die Inhalte. Ganz einfache Geschichte.

Ich habe nie von Haftung gesprochen, Du argumentierst hier gegen einen Strohmann. Und noch einmal: Es geht hier nicht um die Frage einer juristischen Haftung, Du verwendest hier wie gesagt eine Rechtsfigur die mit der Debatte überhaupt nichts zu tun hat. Auch mit der Arbeitnehmerhaftung kommen wir hier nicht weiter. Denn diese beschreibt die Haftung des Arbeitnehmers für Schäden gegenüber seinem Arbeitgeber die er während der Diensterfüllung zufügt. Da fallen so Sachen wie Betanken des LKWs mit Bezing statt Diesel. Der Begriff der Arbeitnehmerhaftung ist ein Begriff aus dem Innenverhältnis zwischen AG und AN.

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Haftung und Verantwortung sind in diesem Zusammenhang Synonyme. Siehe Duden.

das Haften (a); Verantwortung für den Schaden eines anderen

Wo liegt der Schaden? Ich finde, dass hier die Rechtsfiguren der Störerhaftung und der Arbeitnehmerhaftung (ich weiß was gemeint ist, auch wenn der Begriff durch @Bittersweet falsch verwendet wurde) verwendet werden falsch. Die wären relevant, wenn es bei dem durch Paetow geschrieben um irgendwas handeln würde was z. B. strafrechtlich Relevant wäre (eine Beleidigung oder Verleumdung) oder um etwas handeln würde, was zivilrechtliche Unterlassungsansprüche nach sich ziehen würde.

Die Definition die Du aus dem Duden bringst führt hier ins leere. Denn die Haftung ist als die Verantwortung für einen Schaden definiert. Das bedeutet im Rückschluss after nicht, dass die Haftung als Verantwortung definiert ist. Wie auch? Beide bedeuten nicht als gleiche. Würde sie sich gegenseitig definieren würde sie sich im Kreis definieren und somit jede Bedeutung verlieren. Und so beinhaltet die Definition der Verantwortung auch eben keinen Verweis auf die Haftung Duden | Verantwortung | Rechtschreibung, Bedeutung, Definition, Herkunft

Mir ist völlig unklar worauf du eigentlich hinauswillst. Tichy ist der Chef von „Tichys Einblick“, Holger ist der Chef von „Massengeschmack“, beide tragen Verantwortung für die Texte / Beiträge die in ihren jeweiligen Journalistischen Plattformen publiziert werden, sowohl juristisch als auch moralisch. Das Forum ist einen Nebendebatte, die mit diesem Fall nichts zu tun hat (analog wären dann die Kommentare bei Tichys Blog), auch da haben beide juristisch eine Verantwortung / Haftung, aber die hat wie gesagt mit dem Fall Chebli nichts zu tun.

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Hab ich doch eingangs geschrieben. Auf den völlig merkwürdigen Spin, dass auf einmal nicht über den Autoren eines Artikels diskutiert wird sondern über den Verleger. Das läuft in diesem Fall ja nachweislich komplett anders als bei Hengameh Yaghoobifarah, da wurde ja auch nicht gegen Barbara Junge und Ulrike Winkelmann Strafanzeige erstattet. Die kamen in der Debatte nicht einmal groß vor.

Und dieses Thema kommt mir bei einem Format bei dem über Medienkritik gesprochen halt relevant vor.

Also wenn Barbara Junge und Ulrike Winkelmann im Nebenjob Vorsitzende einer Stiftung wären, die sich für die Belange der Polizei einsetzt, dann wären die beiden sicherlich auch unter Druck geraten und hätten, wenn sie sich weiter hinter ihre Autorin gestellt hätten, ihren Vorsitz bestimmt verloren. Und verklagt wurde Tichy ja nicht. Es haben lediglich Mitglieder der LES ihren Rückzug verkündet bzw. diesen angekündigt. Noch mal zur Erinnerung: Ludwig Erhard war CDU-Bundeskanzler und Wirtschaftsminister, der aber auch stark mit der Sozialen Marktwirtschaft und FDP-Programmatik in Verbindung gebracht wird, weshalb die LES viele CDU, CSU und FDP-Mitglieder hat, und das beißt sich irgendwie wenn der Vorsitzende dann auf seinem privaten Twitteraccount „Heil Bundeskanzlerin“ schreibt.

