Sonntagsfrühstück #23: Erlebnisse an der Wohnungstür

Ja, aber das hab ich jetzt nicht rausgelesen.

Hä? Das war’s aber, was ich die ganze Zeit sagte :smile:

Kein Mitarbeiter eines Flüchtlingsheimes schickt die Bewohner zum Betteln in die Nachbarschaft. Jedenfalls nicht, wenn er seiner Arbeit ordentlich nachgeht. Von daher sollte man dies auch nicht unterstützen.

2 „Gefällt mir“

Halte ich auch für ein Gerücht.

Ich meinte, ich habe aus den Beiträgen der anderen nicht herausgelesen, dass diese nie etwas geben würden.

1 „Gefällt mir“

Ja doch, das generelle Misstrauen und die daraus resultierende Nicht-Geberbereitschaft ist recht deutlich zu lesen, da braucht man noch nicht einmal großartig zwischen die Zeilen zu gucken.

Warum rausreden? Ich gebe keinem was und damit handele ich absolut fair.

Ja, ist ein weitverbreitetes Phänomen. Davon liest man ständig in den Medium…oh wait…haste mal einen Beleg für die steile These?

Haha…ha.:neutral_face:

:thinking:

Ja, in den 80ern, als ich Kind war, habe ich auch häufiger erlebt, dass jemand an unserer Haustür geklingelt hat.
Der Klassiker waren damals die sogenannten “Drückerkolonnen”, die Zeitschriften-Abos verkaufen wollten.
Das wurde natürlich nicht direkt kommuniziert, sondern mit psychologisch einschüchternden Strategien versucht, die natürlich vor allem auf alte und leicht zu beeinflussende und unter Druck zu setzende Menschen abzielten.
Ich erinnere mich dabei an einmal, als der Typ das Gespräch anfing mit:
“Ja, wir machen eine Umfrage. Wir wollen wissen, ob Sie etwas gegen ehemalige Gefängnisinsassen haben, die ihre Haftstrafe abgesessen haben und jetzt wieder arbeiten wollen.”
Diese Frage werden die meisten wohl sinngemäß mit “Nö, ich hab nichts gegen Ex-Knackis.” beantwortet haben. Im nächsten Moment sagte er dann: “Ja, ich war im Gefängnis. Sie können mich dabei unterstützen, wenn Sie mir helfen und ein Abo erwerben.”
Da man ja nicht wusste, weswegen er im Gefängnis war, wurde auf zweierlei Art psychologischer Druck ausgeübt: 1. Konnte er ja ein Gewaltverbrecher sein, 2. Soll das schlechte Gewissen angesprochen werden.

Die zweite Masche war ein Gesprächsanfang mit:
“Lesen Sie regelmäßig eine Fernsehzeitschrift?” - “Ja.” - “Dann können Sie sie ja auch direkt bei mir abonnieren.” - Da fällt es natürlich schwer, eine passende Ausrede zu finden, warum dies dann nicht an der Tür passieren sollte.

Ich selbst habe in meinen eigenen Wohnungen Begegnungen mit den Zeugen Jehovas,
unangenehmen Typen, die wollten, dass man den ASB unterstützt (die zwar eine ASB-Uniform tragen, aber nach meiner Recherche oftmals gar nicht dort arbeiten), GEZ-Fahndern und älteren Damen aus “Südland” gehabt, die offensichtlich dubiose Dinge im Schilde führten, da sie im Treppenhaus herumrandaliert hatten, als ich ihnen freundlich, aber bestimmt mit der Polizei gedroht habe.

Ansonsten gibt es passend zum Thema einen Beitrag der hier auf MGTV allgemein beliebten Sendung
Aktenzeichen XY vom 24.04.2019 (leider nicht auf YouTube):


Beginn bei ca. 33:45 - Rentner wird durch Trick an der Haustür ausgeraubt.

Ja was denn? So bekommt jeder Bettler, sogar weltweit, von mir exakt den gleichen Anteil. Fairer geht es doch nicht. Wer bin ich denn entscheiden zu können wer was verdient hat und wer nicht?

Wobei, doch, ein was gebe ich gelegentlich und zwar Pfandflaschen, aber nur jenen die mich nicht aktiv anquatschen und mir fast das Bier aus der Hand reißen, nur damit kein anderer Sammler die Flasche bekommt. So geht das nicht :slight_smile:

Für wen oder was hältst du dich bitte, einfach nur wtf

Jemandem ne Pfandflasche in die Hand zu drücken geht sicher nicht als Spende durch

Warum? In Läden, die diese annehmen, sind sie quasi Zahlungsmittel.

3 „Gefällt mir“

Weil man sie wohl, zumindest wenn man in der Stadt unterwegs ist und sie da leer trinkt, alternativ in den Müll werfen würde. Den Pfand gibts für die Tätigkeit des Zurückbringens, das macht Pfandflaschen nicht zu einem „Zahlungsmittel“.

Ich verstehe gerade nicht den Unterschied zwischen

“Ich drücke eine leere Pfandflasche einem Sammler in die Hand” und

“Ich stelle die Pfandpflasche an einen nahestehenden Mülleimer für den nächsten Sammler”

3 „Gefällt mir“

Aber er erhält durch die Übereignung den Gegenwert von 0,25€. Das ist Geld.

