Sonntagsfrühstück 103: Armut

Gerade beim Thema betteln sind hier viele extrem genervt, da das Betteln

-zahlenmäßig zumimmt
-aggressiver wird
-dubioser ist

als früher.

Es ist ja (hier in der Region) gerade nicht der „arme Schlucker“, der nach 'nem Euro bettelt. Es sind fast immer Ausländer mittleren Alters, die das Geld am Ende an Hinterleute der Bettelmafia abdrücken (müssen).

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Irgendwelchen Leuten an Bahnhöfen Geld zu geben ist aber wirklich ordentlich sinnlos

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Und damit bist du widerlegt:

Doch. Kann man. Genau das wird gemacht.

naja sinnlos wsl nicht. Aber ich bin auch dazu übergegangen Leuten Vlt mal eine belegte Semmel aus der nächsten Bäckerei in die Hand zu drücken statt Geld.
Es ging ja aber um den Spruch. Steigerung wäre nur ihm nen 50er vor die Nase zu halten und zu fragen, ob er wechseln kann

Was immer verschwiegen wird ist, dass es sehr viele Fälle gibt wo sogar beide Elternteile arbeiten und eigentlich okay verdienen(sagen wir mal so 1000-1200 Euro im Monat), aber finanziell kein Studium des Kindes stemmen könnten ohne selbst in finanzielle Not zu geraten.

Hier rechnet aber das Bafög-Amt dann mit den Gehältern der Eltern und ermittelt dann, dass sich die Eltern angeblich eine Finanzierung des Studiums leisten könnte und lehnt dann den Bafög-Antrag ab.

Da hatte ich sogar noch „Glück“, dass meine Mutter HartzIV bezogen hat, denn dadurch wurde mein Bafög-Antrag immer letzendlich bewilligt. Der eines guten Studienkollegens hingegen nicht. Der musste dann wie in den USA einen Kredit bei einer Bank aufnehmen und diesen dann mit horenden Zinsen nach dem Studium zurückzahlen.

Bafög ist also auch nicht die Antwort auf alles, wenns um die Finanzierung des Studiums geht.

Gibt z.b vor der Uni bei uns einen Herren ca um die 50, völlig gepflegtes unscheinbares Auftreten, der den ganzen Tag vor der Uni steht und Leute nach einem Euro fragt. Und das seit Jahren !
Grade weil er nicht typisch bedürftig aussieht, hat er wohl viel Erfolg. Es kursieren Gerüchte, dass er teils Kaffebecher voller 1-2€ Stücke täglich zum Wechseln trägt

Was? :face_with_raised_eyebrow:

Damit ist genau 0,0 gar nichts wiederlegt. Es ging darum, dass relative Armut von Kaufkraft und Lebenserhaltungskosten des jeweiligen Landes abhängt. Das ein paar deutsche Rentner in Rumänien leben ändert doch daran gar nichts. Wtf? Was ist das denn für ein Schein-Argument? :face_with_raised_eyebrow:

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Doch, es verlängert bei echten Obdachlosen diesen Zustand ja nur, und ist damit sinnlos bis kontraproduktiv

Wenn sie kein Geld so bekommen, werden sie wsl kriminelle Wege suchen. Also das ist sicher schlechter. Oder meinst du der Knast beendet dann den Zustand. Deshalb werbe ich ja auch eher für Lebensmittel, die kann man auch nicht an irgendwelche Hintermänner weitergeben.
Mache das mittlerweile auch regelmäßig, wenn im Restaurant ein Gericht überbleibt. Einfach einpacken lassen und dem nächsten Bedürftigen in die Hand drücken

Jeder Tourist - sei er zuhause noch so arm - profitiert in nicht-westlichen Ländern von den Unterschieden im Kaufkraft und Lebenshaltungskosten. (natürlich muss die Reise drin sein…)
Das Ausnutzen der Unterschiede macht aus relativer Armut - durch einen bloßen Ortswechsel - plötzlich relativen Reichtum.
Verrückte Welt…

PS: Es sind nicht nur ein paar Rentner, und es ist nicht nur Bulgarien. Ein zunehmender Trend.

