Obwohl einige der Posts in diesen Thread fast schon die Überschrift tragen “Lösch mich bitte!” muß ich mir trotzdem die Frage stellen, wo ihr hier ein Problem seht?
Ein Volk hat eine extrem basisdemokratische Meinung getroffen und damit ist gut. Interessant ist für mich ausschliesslich, das eine kleine Gruppe offensichtlich soviel Einfluß hat, das sie eine ganze Nation, deren Nationalsportarten bekanntermaßen in der Schokolade- und Uhrenherstellung bestehen, dazu bringen konnte.
Eben diese Nation - bekannt für ihre bodenständige Neutralität (andere sagen auch permanente Entschlußlosigkeit oder mangelnde Fähigkeit zur Entscheidung dazu) - trifft eine höchst unneutrale und gegen eine Religionsgemeinschaft gerichtete Entscheidung.
Was hat das für Folgen?
Für die Schweiz wahrscheinlich - und das scheint mir der tiefere Sinn zu sein - ein verminderter Einwandererzustrom an Muslimen. Für das restliche Europa - und auch das scheint mir der Eidgenossen tiefere Absicht - ein verstärkter Zuzug von Minarettfans.
Der Schweizer schmeisst nicht raus, er lenkt um. Sehr neutral.
Sicherlich werden sich einige Halbmondsüchtige nun gehörig auf den Burnus getreten fühlen und Deutsche Politiker insgeheim Tränen vergiessen, das sie doch keine Volksabstimmungen zulassen (manchmal können die halt doch praktisch sein) aber muß man stattdessen Angst haben? Sicherlich nicht.
Die muslimische Gemeinde in der Schweiz wird sich - weil sie muß - dem Urteil der Alphorntutenden Berufsneutralisten fügen und keine Minarette mehr errichten … Muhezzine werden sicherlich auch von normalen Dächern die Söhne und Töchter Allahs zum Gebet anrufen können (denn … so wie ich den angenommenen Entwurf verstehe, ging es den Chwyzern nur um das Verbot des Baus von Minaretten, nicht um das Verbot des Gebetsrufs) einzig und allein der aussenpolitische Lack unserer benachbarten Bankennation (welche Konten liegen da nochmal seit über 60 Jahren?) dürfte gewaltig blättern.
Ebenfalls interessant an den Grundlagen zu dieser Abstimmung ist, das die Alpenländler gerade man 4 (in einfachen Worten “vier”) ganze Moscheen auf einer Fläche von 41’285 km² mit 7,7 Millionen Einwohnern aufweisen,… ein Umstand, der sicherlich die weitere Errichtung dieser Bauwerke (pardon “Anbauten”) rechtfertigt.
Also, liebe Eidgenossen … Gratulation zu Eurer [-]Engstirnigkeit[/-] Einigkeit gegen den sich immer weiterausbreitenden Ungeist des Islam.
Moscheen dürfen errichtet werden … aber Minarette nicht.
Es gab schon einmal eine Nation, die sich im Nachgang der Beeinflussung rechter Dampfbrabbler gehörig umgeschaut hat … könnte vielleicht auch mal wieder passieren.