Taff Manga vs. Punk (29 Feb)

Guten Morgen!
Ich bin mir zwar sicher, dass dieser Vorschlag nicht in die Folge aufgenommen wird aber ich möchte die Fehler in diesem Beitrag trotzdem Ansprechen.
Man kann von Manga bzw deren Fans halten was man möchte, aber der Beitrag wird ihnen absolut nicht gerecht.
Daher möchte ich mich für Mangafans einsetzen und den Bericht kommentieren bzw ein paar Dinge klarstellen.
Da ich von Punk keine Ahnung habe kommentiere ich nur den Manga-Part.

Erstmal ist “Manga” das japanische Wort für “Comic” und kein Lifestyle.
Das wäre so als ob man"Bücher" oder “Kinofilme” als eigene Szene beschreiben würde - natürlich gibt es viele Menschen, die sich mit diesen Bereichen beschäftigen. Im Gegensatz zu Stilen wie Punk steht da jedoch keine Ideologie, Dresscode, eigene Musik, etc… dahiner.
Deswegen finde ich den Titel schon einmal sehr unpassend und verwirrend.

Kurz darauf erfahren wir, dass sie eine sogenannte “Cosplayerin” ist
Im Beitrag selbst wird jedoch mit verwirrenden und unpassenden Wörtern um sich geworfen, weil es anscheinend komplett aus der Mode ist ein Mädchen bei ihrem Namen zu nennen.
Direkt am Anfang bzw während des Beitrags wird sie mit “(Manga-)Maid” bezeichnet
Maid ist ein Phänomen,dass sehr stark in Akihabara anzutreffen ist. In den songenannten “Maid Cafes” kann man sich von hübschen, als Dienstmädchen (oder auch Schuluniform) verkleideten jungen Damen bedienen lassen (sie sprechen einen auch mit “Gebieter” an). Es ist zwar ein Trend, der aus Japan stammt und dort verbreitet hat aber doch eher in eine sexuelle Richtung geht.
Dann fällt auch “Lolita Look”. Ich bin mir da nicht sicher, ob sie jetzt den japanischen Modestil Lolita meinen oder die westliche Bedeutung einer Kindfrau. Beide Begriffe passen absolut nicht, da sie ein Cosplay trägt.

Sandra erklärt selbst, dass sie eine “Cosplayerin” ist und worum es sich dabei genau handelt.
Das hat sie schon sehr gut gemacht und ich kann dazu wirklich nichts hinzufügen.
Hier zeigt sich aber auch schon das Hauptproblem des Beitrags.
Punks ist ein richtiger Lifestyle mit Ideologie, Dresscode und allem was dazugehört.
Cosplay hingegen ist ein Hobby. Man verkleidet sich für die entsprechenden Anlässe, zieht danach aber wieder sein Kostüm an und ist im Alltag nicht von anderen Menschen zu unterscheiden.
Insgesamt ist der Beitrag nicht halb so schlimm ausgefallen wie erwartet. Es gab in der Vergangenheit wesentlich schlechtere Beiträge über Cosplay oder japanische Modestile wie zb Visual Kei oder Lolita.
Daher wundere ich mich auch warum sie immer noch Freiwillige finden, die bei so etwas mitmachen.
Die Idee verschiedene bei Jugendlichen aktuellen Stile vorzustellen finde ich persönlich ja nicht schlecht.
Es ist nur irgendwie traurig, dass mein erster Gedanke immer so etwas wie “Oh Gott, was haben sie jetzt schon wieder gemacht” ist wenn ich erfahre, dass es Beiträge wie diesen gibt.

edit:
http://www.myvideo.at/watch/8458664 Der Beitrag (ab 16:25)

Von welchem Bericht sprichst Du eigentlich? :smt017
Ein Link wäre von Vorteil!

Hat nichts mit dem Taff-Beitrag zu tun, sondern eher allgemein zur Szene:

Daher wundere ich mich auch warum sie immer noch Freiwillige finden, die bei so etwas mitmachen.

Ich war/bin seit über 12 Jahren in der „Szene“ (bzw. mittlerweile nur noch privat), aber seit etwa 2003/2004 hat sich die Fanszene sehr gewandelt.
Waren es davor noch recht viele Erwachsene/junge Erwachsene, sind es mittlerweile zum Großteil Kinder/junge Jugendliche, die „Japan“ und deren Erzeugnisse, nicht wirklich als Medium zur Unterhaltung aufnehmen, sondern als Flucht aus der Realität.
Daher denke ich, dass man weiterhin genug Leute finden wird, die bei sowas mitmachen.

