"Solarer Unsinn" im Fernsehen

Am 26.02.2009 wurde auf 3SAT bei SCOBEL einem Professor von der Fachhochschule Berlin eine kritische Frage
über die Effizienz von Solaranlagen gestellt, und schaut mal, was die Fakten sind und wie er geantwortet hat:

[video]http://www.youtube.com/watch?v=VDU9LSX2TDQ[/video]

[b]Unglaublich, wie eine ganze Nation von diesen Ökoprofessoren verdummt wird…[/b]

Wiedermal eine klasse Recherche vom Solarkritiker :roll:

Was Herr Quaschning meint und der Solarkrikter (absichtlich?) misversteht ist (3:10), dass es genügend Flächen für Solarzellen gibt. In Deutschland stehen beispielsweise etwa 10 Quadratmeter Dachfläche pro Einwohner zur Verfügung (durchschnittlich). Würde man die alle mit Solaranlagen bedecken, wäre ca. 1/3 des Stromverbrauchs gedeckt ohne, dass irgendwelchen zusätzlichen Flächen in Anspruch genommen werden müssten. Und das geht mit Solarmodulen mit einem Wirkungsgrad von 18%, mehr ist gar nicht erforderlich. Weiter ist sein Hinweis, dass der Wirkungsgrad bestimmt, wie viel Fläche für eine bestimmte Leistung benötigt wird, absolut korrekt. “Lustig” finde ich den Vergleich des Solarkritikers der PV mit Kohlekraftwerken (Minute 4:00). Ja es stimmt, Kohlekraftwerke sind recht klein, aber in der Welt des Solarkritikers fällt die Kohle wohl vom Himmel?
Ebenfalls “lustig” ist der Hinweis des Solarkritikers (Minute 3:40), dass Solarmodule mit geringem Wirkungsgrad unwirtschafltich sind. Auch das ist völliger käse. Der Wirkungsgrad sagt nichts über den Ertrag pro kWp aus.
Um das mal zu verdeutlichen:
Herr Meier kauft eine Solaranlage für sein 100 qm großes Dach. Sie hat eine Wirkungsgrad von 15%. Würde er sein ganzes Dach bedecken, hätte die Anlage eine Leistung von 15 kW. Herr Fischer kauft sich dagegen eine Anlage mit einem Wirkungsgrad von 20%, In diesem Fall würden auf sein Dach (seins ist gleich groß wie das von Herrn Meier) eine Anlage von 20 kW Platz finden.
Nach der Logik vom Solarkritiker wäre die Anlagen von Herrn Fischer jetzt viel wirtschaftlicher, da sie größer ist und somit mehr Ertrag erwirtschaftet. Das ist völliger käse, einzig entscheidend für die Wirtschaflticheit sind die Kosten pro kW und der Ertrag pro kW. Kostet die Anlage von Herrn Meier beispielsweise 3.500 € pro kW und schafft einen Ertrag von 950 kWh/kW, ist sie wirtschaftlicher als Fischers Anlage, die ebenfalls 3.500 € pro kW gekostet hat, aber nur 940 kWh/kW erwirtschaftet. Insgesamt produziert Fischers Anlage zwar mehr Strom als Meiers (18.800 kWh zu 14.250 kWh), ist aber trotzdem weniger wirtschaftlich. Kein Wunder also, dass die sehr günstigen Module von FirstSolar derzeit der Renner am Markt sind und das obwohl sie einen vergleichsweise geringen Wirkungsgrad von etwa 11% haben.

Also, eines gleich vorweg: Ich bin kein Experte für dieses Thema, sondern habe nur eine eigene Meinung bzw. eine Theorie dazu. Insofern bin ich jetzt schon gespannt, mit welchen Worten ich in den folgenden Minuten/Stunden von unserem Superfachmann zurechtgewiesen werde… :?

Der Wirkungsgrad von Solarzellen ist sehr gering. Dennoch lassen sich bei entsprechender Fläche brauchbare Leistungen, also Strom, erzeugen. Entscheidender ist zunächst die Wirtschaftlichkeit eines solchen Projekts. Man könnte daher auch sagen: Solarzellen sind noch zu teuer, um wirtschaftlich zu sein. Sie werden wohl noch auf lange Zeit keinen echten Ersatz für Kohle- oder gar Atomkraftwerke darstellen, können aber eine wertvolle Unterstützung sein.

