Tagesthemen / Tagesschau

Moin,

es waere vl mal ganz interessant die Entwicklung dieser Sendung zu betrachten vor allem, da es noch sehr viele Leute gibt die die als serioes betrachten.

Es wird ja auf irgendeinem 3. gelegentlich die Tagesschau von vor 20 Jahren gesendet, man koennte da beispielsweise sich Berichte zu aehnlichen Themen rauspicken und vergleichen wie unterschiedlich die Beitraege zu diesen Themen sind.

Themen die immer wieder kommen sind ja Nahrungsmittelskandale, Naturkatastrophen, Terrorismus (Israel-Konflikt), Unfaelle, Wetter und aehnliches und vor allem Dinge aus der Politik!

Mir ist naemlich stark aufgefallen, dass diese Sendung immer subjektiver wird, es wird geziehlt in den Beitraegen eine Wertung und auch eine Meinung eingebracht, der Typ von vor 20 Jahren mit seiner schaebbigen Brille hat stumpf alles runtergelesen ohne eine Mine zu verziehen.

Das ist jetzt natuerlich nichts boesartiges, das tut jeder Journalist irgendwo, bei einer Zeitung z.b. die sich an eine bestimmte Lesergruppe richtet waere mir das auch egal, aber was soll sowas im ARD das sich an alle Buerger richten soll?
Hier waere es ja noetig sich um wertungsfreie objektive Beitraege zu bemuehen, statt dessen wird aber dieser Kommentator eingebaut der rein polemisch argumentiert.

Ich kriege inzwischen bei dieser Sendung und dem Heute Journal jedes mal einen starken Brechreiz, es ist auch sehr bemerkenswert wie solche Sendung trotz exponentiell ansteigender Ausgaben immer schlechter werden koennen.

Meine lieblings-Beitraege sind die zu folgenden Themen:
Afghanistan
Gewalt durch Jugendliche
Gewalt durch Auslaender
Alles ueber inlaendische Politik
Terrorismus

Vor allem was soll eine Nachrichtensendung die mir sagt was ich denken soll und dabei Themen einseitig beleuchtet???
Das hatten wir schonmal, war damals in schwarz-weiss und fast genauso einseitig.

Das was noch grausamer ist als diese Sendung ist die Tatsache, dass einige Leute diese Sendungen als unverfaelschte Wahrheiten auffassen (meine Eltern z.B.) und ich finde dort besteht starker Aufklaerungsbedarf.

Ab hier OT:

Da ich mich grade so herrlich in Rage tippe (diese Cherry-Tastaturen sind echt stabil), die Sendung die zu meinen oben genannten “lieblings-Themen” im oeffentlich-rechtlichem laufen und dort genauer informieren sollen beschraenken sich zunehmends auf Talkrunden mit Leuten die auch NUR polemisch argumentieren koennen, man ist nach diesen Sendung nicht wirklich schlauer, das was jeder Schueler in der Sek I lernt, einem pissigen Aufsatz zu schreiben mit Vor und Nachteilen eines Themas und dieses dann vorzutragen beherrscht dort scheinbar niemand, waere fuer den grenzdebilen Zuschauer auch zu viel so viele Informationen aufzunehmen, dann lieber eine Talkrunde in der sich Friedmaenner und andere Komiker gegenseitig anschreien koennen.

Auch witzig finde ich es dass die meisten Leute nach dem sie sich mit dieser Kost einseitig ernaehrt haben ihr Kreuzchen bei der naechsten Wahl setzen gehen… :smt021
Man kann ja zwischen den Real-Satirikern Martin Sonneborn, Guido Westerwelle, Horst Seehofer und wie die Nasen alle heissen garnicht mehr unterscheiden o.0 Wer ist der echte Komiker? Wer meint den Mist den er erzaehlt nicht ernst?

Jedenfalls fangen diese Probleme bei den Medien und den fehlenden Medienkompetenzen an.

Übrigens,

Wusstet ihr, dass das erste 3D-Logo der Tagesschau aus einer Grafikschmiede in Ohio, Cranston Csuri stammt?
Hier auf 3:00 vorspulen:
[spoiler][video]http://www.youtube.com/watch?v=Q8TYobTi234#t=2m50[/video][/spoiler]
Das hat zwar nicht unbedingt mit den Inhalten der Tagesschau an sich zu tun, aber ich finde es schon interessant, dass diese Grafiken nicht in Deutschland hergestellt wurden und neben all den anderen Grafiken im Showreel wirkt es schon direkt skurril, zwischen all den amerikanischen Senderlogos plötzlich die Tagesschau-Animation zu finden.