1 „Gefällt mir“

Also in Berlin fragen Motz-/Straßenfeger-Verkäufer immer nach ein bisschen Kleingeld oder was zu Essen oder was zu Trinken ohne Alkohol oder Pfandflaschen. Und in jedem Park gibt es mehrere Leute die durch den Park laufen und leute nach leeren Pfandflaschen fragen.

Es gibt in einigen Städten sogar solche Pfandringe, um das Flachensammeln zu erleichtern

http://www.pfandring.de

2 „Gefällt mir“

Wie vorbildlich von denen.

Das ist nunmal der Spruch den die meisten Aufsagen
“Auch wenn ihr keine Zeitung wollt würde ich mich über eine kleine Spende freuen. Wer also etwas Kleingeld oder was zu Essen oder zu Trinken ohne Alkohol oder auch ne Pfandflasche übrig hat…”
So oder so ähnlich

Ich finde es teilweise erschreckend wie hier manche Leute argumentieren. Bedürftigen zu helfen ist ein Privileg, es ist aber auch keine Pflicht und so hochnäsig andere runterzuputzen weil sie nicht so spendabel sind wie man selbst ist einfach nur ein mieser Charakterzug. Ich kenn mich in diesem Forum nicht so sehr aus, ich les nur ab und zu gerne mit bei Threads über Folgen die mich interessieren, deswegen hab ich auch keine Ahnung was dieses Gerede vom “Inneren Kreis” bedeuten soll, aber es sei mal so gesagt, jemanden den Vorwurf zu machen er habe genug Geld um sich ja noch ein MG-Abo zu leisten, aber nicht genug um zu spenden ist ganz gewaltig unter aller Kanone.

Aber egal um nicht ganz Off-Topic zu sein:
Bei uns am Haus haben öfter schon Leute von Bettlerbanden geklingelt. Z.B eine Frau die mir jedes mal eine laminierte Karte vorhält auf der steht, dass ihr Haus in Rumänien einer Überschwemmung zum Opfer fiel, sie alles verloren hätte und mit nichts im Gepäck nach Deutschland kam…tja mit nichts außer einem Laminiergerät, damit die Karte auch ja wetterbeständig bleibt und oft eingesetzt werden kann. Die Frau tut mir dabei wirklich leid. Sie macht einen sehr verzweifelten Eindruck und ich glaube nicht, dass dies gespielt ist. Deswegen schmerzt es mich umso mehr, dass sie von hinterhältigen Verbrechern nur missbraucht wird um ein paar Euros zu erbetteln, von denen sie sicher den Großteil, wenn nicht sogar alles wieder abgeben darf.

Außerdem gab es in der Umgebung in meinem Haus oft ein Paar, dass ebenfalls mit einer Karte gebettelt hat. Diesmal ging es um ein angeblich krankes Kind, dass auch prompt im Kinderwagen mitgeführt wurde. Jedenfalls sollte es so aussehen, denn der Kinderwagen war leer. Misstrauisch wurde ich weil die Frau immer so da stand als wolle sie ja alle Blicke abschirmen, aber ich hab trotzdem immer etwas gegeben. Ich war damals noch um die 16 Jahre alt, hatte daher nicht viel Taschengeld, aber so 2-3 Euro gab ich immer raus. Dann hat sich ein Vorfall ereignet, gutmütig wie ich war hab ich wieder nach einem Zweieurostücl gegriffen, da sagte mir der Mann plötzlich dreist “Ach komm gib mal mehr, du hast da noch mehr drin”. Ungelogen, er sagte nicht einmal bitte, es war eine Aufforderung. Ich hatte damals sowieso einen schlechten Tag und das brachte das Fass zum überlaufen. Ich sagte “Weißt du was? Du kriegst jetzt gar nichts”. Dann drängte ich mich zwischen Frau und Kinderwagen zugegebn etwas unsanft durch und sah dann auch das dieser völlig leer. Das hat mir dann übel aufgestoßen. Ich hab dann nur noch gemeint sie sollen verschwinden und ich werde die Polizei holen. Der Mann hat mich dann noch die paar Meter bis zur Haustür verfolgt, er dachte er könnte mich wohl einschüchtern. Als ich vor der Tür stand warf er mir auch noch so einen komischen Blick zu, irgendwas hat er auch gesagt, ich kann mich allerdings nicht mehr erinnern. Es kam rüber als wollte er ausdrücken “Ich weiß jetzt wo du wohnst”. Aber als ich die Tür öffnete und der Hund meines Bruders angerannt kam (ein Rottweiler-Dobermann Mischling) hat er das Weite gesucht. Natürlich hätt ich nie den Hund auf ihn gehetzt, dazu ist unser Hund auch zu lieb und die Polizei hab ich auch nie verständigt, aber seitdem waren die beiden nicht mehr in der Nähe unseres Hauses zu sehen.
Das war echt ein Wachschütteln für mich. Einen 16-Jährigen auf dem nach Hauseweg nach der Schule zu mehr Geld drängen und dann noch dieser Einschüchterungsversuch. Unfassbar was manche Leute sich trauen.

5 „Gefällt mir“