Sonntagsfrühstück #14: Erlebnisse in Ämtern

Ich kann es sehr kurz machen: Habe nie Ärger mit Ämtern gehabt. Im Gegenteil… glaubt es oder nicht… die freundlichsten Mitarbeiter habe ich auf dem Finanzamt kennengelernt. Trotz Personalmangels (zur Stoßzeit Mai) wurde ich dort immer ohne Termin freundlich und ausführlich beraten. Und bei anderen Ämtern (Bau, Bürgerbüro, Zulassungsstelle) habe ich sogar die Erfahrung gemacht, dass ich durch Internetrecherche mit dem Schlimmsten gerechnet habe… und am Ende alles wesentlich schneller, unkomplizierter und günstiger (trotz vorab recherchierter Gebühren) als gedacht ablief. Ich rede von einer Großstadt im Ruhrgebiet… wohl wissend, dass das nicht repräsentativ für alle Ämter in allen Regionen ist. Natürlich kann ich mir auch vorstellen, dass man andere Erfahrungen machen kann, wenn es um Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch geht, womit ich keine Erfahrungen habe. Ich lebe auch nicht auf einem andere Planeten… mir ist das Thema Bürokratie durchaus geläufig… nur geht es mir um persönliche Erfahrungen mit Mitarbeitern. Nur mal so in die Diskussion eingestreut… es kann nämlich auch positive Erfahrungen geben.

Bezüglich eMail und Finanzamt ist § 30 Abgabenordnung (“Steuergeheimnis”) wichtig, weil eine Mail eben abgegriffen werden kann. Die Strafbarkeit bei Verletzung des Steuergeheimnisses ist in §355 StGB geregelt.

Zunächst einmal ist es schön, was es bereits jetzt an Reaktionen gibt. Danke dafür !

Ich denke, ich selbst habe es für mich recht treffend formuliert. Die Freundlichkeit und das Bemühen, jedem Kunden helfen zu wollen, ist zumindest im Jobcenter enorm hoch. In einem Problembezirk wie bei mir hier in HH, ist das sicher keine einfache Aufgabe.

Was die Zusendung der Briefe angeht - Es ist irgendwie ein subjektives Gefühl, dass vor allem die Briefe vom Jobcenter immer Freitags und Samstags eintreffen. Sollte jetzt auch keine direkte Kritik sein, aber irgendwie fällt mir das halt auf.

Was das Versenden der Briefe an Ämter angeht - hier traue ich weder der Post, noch traue ich dem Verteilersystem in den Behörden direkt.
Im Arbeitsamt habe ich es erlebt, dass ein Brief, den ich vor Ort in die Brieftonne am Eingang geworfen habe, nicht am Ziel innerhalb der Behörde zugestellt wurde. Die Folge war, dass mein Anliegen und Antrag erst gar nicht bearbeitet wurde.

Seitdem stelle ich diese Art Briefe immer selbst zu. Ich gehe zum entsprechenden Büro oder im Jobcenter an den Schalter und lasse mir den Empfang des Briefes mit Stempel bestätigen. Es geht nicht anders, ansonsten traue ich den Verteilern in den Behörden mal so gar nicht.

Es gibt sicher noch eine Menge Geschichten und Erfahrungen zum Thema Behörden. Vor allem das Müllthema ist echt ein Krampf. Holger und ich haben da tatsächlich schon völlig unterschiedliche und wirre Erlebnisse gehabt.
Explizit ist es die ganze alte Studiodeko gewesen, die wir mal nicht einfach so beim Sperrmüll losgeworden sind. Es ist nicht einfach Sperrholz, sondern es war behandelt, bemalt und weiß der Geier was noch. Der normale Sperrmüll hat das nicht angenommen und wir mussten zu einer Profi-Abfallfirma fahren, die in der Hinsicht sehr teuer war.

In einem anderen Fall wurde das aber wiederum angenommen, allerdings dann auch nur gegen Gebühr, wo man dann festgestellt hat, dass es halt gewerblicher Sperrmüll war. In beiden Fällen haben wir zwei verschiedene Recyclinghöfe angefahren. Wir haben das am Ende so interpretiert, dass vermutlich das Personal selbst nicht so genau weiß, was man annehmen darf und was nicht.

