Sehnsucht nach einem Leben frei von Gesellschaftszwängen

Warnung! Der nun folgende Text enthält eine bewusste Infragestellung unserer Gesellschaftsordnung. Dieser Text dient dazu einmal meine Gedanken niederschreiben zu können. Weder ist er “wissenschaftlich” fundiert, noch soll er aus eine “objektiv-fachlichen” Sicht wahrgenommen werden. Dieser Text kommt rein aus meinem Inneren, meiner Emotionen und stellt ein großes Bild meiner eigenen Weltanschauung dar. Wer das nicht verstehen kann, der möge bitte draußen bleiben - vielen Dank!

“Weißt Du? Du brauchst unbedingt psychologische Hilfe” Diesen Satz habe ich vorhin nicht zum ersten Mal gehört. Nein, eher begegnet er mir immer wieder, wieder und immer wieder. Seit 12 Jahren, seit ich angefangen habe mir über die Welt meine eigenen Gedanken zu machen. Aber worum gehts es mir gerade? Nun, das ist nicht einfach zu beantworten. Stellen wir erst einmal den Hintergrund dar, was die “Freundin” auf Facebook veranlasst hat solch einen Satz zu sagen. Nun, es war ein durchaus schwieriger Tag für mich. Definitiv einer der beschissensten Samstage in den letzten Jahren, zumindest soweit ich mich erinnern kann. Ich habe mich mal wieder mit verschiedenen Menschen gestritten, habe am abend sehr viel geweint und allgemein fühlte ich mich schwach, geradezu lethargisch. Was wollte ich? Einen Menschen aus meiner Umgebung bitten, dass er mir zuhört. Ich habe einige Probleme und möchte darüber reden. Doch scheint dies wohl in dieser Gesellschaft nicht mehr en voque zu sein, wie man so schön sagt. Reden? Zuhören? Vielleicht auch noch verstehen und Trost spenden? Das erfordert ja für einen anderen Menschen richtig da zu sein. Ist da überhaupt Platz in unserer leistungsorientierten und kapitalistischen Gesellschaft?

Womit wir beim Hauptpunkt meiner Gedanken sind. Viele von Euch werden folgende Frage sicherlich noch aus ihrer Kindheit kennen: “Hast Du Dir es denn verdient, dass ich Dich jetzt im Arm nehme?” Ja, das ist schon hart wenn eine Mutter das zum eigenen Kind sagt. Das kommt häufiger vor, als man erst annimmt. Hat man etwas falsch gemacht, wird man bestraft und die liebevolle Zuwendung wird verwährt. Sei es nun den elterlichen Kleiderschrank durcheinandergebracht, die Schwester geärgert oder sich nicht an einer der vielen, meist unnützen und geradezu entwicklungshemmenden Regeln gehalten. Schon als Kind wird man konfrontiert, konfrontiert mit einem Katalog an Regeln. Tu dies nicht, tu das nicht. Es ist ja nur zu Deinem besten. Erziehung nennt man das. Schon als Kind wird man dazu erzogen, ein wertvolles Mitglied der Gesellschaft zu werden. Natürlich wird das nicht in dieser Form gesagt. “Ich möchte, dass aus Dir etwas vernünftiges wird.” Kleine Zwischenfrage: was ist denn “vernünftig”? Und was passiert, wenn man diesen Plan nicht als “vernünftig”, sondern als “gefährliche Sklaverei” bewertet? Dieser Plan sieht vor: Schule zuende bringen, einen guten Job finden, Familie gründen und vielleicht ein kleines Haus bauen. Jeden Tag 8-10 Stunden arbeiten, der Rest ist Dir freigestellt für essen, Hobby und… korpulieren. Jeden Tag derselbe Ablauf. Krankheiten werden dämonisiert und alles was aus dieser Norm fällt, ist entweder faul, asozial, ein Schmarotzer oder bestenfalls bemitleidenswert.

Nun wissen wir alle: es ist beinahe unmöglich diesen Plan durchzuführen. Es passiert nun einmal immer etwas, womit man nicht rechnet. Denn der Lebensweg bietet oftmals Abbiegungen, die man so vorher nie vorhersehen konnte. Und nun kommt meine existenzielle Lebensfrage: Warum muss man sich diesen Plan unterwerfen?
Bei anderen würde hier der Text aufhören. Ich versuche mich an einer Antwort.
Kurzfassung: Wir brauchen es nicht wirklich. Eigentlich garnicht. Und damit wäre eigentlich alles schon gesagt. Aber ihr werdet mich jetzt sicher nicht aus der Nummer rauslassen, also formuliere ich einfach mal aus.