Letzteres zeigt sich ja schon in - zugegebenermaßen kleinem - Maßstab: Solarbetriebene Dinge wie etwa Uhren, Taschenrechner, Gehweglampen, Hausnummernbeleuchtung, etc. sparen den Kauf (und die Herstellung) von Batterien. Sie nutzen Sonnenenergie, um einen Akku zu laden (okay, der muss auch hergestellt und irgendwann entsorgt werden, gut, gut…). Klein und unscheinbar, aber Kleinvieh macht eben auch „Mist“… :wink:

  • Catboy

Catboy, du hast recht, noch sind Solarmodule recht teuer. In einigen südlichen Ländern kann man allerdings schon heute mit Solarmodulen zu Kosten produzieren, die geringer sind als die eines Dieselgenerators und auch in Deutschland wird erwartet, dass in den nächsten Jahren grid-parity erreicht wird, womit es dann günstiger wäre den produzierten Strom selbst zu verbauchen als ihn ins Netz einzuspeisen.
2008 wurden übrigens etwa 7 GW Photovoltaikleistung hergestellt. Damit lässt sich so vie Strom produzieren, wie mit einem großen Kernkraftwerk (angenommen die Anlagen werden in Deutschland installiert, in Kalifornien installiert entspräche die produzierte Strommenge sogar der von zwei Atomkraftwerken). Bis 2012 wird eine Produktion von über 50 GW pro Jahr prognostiziert, was dann über 5 Atomkraftwerken entsprechen würde, siehe http://klimakrise.de/2009/02/14/solaren … urchbruch/ !

@catboy

Du hast alles richtig verstanden…
Sehr richtig: Die Wirtschaftlichkeit von Solarzellen sollte betrachtet werden.

Aber die Wirtschaftlichkeit der Solarzellen wird dadurch “verschleiert”, in dem der Ertrag von Solarzellen nicht bezogen wird auf die effektiven Kosten von einer kWh erzeugten Solarstrom. Diesen Wert bekommt man nur errechnet, in dem man die Investitionskosten für die installierten Solarzellen berücksichtigt.

Und das ist DAS, was SCOBEL Herrn Quaschning in dem Video mit dem Hinweis aus Israel mitteilt:
Die Israelis haben sehr viel Geld für die Solarzellen ausgegeben, aber ertragsmässig kommt bei weitem nicht das zurück, was sie sich erhofft hatten bzw. was man Ihnen u.U. versprochen hatte. Der Wirkungsgrad ist also schlecht, so die Behauptung der Israelis…

Hätte Quaschning nämlich die Frage von Scobel nach dem Wirkungsgrad und der geringen solaren Effizienz korrekt beantwortet, hätte er auch auf die INVESTITIONS-Kosten für die Erzeugung dieser geringen Menge kWh-Strom hinweisen müssen. Stattdessen erhöht Quaschning einfach die Fläche der Solarzellen, und glaubt damit die mangelhafte und geringe Solar-Effizienz ausgleichen zu können.

Mit dieser Sichtweise solle doch Volker Quaschning den Israelis mal vorschlagen: "Sie haben zuwenig Solar-Ertrag ??..ja, dann erhöhen Sie doch einfach die Anzahl der Solarzellen…"

Dann werden die Israelis ihm antworten:
"Aber nur, Herr Quaschning, wenn Sie, Herr Quaschning, die zusätzlichen Solarzellen auch bezahlen…

Deshalb meine Kritik in dem Video:
Herr Quaschning suggeriert dem Zuschauer in fehlerhafterweise, Solarzellen würden nix kosten…denn: bezogen auf die kWh-erzeugten Strom ist Solarstrom wirtschaflich nicht konkurrenzfähig.

Herr Quaschning suggeriert dem Zuschauer in fehlerhafterweise, Solarzellen würden nix kosten…denn: bezogen auf die kWh-erzeugten Strom ist Solarstrom wirtschaflich nicht konkurrenzfähig.