In einem dritten Fall haben wir den Transporter so geschickt gepackt, dass das kostenpflichtige Zeug hinten im Transporter lag und die alten Studiosofas etc. nach vorne gepackt wurden. Hier haben wir dann einfach die Deko in den Sperrmüll geworfen, was dann auch umgehend zertrümmert wurde.

@Polarstorm, es freut mich, wenn Du die Leute am Telefon direkt erreichen kannst. In einer Stadt wie HH ist das aber nur schwer umsetzbar. Grundsätzlich hätte man aber hier eine andere Form finden müssen, als bundesweite Callcenter einzusetzen.
Wenn ich einen Mitarbeiter in Bayern am Telefon habe, dann kann der sich nicht mit meiner lokalen Problematik auseinandersetzen. Er sieht nur meine Daten am Computer und muss versuchen, mein Anliegen so gut wie möglich zu klären. Das ist teilweise absolut nicht machbar.

Wenn man wenigstens Stadtteil bezogen oder Stadt bezogen entsprechende Callcenter einrichten würde, dann wäre das ein entscheidener Vorteil. Aber heutzutage muss ja alles aus Kostengründen zentralisiert werden.

Dieses Thema ist so irre umfangreich, hier würden 30 Minuten bei weitem nicht reichen. Man kann es nur anschneiden, aber ich hoffe, es ist uns im Ansatz ein wenig gelungen !

Das Thema war ja im zweiten Teil vor allem der Sperrmüll und die Entsorgung desselbigen. Da rate ich generell dazu, es selbst in die Hand zu nehmen, wenn der Landkreis da kein vernünftiges Abholsystem auf die Beine gestellt bekommt. Und wenn man dann vor dem Wertstoffhof und Konsorten steht, lungern in der Regel immer Leute herum, die einem dankbar alte Elektronikartikel oder sonstiges abnehmen. Ansonsten gilt für mich auf dem Wertstoff ganz klar: Ich bin hier, um das loszuwerden und wenn die Mitarbeiter sich querstellen wollen, dann warte ich eben etwas ab, bis die mit anderen Kunden zugange sind und dann wird das eben ungesehen entsorgt.
Das ist vor allem super nervig, wenn man in so einem Landkreis wie Böblingen wohnt, in dem es keine Abholung des Grünen Punkt Mülls gibt und du jeden Mist vorsortieren sollst. Wo da die Umweltfreundlichkeit bleibt, wenn da jeder samstags mit seinem Privatauto voller Müll vorfährt, um dann auch noch z.T. unbewusst falsch sortierten Müll wegzuwerfen, diese Frage stelle ich mir schon seit längerer Zeit. Es gibt und gab vollautomatisierte Systeme zur Mülltrennung, die allesamt präziser arbeiten als jeder Otto-Normalbürger. Und solange es kein Einsehen von oben gibt, sehe ich nicht ein, warum ich die Arbeit der übertriebenen Mülltrennung bis zum Exzess ausüben soll.

Das Thema Sperrmüllabfuhr ist sowieso ein Problem. Bei uns gab es bis vor zwei Jahren immer feste Abholtermine. Da fuhr dann der halbe Ostblock Tag und Nacht durch den Bezirk. Das hat man dann abgeschafft. Jetzt kann man sich einen Abholtermin geben lassen. Der Nachteil ist halt das oft irgendwelche Spacken Sondermüll dazu stellen und du hast dann den Ärger. Alternativ kann man den Müll selbst zur Verbrennung bringen. Ist halt blöd wenn du ein Fahrzeug hast in das nicht viel reinpasst.

Ich habe mit meinen 34 Lebensjahren auch so meine Erfahrungen mit Jobcentern, Kreiswehrersatzämtern und Zollämtern gemacht, möchte an dieser Stelle aber lieber einmal die sympathische Katharina im Team begrüßen. Hoffe, man sieht Dich noch in weiteren Formaten.