Ich habe viele verschiedene Überzeugungen. ADHS ist nichts schlimmes. Es muss weder therapiert noch sonst wie geheilt werden. Das Kinder Aufmerksamkeit suchen und dabei hyperaktiv sind… ist normal. Dafür sind es Kinder. Depression ist keine Krankheit! Häufig werden Depressionen mit chemischen Medikamenten behandelt. “Warum?”, frage ich! Denn: Depressionen entstehen durch negative Ereignisse im Leben. Warum also Medikamente? Damit werden die Erlebnisse auch nicht ungeschehen gemacht. Ziel ist es natürlich: den Patienten funktionstüchtig für das System zu machen. Es geht nie darum die eigene, ganzheitliche Mitte zu finden. Es geht in dieser Gesellschaft nie um Selbstfindung. Denn Selbstfindung verschlägt den Menschen häufig außerhalb des kapitalistischen Leistungssystems. Also versucht man die Menschen gleich zu schalten. Sicher, jeden werden einzelne kleine Auswahlmöglichkeiten in Form von Lieblingsmusik oder Kleidung zugestanden. Doch gedanklich hat man einer Linie zufolgen: erfolgreich sein, Geld zu verdienen und sich Statussymbole anzuhäufen, die man natürlich nach ein paar Monaten wieder wegwirft, weil ein neues Spielzeug auf den Markt gekommen ist. Wer bewusst etwas anderes will, der wird kriminalisiert und dämonisiert. Wie oben schon gesagt: häufig als Assi oder Schmarotzer.

Und das ist die eigentliche Krankheit in diesem kapitalistischen Gesellschaftssystem. Man muss sich Aufmerksamkeit und Zuneigung häufig verdienen. Man muss sich die Hilfbereitschaft häufig verdienen. “Hilfst Du mir, so helfe ich Dir” - häufig scheitern die Menschen an diesem einfachen Motto. Schlimm wird es, wenn man, wie ich, gerne hilft ohne irgendeine Gegenleistung zu erwarten. Einfach weil man den anderen Menschen mag. Man wird häufig, sehr häufig, einfach ausgenutzt. Und das führe ich ebenfalls auf das System zurück. Denn von Kind an lernt man, dass man nur für sich selbst, und NUR für sich, verantwortlich ist und ja jeder “seines Glückes selbst Schmied ist”. Es wird nicht gelehrt respektvoll mit einem anderen Menschen und vor allem mit einer anderen Lebensanschauung umzugehen. Denn wer Emotionen und Schwäche zeigt, der hat ja schon verloren im ewigen Leistungswettbewerb um Job und Status. Wer seine Arbeitskraft kostenlos für soziale Einrichtung zur Verfügung stellt, der wird von der Allgemeinheit häufig als “dumm” bezeichnet. Ja, und richtige Gefühle zeigen … einfach mal beherzt losweinen … es wird häufig gesagt: “Ist besser als das Machogehabe” - komischerweise fühlen sich viele Menschen trotzdem extrem überfordert, wenn ein erwachsener Mensch weint.

Ich habe nun versucht meine Gedanken zu formulieren, ein wenig Wirr - aber ich denke man kann es nachvollziehen.
Nun: ich habe Sehnsucht! Sehnsucht danach, dass all diese anskizzierten Gesellschaftszwänge endlich verschwinden. Was mich betrifft: ich lebe weiter abseits diese Normen! Ich möchte kein Lohnsklave werden, sondern mit meiner Kraft etwas sinnvolles errichten. Ich möchte garnicht soviel Geld um mir jeden Monat neue Statussymbole leisten können. Was ich möchte, nein, was ich fordere!, ist: Respekt für Menschen mit anderen Lebensansichten. Respekt dafür, dass man seinen ureigenen Weg gehen möchte, ohne dass einen von allen Seiten Steine im Wege stehen. Ich wünsche mir eine Gesellschaftsform ohne Zwänge, ohne Kälte und Egoismus und vorallem: ohne die Vergötterung des Kapitals!