Und Tichy kann in seiner Postille schreiben lassen wen er will, aber er braucht sich nicht zu wundern wenn die CDU und FDP-Politiker in der LES irgendwann sich von ihm nicht mehr gebührend vertreten fühlen. Das ist dann wiederum die Meinungsfreiheit dieser Leute.

Ist es ja auch, mir war nur die Einordnung wichtig dass Leute wie Linnemann und Merz das ähnlich sehen wie Doro Bär, sie also keineswegs hier eine Einzelmeinung darstellt. Das Thema hätte durchaus seinen Platz in der Mediatheke verdient gehabt, da bin ich bei dir.

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Hat er ja nicht.

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Bewusst angerichteter Schaden wäre es nur dann, wenn Tichy klar davon ausgegangen wäre, dass die meisten Leute zu blöd sind, um seinen Sarkasmus zu verstehen. Aber soll man wirklich immer von vornherein davon ausgehen, dass man sein Publikum wie Kleinkinder behandeln muss? :thinking:

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Es kommt Bewegung in die Sache. Frau Chebli hat einen Anwalt beauftragt, welcher wiederum eine Abmahnung verfasst hat. Den Text der Abmahnung hat Chebli auf Twitter veröffentlicht. https://twitter.com/SawsanChebli/status/1310617793184903168

Ich muss sagen, dass ich den Text der Abmahnung merkwürdig finde. Nach meiner Meinung sollte in Anwalt wenigstens argumentieren und nicht Sätze wie „Es bedarf keiner weiteren Erläuterung“, „die durch nichts, aber auch gar nichts zu rechtfertigen ist“ und „erübrigen sich hier auch weitere Ausführungen“.

Mein Blick in die Glaskugel sagt: Tichy wird nicht unterschreiben, Chebli wird Klage einreichen lassen und vor Gericht unterliegen.

Vertreten durch Schertz Bergmann - ich glaube die wissen schon was sie tun.

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Naja, dass die öffentliche Reaktion als Begründung dienen soll, dass eine rechtliche Grenze überschritten wurde, ist für einen Anwalt schon eine abenteuerliche Argumentation - zudem, wenn es sich um das einzige Argument handelt er dann noch behauptet, es bedürfe keiner weiteren Erläuterung. Auch ein guter Anwalt kann keine Argumente herbeizaubern, wenn die Mandantin keine liefert.

Dann bleibt einem als Anwalt nur, mit solchen geschwollenen Formulierungen „Es bedarf keiner weiteren Erläuterung“, „die durch nichts, aber auch gar nichts zu rechtfertigen ist“ und „erübrigen sich hier auch weitere Ausführungen“ zu arbeiten, um überhaupt den Antrag mit einer Begründung zu versehen.

Meiner Meinung nach zeigt der Kollege hier seine Verzweiflung, die allzu verständlich ist.

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Warum nehmen Sie dann das Mandat an? Gute PR?

Denke schon. Der Fall ging ja durch die Medien. Ich denke, da ist dann die PR wichtiger als die Erfolgsquote.

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Es spricht daraus die Arroganz, die man von der Promi-Kanzlei Schertz-Bergmann kennt - ich hab das ja auch mit denen erlebt. Furchtbarer Haufen!

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Die Anwälte braucht Sawsan auch, wie „gut“ sie sich selbst verteidigen kann, hat man vor zwei Jahren mit dem Shitstorm wegen der Rolex gesehen, wo sie nur den Schwanz eingezogen, nämlich den Account fürs erste deaktiviert hat.

Und schon seit längerem zeigt sie ja ernsthaft wohl mehrere Dutzend „Hasskommentare“ an, wenns allerdings wirklich hart auf hart kommt wie gegen Tim Kellner im Februar, zieht die Quotenmigrantin/Islamische Sprechpuppe (darum ging es) den kürzeren und offenbart sich gleich danach noch als schlechte Verliererin.

Die im Bundestag, da hoffe ich, sie wird krachend scheitern im Wahlkreis und wenn doch, freue ich mich, wenn einer wie Gottfried Curio sie mal komplett auseinander nimmt und sie danach eine Anzeige wegen verbaler Vergewaltigung stellen kann…

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was ist denn da passiert. geil. will ich wissen.