Ich weiß noch, wie mich das als Kind schon total fasziniert hat, wenn das Logo angeflogen kam. Ich habe mich immer gefragt: “Wer hat das gemacht? Und vor allem: WIE?”, denn gezeichnet oder gemalt sah das nicht aus. Aber auch nicht wie etwas reales, das abgefilmt wurde.

Ansonsten sind mir die Nachrichtensprecher damals noch ein Stück weit seriöser, konservativer und ernster vorgekommen als heute. Ich weiß nicht, ob das nur an meinem Alter lag oder es tatsächlich so war.

Ich glaube nicht mal, dass die Nachrichten hier eine Meinung verbreiten wollen, es ist aber einfacher, wenn man die Tage einfach das was man von Foodwatch in die Redaktion bekommt zu verwenden, als sich die Informationen alle selbst mühsam zusammenzupicken.

Dennoch sehe ich gerade die Nachrichten der ÖR am objektivsten. Lustig finde ich eher dagegen, dass Medien aus dem Internet die ÖR kritisieren und selbst das subjektivste Medium sind, was wir zu Hause konsumieren können. Da wird Medienkompetenz gefordern, aber selbst nicht vermitteln.
Aber natürlich sollte man immer möglichst verschiedene Medien konsumieren, um am Ende ein Bild zu bekommen.

Dennoch sehe ich gerade die Nachrichten der ÖR am objektivsten. Lustig finde ich eher dagegen, dass Medien aus dem Internet die ÖR kritisieren und selbst das subjektivste Medium sind, was wir zu Hause konsumieren können.

Das ist natuerlich richtig, aber fuer die bezahle ich ja auch nichts.

Journalismus ist eh selten objektiv, es laesst sich dennoch nicht so leicht abstreiten, dass die Nachrichtensendungen im OER stark abgebaut haben. (und das nicht nur vom Inhalt, die ganze Aufmachung der Sendungen wird zunehmend unserioeser, mit diesem Schlummi der sich da ueber seine Theke flaezt und der so aussieht als ob er vorher fragwuerdige Versicherungsvertraege an der Haustuer verkauft haette)

Was auch sehr interessant ist, ist der Vergleich zwischen Nachrichtensendungen unterschiedlicher Regionen, wie z.B. ueber ein und die selbe Sache in verschiedenen Laendern berichtet wird.
Scheinbar hat jede Volksgruppe ihre eigene „Objektivitaet“ :lol:

Ich wuerde es halt sehr begruessen wenn reine Fakten dort genannt werden wuerden, was leider nicht der Fall ist, ueber die Selektion der Meldungen kann ich mir bei diesen Sendungen leider kein Urteil bilden da es mir da an Wissen fehlt, aber die Meldungen die Sie machen die haette ich halt gerne als Faktenberichte, ohne Rhetorik, ohne Metaphern und ohne Wertung und dann auch bitte gescheit recherchiert, es wird dort auch oefters Kappes erzaehlt.

Ich will den Verantworlichen auch keine boeswillige Handlung (Manipulation) unterstellen, sondern eher Unfaehigkeit.

Ich will den Verantworlichen auch keine boeswillige Handlung (Manipulation) unterstellen, sondern eher Unfaehigkeit.

Ich frage mich wirklich gerade was schlimmer ist!

Ich glaube nicht mal, dass die Nachrichten hier eine Meinung verbreiten wollen, es ist aber einfacher, wenn man die Tage einfach das was man von Foodwatch in die Redaktion bekommt zu verwenden, als sich die Informationen alle selbst mühsam zusammenzupicken.

Naja. Ich denke schon, dass sie bei einigen Themen schon ne Meinung verbreiten.
Mal nen Beispiel. Wenns ums Thema China geht, fällt oft nicht das Wort Regierung, sondern eher das Wort „Machthaber“. Ich mein… ich hab noch nie sowas gehört: „Die Machthaber in Berlin haben ein neues Gesetz beschlossen.“
Bei China sinds dann aber die „Machthaber“. Das Wort suggeriert schon etwas negatives, oder?

Oder anderes Beispiel. Bei der Berichterstattung zu den Wahlen in den USA gabs schon eine Berichterstattung hier in den Medien, die die Demokraten eher positiv dargestellt haben als die Konservativen. Meine persönliche Meinung dazu ist auch, dass ich als Wähler wohl auch eher die Demokraten gewählt hätte. Jedoch sollte eine Berichtserstattung beide Seiten neutral darstellen und nicht Partei für eine der Seiten ergreifen.