Ist dies naiv? Nein! Denn wer sagt denn, dass diese kranke Gesellschaftsform das Maß aller Dinge ist? Nur weil man etwas von Kleinauf indoktriniert bekommen hat, ist es automatisch richtig? Ich für mich werde weiterhin nach meinen ureigenen, häufig altruistischen Wertevorstellungen leben. Egal, wie oft ich damit hinfalle. Denn anpassen werde ich mich nicht. Nicht an ein kaltes, unmenschliches System in der Emotionen und Gefühle keinen Platz haben!

Vielleicht konnte ich mit diesem Text den Einen oder Anderen ein wenig zum nachdenken anregen. Vielleicht aber auch nicht, in jedem Fall habe ich jetzt einfach mal mein Bedürfnis gestillt diese Gedanken öffentlich zu machen. Seht es nicht als “Heulerei” oder soetwas an. Ich bitte Euch in diesem Fall nur um eines: seht diese Gedankenskizzen als das an, als was sie gemeint sind - als Statement!

Omg, Indoktrination muss nicht unbedingt nur von “kapitalistischen” Systemen aus erfolgen. Ich denke der Sozialismus beherrscht dies auch ausgezeichnet. So wie es aussieht bist Du schon gut indoktriniert. Kapitalismus heißt nichts weiter, als das Recht auf Eigentum und mit diesen Eigentum zu handeln. Dadurch wird ein Gewinn angestrebt. Wir leben aber nicht in einem wirklichen Kapitalismus mit freier Marktwirtschaft, sondern in einem Korporatismus mit staatlich organisierten monopolkapitalistischen Zügen. Des Weiteren haben wir ein Geldsystem welches nicht durch Wert sondern durch Schuld gedeckt ist.

Eine wirkliche freie Marktwirtschaft ist bestimmten Regeln unterworfen. So darf ein Unternehmen (Konzern) nicht endlos wachsen, da dies zur Monopol- und Kartellbildung führt und den freien Wettbewerb unterläuft. Monopolkapitalismus führt hingegen irgendwann zwangsläufig zu Sozialismus, da nur noch ein einziger Konzern existiert und es keinen Wettbewerb mehr gibt. Ein Unternehmen muss in der freien Marktwirtschaft auch für das allgemeine Wohl beitragen und ihm nicht entgegenstehen. Ein funktionierendes marktwirtschaftliches System setzt eine wertgedeckte Währung vorraus.

Was ist denn Deine Alternative? Laut Deiner Signatur wohl Sozialismus. Denkst Du für den Staat wird es sich einfacher arbeiten lassen als für einen Konzern? Denkst Du gegen den Staat kann man sich einfacher wehren, als gegen Lidl? Bei Lidl kannst Du kündigen, beim Staat nicht. Denkst Du im Sozialismus wird die Kreativität heraussprudeln, so dass es einen neuen Schub in Technologien geben wird?`Im Sozialismus gibt es kaum technischen Fortschritt. Weil es kein Eigentum und keinen Anreiz gibt sich selbst zu entwickeln. All der technische Fortschritt der Sowjetunion basierte auf Diebstahl und Spionage. Genauso ist es bei den Chinesen. Denkst Du im Sozialismus wirst Du nicht in die Norm gedrängt? Im Sozialismus zwingt der Staat Dich zur Norm. Alles was aus der Norm rausfällt, wird ausgesondert. Schau Dir mal alle sozialistischen Staaten der Welt an. Was heißt Sozialismus? Sozialismus bedeutet Enteignung. Du hast kein Recht auf Eigentum mehr. Dem Staat gehört alles. Wer ist der Staat? Bist Du es dann? Nein, es werden die Leute, die Kaste von Entscheidern sein, die darüber bestimmen was Dir an Kapital zusteht. Und stehst Du gegen das System bekommst Du halt garnichts. Deswegen sind die Linken für die Du in Deiner Signatur wirbst, am Ende auch gegen Demokratie, Individualität und Freiheitsrechte. Es gibt wenig, was faschistischer als Sozialismus ist.

Ich weiß nicht was in Deiner Kindheit alles schief gelaufen ist. Ich möchte darüber nicht urteilen. Ich betrachte so manche “Krankheiten” auch kritisch. Aber Leben bedeutet Verantwortung zu übernehmen. Verantwortung übernehmen bedeutet im mindesten Fall, für sich selbst zu sorgen. Für sich selbst zu sorgen, bedeutet eine gewisse Leistung zu erbringen. In einem funktionierendem marktwirtschaftlichem System, musst Du Dich nicht unbedingt einem Konzern, oder dem Staat unterordnen. Du kannst Dich selbständig machen und frei entfalten und so arbeiten und leben wie Du es für richtig hälst. Dafür trägst Du die Verantwortung für Dich selbst.

