Letzte Woche fiel mir auf dass die Medien, insbesondere das Fernsehen, Herdentiere sind.
Am Abend vor dem Zubettgehen sah ich Nachrichten und hörte dass der UNO-Generalsekretär Bai Ki Moon die int. Gemeinschaft auffordert für die pakistanischen Flutopfer zu spenden. Die Bemühungen müssten intensiviert werden, die Katastrophe sei noch greösser als beim tsunami usw. usf.
Bis zu diesem Zeitpunkt war darüber zwar berichtet worden, aber rerlativ verhalten und auch ohne Spendenaufrufe.
Ich ging also zu Bett. Als ich morgens dann erneut Nachrichten schaute war auf allen Kanälen Pakistan das Thema, im Morgenmagazin, N-TV, N24 etc. pp. Mit Spendenaufrufen wurde nicht gespart, der Blätterwald machte sich daran das Ganze mit möglichst vielen Gründen zu unterfüttern. Seit dem Aufruf des Generalsekretärs ist kein Tag vergangen an dem bzgl. Pakistan nicht zu Spenden aufgerufen wurde.
Das interessante an diesem Vorgang ist, dass es offensichtlich war wie die Medien auf Zuruf ein Feuerwerk nach dem anderen zündeten, obwohl sie das Thema vorher eigentlich nur am Rande interessiert hatte.
Ich denke die Medien haben ein Gespür für das, was bei den Menschen ankommt, der Tsunami und das Erbeben auf Haiti haben sie ohne Aufruf der Politik ins Programm genommen, die Story war gut, die Spendenbereitschaft ent. hoch.
In diesem Fall aber ist die Spendenbereitschaft gering, das Näschen der Medien war also richtig, es berührt die Masse der Medienkonsumenten schlichtweg nicht, die “Story” gibt einfach nicht genug her.
Ob man für Pakistan nun spenden soll oder nicht ist hier nicht die Frage, wer will der tue es. Interessant eben nur wie man sehen konnte wie sich der Medientross quasi auf Befehl auf ein Thema einschiesst. Der Mechanismus wie Themen auf Geheiss best. Institutionen lanciert und in die Öffentlichkeit gedrückt konnte hier mit Ankündigung in Echtzeit mitverfolgt werden.
Wenn also best. Leute es schaffen Themen in den “freien” Medien zu pushen dann ist es im Umkehrschluß nicht unwahrscheinlich dass der Einfluß so weit geht, dass best. Themen eben nicht behandelt werden. Das macht mir an der Sache eigentlich noch viel mehr Angst.
Es wirft auch ein Licht darauf, wie eng Politik und Medien zusammenarbeiten und fast eine symbiotische Einheit bilden.