Also das Konzept von Voice of Germany ist nun etwas frischer und macht auch Spaß zu schauen. Da darf halt einfach jeder auch mitmachen und die Schlechten, die eh nur zur Belustigung des Zuschauers dienen, werden gleich ausgesiebt, was mir persönlich auch mehr gefällt.
Mich stören allerdings nur zwei Dinge. Zum Einen werden einige Kandidaten sehr haarsträubend vorgestellt… „Ich habe lange an mir gezweifelt“ … „Das ist meine letzte Chance“ … Das sind so Sätze und Hintergründe, die in so einer Show in meinen Augen Nichts zu suchen haben, aber da bin ich sicherlich auch etwas von DSDS geschädigt, wo man echt mit jedem Mittel aus den Kandidaten eine interessante Geschichte rauspressen will. Bei VoC kommt es da tatsächlich noch glaubwürdiger rüber.
Auch die Songauswahl erinnert mich sehr an DSDS. Einer singt, die vier Stühle der Coaches drehen sich und der Sänger flippt total aus, freut sich tierisch und im Hintergrund läuft „You Raise me Up“. Da möchte man schon im Strahl kotzen. Nichts gegen das Lied, aber das wird ja in jedem emotionalen Höhepunkt gebracht und besonders von DSDS und Supertalent.
Ein wenig mehr Abgrenzung zur Konkurrenz wäre wirklich toll, da hier anscheinend wirklich eine Show gemacht werden sollte, die zwar der Unterhaltung dient, aber die Künstler nicht durch den Kakao zieht. Für den Ansatz darf man schon mal einen Daumen hoch geben.
Aber ob die Tendenz so stehen bleibt? Je weiter die Show vorangeht, desto eher ist auch die Gefahr, dass man zuviel Privates von den Kandidaten abverlangt. Popstars hat es ja vorgemacht, wo man vor laufender Kamera einem Mädchen von ihrem Vater berichtete (bin mir nicht mehr sicher, ob er verstorben war oder im Krankenhaus lag), sie natürlich weinte und Dee noch treusorgend versuchte zu trösten. Sowas will ich nicht mehr sehen.
Nena hatte auch mal in einem kurzen Ausschnitt gesagt, dass es nicht darum ginge, die Leute vorzuführen.
Das waren meine 50 Cent, bin gespannt, was Holger dazu zu berichten hat. In Folge 82 soll ja was dazu kommen.
Gruß,
Splatterwolf
EDIT: @grettyr The Boss Hoss hatten tatsächlich als Coverband angefangen. Als die Bekanntheit stieg, wurden aber vermehrt eigene Songs produziert. Bei den neueren Alben ist der Großteil nicht mehr gecovert. Ich höre die Jungs schon lange, war bereits auf Konzerten von ihnen, die machen gut Stimmung, auch mit eigener Musik. 