„Ich möchte, dass aus Dir etwas vernünftiges wird.“ Kleine Zwischenfrage: was ist denn „vernünftig“? Und was passiert, wenn man diesen Plan nicht als „vernünftig“, sondern als „gefährliche Sklaverei“ bewertet? Dieser Plan sieht vor: Schule zuende bringen, einen guten Job finden, Familie gründen und vielleicht ein kleines Haus bauen. Jeden Tag 8-10 Stunden arbeiten, der Rest ist Dir freigestellt für essen, Hobby und… korpulieren. Jeden Tag derselbe Ablauf. Krankheiten werden dämonisiert und alles was aus dieser Norm fällt, ist entweder faul, asozial, ein Schmarotzer oder bestenfalls bemitleidenswert.

Solche Gedanken hab ich auch schon gehabt. Ich habe jedenfalls keine Lust, mein Leben nur danach auszurichten, was irgendwer als „vernünftig“ klassifiziert. Ich will das tun, was ich für richtig halte, und mich nicht nach dem Weltbild irgendwelcher intoleranten Menschen richten.
Ich musste dabei an einen anderen Text denken, den ich mal gelesen hab und aus dem ich hier zitieren möchte:

Edit: Auf Wunsch hier der Link zum Buch, in dem oben zitierter Text steht: http://amzn.to/wrbQm2

@Anchantia
Das waren zum Teil wahre Worte. Schwäche (oder Emotionen) zeigen ist schon lange “irgendwie uncool”, erst recht darüber zu reden. Leistung bringen und funktionieren, darauf kommt es an. Krankheiten sind ein Störfaktor, also muss man schnell gesund werden oder gar nicht erst krank.

Körperlich und geistig behinderte werden in Behindertenwerkstätten der Diakonie gesteckt wo manche von ihnen zu rund 35 Wochenstunden kaum weniger als oder genauso viel Arbeitsleistung bringen wie ein Arbeiter im “richtigen” Berufsleben und dafür bekommen sie dann so knapp über 100 € im Monat Gehalt und Soziale Mindestleistungen - Sobald irgendwo ein € extra rausspringt wird es an anderer Stelle wieder abgezogen.

Rentner geraten auch oft im Armut und Kinder kommen in ein veraltetes und unflexibles Bildungssystem. Irgendwie sollen die Menschen in der Gesellschaft funktionieren, aber diese funktioniert selber nicht so richtig. Ja Selbstfindung ist schwer, aber wer ist dieser “man”-da fängt es an. Wer ist “man” der versucht, Menschen gleichzuschalten?

Und ich will mal nicht hoffen dass ich mal Probleme damit bekomme, keine Statussymbole anhäufen zu wollen. Ich frage mich auch, on man sich Aufmerksamkeit und Hilfsbereitschaft nicht auch in früheren Epochen erst verdienen musste. Den von dir genannten Egoismus (oder die Kälte) gibt es wohl nicht erst seit gestern.

Ich würde niemanden als dumm bezeichnen, der seine Arbeitskraft kostenlos zur Verfügung stellt - Leider müssen heute schon viele Leute Vollzeit arbeiten und dennoch mit Alg2 aufstocken, da ist wenig Zeit, sich sozial zu engagieren. Und ja, Reichtum ist (k)eine Schande.

@Tibetterrier
Monokapitalismus führt zu Sozialismus? Was verstehst du denn unter “Sozialismus”, um zu diesem Schluss zu kommen?

Durch die menschliche Natur ist leider ein deutlicher Unterschied zwischen den ersten Ideen des Sozialismus und dem, was in der Realität daraus gemacht wurde.

Ach und Vorsicht Leute, sonst kommen wieder die Brandstifter.

@eigener Senf
Das Leben ist hart und grausam, die Schwachen werden weggeschubst vom Futter oder gefressen, um mal in tierischen Metaphern zu sprechen. Aber keiner ist immer stark und als wenn es nicht schon genug wäre, dass 7 Mrd Menschen auf der Welt leben sind diese durch Internet und Co dichter aneinander gerückt als je zuvor.

@gdrbaby
Hm, interessantes Zitat und nur zu wahr.

@Tibetterrier
Monokapitalismus führt zu Sozialismus? Was verstehst du denn unter „Sozialismus“, um zu diesem Schluss zu kommen?