Man muss sich nur mal im animexx-forum umschauen, wie die „Szene“ momentan aussieht. Wirklich nicht schön, meiner Meinung nach.

Erstmal ist „Manga“ das japanische Wort für „Comic“ und kein Lifestyle.

Hm. Nicht ganz so richtig. Die Japaner benutzen für Manga, so wie wir sie betiteln, meist ??? (komikku).

Ich würde auch nicht sagen, dass „Manga“ ein Lifestyle für solche Leute ist, aber ich würde behaupten, dass viele Leute in der „Szene“ dennoch einen auf Japan ausgerichteten Lifestyle haben.

Finden alles toll, was aus Japan kommt.
Hören japanische Musik, ohne ein Wort zu verstehen.
Ziehen sich „alternativ“ an (Visual Kei), weils aus Japan kommt.
Für solche Leute ist Japan das Land, wo Milch und Honig fließt.
Gehen auf Conventions, um ihren „Lifestyle“ auszuleben.
Finden nur Manga gut, „hassen“ aber Manhwa, Manhua, frankobelgische Comics etc.
Ihr Zimmer sieht aus wie ein Schrein für Anime/Manga.
In normalen Gesprächen benutzen sie plötzlich japanische Wörter.
Wollen Japanisch lernen, damit sie Anime verstehen können und Manga lesen können.
etc.

Ich behaupte, ohne wirkliche Beweise außer meinen Erfahrungen zu haben, dass wohl jeder, der mal auf ner Anime/Manga-Convention war, solche Leute gesehen hat.
Und auch in Foren oder Chats trifft man oftmals solche Leute.

Daher denke ich, dass für einige Leute Manga/Anime/Japan schon eine Art Lifestyle für sie ist und sie einen Teil ihres Lebens danach extremst ausrichten.

Edit: Achja nochwas. Ich geb dir nen Tipp für den Fall, dass du mal nach Japan fliegst und dort in ein Maid-Café gehst: "Die Maids sind oftmals nicht wirklich die Traummodels, wie sie in Dramen/Anime/Manga immer dargestellt werden, sondern meistens recht „normal“ aussehende junge Frauen in nem Maiddress :wink:

@Sharillon: Vielen Dank, für deinen Beitrag ist sehr umfassend und deckt sich mit dem, was ich erlebt habe. Ich bin zwar nicht in dieser “Szene” unterwegs, war jedoch schon mal da, und beherrsche die Grundlagen der Sprache.

Etwas Allgemeines möchte ich Anmerken: Die japanische Kultur ist uns dermassen fremd, dass ein wenige minutenlanger Bericht niemals ein positives Bild hinterlassen kann. Ich bin der Meinung, dass sogar ein ernsthafte Dokumentation niemals ein gutes Bild hinterlassen kann, denn die Kultur, und Sprache ist dermassen unterschiedlich, dass in unseren Augen alle Japaner verrückt sind. Ist halt ähnlich, wie der Chinese, der uns als Idiot abstempelt, weil wir die Hunde und Hühner in unserem Garten nicht fressen :ugly

Habe den Bericht gerade angesehen. Zugegeben… die Begrifflichkeiten seitens der Stimme aus dem Off in Bezug auf das Thema “Manga”/“Cosplay” sind eine Katastrophe und da wird alles durcheinandergehauen.

Dafür muss ich fast schon lobend anerkennen, dass

  1. Zwei sympatische, nette und auch noch intelligente Damen für das Experiment gefunden wurden.
  2. Die jeweiligen Freundeskreise eine gute Botschaft überbringen (Nicht wörtlich:“Vorurteile sind Quatsch, Punker sind auch Menschen wie alle anderen auch.” (Cosplayer-Freundinnen) bzw. “Mir ist es egal, wie sie sich anzieht. Ich würde trotzdem mit ihr weggehen.” (Punkerfreundin) )

Es war mir fast eine Freude den Beitrag zu sehen, muss ich wirklich sagen. Entweder war meine Erwartungshaltung so mies oder die Beitrag war im Wesentlichen echt in Ordnung.

…man rechnet ja schon garnicht mehr mit sowas. :ugly

Ich war/bin seit über 12 Jahren in der „Szene“ (bzw. mittlerweile nur noch privat), aber seit etwa 2003/2004 hat sich die Fanszene sehr gewandelt.
Waren es davor noch recht viele Erwachsene/junge Erwachsene, sind es mittlerweile zum Großteil Kinder/junge Jugendliche, die „Japan“ und deren Erzeugnisse, nicht wirklich als Medium zur Unterhaltung aufnehmen, sondern als Flucht aus der Realität.
Daher denke ich, dass man weiterhin genug Leute finden wird, die bei sowas mitmachen.