Das geschieht meines Erachtens viel zu oft, auch bei den Ö-R.

Ob sich das im Lauf der Jahre geändert hat, kann ich nicht sagen, aber ich denke auch schon vor 20 Jahren hatten die Ö-R eine hohe Suggestivkraft.

Bei der Berichterstattung zu den Wahlen in den USA gabs schon eine Berichterstattung hier in den Medien, die die Demokraten eher positiv dargestellt haben als die Konservativen.

Das ist aber auch wirklich echt nicht einfach, die Republikaner - für die Deutsche Bevölkerung - positiv darzustellen. Die tun ja schon selber alles mögliche daran, sich, aus unserer sicht, lächerlich zu machen. Da ist es am Ende so, dass, je mehr man von denen Zeigt, sich um so eher ein negatives Bild aufdrängt.
Natürlich kann es sein, dass es sich nicht verhindern lässt, dass bei den Berichterstattern auch ein wenig eigene Meinung hindurchschimmert, wenn es teilweise dermaßen zum Kopfschütteln ist, dass jeder normale Mensch mit gesundem Verstand es nicht mehr nachvollziehen kann.

Natürlich kann es sein, dass es sich nicht verhindern lässt, dass bei den Berichterstattern auch ein wenig eigene Meinung hindurchschimmert, wenn es teilweise dermaßen zum Kopfschütteln ist, dass jeder normale Mensch mit gesundem Verstand es nicht mehr nachvollziehen kann.

Sicher. Nur sollten gerade die Ö-R da mit gutem Beispiel vorangehen. Aber es wurde zu der Zeit hier oft so dargestellt, als würde jeder der Republikaner die Meinung teilen, die ein hoher Politiker aus dessen Reihen innehält.

Und beim anderen Beispiel, das ich gegeben habe, kann man nun auch nicht sagen, dass die eigene Meinung hindurchschimmert, denn ich bezweifle, dass die Berichterstatter beim Thema China wirklich viel Ahnung haben. Wenn man jedoch hier mal ne Doku drüber sieht, selbst wenns nur ums Nachtleben in Beijing geht, dann hört man dennoch immer das Wort „Machthaber“ oder Kulturrevolution, wenn es eigentlich nicht zum Thema der Doku gehört.

Und wie gesagt. Wir reden in Deutschland ja auch nicht von den Machthabern, wenn wir über unsere Regierung reden.

Ja, da gebe ich dir auch recht. „Machthaber“ wird immer bei Regierungen benutzt, denen der Westen kritisch gegenübersteht, so auch gerne mal Iran, Nordkorea usw. Obwohl sich Berlusconi auch schon längst ein „Machthaber“ verdient hätte :wink:
Mir ist das noch nicht so aufgefallen, da ich eher Deutschlandradio usw. höre und die Nachrichten dort noch etwas neutraler ist als die Tagesschau im Fernsehen. Zumindest ist das mein Eindruck, da müsste man noch mal genauer hinhören.

Gerade beim Thema China muss ich dir zustimmen. Da findet eine mediale Verteufelung statt. Erfahrungsberichte von Deutschen die in Shanghai leben zeigen aber ein bei weitem nicht so schlechtes Bild.

Es ist immer schwer, Nachrichten in einer - für wirklich alle - objektiven Art und Weise abzufassen. Fast jedes Wort ist in irgendeiner Form “belastet” und der oben angesprochene Begriff “Machthaber” kann objektiv gesehen werden, eben als das, was er aussagt, “der-der-die Macht-hat” oder schon das Wort “Macht” kann negativ in diesem Zusammenhang belastet sein, weil es etwas ist, was kaum einer hat, aber jeder gerne hätte.

Was wäre die Folge? Kommentatoren würden Kommentare in Nachrichten schreiben, die ähnlich einem juristischen Text, sämtliche für und wider beinhalten und alles auf ein Neutrum zurückziehen.

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Wo ähnliches hinführt, kann man hier sehen. :mrgreen:
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Nein,… Nachrichten können und sollen sogar eine Meinung und Wertung beinhalten, ansonsten wären Nachrichten nichts weiter als eine Texttafel, die ähnlich einem Teleprompter durchläuft, denn schon der im Hintergrund laufende Bildbericht ist - hinsichtlich der Schnittwahl - eine Meinungsbildung.