Weil es am letzten Ende nur noch einen einzigen Konzern, oder eine einzige Gemeinschaft von Konzernen mit dem Monopol über so gut wie alles gibt und dieses Konstrukt übt dann weltweit die Kontrolle und Staatsgewalt aus, oder sind dem Staat unterstellt.

Durch die menschliche Natur ist leider ein deutlicher Unterschied zwischen den ersten Ideen des Sozialismus und dem, was in der Realität daraus gemacht wurde.

Wieso leider? Ich bin froh keine Ameise zu sein. Die Menschen sind nicht gleich. Und das ist gut so.

OK Wiki sagt mir gerade, dass der Begriff Sozialismus nie eindeutig definiert war und eine Palette von Begriffen abdeckte. Aber in Anbetracht von dem Kontext in Anchantias Posting gehe ich davon aus, dass … Ach quatsch ich idiot, er hat ja gar nichts von Sozialismus gesagt. Er sagte sozial und nicht Sozialismus und auch in der Signatur steht dieses Wort nicht.

Nun angenommen Anchantia hätte diesen Ausdruck benutzt - was er ja nicht hat - er hat in seinem Posting doch wohl klar gestellt, dass es ihm um Individualität und Entfaltung geht. Was er sich also vorstellt ist eben so oder so nicht ein Leben unter Zwängen. Und ehrlich gesagt würde ich das Gerede über Sozialismus jetzt lieber einstellen, das lockt nur wieder die falschen an.

Stimmt, die Menschen sind verschieden und das ist auch gut so - man darf ihnen halt nur keinen Strick daraus drehen. Darum geht es doch, oder? Kapitalismus, Kommunismus, lass mich doch damit in Ruhe, der Mensch ist ein Mensch, hier geht es um den Menschen, nicht um Politik. (Und falls jemand hier auf die politische Schiene kommen will werde ich das ignorieren)

Menschen sind verschieden, das ist wahr und sie müssen miteinander klar kommen. Naja sie müssen nicht, das zeigt sich ja immer wieder, aber besser wärs. Und besser wärs auch, wenn man Schwäche zeigen dürfte, ohne zerfleischt zu werden.

Ich meine gerade hier auf FkTv liest man doch manches mal davon. Schwach sein heißt erst recht Kamera drauf und am besten noch schlechter darstellen als es ohnehin schon aussieht, wenn nicht sowieso von grundauf verfälschen.

Er sagte sozial und nicht Sozialismus und auch in der Signatur steht dieses Wort nicht.

Anchantia hat Kritik über den „Kapitalismus“ geäußert. In seiner Signatur sieht man, wofür er Anchantia steht. Linke Politik. Wofür stehen die Linken? Genau, für Sozialismus. Im Übrigen habe ich kein Problem damit über Sozialismus zu sprechen, solange ein Mod dies auch nicht verbietet. Warum soll ich damit aufhören? Wer sind denn die „Falschen“ oder „Brandstifter“? Auch Nazis sind Sozialisten.

Wofür stehen die Linken? Genau, für Sozialismus.

Nicht alle Linken stehen für Sozialismus. Ich z.B. würde mich als links bezeichnen, stehe dem Sozialismus aber ablehnend gegenüber.

Nicht alle Linken stehen für Sozialismus. Ich z.B. würde mich als links bezeichnen, stehe dem Sozialismus aber ablehnend gegenüber.

Wenn nicht all Linken den Sozialismus toll finden, dann stehen diese Leute offensichtlich für die falsche Partei ein und sollten das Programm mal lesen.

Du musst gar nichts, ich will keinem was verbieten, wir sind da ganz frei. Und genauso wie du dich frei fühlen darfst über sowas zu reden, egal wie konfus und unlogisch deine Kommentare dabei zu klingen beginnen, genauso bin ich so frei und ungezwungen dieses Thema einfach zu umgehen. Hach ist das schön, frei und individuell zu sein.

Und so lange die Begrifflichkeiten nicht explizit geklärt sind - und sei es auch nur, wie ein Begriff in genau diesem Thread in genau diesem Forum dieses eine mal verstanden werden soll, so lange gibt es zu viele Variablen. Gerade zu S. gibt es laut Wiki hunderte von Definitionen. So lange der Begriff nicht zumindest für diesen Thread geklärt ist kann da nicht viel rauskommen.

