Schufa zu Facebook: "I like!"

Na, so langsam wurde es ja auch Zeit: Die Schufa befasst sich nun mit den Möglichkeiten, über soziale Netzwerke aller Art (Facebook, Xing, Twitter, etc. ) sowie andere Datenservices (Google Street View, Mitarbeiterverzeichnisse, etc.) Bonitätsinformationen über ihre Listenpositionen, pardon, uns zu sammeln.

Es wird betont, es handle sich um Grundlagenforschung. Gleichzeitig wird eingestanden, dass die Schufa ja ihre Position als „Qualitätsführer“ in Deutschland sichern will.

Vor diesem Hintergrund lasse man sich folgende Ideen auf der Zunge zergehen:

Halleluja!

Immerhin scheinen sich direkt Datenschützer zu positionieren.

Sorry, aber wer im Internet seine Daten freimütig herumwirft, der ist einfach selber schuld.
Das ist natürlich verwerflich was die SCHUFA plant, aber naja, die Kochen auch nur mit Wasser.
Die können dann doch auf genau so viele Informationen zugreifen wie jeder andere auch - Und wer sagt mir das die SCHUFA nicht längst schon Daten von Facebook und CO. hat/kauft?

Der Gläserne Bürger ist doch schon längst Realität. Denn die Menschen sind viel zu bequem, um darauf zu achten was sie wo über sich preisgeben…

Sorry, aber Facebook ist dadoch noch dasgeringste Übel. Lest euch mal folgenden Artikeldurch: http://gutjahr.biz/2012/03/adressenhandel/

Da braucht es garkein Facebook…

Das Schlimme istja: wir sind gläsern ohne unser zutun!

Tja, ist halt Kapitalismus… Werbung Werbung Werbung für Produkte, und der Datenschutz wird gebeugt und vom Gesetzgeber noch weiter gedehnt.

Danke für den Link Anchantia. Der Datenhandel war mir in dem Ausmaße nicht bewusst.

Ich bitte die vermutlich saublöde Frage zu entschuldigen, aber kann mir jemand erläutern, wie die Schufa aus Quellen wie Google Streetview (WTF?) Daten zur Bestimmung der Bonitätsfestlegung herleiten will?

MfG Forger

Wenn in der nähe deines Wohnortes die Gebäude weniger schön aussehen wird deine Bonität gesenkt.

Das ist doch der alleinige Sinn von Facebook, dass die Benutzer da ihre Daten eingeben, damit der Rest der Menschheit darauf zugreifen kann und dann halt alles über diese Benutzer weiß.

Ich verstehe die Aufregung jetzt nicht. Es hat doch nicht ernsthaft jemand geglaubt die Schufa hat kein Internetanschluss, oder?

Das mit Maps versteh ich auch nicht, wenn jemand Katernberg als Wohnort angibt, dann muss man doch nicht erst die Nachbarschaft ergooglen um zu wissen, wie es da aussieht. xD

Ich bitte die vermutlich saublöde Frage zu entschuldigen, aber kann mir jemand erläutern, wie die Schufa aus Quellen wie Google Streetview (WTF?) Daten zur Bestimmung der Bonitätsfestlegung herleiten will? MfG Forger

So blöd ist die Frage nicht. Die schauen dann auf die Gentrifizierung (Unwort) und die Masse der Einkommensstärke in den Bezirken einer Stadt (z.B. Berlin, München, Köln, Wasserkuppe), was natürlich trotzdem nicht genau den Sinn erschließt.
Wäre ich ein Vermieter, dann würde ich nicht die Schufa befragen, sondern den ehemaligen Vermieter, ob die Mieten rechtzeitig bezahlt wurden, wie die Wohnung hinterlassen wurde, und ob es eventuell regelmäßige ausufernde Partys, polizeilich gemeldet, gab.

Das Thema Scoring über Social Media scheint wieder vom Tisch zu sein…

Scheinbar hat das Institut den Auftrag jetzt doch unter massiver öffentlicher Kritik zurückgezogen.

Der sich deshalb aufregt, regt sich auch auf wenn er beim schwimmen nass wird. Jeder der seine Daten veröffentlicht sollte auch davon aussehen, dass sie gesammelt und verarbeitet werden. Hier hat es nur einmal jemand öffentlich gemacht und schon beginnt das Geheule… die Hauptsache scheint wohl zu sein, dass es im Dunklem passiert.

Ich bedauere es, dass das Forschungsprojekt abgebalsen wurde. Das hätte wenigstens mal gezeigt, was möglich ist und welche Befürchtungen begründet sind.

Hätte, hätte Fahrradkette. Dann gilt die Unschuldsvermutung also nur für Oma Elisabeth, die mit ihren 70 Jahren im Ohrensessel sitzt und bei 9live anruft, weil sie denkt, dass man dort tatsächlich gewinnen könnte?

Nur, weil ich bei FB angemeldet bin, sollte das für Unternehmen und Behörden jedwiger Art kein Freibrief zum Schnüffeln sein. Die Schufa wird sich wohl kaum gedacht haben, dass sie da ein paar Leute hinsetzt, die sich dann lustig durch Profile klicken, wir reden hier von Datenhandel, wo die anderen Parteien eben auch in den Besitz von Daten kommen, die FB zwar sehen kann, die ich der Öffentlichkeit aber eigentlich NICHT zugänglich gemacht habe.

Nein, dass ist kein Datenhandel, dass sind Daten die öffentlich für jeden zur Verfügung stehen. Wenn jemand mit einem ungepflegtem Äußeren auf der Suche nach einer Wohnung ist, dann sind diese “Daten” auch offensichtlich und müssen nicht erst gehandelt werden.

Und mit der Anmeldung alleine ist es ja auch nicht getan, sondern erst mit den Daten die jemand von sich öffentlich macht. Man kann nicht nach Schutz von Daten verlangen, die man für jeden öffentlich gemacht hat.

Sorry, aber wer im Internet seine Daten freimütig herumwirft, der ist einfach selber schuld.

Bei dem erheblichen Anteil der Bevölkerung welcher gerade bei Facebook angemeldet ist (ich gehöre übrigens nicht dazu) und in einigen Jahren in sozialen Netzwerken angemeldet sein wird könnte es sich die Schufa auch leisten erstmal grundsätzlich alle Menschen, die kein FB-Profil haben abzuwerten, denn warum bist du denn nicht dort angemeldet und warum wirfst du nicht deine Daten freimütig herum, wenn du nichts zu verbergen hast?

Was Anchantia verlinkt hat ist zwar instressant und auch ein Übel, welches zu bekämpfen gilt - und möglicherweiße derzeit auch das schlimmere Übel, aber mMn. eine völlig andere Baustelle.
Das Argument mit „Da braucht es garkein Facebook…“ möchte ich wegen der von mir im ersten Absatz erwähnten Argumentation so nicht stehen lassen.