Na, das ist aber auch ein sehr sympathisches Menschenbild nun.

Das angesprochene Problem der Obdachlosigkeit ist aber eine ganz andere Baustelle:

Viele vorhandene Hilfen werden überhaupt nicht wahrgenommen, da sich viele aus dem institutionellen System verabschiedet haben. Selbst aufsuchende Sozialarbeit hat oft große Probleme, an diese Leute heranzukommen.

Statt auf der Straße zu leben, könnte man Nachts in Unterkünften schlafen. Typisches Gegenargument: ich habe Angst, dass mich andere Obdachlose auf engem Raum bestehlen.

Das ist wirklich ein sehr komplexes und schwieriges Thema.

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Das stimmt und ist auch noch ein anderes Problem. Stichwort Globalisierung und Ausbeutung von Dritte-Welt-Ländern. Hat mit dem Thema „Armut in Deutschland“ aber nichts zu tun.

Also sollen deiner Meinung nach alle armen HartzIV-Empfänger nach Bulgarien auswandern oder wie? Und wie sollen sie dann ihren HartzIV-Satz mitnehmen? Den kriegt man meines Wissens nach nur wenn man in Deutschland lebt.

(Und bitte jetzt nicht wieder die Geschichte von Florida-Rolf und Co. Diese Personen sind nachweißlich Einzelfälle und spiegeln nicht die überwältigende Mehrheit der Empfänger von Sozial-Leistungen wieder!)

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Es gibt tatsächlich trickreiche Leute, die kriegen das hin (weil sie offiziell noch in D wohnen), das sind aber wenige, und ist nicht ganz legal.

Für Rentner mit kleiner Rente, Aufstocker usw. ist das aber tatsächlich eine Alternative.
Die sind z.B. in Bulgarien hochwillkommen, sie bringen Geld ins Land, derzeit sprießen dort schicke Altenwohnanlagen wie Pilze aus dem Boden.
Und ich kenne persönlich Senioren in Alanya (Türkei) , die mit einer miesen kleinen deutschen Rente dort wunderbar am Meer im Überfluss leben.

Die Rente muss man vom ALG II unterscheiden, da erstere einen Rechtsanspruch einer Versicherungsleistung darstellt und Letzteres eine rein steuerfinanzierte Grundsicherung.

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Stimmt, deshalb handelt es sich bei Fällen wie Florida-Rolf & Co auch um Rechtsbruch.
Auswandern als Rentner ist dagegen völlig OK.

Nochmal: Es ging nicht um Rentner sondern um relative Armut. Das auch Rentner von relativer Armut betroffen sind, sollte denke ich kein Geheimnis sein. Ob es eine Lösung sein kann, dass Rentner in ärmere Länder ziehen, ist ein anderes Thema.

Es ändert aber an der realtiven Armut IN Deutschland nichts.

Das frage ich mich auch. Als Student gibt einem doch gar keine Bank einen Kredit, so weit ich weiß…

Doch man bekommt sog. „Studenten-Kredite“. Nicht jede Bank bietet das an und auch nur zu ganz, ganz üblen Konditionen. z.B. bekommt man nur die Regelstudienzeit finanziert und man muss je nach Bank Semester-Nachweise bringen.

Und am Ende gibts halt noch fett nen marktüblichen Zins-Satz oben drauf.

@nbfilm Ein unterhaltsames Sonntgasfrühstück mit toller Besetzung.
Jetzt muss ich allerdings mal etwas richtigstellen. Ich arbeite ja selbst bei dem Tiefkühlunternehmen. Vielleicht war es zu der Zeit so, bei uns ist es so, dass wir eine 5-Tage Woche haben und ca. 9 Std am Tag arbeiten. Das Gehalt ist auch okay. Und so teuer ist es auch nicht… :wink:

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