Deswegen betone ich nochmal, dass Anchantia sich eben gerade gegen eine gleichgeschaltete Gesellschaft, in der man einfach nur funktionieren soll und Individualität und freie Entfaltung erschwert sind ausgesprochen hat. Also scheint ihr das selbe zu wollen, das scheinen wir wohl alle, nur nennen manche das Kinde halt anders.

Tibetterrier: Bezüglich der Partei magst du Recht haben, aber “linke Politik” ungleich “Die Linke (Linkspartei)”.

@Relda:

Ich habe Anchantia gefragt, was seine Alternative ist und aus seiner Signatur interpretiert, dass es wohl Sozialismus ist. Ich bin sicher, Anchantia kann für sich selbst antworten was er denn meint und braucht Dich dafür nicht.

Und genauso wie du dich frei fühlen darfst über sowas zu reden, egal wie konfus und unlogisch deine Kommentare dabei zu klingen beginnen

Es steht Dir übrigens frei nachzufragen, falls Du etwas nicht verstehst oder nicht folgen kannst.

Tibetterrier: Bezüglich der Partei magst du Recht haben, aber „linke Politik“ ungleich „Die Linke (Linkspartei)“.

Was ist denn „linke Politik“?

@TT
Wie jetzt? Ich hab nur eigene Kommentare abgegeben und niemandem das antworten abgenommen.

Linke Politik ist übrigens Liberal. Linke Politik erlaubt es, das marode Schulsystem zu reform… ach halt ich soll ja nicht für andere antworten…

In Sachen Freiheit und Entfaltung fällt mir noch ein, dass man gerade in einer so riesig gewordenen Gesellschaft immer auch aufpassen muss, dass die eigene Freiheit nicht Einschränkung für einen anderen bedeutet. Die eigene Freiheit endet, wo sie fremde Freiheiten einschränkt.

Es ist aber wohl tatsächlich so, dass eine Künstlerseele nicht eben gefördert wird in dieser Gesellschaft. Kreativität ist nicht produktiv oder besser nicht jede Kreativität. Manche Künstler machen halt Kunst, die nicht so massenwirksam ist und sich nicht so gut verkauft. Die Leben dann eben in Armut oder suchen sich eine -Achtung Sarkasmus- anständige Arbeit.

Tibetterrier: Ich würde sagen, man kann links sein, ohne sozialistisch zu sein. Linke Politik dreht sich um die Besserstellung von unterprivilegierten Bevölkerungsteilen. Sozialdemokratie zählt z.B. auch dazu. Man versucht, konservative Politik zu überwinden.

Ja ok. Vielleicht habe ich dem Anchantia mit Sozialismus im Bezug auf linke Politik tatsächlich Unrecht getan. Deshalb: Lieber Anchantia, was meinst Du jetzt genau? Wie stellst Du Dir ein Leben ohne Gesellschaftszwänge vor und wie soll das erreicht werden? Wie willst Du Dich selbst von den Ketten der Unterdrückung und Zwängen befreien? Probleme hat jeder, Lösungen nur wenige.

Was ich meine? Steht im Ausgangsposting! Lest mal genau, gerne auch zwischen den Zeilen und versucht meinen Text zu interpretieren. Ich möchte jetzt nicht darüber schreiben, wie ich mir ein Leben ohne Gesellschaftszwänge vorstelle. Weil: da könnte man ganze Bücher schreiben, nächtelang darüberphilosophieren. Espasst thematisch nicht in so einen Foreneintrag!Und immerhin hat jeder seine eigene Sichtweise.

Ich finds nur krass, dass das hier wieder auf die politische Schiene getrieben wird! :smt011
Habt ihr euch mal angeschaut wo dieser Text reingestellt wurde? Richtig, in “Das Leben”. Ich hatte keine politische Motivation diesen Text zu schreiben. Und es ist auch keine Kapitalismuskritik als solches, sondern eine Kritik was dieses System mit den Menschen machen kann. Wie Menschen miteinander umgehen. Darum soll es mir gehen, nicht um irgendwelche abstrakten Wortspielereien welche politische Richtung ich gerade vertrete. Ist das denn so wichtig? Immerhin schreibe ich in dem Text über Menschen, nicht über Politik!