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Das mit dem persönlich vorbeibringen von Unterlagen habe ich auch früher gemacht, nur was bringt es? Verschwinden die Unterlagen, dann sind sie weg und man hat trotzdem die erneute Rennerei. Habe dann immer alles per Post geschickt und es ging auch. Hatte deswegen nie Probleme.

Krass ist nur, dass die Mitarbeiter dort tatsächlich irgendwie nicht wirklich Ahnung haben. Ich war jahrelang Aufstocker und musste dementsprechend meine Lohnzettel einreichen. Geht schon dabei los, dass ich meine Kopien dort abgebe und die Trulla anfängt alles neu zusortieren, weil sie nicht begriffen hat das ich immer eine Rückwirkende Berechnung meiner Überstunden hatte und eben den aktuellen Lohnzettel. Also gehörte bspw. zur Aprilabrechnung der Zettel März R und April. Die Leute, die das bearbeitet haben, haben das zum Glück begriffen, bis zuletzt jemand anderes dran war und dem dort zu erklären, wie der Sachverhalt ist und das keine Unterlegen fehlen, hat mehrere Briefe gedauert^^

Ganz großes Kino war sowieso immer der Weiterbewilligungsantrag aller 6 Monate. Das schreiben kam immer so 4-6 Wochen vor Ablauf der letzten Bewilligung und die wollten immer Lohnzettel haben, die ich aber erst 4 Wochen nach Ablauf der Bewilligung erhalte. Da gab es dann immer einen Brief, dass ich vergessen hätte Unterlagen einzureichen. Bin dann dort mal hin und habe mich beschwert, dass es nicht sein kann, dass mir hier immer der schwarze Peter zugeschoben wird und da hieß es nur lapidar “tut uns leid, aber das sind Textbausteine”.

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Dann macht das doch?
Mir kommts sowieso oft vor, dass ihr halt einfach Geschichten erzaehlt was jeder erlebt hat und sobald 30min um sind, denkt Holger: 30min sind um wir können endlich aufhören.
Kommt daher lieblos rüber.

das lob ich mir in Wien. Da kannst alles hinbringen zur Deponie und die guten Sachen kommen auf einen Flohmarkt und das Geld geht in die Stadtkassa.

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Weil die Bundesdruckerei im Worst Case extra für dich die Pressen anwerfen muss.

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Betreffend Finanzamt: Eine zweiseitige Kommunikation per E-Mail ist durchaus möglich. Einfach dem Finanzamt eine entsprechende Einverständniserklärung (haben zumindest die bayerischen auf ihren Internetseiten) zukommen lassen.

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Guter Punkt, habe ich „so“ noch nie dran gedacht.

Auf der anderen Seite, wenn sie es schon „extra“ machen warum dauerts dann immernoch 2 - 6 Wochen, das könnte schneller gehen und wenn man sehr spitzfindig sein wollen würde könnte man auch sowas sagen wie: Der Bund (bzw. das Land wo ich hin will) ist es auch der es überhaupt nötig macht das ich ein relativ kompliziert herzustellendes Dokument benötige. Das könnte man in der heutigen Zeit doch auch einfacher machen, einerseits vom Dokument her und andererseits vom Ablauf.

Mal so rein interessehalber. Warum sind Reisepässe noch keine Chipkarten, oder etwas anderes?

Ich brauchte einen Reisepass für meine Reise nach Belarus und konnte ihn mit Express nach einer Woche bzw. fünf Tagen abholen im Bürgerbüro. Bekam sogar eine E-Mail-Benachrichtigung, als das Ding da war. Also schneller gehts kaum.

Weil du immer noch Stempel bekommst in vielen Ländern :slight_smile:

Da kann man mal sehen wie unterschiedlich das ist. Ich habe meinen erst nach 4(!) Wochen bekommen, trotz dessen ich die Expressgeschichte gemacht habe und 89€ gezahlt. Das fand ich schon frech, weil eben auch gesagt wurde es würde mit Express maximal 2 Wochen dauern (als ich beantragte war keine Ferien bzw. Hauptreisezeit und auch nicht während der Dauer der Produktion). Im Endeffekt kam er dann 2 Tage bevor es losging. Das war extrem knapp.