Echt jetzt? :shock: Solarzellen kosten Geld?? :shock: Was für eine durch und durch korrupte Industrie, die für Produkte, die mit enormem Herstellungs- und Forschungsaufwand verbunden sind, auch noch Geld verlangt! :smt012 So was kann der dumme 3Sat-Zuschauer, der ja den ganzen Tag Daily Soaps glotzt, natürlich nicht ahnen. Da lob ich mir doch die Energieriesen, die ihren Atom- und Kohlestrom quasi für lau weggeben, und auch noch dafür sorgen, dass Asse II auf ihre Kosten saniert wird. Danke, lieber Solarkritiker, Sie haben mir die Augen geöffnet.
Ach, hier noch ein Bild zum Flächenbedarf von Kohlekraftwerken.
[attachment=0]tagebau1.jpg[/attachment]

(Vorsicht, Beitrag enthielt Spuren von Ironie) :smt016

Du darfst den Flächenbedarf beim Ölabbau von Ölsanden nicht vergessen… :roll:

Entscheidend in dem Video ist die Feststellung, dass Quaschning die Frage nach der Effizienz nicht beantwortet hat und stattdessen die Effizienz mit noch mehr Solarzellenfläche ausgleichen will. Über die Kosten für “dieses Mehr” redet aber Quaschning nicht.

Die Angabe der Fläche von Kohlekraftwerke war nur ironisch als Satire (!) gemeint, um den Unsinn
der These von Quaschning zu entlarven.

Hast du denn die Ironie nicht verstanden und begriffen, Twipsy ?? :roll:

@Solarkritiker:
Es geht Herrn Quaschning darum, dass die geringe Effiziens kein Problem ist, da genügend Flächen zur Verfügung stehen, was auch absolut korrekt ist. Du scheinst irgendwie zu denken, dass die Solaranlagen billiger würden (bzw. der Strom den sie produzieren), wenn sie eine höhere Effiziens hätte. Leider völliger Unsinn, da Photovoltaik-Anlagen nicht nach Quadratmeterzahl bezahlt werden, sondern nach Leistung. Die Solarmodule, die derzeit am billigsten Strom prudozieren sind die von First Solar und die haben einen geringen Wirkungsgrad von ca. 10%.

Ergänzung: Dein Verweis auf die Ölsande ist übrigens ein sehr guter! Allein die Ölsande in Kanada, die schon abgebaut werden und abgebaut werden sollen verteilen sich auf einer Fläche doppelt so groß wie Bayern (der Ölsandabbau gleicht etwa dem Kohletagebau). Würde man auf einer gleich großen Fläche in der Sahara Solarmodule aufstellen, könnte man damit den kompletten Weltstromverbauch doppelt decken! Das Öl in den Ölsanden reicht dagegen gerade mal aus um den Weltölvebrauch für 6 Jahre zu decken…und übrig bleibt eine schöne Mondlandschaft.

super Sache, auch dass du das Fernsehen quasi mit seinen eigenen Mitteln geschlagen hast (ansonsten gilt man ja nur als Verschwörungstheoretiker)

solarstrom ist einfach höchst unflexibel und teuer. Auch sollte man nicht vergessen, dass zu Herstellung der Module billiger Strom verwendet wird. Wenn man jetzt teuren Solarstrom nehmen würde, dann wären wir schon jetzt preislich wo ganz anders (ist ja auch noch ein gekoppeltes System: teurerer Strom->teurere Herstellung->teurerer Strom->…)

Von steigenden Rohstoffpreisen und endlichen Rohstoffen, die auch für Solarsmodule gelten, mal ganz abgesehen. Ich bin mir sicher, dass auch hier für eine massenhafte Herstellung irgendwelche Rohstoffe benötigt werden, die dann knapp werden würden bzw. auch wieder teurer, was die Solarmodule dann wieder praktisch nicht möglich macht, die Probleme bei der Speicherung von Energie und auch deren Verluste mal ganz außen vorgelassen.

@Rhasta: Ja, Solarstrom ist heute noch sehr teuer. Allerdings gehen die Preise derzeit schnell zurück. Das neue EEG zwingt die Hersteller ihre Preise jedes Jahr um ca. 10% zu reduzieren. Bis 2010 werden die Herstellungskosten von Solarmodulen so gering sein, dass der Strom aus Solarmodulen an guten Standorten nur noch ca. 10 Cent/kWh kosten wird (siehe Conckling et al. “True Cost of Solar Power”). Außerdem vergisst du die externen Kosten. Bei der verbrennung fossiler Rohstoffe enstehen beispielsweise massenhaft Treibhausgase. Eine Tonne CO2 verursacht nach heutigen Kentnissstand etwa Schäden von 50 € (die Unsicherheiten sind natürlich groß), und die Abgase aus Kohlekraftwerken sind gesundheitsschädlich. Das alles taucht auf der Stromrechnung nicht auf, belastet aber die Volkswirtschaft. Rechnet man das ein, so ist Kohlekraft schon heute teurer als Windkraft (Jacobson und Masters: “Exploiting Wind Versus Coal”, in: Science, online: http://www.stanford.edu/group/efmh/jacobson/energy.pdf)

Also für meinen Nachbarn lohnt sich der Eingespeiste Strom seiner Solarkollektoren. Er hat schon lange keine Stromrechnung mehr bekommen. Mansch mal ist er sogar deutlich im Plus bei der RWE. Wenn ich das Geld hätte, würde ich mir sofort Kollektoren auf Dach machen lassen. Erstmal weil ich mich im Notfall auch selbstversorgen könnte und weil ich extrem hohe Stromkosten habe durch Durchlauferhitzer und diverse Server die 24h laufen müssen.

