Ja stimmt, finde ich auch schon seit längerem so.
Bitte nicht übel nehmen, was jetzt kommt soll kein Vergleich sein oder ähnliches, nur mal ein paar Gedanken:
Wenn aufgrund der Finanzkrise sich ein anderes System hier in Deutschland etablieren sollte, dann würden BND und Unternehmensführungen wie die von LIDL, Deutsche Bahn, Telekom usw. genauso angeprangert werden wie die Stasi-Leute von DDR-Zeiten. Grund? Die haben auch alle gespitzelt und überwacht.
Der BND ist mit seinen nicht ganz umstrittenen Methoden heute ebenso verurteilenswert, wie das MfS. Aber! Beide sind in ihrer Funktion Organisationen für den Staatsschutz, ergo MÜSSEN sie sogar schnüffeln. Ist eben die Frage von welchem Standpunkt aus man es betrachtet.
Mein Vater erzählte mir vor ein paar Jahren ganz offen, dass er früher vom MfS geworben wurde, aber da er keine Lust hatte und ich gerade mal paar Monate alt war, nicht genommen wurde. Er kannte aber einen dort und dieser sagte dass man zu allem möglichen was man macht Rede und Antwort stehen muss, Bürokratie und Verantwortung also. Protokolle gab es immer, genau wie heute.
Dass in einigen Fällen doch etwas nicht koscher war kann ich mir ja vorstellen, ist heute auch so. Nur lassen sich digitale Protokolle und belastende Beweise heute viel einfacher vernichten als mehrere Aktenschränke voll mit zum Teil sicher auch völlig sinnlosen Informationen. Was jetzt keine Verharmlosung darstellen soll!
Ich finde es aber trotzdem kein Verbrechen wenn jemand beim MfS gearbeitet hat, solange er seine Vollmacht nicht ausgenutzt oder menschliche Intimität zu stark verletzt hat. Wenn jemand notiert wann ich wo auf den Straßen unterwegs war ist das zwar nicht so schön, aber Überwachungskameras machen das auch. Schlimmer ist es, wenn protokolliert wird, was ich in meinem Zimmer mache, was ich wann wo und warum kaufe etc.
Nur wird es schwer sein einem Geheimdienstmitarbeiter sowas nachzuweisen… Sehr schwer…