Man muss sich nur mal im animexx-forum umschauen, wie die „Szene“ momentan aussieht. Wirklich nicht schön, meiner Meinung nach.

Ich gehe seit 8 Jahren auf Anime Conventions (seit mind 4 davon beruflich).
Die Szene hat sich gewandelt und natürlich gibt es dabei auch „schwarze Schafe“.
Ich sehe mich selbst nicht unbedingt als ein Teil dieser Szene aber ich habe viele Freunde die große Manga/Japanfans sind.

Es stimmt schon, dass man auf Animexx sehr viele Negativbeispiele finden kann. Diese sind jedoch nicht die Mehrheit.

Hm. Nicht ganz so richtig. Die Japaner benutzen für Manga, so wie wir sie betiteln, meist ??? (komikku).

Ich würde auch nicht sagen, dass „Manga“ ein Lifestyle für solche Leute ist, aber ich würde behaupten, dass viele Leute in der „Szene“ dennoch einen auf Japan ausgerichteten Lifestyle haben.

Finden alles toll, was aus Japan kommt.
Hören japanische Musik, ohne ein Wort zu verstehen.
Ziehen sich „alternativ“ an (Visual Kei), weils aus Japan kommt.
Für solche Leute ist Japan das Land, wo Milch und Honig fließt.
Gehen auf Conventions, um ihren „Lifestyle“ auszuleben.
Finden nur Manga gut, „hassen“ aber Manhwa, Manhua, frankobelgische Comics etc.
Ihr Zimmer sieht aus wie ein Schrein für Anime/Manga.
In normalen Gesprächen benutzen sie plötzlich japanische Wörter.
Wollen Japanisch lernen, damit sie Anime verstehen können und Manga lesen können.
etc.

Ich behaupte, ohne wirkliche Beweise außer meinen Erfahrungen zu haben, dass wohl jeder, der mal auf ner Anime/Manga-Convention war, solche Leute gesehen hat.
Und auch in Foren oder Chats trifft man oftmals solche Leute.

Daher denke ich, dass für einige Leute Manga/Anime/Japan schon eine Art Lifestyle für sie ist und sie einen Teil ihres Lebens danach extremst ausrichten.

Edit: Achja nochwas. Ich geb dir nen Tipp für den Fall, dass du mal nach Japan fliegst und dort in ein Maid-Café gehst: "Die Maids sind oftmals nicht wirklich die Traummodels, wie sie in Dramen/Anime/Manga immer dargestellt werden, sondern meistens recht „normal“ aussehende junge Frauen in nem Maiddress :wink:

Natürlich gibt es viele Fans die wirklich auf alles aus Japan fixiert sind.
Solche Personen sind aber auch innerhalb der Szene nicht beliebt und es wird so ein Verhalten nicht überall gerne gesehen.
Ich finde es mittlerweile nicht mehr so schlimm. Jugendliche wollen sich mit ihrer Sprache und ihren Hobbys von ihrem Umfeld ein wenig abgrenzen. (Die einen finden eben Japan ganz toll, die anderen stehen dafür auf die USA)

Ich habe auch solche Leute kennen gelernt aber wenn ich an alle meine Kontakte auf Conventions denke waren dies eher die (sehr lauten) Ausnahmen. Man sieht einem Cosplayer oder jemanden der Visual Kei, Lolita, Decora,etc… trägt ja auch nicht an warum er dies macht. (Es gibt zb. Visus die auf Mangaconventions gehen um ihre Freunde zu treffen oder wegen einer bestimmten Band kommen aber mit Manga selbst nichts am Hut haben…)
Wahrscheinlich würdest du mich auch für so ein verrücktes Manga-Kind halten wenn ich auf einer Con herumlaufe.
Der Großteil der Fans in meinem Umfeld verhalten sich komplett normal (die Formulierung klingt komisch, mir fällt aber keine passende ein) und haben neben Japan viele andere Interessen.

Ich war bis jetzt 3 mal in Tokyo (die Stadt ist extrem schön, das Essen ist toll und ich bin ein Fashion Victim…) und hab mich bis jetzt immer drücken können in ein Maid Cafe zu gehen. Mich persönlich spricht das so überhaupt nicht an

Echte Punks wollen keinen ordentlichen Job.