Echt lustig wie hier wieder die klugen Gedanken von Anchantia als Propaganda für die Linkspartei diskreditiert werden.

ich meine, man kann auch eher sozialdemokratisch orientierter Kapitalist sein, den Sozialismus ablehnen und diese Gedanken haben (so wie ich), man muss sich da ideologisch nich so weit ausm fenster lehnen, denn insbesondere der Umgang der Gesellschaft mit Depression, und immer Pillen druff, das ist wirklich bedenklich. Ich hab gestern übrigens Control gesehen, und der hat mir nochmal schön ins Gedächtnis gerufen, was Pillen kombiniert mit Depression so anrichten können.

@Anchantia,
mir gefällt dein Text sehr gut und ich glaube, dass sich jeder darüber schon mal Gedanken gemacht hat.
Ich bin auch kein Mensch, der sich gerne, wie soll ich sagen, ‚anpasst‘. Und ich habe mir abgewöhnt mich irgendwelchen Gesellschaftlichen Normen ‚anzupassen‘.
Mir tut es gut, wenn ich auch mal ganz klar Nein sage, auch wenn man auf mich einredet. Freunde z.B. fragen, ob wir dann und dann mal wieder etwas unternehmen wollen. In einem Moment sage ich Ja, im nächsten Moment ist mir dann wieder nach einem Nein. Und so richte ich mich nach meinem Wohlbefinden und selten nach dem, was andere Menschen in meinem Umfeld von mir erwarten. Ich akzeptiere auch deren Wünsche und dränge mich nicht auf. Mein Freundeskreis ist recht klein und übersichtlich, die akzeptieren das was ich mache oder nicht mache. Und eben andersrum genauso.
Im Berufsleben ist das freilich anders, da muss man sich zwangsweise unterordenen, oder man schmeißt hin.

Ist schon eine sehr interessante Thematik, finde ich gut, dass du das geschrieben hast. Es gibt eben gute und schlechte Tage, aber eigentlich kann ich mich soweit überhaupt nicht beschweren. Und jetzt lächel mal wieder, ok? :slight_smile:

Wenn man in einer Gesellschaft lebt, muss man auch Konformität in Kauf nehmen. Das ist das Fundament für gemeinsames Handeln in jeder Art von Beziehung. Wenn du andere Lebensvorstellungen als dein Weib hast, werdet ihr auf Dauer kaum glücklich miteinander. Wenn du ganz anders tickst als deine Freunde, werdet ihr wohl kaum lange befreundet sein. Wenn du ganz andere Vorstellung von Arbeit hast als dein Chef, wird das Arbeitsverhältnis nicht lange bestand haben.

Ein Mindestmaß an Gemeinsamkeit und Zwang/Reziprozität muss bei sozialen Beziehungen immer bestehen. Ich sehe da auch nichts schlimmes drin. Das typische menschliche Verhalten ist eher so, dass man dazu geneigt ist fast immer mit einer Gruppe konform zu gehen, um so Abweichungen von der Norm zu legitimieren. Man ist als ganzer Mensch auch in verschiedenen Rollen drin, die man nach eigenem Ermessen ausgestalten kann.

Wenn du immer nur machst was du willst, dein Handeln nicht berechenbar ist und du keine soziale Beziehung aufbauen kannst, weil du weder Konformität noch Gegenseitig zulassen möchtest, dann bist du einfach (pathologisch) asozial. Falls das der Fall sein sollte, wäre es ratsam sich einfach von allen Menschen auf der Welt bestmöglich zu isolieren.

Fazit: Ohne Zwang keine Gesellschaft.

Wenn du immer nur machst was du willst, dein Handeln nicht berechenbar ist und du keine soziale Beziehung aufbauen kannst

Zwei sehr krasse Unterstellungen, die Du hier von Dir gibst. Dabei kennst Du mich garnicht! Wieso ist mein Handeln unberechenbar, wenn dieses Handeln meinen eigenen Wertesystem unterliegt? Wenn man mich, und somit auch meine Gedanken und eben diese Werte, kennenlernt, dann sind meine Handlungen nicht mehr unberechenbar. Doch dazu gehört es sich in jemanden hineinzufühlen. Und das haben viele Menschen mit der Zeit verlernt.

Auch kann ich wunderbare Beziehungen aufbauen. Ich habe einen engen Freundeskreis, die mich verstehen, die aber nicht gleich sind. Sondern wir sind recht unterschiedlich. Es ist eher so, dass ich mit Menschen, die Unterschiede zu mir aufweisen, besser klar komme. Denn das fördert ja die eigen Entwicklung auch andere Sicht- und Lebensweisen kennenzulernen.