Du solltest ersteinmal die Begriffe richtig verwenden, bevor Du dich an dieser Diskussion beteiligst…
Denn Solarkollektoren sind was anderes als Solarzellen.

Und es ist fehlerhaft als Massstab heranzuziehen, dass der Nachbar angeblich keinerlei Stromkosten mehr bezahlen müsste. Du erzeugst hier mit dieser Behauptung die gleiche Fehlerhafte Suggestion wie dieser Prof. Quaschning.

Als ob Solarzellen-Module nix kosten würden…!!!

Du solltest deinen Nachbarn mal fragen, wieviel Geld in Euro er für seine Solarzellen-Module ausgegeben hat ?
Wohlmöglich geht es ihm genauso, wie diesem Herrn in einer VOX-Sendung vom 10.02.2008, der auch nicht rechnen konnte…:

Schaue hier:
http://www.solarresearch.org/1962783.htm

Was auch immer das gekostet hat, ich bin mir sicher er bekommt das schnell wieder rein. Selbst wenn er 15 Jahre bräuchte wird es sich dann doch lohnen. Noch für ihn und seine Kinder und kindes Kinder.

Schaue auch die Schwarzliste mit unserösen Gewinnversprechen des Solarfördervereins in Aachen:
http://www.sfv.de/lokal/mails/wvf/schwarz1.htm

Und welchen Nutzen sollen die Solarzellen für die Kindeskinder haben ??
Die Solarzellen sind nach Spätestens 20 Jahren “auf”…da die Solarzellen jedes Jahr einen bestimmten Anteil an Effektivität verlieren…steht auch der der obigen Schwarzliste des SFV, Aachen…

Wohl auch noch nicht gewusst…und dein Nachbar wahrscheinlich auch nicht…und frag ihn mal, ob er auch die Entsorgungskosten für die Solarzellenmodule bereits kalkuliert hat…dieser Punkt steht auch in der Schwarzliste des SFV…

Ja gut, aber dann Lohnt es sich noch 5 Jahre. Und das austauschen der Zellen ist sicher nicht so kostspielig wie eine neue Anlage.

Silliziumsolarzellen wird es in 20 Jahren nicht mehr geben, da dann veraltet und viel zu ineffzient.
Die will dann keiner mehr haben…wetten…??..und dein Nachbar hat dann zusätzlich noch das Entsorgungsproblem…

Entsorgungsprobleme oder die damit verbunden kosten, gibt es für Privatleute nicht. Das wird in den Wald geschmissen. Und es bleibt dabei das er 5 Jahre Strom geschenkt bekommt. woher willst du wissen das in 20 Jahren keine Silliziumsolarzellen für “veraltete” Solaranlagen hergestellt werden ?

Entsorgungsprobleme oder die damit verbunden kosten, gibt es für Privatleute nicht. Das wird in den Wald geschmissen.

Mann kann doch seinen Müll nicht einfach in den Wald schmeißen, oder habe ich dich da missverstanden?

woher willst du wissen das in 20 Jahren keine Silliziumsolarzellen für „veraltete“ Solaranlagen hergestellt werden ?

Weil es diese Produktionsanlagen dann nicht mehr gibt…da viel zu teuer und aufwändig…

Den Film über die Herstellung von Silizium-Solarzellen kennst du hoffentlich, wenn nicht, schaue hier:
http://www.youtube.com/watch?v=2dV9W-WFmy8

Ach, kommt dann etwas günstigeres was sich noch mehr lohnt als eh schon ? @Kratzkopf: die leute werden keine teure Entsorgung zahlen, wenn sie die Dinger kleinschlagen können und in den Hausmüll schmeißen können oder in den Wald oder sonst wo.

@solarkritik: Warum müssen die Hersteller nicht die Entsorgung übernehmen ? ist doch bei den Elektrogeräten schon gang und gebe