Der „Dämon“ sucht ist in meine Augen heute so erfolgreich, weil das Richtige Leben hart und unangenehm ist. Schlechtes Fernsehprogram, Schlechte Poltiker, oft Arbeitslosigkeit oder man ist unterbezahlt. Darum sind Computer- und Videospiele reizvoll, denn hier ist man der Held (Oder der Verbrecher), man kann tun und lassen was einen gefälllt.
Genau so ist es.
Das Internet bietet 'ne Menge Möglichkeiten, dem wahren Leben zu entfliehen. Boards, Chatrooms,… Onlinegames. In ersteren hast Du Fun mit Leuten, mit denen Du - über welche Themen auch immer - locker, kontrovers oder wie auch immer diskutieren kannst,… in Chatrooms ist smalltalk angesagt, … aber schon hier tritt das Phänomen auf, das Menschen sich komplett andere Identitäten geben, die fern ab ihres eigenen Charakters liegen. Identitäten, die sie gerne sein wollen,… die sie aber nicht sein dürfen (im realen Leben).
Im letzteren Beispiel tauchst Du komplett in eine andere Welt ein,… auch visuell. Das Gesehene, die erlebte Streßsituation, verschafft Dir einen Adrenalinkick. Du stirbst nicht wirklich, aber Dein virtueller Tod würde Dich der virtuellen Welt entreissen. Das kann in der Empfindung identisch sein.
In der virtuellen Welt schätzt man Dich wegen Deiner Fähigkeiten: taktisches Kalkül, Umsicht, Teamgeist, Draufgängertum,… was auch immer. In der realen Welt kannst Du diese, Deine Stärken, nicht zeigen. Du mußt Dich mit Mathe rumplagen, was Dir nicht liegt und wo Du abkackst,… Dein Chef schikaniert Dich oder Du wirst gemobbt und kannst Dich nicht zur Wehr setzen, weil Du - vom Charakter her - eher der introvertierte Typ bist.
Nur im Spiel bist Du anders. Im Spiel bist Du der Recke,…
Diese Transformation ist der Schlüssel der „Sucht“. Menschen, deren soziales Renomée im Realen genauso hoch ist, wie im Spiel, diese Menschen werden nicht „süchtig“ werden … Menschen, die im realen Leben eher die Aussenseiter sind, im Spiel aber anerkannt,… die werden sich immer nach der Identität sehnen, die ihnen am meisten positives Feedback gibt.
Demzufolge ist die Spielsucht kein Problem des einzelnen Gamers,… es ist das Problem der ganzen Gesellschaft.
Nehmen wir als Beispiel diese Amokschützen. Es waren Einzelgänger, die genau in das obige Profil passten. Hätte die Gesellschaft sie nicht ausgegrenzt oder abgestempelt,… einiges wäre so, wie es passierte, nicht passiert.
Think 'bout it.