Ja, es ist klar das man „Stempel“ braucht, aber es gibt doch keinen Grund dieses System aufrechtzuerhalten in, sagen wir mal, „stabilen Ländern“. Warum z.B. wird dieser Aufwand noch betrieben für Reisen aus der EU nach Canada, die USA, Australien, Japan, etc. Das wäre wesentlich einfacher möglich, meinetwegen mit ner Chipkarte wenns denn sein muss.

Weil wenn ich schon 100 Euro für einen Reisepass auf den Tisch lege auch in alle Länder der Erde reisen können will und dort hat man in vielen Ländern halt noch Stempel.

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Du müsstest ja keine 100€ zahlen wenn man dieses System abschaffen würde und durch was einfachereres ersetzen und die meißten Leute fahren eben in Länder die schon “digital” können und eben nicht nach Bangladesch oder was weiß ich.

Für die paar die in Länder wollen die ich jetzt mal zu den “die müssen noch mit Stempel, weil die haben keinen Strom im Land” bezeichne kann man ja den teuren Pass Blödsinn beibehalten.

Aber ich habe einen Reisepass damit ich überall hin reisen kann. Und ja, vielleicht will man damit auch in die ganzen Länder, die deiner Aussage nach ja scheinbar keinen Besuch wert zu sein scheinen, da man da noch stempelt.

Bei der Gelegenheit (fast OT) nochmal gute Genesungswünsche für Viola “Frau Nussbaum” Schikowski!

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Vielen lieben Dank, das werde ich gerne ausrichten :heart_eyes:

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ich finde ihr seit da viel zu nachsichtig. egal was das amt macht ihr sucht nach rechtfertigungen für sie.
ja sperrmüll hat ja auch dreck gemacht.
ja und? es ging doch 50 jahre gut…
alles nonsens. es geht wie immer nur um eines - euer bestes - euer geld!
früher hat man weniger steuern gezahlt und mehr leistungen bekommen und das ändert sich immer mehr zu mehr steuern für weniger leistung.

sie haben sich schlicht alle kosten gespart dein „abo“ aber quasi so teuer gelassen wie es vorher war :slight_smile:
das ist alles.

jeder … weiß doch das es sowohl wirtschaftlich wie auch ökologisch viel schlechter und teurer ist wenn jeder seinen mist selbst zur deponie fährt. mal ganz davon abgesehen das die meisten ja noch nichtmal ein geeignetes auto dafür haben.
das bei dir einmal ein lkw vors haus fährt 5 meter und 2 mann 1 minute aufladen und 2 minuten fegen kostet quasi garnix. ein paar cent 2 mal im jahr… was es dich an zeit und geld kostet einen schrank in ein passendes auto zu packen und das dann 10 km irgendwo hinzufahren wo du dann wiederrum 80 euro zahlst - das kannst dir ja mal grob überschlagen :wink:

und nur mal so ne frage aus neugier?
mario sagte er lebe von hartz 4???
ich hab gelesen das MG über eine viertel mio pro jahr macht.
ca 30 000 im monat?
wofür gebt ihr das geld aus wenn nicht für eure mitarbeiter?
ich dachte eigentlich da gehen gute 1000 für miete drauf 1-2t für gerätschaften und der große rest für löhne.
bekommen die mitarbeiter nichts??
ich mein, wenn er hartz4 ist???

Wie viele fest angestellte Mitarbeiter kann man denn Deiner Meinung nach bei einem Bruttoumsatz von 30.000,- Euro bezahlen?
So als Unternehmen mit einem angemieteten Studio, Kosten für Technik, Server, Gasthonorare, Fahrten, Strom & Heizung, Pflichtversicherungs- und Sozialkassenbeiträge?

Und wie viele Stunden arbeitet man denn überhaupt für MG, wenn man in 1-3 Sendungen pro Woche dabei ist? Sicher keine 35-40 Stunden, wie bei einem Vollzeitjob für ein Vollzeitgehalt üblich.

Du hast da anscheinend recht merkwürdige Vorstellungen. …

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